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  • Philip Morris reagiert auf neue Mindestinhalte

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Die Philip Morris GmbH hat ihre Handelspartner über die Preisanpassungen für ihre Zigarettenmarken informiert, die aufgrund des neuen gesetzlichen Mindestpackungsinhalts von 19 Stück Zigaretten erforderlich werden. Betroffen sind ausschließlich die bisherigen 17er-Packungen, die auf 19 Stück umgerechnet werden.

    Dabei wird das Unternehmen auf eine weitere Stückpreisanhebung verzichten. Rundungsdifferenzen betragen in fast allen Fällen weniger als ein Cent pro Packung nach oben bzw. nach unten. Eine 19er Marlboro Red OP wird demnach künftig 4,70 Euro kosten, die L&M Red Label OP 4,25 Euro und die f6 OP 4,35 Euro. Die neuen 19er-Packungen aus dem Hause Philip Morris werden voraussichtlich frühestens Mitte bis Ende Juli zur Auslieferung kommen.

    (DTZ 25/09)

  • US-Tabakindustrie in Händen der Regulierer

    Eingriffsrechte für Gesundheitsbehörde FDA

    WASHINGTON (DTZ/pnf). Unter dem Demokraten Barack Obama hat sich der Wind in den USA gedreht und bläst der Tabakindustrie wieder voll ins Gesicht. Nach einer drastischen Erhöhung der Bundes-Tabaksteuern vor einigen Wochen hat nun auch die Regulierung der Tabakindustrie einen Riesensprung nach vorn gemacht.

    In der vergangenen Woche verabschiedeten der Senat und das Repräsentantenhaus mit großer Mehrheit ein Gesetz, das der Bundesbehörde Food and Drugs Administration (FDA) weitergehende Eingriffsrechte in die Produktion und Vermarktung von Tabakprodukten einräumt. Hierzu zählen die Begrenzung des Nikotingehalts von Zigaretten, das Verbot der Auslobung von Zigaretten unter der Bezeichnung Light/Mild und das Verbot von Werbung, die das Rauchen positiv darstellt. Weiter sollen die Warnhinweise deutlich ausgeweitet und mit Schockbildern versehen werden.

    Die Tabakhersteller müssen künftig auch die Inhaltsstoffe ihrer Produkte angeben. Außerdem soll das FDA das Recht bekommen, Zusatzstoffe zu verbieten, wobei hier derzeit vor allem aromatisierte Zigaretten, z.B mit Kirscharoma oder Nelkenzigaretten im Fokus stehen. Mentholzigaretten sind davon derzeit noch ausgenommen.

    Mit dem Gesetz, das noch vom Präsidenten unterzeichnet werden muss, erreicht die als besonders tabakkritisch anzusehende FDA ein seit mehr als einem Jahrzehnt verfolgtes Ziel. In der US-Tabakindustrie spart man nicht mit Kritik an dem neuen Gesetz. So wollen einige Hersteller gemeinsam mit der Werbewirtschaft gegen die Werbebeschränkungen juristisch vorgehen. Nur Philip Morris, das sich seit einiger Zeit für eine Regulierung einsetzt, signalisiert Einverständnis.

    (DTZ 25/09)

  • Bundesrat hat Mindestinhalten zugestimmt

    BERLIN (DTZ/fok). Der Bundesrat hat am 12. Juni 2009 das 4. Gesetz zur Änderung der Verbrauchssteuergesetze verabschiedet und damit auch der Anhebung der Mindestinhalte für Zigarettenpackungen auf 19 Stück sowie dem neuen Mindestinhalt für Feinschnittpackungen von 30 Gramm zugestimmt.

    Nach dem damit erfolgten Abschluss des parlamentarischen Verfahrens muss das Gesetz nun noch vom Bundespräsidenten unterzeichnet werden. In Kraft tritt es mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt. Dies wird voraussichtlich Mitte Juli der Fall sein. Ab diesem Zeitpunkt dürfen nur noch Zigaretten- und Feinschnittpackungen hergestellt werden, die den neuen Mindestinhaltsregelungen entsprechen. Für den Handel gilt eine Ausverkaufsfrist für die Altpackungen bis zum 31. Dezember 2009.

    (DTZ 25/09)

  • Für die BAT ist und bleibt die Fabrikzigarette das Kerngeschäft

    INTERVIEW

    DTZ: Nach zehn Jahren ohne autonome Preiserhöhung wagt die Zigarettenbranche jetzt wieder einen solchen Schritt. Und in wenigen Wochen werden die Mindestinhalte auf 19 Stück erhöht und damit die Preisoptik bei der OP nochmals um durchschnittlich 50 Cent nach oben geschraubt. Chance oder Risiko für die Branche?
    Ad Schenk: Wenn es um die Profitabilität der Branche geht, sollten wir nicht nur Preiserhöhungen im Auge haben. Die entscheidende Größe ist der Gesamtkonsum und seine Verteilung. In letzterem Punkt sehe ich die Herausforderung: Rund 25 Milliarden Zigaretten kommen aus dem Ausland und ca. 30 Milliarden Stück entfallen auf OTP (Other Tobacco Products; Anmerk. d. Red.) mit ihren geringeren Margen.
    Die Ertragsprobleme lassen sich nicht allein über autonome Preiserhöhungen bei der Fabrikzigarette lösen. Da ist die Industrie, der Gesetzgeber, aber auch der Handel und der Konsument gefordert. Bei der Aufgabe, den Konsumenten darüber zu informieren, dass der 19er-Mindestinhalt keine Preiserhöhung bedeutet, besteht die Gefahr, dass wir ins Leere kommunizieren.
    Gleichwohl werden wir uns in diesen Informationsprozess einbringen, sowohl als Haus wie auch über den DZV, aber es wird uns nur bedingt gelingen. Wir hätten uns auf jeden Fall eine größere zeitliche Entzerrung zwischen autonomer Preisanhebung und der Einführung der höheren Mindestinhalte gewünscht. Meine persönliche Meinung ist, dass wir auch mit dem Fortbestand der 17er-Inhalte gut hätten leben können. Und ich sehe auch keine Logik in diesem Schritt.

    DTZ: Der Handel dürstet nach einer dauerhaften Margenverbesserung. Wird diese mit den Preisschritten bei der Zigarette auch Wirklichkeit werden?
    Ad Schenk: Diese werden nicht zu einem erheblich stärkeren Konsumrückgang führen. Eher rechne ich mit weiteren Konsumverlagerungen, raus aus der Fabrikzigarette, dafür mehr OTP und mehr Schmuggel. Unser Denken bei BAT ist stärker von dem Gedanken geprägt: Wie kann das Segment, das aus unserer Sicht das überlebensfähigste ist, nämlich die in Deutschland versteuerte Fabrikzigarette, geschützt werden.
    Der Rest sollte auf ein vertretbares und legales Maß reduziert werden. Unsere Aufgabe dabei: Wie können wir die Substitute von der Qualität wie von der Preis- und Margengestaltung der Fabrikzigarette annähern. Um das noch genauer zu erläutern: Ich bin kein Feind von OTP, aber das sollte wieder ein Marken- und Qualitätsgeschäft mit vernünftigen Margen werden.
    Die Selbstfertigung bedeutet für die Konsumenten mehr Aufwand, also sollten diese Produkte auf ein akzeptables Maß reduziert werden werden. Aber es kann nicht Zielsetzung der Beteiligten sein, ein Segment immer mehr zu reglementieren und das andere links liegen zu lassen. Ich bin nicht für eine Einheitssteuer, aber wir sollten darauf achten, dass die Schere zwischen in Deutschland versteuerten Fabrikzigaretten und Substituten nicht immer weiter auseinander geht.

    DTZ: Aktuell haben sich die Preisauseinandersetzungen auf den OTP-Bereich verlagert. Dabei stehen sich die Beteiligten auf Industrieseite mit gezücktem Preisskalpell gegenüber, und jeder betont, nicht Auslöser, sondern zwangsläufig Reagierender zu sein.Welchen Ausweg sehen Sie aus dieser Branchenzwickmühle?
    Ad Schenk: Die BAT hat hier mehrfach Anstöße gegeben, aus der Erkenntnis heraus, dass dieser Trend der falsche für uns und für die Branche ist. In der Konsequenz mussten wir aber feststellen, dass der Wettbewerb diesen Anstößen nicht folgte und wir an Marktanteil einbüßten.
    Es ist ein schmaler Grat, die Balance zu finden zwischen dem, was man für richtig hält, und dem Halten der Wettbewerbsposition. Bei der Entscheidung, keine Pseudopfeifentabake anzubieten, haben wir das durchgehalten. Aber bei anderen Produktsegmenten, die zu groß und akzeptiert sind, können wir nicht sagen, da machen wir nicht mit.
    Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Die langfristige Überlebensfähigkeit der Branche sollte nicht kurzfristigen Zielen geopfert werden. Für die BAT ist die Fabrikzigarette das Kerngeschäft. Bei OTP sollten die Qualität der Produkte und Angebote sowie die Profitabilität im Vordergrund stehen.

    DTZ: Ihre kürzlich geäußerte Vision einer neuen Wertigkeit in der Zigarette klingt interessant. Welche Durchsetzbarkeit sehen Sie dafür in einem Markt, der bisher vor allem von den großen Volumina lebt.
    Ad Schenk: Schauen wir einmal auf die Preissegmentierung bei der Markenzigarette, die ich für artifiziell halte. Die Preisspreizung liegt in Deutschland gerade mal bei zehn Prozent des KVP, und damit geringer als in den meisten anderen europäischen Märkten. Warum ist dennoch die gefühlte Einschätzung der Preisunterschiede so eklatant?
    Hier macht sich die gesellschaftlich geprägte „Geiz-ist-geil-Mentalität“ in Deutschland bemerkbar, die Mentaliität, je billiger, desto besser. Der Wert der Preiswürdigkeit ist verloren gegangen. Es ist doch völlig widersinnig, wenn die Leute ohne mit der Wimper zu zucken einerseits bereit sind, bei Starbucks für, ich sag's mal übertrieben, etwas Kaffee mit aufgeschäumter Milch 4,50 Euro zu zahlen und andererseits nur 5 Cent für eine selbstgefertigte Zigarette ausgeben.
    Für mich geht es weniger darum, das Starbucks-Modell in unsere Branche zu übertragen, eher das Modell Nespresso: Rituale vermitteln, eine Welt um gepflegten Genuss und Genussmomente aufbauen. Den Fokus nicht auf schnellen Massenkonsum richten, sondern auf einen bewussten Konsum, sowohl was Qualität als auch was den Preis angeht. Mit unserer Marke Dunhill haben wir diesen Weg begonnen.
    Eine reine Mengenorientierung halte ich sowieso für illusorisch, wir haben heute schon fast nur noch die Hälfte des früheren Fabrikzigaretten-Marktvolumens. Die Denkmodelle müssen darüber hinausgehen. Ich denke, mit Dunhill machen wir Schritte in die richtige Richtung, das gilt es weiterzuentwickeln.

    DTZ: Auf der anderen Seite steht die Pall Mall Familie, die BAT im Frühjahr auch gegenüber den Konsumenten auf Augenhöhe mit den anderen Niedrigpreismarken positioniert hat. Welche Durchsetzungskraft sehen Sie für Pall Mall in einem Markt, dem vielleicht eine neue Welle der Preissensibilität bevorsteht?
    Ad Schenk: Im Massenmarkt ist BAT u.a. mit Lucky und Pall Mall gut positioniert. Bei der Pall Mall haben wir mit der Tiefpreisgarantie für die Konsumenten eine deutliche Aussage getroffen: Wer auf der Suche nach einer wirklich preisgünstigen, international erfolgreichen Marke ist, der liegt bei Pall Mall richtig. Und auch branchenpolitisch haben wir damit ein klares Signal gesetzt: Wo immer der Wettbewerb im
    Niedrigpreissegment seine Produkte positioniert – Pall Mall ist unsere Antwort. Und keine weitere Marke. Dabei halte ich das Potenzial der Pall Mall unverändert für sehr hoch: In den neuen Bundesländern hat die Marke einen Markanteil von über 20 Prozent, ebenso in Berlin. Ich bin überzeugt, dass auch für Gesamtdeutschland ein langfristiges Potenzial in dieser Größenordnung für die Pall Mall vorhanden ist.

    DTZ: Der Handel wünscht sich den stärkeren Dialog: Bei den großen Themen, die die Erträge maßgeblich mitbestimmen, wie bei den kleinen Themen, die das tägliche Miteinander gestalten. Sehen Sie die Möglichkeit, hier durch eine Intensivierung der Gespräche das gegenseitige Verständnis, die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und damit auch die Bereitschaft, gemeinsam Dinge nach vorne zu tragen, nachhaltig zu fördern?
    Ad Schenk: Es gibt für die gesamte Branche die Notwendigkeit, bei Branchenthemen in einen stärkeren, besseren Dialog zu treten. Hier sehe ich vor allem auch eine Aufgabe für den DZV, dies klarer und strukturierter voranzutreiben.
    In weiteren Schritten ist es auch wichtig, mit anderen Branchenverbänden den Konsens zu suchen und zu finden. Im direkten Gespräch der BAT mit dem Handel bin ich zuversichtlich, dass mit Dr. Arno Lippert und Christian Löwe zwei Persönlichkeiten dem Vertrieb voranstehen, die klar und direkt mit dem Handel kommunizieren.
    Die BAT hat sich inzwischen organisatorisch klar aufgestellt und wird mit großer Bereitschaft in den weiteren Dialog mit dem Handel gehen. Ad Schenk: „Bei OTP sollten Qualität der Produkte und die Profitabilität im Vordergrund stehen.“

    (DTZ 25/09)

  • BAT Germany hat ihre Marketing- und Vertriebsleitung neu aufgestellt

    Neues Führungsteam unter Dr. Lippert soll Kernmarken weiterentwickeln

    [pic|167|l|||Daniel Guthof|||]

    [pic|168|r|||Dr. Arno Lippert|||]

    HAMBURG (DTZ/fnf). British American Tobaco Germany hat ihre Marketing- und Vertriebsleitung neu aufgestellt. Unter der Leitung von Marketing-Geschäftsführer Dr. Arno Lippert (43) verantwortet Daniel Guthof (39) die Markenführung, Christian Löwe (38) den Bereich Trade Marketing & Distribution und Jan Hinrichs (39) den Bereich Marketing Strategy, Planning & Insights.

    [pic|169|l|||Christian Löwe|||]

    [pic|170|r|||Jan Hinrichs|||]

    „Damit haben wir das Marketing Leadership Team von British American Tobacco Germany nun komplett und können uns mit voller Kraft auf die Entwicklung insbesondere unserer drei Kernmarken Lucky Strike, Pall Mall und Dunhill konzentrieren“, so Ad Schenk, Vorstandsvorsitzender von British American Tobacco in Deutschland.

    (DTZ 24/09)

  • Handelsmarken passen Preise an

    Preisführer positioniert OP bei 3,70 Euro/19 Stück

    MAINZ (DTZ/fok). Im Zuge der Umstellung auf die neuen Mindestinhalte bei Zigaretten werden auch die Anbieter von Zigaretten-Eigenmarken aus dem Lebensmittelhandel/Discount ihre Preis anpassen. Wie aus dem Handel zu erfahren war, will der Discounter Aldi Nord, der seit Jahren vom Wettbewerb als Preisführer angesehen wird, den KVP seiner Zigaretten-OP (Boston und Kora) von derzeit 3,25 Euro/17 Stück auf 3,70 Euro/19 Stück anheben. Bei dem 100-mm-Angebot (Edison) geht der Preis auf 3,80 Euro/19 Stück. Die Big Packs mit unverändert 24 Stück Inhalt verteuern sich um 10 Cent auf 4,65 Euro.

    Die Handelsmarkenanbieter hatten sich durch die Bank weg entschlossen, die Preisanhebung ausschließlich im Zuge der Packungsinhaltsänderung vorzunehmen, also nicht, wie bei der Markenzigarette, auf eine vorgezogene autonome Preiserhöhung und eine stückpreisneutrale Umstellung auf die 19er-Packungen zu verteilen. Damit haben diese Produkte für den Übergangszeitraum einen Preisvorteil. Die jetzt von Aldi Nord geplante neue Preisstellung bedeutet bei der OP eine Preiserhöhung um rund 7 Cent, umgerechnet auf die 19er-Packung. Angesichts der deutlich gestiegenen Kosten ein sehr bescheidener Schritt, zumal die im Februar 2010 zu erwartende Mindeststeueranpassung dann einen weiteren Schritt notwendig machen dürfte.

    Offensichtlich spekuliert der Discounter darauf, mit dem nun wieder etwas wachsenden Preisabstand zu den Industrieniedrigpreismarken wieder bei Absatzzahlen und Marktanteil Boden gut machen zu können. Dass die Zigarette sich allerdings nur sehr bedingt als Eckpreisartikel im LEH eignet, hat die Entwicklung der letzten Jahre gezeigt. So entpuppte sich die teilweise verzögerte Preisanpassung nach der MwSt-Erhöhung als Geldverbrennungsmanöver, weil die Verbraucher den zeitweiligen Preisvorteil der betreffenden Handelsmarken kaum nutzten, sondern sich, je nach Produkt-identifikation und Preissensibilität, entweder für deutlich billigeren Feinschnitt oder für die bekannteren und attraktiveren International Value-Marken der Industrie entschieden. Hatten die Handelsmarken in 2005 noch einen Marktanteil von 14,9 Prozent, lag er in 2008 nur noch bei 11,3 Prozent.

    (DTZ 24/09)

  • Villiger Gruppe legt zu

    Unternehmen trotzt der Wirtschaftskrise und den Rauchverboten

    WALDSHUT-TIENGEN (DTZ/pnf). Zum 120-jährigen Jubiläum legt die Villiger Gruppe zu. Der Jahresumsatz 2008 ist um 8,3 Prozent auf 121,7 Millionen Euro gestiegen (2007: 112,4 Mio. Euro). Wesentlicher Wachstumstreiber war das deutsche Inlandgeschäft. Auch das Schweizer Geschäft konnte durch die im Februar 2008 erfolgte Übernahme von „Wuhrmann Cigars“ ein Umsatzplus von 0,9 Prozent erzielen, dies trotz der zunehmenden Rauchverbote im Schweizer Markt. Lediglich der Export blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Villiger Gruppe trotzt der anhaltenden Wirtschaftskrise und den verstärkt auftretenden Rauchverboten.

    „Die Neulancierung der 1888 Longfiller Premium Cigarre war ein Riesenerfolg“, sagt Heinrich Villiger, Inhaber der Villiger-Gruppe. „Das Feedback der Kunden und Raucher ist überwältigend und bestätigt, dass wir den richtigen Kurs eingeschlagen haben“. Aber auch andere Klassiker wie die Original Krumme (in Deutschland unter dem Namen Curly & Culebras vermarktet) und das Zigarillo-Sortiment zeigen Stärke in einem hart umkämpften Markt.

    Die 120-jährige Kompetenz in der Zigarrenmanufaktur hat sich bestätigt, sodass Villiger weiterhin auf Qualität und Innovation setzen wird. Peter Witzke, Geschäftsführer der 840 Mitarbeiter zählenden Villiger Gruppe, ist trotz des verhalten Absatzes in den ersten Monaten für das laufende Jahr weiterhin optimistisch. Der Optimismus gründet auf eine Reihe von geplanten Neueinführungen im nationalen aber auch internationalen Bereich. Auch der Schweizer Markt entwickelt sich, trotz der Anti-Raucher-Stimmung, positiv:

    „Wir sind seit vielen Jahren ein führender Anbieter im Schweizer Zigarren- und Zigarillomarkt. Unsere strategischen Marken sind flächendeckend erhältlich und genießen einen sehr hohen Bekanntheitsgrad“, sagt Peter Witzke. Die strategische Aufbauarbeit in den wichtigsten Exportmärkten geht weiter voran und soll mittelfristig 50 Prozent der Unternehmenserlöse einspielen. In Frankreich, dem wichtigsten europäischen Markt, ist Villiger seit Anfang 2006 in Paris mit einer eigenen Vertriebsorganisation vertreten und trägt damit der Bedeutung dieses Marktes Rechnung. „In weiteren wichtigen Märkten haben wir neue Partnerschaften geknüpft, um das Potenzial besser erschließen zu können“, so Peter Witzke. Aufgrund dieser Aufbauarbeit wurden die erwarteten Ziele im Exportgeschäft noch nicht ganz erreicht.

    Markt Deutschland
    „Die Ergebnisse bestätigen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, aber noch etwas Geduld üben müssen, bis die Aufbauarbeit abgeschlossen ist“, bestätigt Witzke weiter. In Deutschland stieg der Umsatz vor allem im Billigsegment der sogenannten Eco Cigarillos, was die Margen verringerte. Trotzdem wächst der Bekanntheitsgrad laufend und die Flächenabdeckung in Deutschland ist erfolgreich. „Durch die Integration der Longfiller Division El Mundo del Tabaco ab Oktober 2008 wurde das Ergebnis im vierten Quartal positiv beeinflusst“, sagt Peter Witzke.

    Die anhaltenden Diskussionen über die Rauchverbote in der Gastronomie gehen nicht spurlos am Handel vorbei, wie die Zurückhaltung bei der Auftragserteilung für Tabakprodukte zu Anfang des Jahres 2008 gezeigt hat. „Die Genussraucher werden jedoch weiterhin Wege finden, eine gute Zigarre bzw. ein gutes Zigarillo entspannt zu rauchen“, sagt Peter Witzke. „Gegenüber der Zigarrettenindustrie haben wir den Vorteil, dass man die Zigarre genießt und nicht einfach mal schnell vor die Türe geht. Unsere Kunden sind Aficionados, die ihre Zigarren auch in den eigenen vier Wänden genussvoll rauchen“, so Witzke weiter.

    Die Raucher werden durch die vielen Anti-Raucherkampagnen verwirrt und wissen nicht mehr, wo man rauchen darf und wo nicht. „Wir begrüßen eine Bundesregelung für den Nichtraucherschutz in der Gastronomie, die eine räumliche Trennung von Rauchern und Nichtrauchern vorsieht, aber zur Zeit gibt es noch eine Vielzahl von Bundesländern bzw. Kantonen, die mit weiterreichenden Einschneidungen für den mündigen Bürger über das Ziel hinausschießen und somit zur gesellschaftlichen Ausgrenzung von einem Viertel der Bevölkerung führt“, sagt Peter Witzke.

    Aussichten 2009
    Es gilt also abzuwarten, wie sich die politische Landschaft verändert. Die Lancierung der neuen Villiger Premium Aroma Linie mit den Geschmacksrichtungen Vanilla, Whisky und Aromatic war der Startschuss zu einer Produktoffensive, die sich über das Jahr hinweg weiter fortsetzen wird. Weitere innovative Produkte und Line Extensions von bestehenden erfolgreichen Marken werden in den kommenden Monaten die Genussfreunde beglücken. „Wachstum über Distributionsausbau und Neuprodukte gilt unserem Hauptaugenmerk. Vor allem im Export gibt es hier noch einiges aufzuholen. Das sind Chancen, die wir nutzen müssen, um der allgemeinen schwierigen Marktlage entgegen steuern zu können.“, sagte Peter Witzke. Das Potential dazu sei vorhanden. Jährlich werden in den Werken der Villiger-Gruppe über 600 Millionen Zigarren und Zigarillos produziert.

    (DTZ 24/09)

  • Mai-Zigarettenabsatzzahlen stark von Sonderfaktoren geprägt

    Fabrikzigarettenmarkt stabil in den ersten fünf Monaten 2009

    MAINZ (DTZ/fok). Mit einem Auslieferungsvolumen von 7,62 Mrd. Stück (vorläufige Schätzung) konnte sich der deutsche Fabrikzigarettenmarkt im Mai gut behaupten. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres war dies eine Steigerung um 3,8 Prozent. Dabei stieg der Absatz von Markenzigaretten sogar um 4,5 Prozent auf 6,801 Mrd. Stück, während die Handelsmarken mit schätzungsweise 820 Mio. Stück um 1,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat lagen. Allerdings sind diese Zahlen durch einige Sonderfaktoren beeinflusst, die eine klare Aussage über das Marktgeschehen schwierig machen.

    [pic|166|l|||Produktion auf vollen Touren: Bei Reemtsma hat man sich gut auf den Bedarf an neupreisiger Ware eingestellt.|||]

    Zum einen hatte die BAT aufgrund einer IT-Umstellung Auslieferungen in den Mai vorgezogen, was dem Unternehmen in diesem Monat einen Volumenschub verlieh. In kleinerem Maßstab machte sich auch der Bestandsaufbau bei Aldi Süd, wo jetzt auch Top-Industriemarken gelistet sind, bemerkbar. Außerdem dürfte der Markt bereits von den Umstellungen auf die neuen Preise ab Juni gekennzeichnet gewesen sein, was sowohl Einfluss auf die Produktionsabläufe als auch auf das Orderverhalten des Handels gehabt haben dürfte.

    Erfreulich ist die sich derzeit abzeichnende Marktstabilität der Fabrikgarette: In den ersten fünf Monaten 2009 kumuliert stiegen die Auslieferungen minimal um 0,1 Prozent auf 35,04 Mrd. Zigaretten. Die Markenzigarette erreichte mit 31,19 Mrd. Stück ein leichtes Plus von 0,4 Prozent, Handelsmarken gaben um 1,9 Prozent auf ca. 3,85 Mrd. Stück nach. Der Handelsmarkenanteil lag bei 11,0 Prozent. Deutlich im Aufwind ist der Absatz von Feinschnitt. Mit Auslieferungen von schätzungsweise 2 169 Tonnen im Mai wurden hier 14,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2008 abgesetzt. In den ersten fünf Monaten kumuliert stieg das Auslieferungsvolumen um 12,0 Prozent auf ca. 10 360 Tonnen Feinschnitt.

    Die etwas rückläufige Tendenz bei Schmuggel/privaten Grenzeinkäufen scheint den Feinschnittabsatz ebenso anzuheizen wie die Einführung etlicher neuer Markenversionen. Unter Berücksichtigung des inzwischen weggefallenen Pseudopfeifentabaks halbiert sich allerdings die Absatzsteigerung für zigarettenaffinen Feinschnitt auf plus 6,9 Prozent. Ecocigarillos waren in den ersten fünf Monaten 2009 mit einem Absatz von 1,170 Mrd. Stück um 19,9 Prozent rückläufig, während die Auslieferungen von Strangzigaretten mit 347 Mio. Stück um 13,3 Prozent zulegten.. Umstellung auf neupreisige Ware hat begonnen Bei der Fabrikzigarette hat die Umstellung auf neupreisige Ware inzwischen begonnen.

    Bei der OP wird bereits von zahlreichen Marken neupreisige Ware ausgeliefert, wobei hier vor allem Reemtsma und Philip Morris weit fortgeschritten sind. Interessant ist, dass die Einzelhandelskunden sich im Gegensatz zu früheren Umstellungszeiten offensichtlich kaum mit altpreisiger Ware bevorratet haben. Vermutlich, weil die Margenverbesserung der neupreisigen Ware eine höhere Zugkraft hat als die möglichen Absatzzugewinne durch Kunden, die noch altpreisige Ware suchen.

    Klagen über unzureichende Verfügbarkeit bei AP Ein Klagelied singt dagegen der Automaten aufstellende Großhandel: Denn entgegen den Zusagen, so die Großhändler, sind bis jetzt bei einigen Herstellern etliche Marken, darunter auch solche mit hohen Marktvolumina, nicht in neupreisigen AP erhältlich. Das blockiert die Automatenumstellung auf die neue Preislage enorm. Notdürftig behelfen sich einige Automatenaufsteller mit Beklebeaktionen in -Eigenregie. Auch Sortenschilder sind teilweise nicht oder nicht in der richtigen Form verfügbar. Die unangenehme Konsequenz ist, die ursprünglichen Zeitpläne nach hinten verschieben zu müssen. Insgesamt kritisieren die Großhändler die Verzögerungen nicht nur, weil sie die aktuellen Arbeiten an den Automaten behindern, sondern weil sie auch die Reichweitenplanungen massiv in Frage stellen.

    (DTZ 24/09)

  • Philip Morris korrigiert OTP-Preisliste

    Verzicht auf Preiserhöhung bei Dosenangeboten

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Die Preisauseinandersetzungen beim Feinschnitt setzen sich fort. Aktuell hat Philip Morris eine korrigierte OTP-Preisliste (OTP – Other Tobacco Products) an den Handel verschickt, derzufolge auf die zunächst vorgesehenen Preisanhebungen Ende Juni 2009 weitgehend verzichtet wird.

    Bei den Feinschnittangeboten Next Cigarette Tobacco, Marlboro Cigarette Tobacco und f6 Cigaretten Tabak bleiben die KVP damit unverändert, ebenso bei L&M Cigarette Tobacco in der 140-g-Dose, während 70-g-Dosen von L&M um 20 Cent teurer werden.

    Um 15 Cent angehoben werden die Preise der 30-g-Pouchs von Chesterfield und Next. Bei den Tobacco Blocks wird der Inhalt bei gleichbleibendem KVP um 2 Gramm reduziert. Und der neue Pielroja Rolling Tobacco wechselt von 2,50 Euro/20g auf 4,00 Euro/30g. Der Übergang zur neupreisigen Ware erfolgt Ende Juni fließend. Unverändert bleiben die Preise des Filtercigarillo-Angebots von Philip Morris.

    (DTZ 23/09)

  • Tabakgegner setzen auf Diskriminierungskarte

    Bätzing will Bildwarnhinweise schon 2010

    BERLIN (DTZ/pnf/fok). Pünktlich zum „Weltnichtrauchertag“ startete die Allianz der Tabakgegner eine neue Kampagne gegen den Tabakkonsum. Den Fokus hatten die „Antis“ auf die Forderung nach abschreckenden Bildwarnhinweisen auf Zigaretten- und Tabakpackungen gesetzt. Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing will bis Ende 2010 solche Schockbilder durchsetzen und beruft sich auf die Zustimmung des Verbraucherschutzministeriums.

    Allerdings hatte dieses Ministerium schon früher erklärt, die derzeit bei der EU laufende Überarbeitung von Text- und Bildwarnhinweisen und die Erfahrungen aus anderen EU-Ländern abwarten zu wollen. Deshalb ist wohl kaum mit einer Entscheidung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu rechnen und zwischenzeitlich findet bekanntlich die Bundestagswahl statt. Nach Auffassung von Experten haben Schockbilder auf den Zigarettenpackungen keine signifikante Auswirkungen auf den Konsum, sorgen aber für eine deutliche Diskriminierung der Verbraucher, der Produkte sowie von Produzenten und Handel.

    DZV: Bildwarnhinweise in ihrer Wirksamkeit nur unzureichend untersucht
    Dazu erklärte Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes: „Die faktischen Auswirkungen von Warnhinweisen auf das Konsumverhalten nach Einführung von Bildwarnhinweisen sind nur unzureichend untersucht. Solange solche Ergebnisse nicht vorliegen, sollte auf die Einführung von bildgestützten Warnhinweisen in Deutschland in jedem Fall verzichtet werden. Bloßer Aktionismus darf nicht die Maxime politischen Handelns werden.“ Der DZV äußert außerdem grundsätzliche Zweifel an der Wirksamkeit von Schockbildern, was auch durch eine Studie des Gesundheitsministeriums gestützt wird.

    (DTZ 23/09)