Fabrikzigarettenmarkt stabil in den ersten fünf Monaten 2009
MAINZ (DTZ/fok). Mit einem Auslieferungsvolumen von 7,62 Mrd. Stück (vorläufige Schätzung) konnte sich der deutsche Fabrikzigarettenmarkt im Mai gut behaupten. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres war dies eine Steigerung um 3,8 Prozent. Dabei stieg der Absatz von Markenzigaretten sogar um 4,5 Prozent auf 6,801 Mrd. Stück, während die Handelsmarken mit schätzungsweise 820 Mio. Stück um 1,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat lagen. Allerdings sind diese Zahlen durch einige Sonderfaktoren beeinflusst, die eine klare Aussage über das Marktgeschehen schwierig machen.
[pic|166|l|||Produktion auf vollen Touren: Bei Reemtsma hat man sich gut auf den Bedarf an neupreisiger Ware eingestellt.|||]
Zum einen hatte die BAT aufgrund einer IT-Umstellung Auslieferungen in den Mai vorgezogen, was dem Unternehmen in diesem Monat einen Volumenschub verlieh. In kleinerem Maßstab machte sich auch der Bestandsaufbau bei Aldi Süd, wo jetzt auch Top-Industriemarken gelistet sind, bemerkbar. Außerdem dürfte der Markt bereits von den Umstellungen auf die neuen Preise ab Juni gekennzeichnet gewesen sein, was sowohl Einfluss auf die Produktionsabläufe als auch auf das Orderverhalten des Handels gehabt haben dürfte.
Erfreulich ist die sich derzeit abzeichnende Marktstabilität der Fabrikgarette: In den ersten fünf Monaten 2009 kumuliert stiegen die Auslieferungen minimal um 0,1 Prozent auf 35,04 Mrd. Zigaretten. Die Markenzigarette erreichte mit 31,19 Mrd. Stück ein leichtes Plus von 0,4 Prozent, Handelsmarken gaben um 1,9 Prozent auf ca. 3,85 Mrd. Stück nach. Der Handelsmarkenanteil lag bei 11,0 Prozent. Deutlich im Aufwind ist der Absatz von Feinschnitt. Mit Auslieferungen von schätzungsweise 2 169 Tonnen im Mai wurden hier 14,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2008 abgesetzt. In den ersten fünf Monaten kumuliert stieg das Auslieferungsvolumen um 12,0 Prozent auf ca. 10 360 Tonnen Feinschnitt.
Die etwas rückläufige Tendenz bei Schmuggel/privaten Grenzeinkäufen scheint den Feinschnittabsatz ebenso anzuheizen wie die Einführung etlicher neuer Markenversionen. Unter Berücksichtigung des inzwischen weggefallenen Pseudopfeifentabaks halbiert sich allerdings die Absatzsteigerung für zigarettenaffinen Feinschnitt auf plus 6,9 Prozent. Ecocigarillos waren in den ersten fünf Monaten 2009 mit einem Absatz von 1,170 Mrd. Stück um 19,9 Prozent rückläufig, während die Auslieferungen von Strangzigaretten mit 347 Mio. Stück um 13,3 Prozent zulegten.. Umstellung auf neupreisige Ware hat begonnen Bei der Fabrikzigarette hat die Umstellung auf neupreisige Ware inzwischen begonnen.
Bei der OP wird bereits von zahlreichen Marken neupreisige Ware ausgeliefert, wobei hier vor allem Reemtsma und Philip Morris weit fortgeschritten sind. Interessant ist, dass die Einzelhandelskunden sich im Gegensatz zu früheren Umstellungszeiten offensichtlich kaum mit altpreisiger Ware bevorratet haben. Vermutlich, weil die Margenverbesserung der neupreisigen Ware eine höhere Zugkraft hat als die möglichen Absatzzugewinne durch Kunden, die noch altpreisige Ware suchen.
Klagen über unzureichende Verfügbarkeit bei AP Ein Klagelied singt dagegen der Automaten aufstellende Großhandel: Denn entgegen den Zusagen, so die Großhändler, sind bis jetzt bei einigen Herstellern etliche Marken, darunter auch solche mit hohen Marktvolumina, nicht in neupreisigen AP erhältlich. Das blockiert die Automatenumstellung auf die neue Preislage enorm. Notdürftig behelfen sich einige Automatenaufsteller mit Beklebeaktionen in -Eigenregie. Auch Sortenschilder sind teilweise nicht oder nicht in der richtigen Form verfügbar. Die unangenehme Konsequenz ist, die ursprünglichen Zeitpläne nach hinten verschieben zu müssen. Insgesamt kritisieren die Großhändler die Verzögerungen nicht nur, weil sie die aktuellen Arbeiten an den Automaten behindern, sondern weil sie auch die Reichweitenplanungen massiv in Frage stellen.
(DTZ 24/09)
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