Autor: admin

  • „Aromenvielfalt erhalten“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabak- und Nikotinwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Die Gastbeiträge druckt die Redak­tion in diesen Wochen. Im zweiten Teil der Reihe äußert sich Philipp Drögemüller, Geschäftsführer des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Der deutsche E-Zigarettenmarkt hat im Jahr 2024 eine neue Rekordmarke erreicht: Der Gesamtumsatz stieg auf rund eine Milliarde Euro. Damit hat sich das gute Wachstum der vergangenen Jahre fortgesetzt. Ein wesentlicher Treiber für diese Entwicklung ist die steigende Nachfrage nach E-Zigaretten als schadensreduzierte Alternativen zur Tabakzigarette.

    Umstellung von Einweg- zu Mehrweg-E-Zigaretten
    Die Umstellung von Einweg- zu Mehrweg-E-Zigaretten prägt weiterhin den Markt. Während der Anteil von Einweg-E-Zigaretten am Umsatz 2023 noch bei 30 Prozent lag, ist er 2024 auf 15 Prozent gesunken. Für 2025 erwarten wir einen weiteren Rückgang der Einwegprodukte. Prefilled-Pod-Systeme mit wiederaufladbaren Akkus gewinnen zunehmend an Marktanteilen und machen bereits 30 Prozent des Markts aus. Die nachhaltigen und kostengünstigen Systeme setzen sich aufgrund ihrer Vorteile immer stärker durch.

    Ein zentrales Thema bleibt die Bedeutung der Aromen in E-Zigaretten. Aromen sind ein entscheidender Faktor, um Raucher zum Umstieg zu motivieren und dauerhaft von der Tabakzigarette fernzuhalten.

    Wir sehen nationale und europäische Vorstöße zur Einschränkung der Geschmacksvielfalt mit großer Sorge. Ein Verbot der Aromen würde die E-Zigarette für viele Nutzer obsolet machen und könnte dazu führen, dass Ex-Raucher wieder zur konventionelle Tabakzigarette greifen. Unser Engagement in Berlin und Brüssel zielt darauf ab, die Vielfalt der Aromen zu erhalten und damit die hohe Raucherquote weiter zu senken.

    Eine aktuelle Umfrage des BfTG hat ergeben, dass der Schwarzmarkt für E-Zigaretten mittlerweile einen Anteil von 40 Prozent ausmacht. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für die legale Branche und die Verbrauchersicherheit dar. Produkte aus illegalen Quellen entziehen sich den strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die für lizenzierte Händler gelten.

    Kampf gegen illegalen Handel
    Die Politik muss die zuständigen Behörden personell und strukturell besser stärken, um konsequenter und effektiver gegen illegale Händler vorzugehen – besonders gegen solche, die den Jugendschutz ignorieren. Gleichzeitig rufen wir Verbraucher dazu auf, ausschließlich Erzeugnisse aus vertrauenswürdigen und seriösen Quellen zu beziehen.

    Das Jahr 2025 bringt für die E-Zigaretten-Branche sowohl gute Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Im Mittelpunkt stehen der Erhalt der Aromenvielfalt, die Bekämpfung des illegalen Handels und die Förderung nachhaltiger Mehrwegsysteme. Gemeinsam setzen wir uns auch auf internationaler Ebene dafür ein, das Potenzial der E-Zigarette für den Tabakstopp auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse politisch zu stärken. Die stetig wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien zum Thema Harm Reduction und der starke Zusammenhalt der internationalen E-Zigaretten-Industrie untermauern unseren Optimismus, dass das Ziel erreichbar ist.

    vi

  • Neuer Reemtsma-Manager

    HAMBURG // Seit Jahresbeginn 2025 verantwortet Luca Somen (34) als Finance Director Cluster DACH offiziell den Sektor Finanzen für die Ländermärkte Deutschland, Österreich und Schweiz von Imperial Brands.

    In der Rolle verstärkt Somen zugleich die Geschäftsleitung der Reemtsma Cigarettenfabriken und ist Teil des Reemtsma-Vorstands. Somen tritt die Nachfolge von Inna Napolskaya an, die ab sofort als Finance Transformation Director die Umwandlungsagenda der Reemtsma-Muttergesellschaft Imperial Brands auf globaler Ebene mit steuert.

    Neue Arbeitsweisen im Cluster DACH
    Dior Decupper, General Managerin Cluster DACH und Sprecherin des Reemtsma-Vorstands: „Luka Somen wird sich weiter für neue Arbeitsweisen im Cluster DACH einsetzen. Er bringt tiefgreifende Kenntnisse auf den Gebieten Finanzen, strategische Planung und Unternehmenssteuerung sowie umfangreiche internationale Erfahrung im Digital- und Technologiemanagement mit. Die Kombination macht Somen zu einer wertvollen Bereicherung für unser Management-Team und ich bin überzeugt, dass wir den im vergangenen Geschäftsjahr eingeleiteten Turnaround im deutschen Markt mit seiner Hilfe fortsetzen werden.“

    Mit Luka Somen gewinnt Reemtsma einen international versierten Finanzexperten mit umfassender Erfahrung in der Konsumgüterindustrie, zuletzt als Finance Director für Heineken in Deutschland. Somen berichtet direkt an Darren Lees, Regional Finance Director Europe bei Imperial Brands, sowie an Dior Decupper.

    fnf

  • Tabak-Aktien 2024: Starke Entwicklung

    MAINZ // Traditionell sind die Aktien der Branchen-Riesen gute Anlagen. Im vergangenen Jahr zeigten die Unternehmen neben den recht üppigen Dividenden auch tolle Kursentwicklungen.

    Die Spitzenreiter
    An der Spitze landete ein Trio aus Imperial Brands mit einem Plus von 39,5 Prozent, gefolgt von Altria (37,5 Prozent) und Philip Morris (35,5 Prozent). Auch die BAT-Titel schlugen sich mit einem Anstieg von immerhin 24,8 Prozent beachtlich – und ein gutes Stück als der globale Vergleichsindex MSCI World. Der recht schwache Euro (zu Pfund und Dollar) unterstützte die Performances.

    Lediglich die Anteilsscheine von Japan Tobacco International landeten zwar im schwarzen Bereich, schnitten mit gerade 5,0 Prozent jedoch eher verhalten ab.

    red

  • Inflationsrate steigt

    WIESBADEN // Die Inflationsrate in Deutschland ist im Dezember 2024 um schätzungsweise 2,6 Prozent gestiegen. Der Prozentsatz ohne die Parameter Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, erreichte im Dezember vergangenen Jahres wohl 3,1 Prozent.

    Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen mitteilt, legten die Verbraucherpreise gegenüber dem November des Vorjahrs um 0,4 Prozent zu. Gemessen wird die Inflationsrate als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Im Jahresdurchschnitt 2024 dürfte die Inflationsrate demnach bei 2,2 Prozent gelandet sein.

    Andere Situation beim HVPI
    Etwas anders stellt sich die Situation beim „Harmonisierten Verbraucherpreisindex“ (HVPI) dar. Der wird im Euroraum zu Zwecken der Geldpolitik verwendet. Der Verbraucherpreisindex (VPI) und der HVPI unterscheiden sich zudem auf dem Erfassungsgebiet, in der Methodik und der Gewichtung. Bei der VPI-Berechnung werden anders als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert.

    Der HVPI legte nach vorläufigen Zahlen um 2,9 Prozent zum Vorjahresmonat und um 0,7 Prozent zum Vormonat zu. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag er um 2,5 Prozent höher als im Jahr davor.

    Die Erhebung der Verbraucherpreise erfolgt ab Dezember 2024 nach einem neuen Erhebungskatalog. Die zeitliche Vergleichbarkeit ist dadurch vor allem im Umstellungsmonat Dezember 2024 beim Vergleich zum Vormonat eingeschränkt.

    pi

  • Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

    Wir bedanken uns bei Ihnen, unseren Lesern, Freunden und Geschäftspartnern, für einen lebendigen und intensiven Dialog in diesem herausfordernden Jahr. Und wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für 2025. Wir freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.

  • Menthol in E-Zigaretten

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seine Bewertung von Aromen in E-Zigaretten aktualisiert und dabei keine Verbotsempfehlung für Menthol in E-Zigaretten-Liquids ausgesprochen. Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) und der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) warnen vor möglichen Verboten durch das Bundeslandwirtschaftsministerium.

    Keine gesundheitliche Gefährdung
    Laut der aktuellen Stellungnahme des BfR stellt der Einsatz von Menthol in E-Zigaretten keine gesundheitliche Gefährdung für Konsumenten dar. Zudem gibt es keine Studien, die eine verstärkende Wirkung von Menthol auf die Nikotinaufnahme beim Dampfen belegen. Die Einschätzung weicht von der ursprünglichen Bewertung vom 28. Dezember 2021 ab. Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE, hebt hervor, dass die neue Einschätzung des BfR die geringere Schädlichkeit von E-Zigaretten bestätigt und keine Verbotsempfehlung für Menthol enthält. Er warnt das Bundeslandwirtschaftsministerium davor, auf der Grundlage neue Rechtsverordnungen zu erlassen, die gesundheitspolitische Folgen für Dampfer und mögliche Umsteiger von konventionellen Tabakzigaretten haben könnten.

    Mücke äußert Bedenken hinsichtlich der Rechtsmäßigkeit eines solchen Vorgehens. „Eine Bundesregierung, die nur noch den Übergang bis zur Neuwahl verwaltet und zudem über keine eigene parlamentarische Mehrheit verfügt, muss sich nach allgemeiner Ansicht größtmögliche Zurückhaltung auferlegen. Das gilt nach der Konstituierung des neugewählten Bundestages im März 2025 umso mehr für eine dann nur noch geschäftsführende Bundesregierung. Ein so weitreichender Eingriff, wie das faktische Verbot einer ganzen Kategorie im Verordnungsweg, stieße auf erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken“, betont der BVTE-Hauptgeschäftsführer.
    Menthol spielt eine wichtige Rolle beim Umstieg von herkömmlichen Tabakwaren auf E-Zigaretten, die als potenziell risikoreduziert gelten. Der Inhaltsstoff ist in bis zu 80 Prozent der auf dem deutschen Markt befindlichen E-Zigaretten enthalten. Ein Verbot könnte die Verbreitung illegaler Produkte fördern und das Verbraucherschutzniveau senken.

    Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums
    Sollte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90 / Die Grünen) dennoch ein Verbot in Erwägung ziehen, plant der BVTE, rechtliche Schritte zu unterstützen und die betroffenen Hersteller zur Klage zu ermutigen. Ein spezifisches Verbot von Menthol für E-Zigaretten wäre innerhalb der EU ein Alleingang und könnte Hersteller, Handel und Konsumenten in Deutschland erheblich belasten.

    Kritik auch vom VdeH
    Auch der Verband des E-Zigarettenhandels warnt vor den Auswirkungen eines solchen Verbots. VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland äußert Bedenken, dass eine geschäftsführende Bundesregierung ohne parlamentarische Mehrheit den Schritt gehen könnte. Ein Verbot würde nicht nur das Angebot von E-Zigaretten erheblich einschränken, sondern auch tausende Arbeitsplätze gefährden.

    Ein weiteren Kritikpunkt sieht man im VdeH in der möglichen Abschreckung von Rauchern, die auf E-Zigaretten als weniger schädliche Alternative umsteigen wollen. „Die Geschmacksvielfalt, die Menthol bietet, ist entscheidend für den erfolgreichen Umstieg“, sagt Pohland. Viele ehemalige Raucher berichten von positiven Erfahrungen mit E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung.

    red

  • GVPG tagt ab sofort in Köln

    KÖLN // Die nächste Jahrestagung des Gesamtverbandes Pressegroßhandel (GVPG) findet am 15. und 16. September 2025 im „Deutschen Sport & Olympia Museum“ in Köln statt.

    Der Öffent­liche Teil mit Abendveranstaltung ist für den 15. September vorgesehen, die interne Mitgliederversammlung ist für den 16. September anberaumt. Dass gab jetzt die Verbandsspitze bekannt. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, kommentiert GVPG-Geschäftsführer Kai-Christian Albrecht den Wechsel. Nach fünf Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem „Rhein Main Congress Center“ in Wies­baden sei es an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen.

    Zukünftigen Format der Grosso-Jahrestagung
    „Das Deutsche Sport- und Olympia-Museum in Köln passt nach unserem Eindruck gut zu dem zukünftigen Format der Grosso-Jahrestagung. Das Ambiente der historischen Zoll- und Lagerhalle im zentral gelegenen Rheinauhafen bietet einen außergewöhn­lichen Rahmen für Inhalte, informellen Austausch und emotionale Momente“, erklärt Albrecht. Neben einem Tagungsraum könne auch eine Ausstellungsfläche genutzt werden – ein geeigneter Rahmen für die Preisverleihung des GVPG-Wettbewerbs „Deutschlands bestes Presseregal“.

    „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Gesamtverband Pressegroßhandel“, teilt der Kölner Veranstalter „Deutsche Kultur & Sport Marketing“ mit.

    Verbandsgeschäftsführer Albrecht dankt den langjährigen Partnern in Wiesbaden: „Unser aufrichtiger Dank gilt den Wiesbadenern und dem Gastronomen der ‚Villa im Tal‘, die mit großer Expertise und Engagement gute Voraussetzungen dafür schufen, dass unsere Gäste und wir als Gastgeber im Zeitraum von 2019 bis 2024 großartige Kongresse in Wiesbaden erlebt haben“, erklärt Albrecht.

    vi

  • E-Rechnungspflicht zum 1. Januar 2025

    SCHWERIN // Ab dem 1. Januar müssen Unternehmen in Deutschland bei inländischen Geschäften mit Firmenkunden verpflichtend elektronische Rechnungen ausstellen. Bei Geschäften mit Konsumenten bleibt die Wahl zwischen Papier- und E-Rechnung bestehen.

    Übergangsregelungen erlauben es Unternehmen, in den Jahren 2025 und 2026 weiter PDF-Rechnungen per E-Mail zu versenden, sofern der Empfänger dem zustimmt.
    Ab 2027 gilt das nur noch für Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 800.000 Euro.

    Bestimmte Rechnungsarten, wie Kleinbetragsrechnungen bis 250 Euro und Fahrausweise, könnten dauerhaft von der E-Rechnungspflicht ausgenommen bleiben. Für den Empfang von E-Rechnungen gibt es keine Übergangsfristen. Die Betriebe müssen ab Anfang 2025 in der Lage sein, solche Rechnungen zu empfangen.

    red

  • Schwarzmarkt wird befeuert

    MAINZ // Der Schwarzmarkt für illegale Vapes nimmt in Deutschland besorgniserregende Ausmaße an. Ein aktuelles Beispiel ist die Beschlagnahmung von 650 000 nicht verkehrsfähigen Einweg-E-Zigaretten durch den Zoll in Neuss (DTZ berichtete).

    Die Rekordmenge verdeutlicht das Ausmaß des Schmuggels, der inzwischen offenbar von bundesweit operierenden kriminellen Netzwerken organisiert wird. Darauf weist der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) hin. Auch Verbindungen zur Clan-Kriminalität treten zunehmend zutage. So deckte eine groß angelegte Razzia im Berliner Clan-Milieu einen illegalen Handel mit E-Zigaretten auf, wobei ein Steuerschaden von rund 500 000 Euro festgestellt wurde.

    „Für uns kommt das leider nicht überraschend“, erklärte dazu Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH. „Bereits während des Gesetzgebungsprozesses zur Tabaksteuer haben wir – gemeinsam mit der Gewerkschaft der Polizei Zoll – eindringlich vor der Entstehung eines gigantischen Schwarzmarkts gewarnt.“

    Sämtliche Warnungen ignoriert
    Pohland kritisierte scharf: „Das Ignorieren sämtlicher Warnungen zeigt nun seine fatalen Folgen.“ Besonders Lothar Binding und Michael Schrodi (beide SPD) hätten damals alle Bedenken abgetan. Binding und Schrodi bezeichnete in einer Mitteilung vom 9. Juli 2021 die Warnungen als „die seit Jahrzehnten gleichen und ewig falschen Argumente“, die lediglich Angst vor einer „kleinen Steuer“ schüren sollten. Schrodi hatte bei einer Anhörung im Mai 2021 den Sachverständigen Tobias Effertz vom Aktionsbündnis Nichtrauchen nach seiner Einschätzung zum Schmuggel gefragt. Effertz antwortete, dass es keine Belege für einen Zusammenhang zwischen der Höhe der Steuer und geschmuggelten Produkten gebe und verwies darauf, dass das nur Übertreibungen der Tabakindustrie seien, um höhere Steuern zu verhindern.

    Schwarzmarkt für illegale Zigaretten wächst
    „Heute kann niemand mehr leugnen, wie sehr der Schwarzmarkt für illegale E-Zigaretten gewachsen ist“, kommentierte Pohland die damaligen Aussagen. „Er ist mittlerweile riesig und wird von der Organisierten Kriminalität beherrscht. Die Tabaksteuer hat nicht, wie versprochen, den Jugend- und Verbraucherschutz verbessert – im Gegenteil. Sie hat dazu geführt, dass ungeprüfte und unversteuerte Waren in die Hände ahnungsloser Verbraucher gelangen, darunter auch Jugendliche.“

    Pohland appellierte außerdem: „Es ist an der Zeit, der Realität ins Auge zu blicken. Der Schwarzmarkt wird durch überzogene Steuern und kontraproduktive Verbotsdiskussionen weiter befeuert, während der legale Handel zunehmend leidet. Dem Trend muss endlich entgegengewirkt werden.“

    Zusammenarbeit von Politik und Ermittlern
    Pohland signalisierte erneut die Bereitschaft, eng mit der Politik und den Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten. Der Verband hat sich bereits mehrfach als kompetenter Gesprächspartner angeboten und erneuerte das Angebot angesichts der jüngsten Entwicklungen ausdrücklich.

    Auch der Tabakkonzern Reemtsma meldete sich angesichts der aktuellen Entwicklungen zu Wort. Christian Cordes, der die Unternehmens- und Rechtsangelegenheiten für die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortet, kommentierte aus Sicht der Imperial-Tochter: „Rekord-Sicherstellungen wie diese sind immer wieder erschütternd, aber sie verwundern uns nicht. Sie zeigen vielmehr die Dimensionen auf, die der illegale Handel in Deutschland mit nicht verkehrsfähigen E-Zigaretten längst erreicht hat. So wichtig solche punktuellen Fahndungserfolge sind, fürchten wir, dass sie doch nur die Spitze des Eisbergs darstellen.

    Schwarzmarkt eindämmen
    Was es stattdessen braucht, um den Schwarzmarkt wirklich einzudämmen, sind flächendeckende und regelmäßige Kontrollen des stationären und des Online-Handels und vor allem drastisch höhere Strafen für alle, die sich nicht an die geltenden Regeln halten. Denn die sind in puncto Produktanforderungen, Kennzeichnungspflichten und Abgabeverboten in Deutschland eigentlich glasklar. Noch mehr Regeln oder Pauschalverbote, wie sie leider immer wieder gefordert werden, helfen nicht weiter und sorgen sicher nicht für weniger illegalen Handel und mehr Jugendschutz – eher im Gegenteil.“


    red

  • „Fachbesucher neu begeistern“

    DORTMUND // Das (Messe-)Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit, auf 2024 zurückzublicken. InterTabac und InterSupply waren ein voller Erfolg. Aus diesem Grund stellen wir fünf Fragen an Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe, um die Messe 2024 noch einmal Revue passieren zu lassen und den Blick auf 2025 zu richten.

    Frau Loos, Weihnachtszeit und Jahreswechsel – da geht es bei der Messe Dortmund sicher ruhiger zu, oder?
    Sabine Loos: Das kann man so definitiv nicht sagen. Natürlich: Die InterTabac und InterSupply als unser größtes Veranstaltungsduo hier bei der Messe Dortmund haben wir erfolgreich abgeschlossen. Allerdings sind die beiden Messen jedes Jahr nur der Einstieg in unseren ‚Messe-Herbst‘. Bis in den kommenden Juni hinein haben wir noch weitere zwölf spannende Eigenmessen durchzuführen. Darunter ist im kommenden April übrigens auch die EvoNxt, das innovative Business-Festival, das thematisch eng verwandt ist mit der InterTabac.

    Diesmal in Mailand …
    Loos: Ja, am 3. und 4. April stehen in Italien allerdings ausschließlich die ‚Next Generation Products‘ im Fokus. Außerdem ist nach der Messe natürlich immer vor der Messe. Mit den ersten Ausstelleranmeldungen, die noch während der laufenden InterTabac 2024 eingereicht wurden, haben die Planungen für die 2025er-Ausgabe längst begonnen.

    Was waren denn für Sie die Highlights der diesjährigen Messe?

    Loos: Natürlich gehört für mich das unglaubliche Feedback auf die diesjährige Messe mit zu den Highlights. Nicht nur hatten wir mit mehr als 800 so viele Aussteller wie noch nie in der über 40-jährigen Messegeschichte dabei. Sondern wir durften auch bei der Zahl der Besucher eine neue Bestmarke verzeichnen. Hinzu kommt, dass davon rund 94 Prozent schon während der Messe eine Wiederkehr im kommenden Jahr angekündigt haben.

    Gab es weitere Höhepunkte?
    Loos: Was ich bei den Highlights zudem nicht außer Acht lassen kann, sind die neuen Formate, die wir erfolgreich eingeführt haben. Unser Ziel ist es, die InterTabac und InterSupply jedes Jahr weiterzuentwickeln, um unsere Fachbesucher immer wieder neu zu begeistern. Erstmals haben wir gemeinsam mit dem Alternative Magazin die ‚World Alternative Awards‘ vergeben, die sich auf die dynamische Branche der Next Generation Products konzentrieren. Ebenfalls in dieser Branche haben wir uns mit einer zweiten Premiere, der modernen Networking-Plattform ‚PouchXchange‘, bewegt.

    Das klingt alles sehr spannend.
    Loos: Ich könnte hier noch viele weitere Highlights aufzählen – von den interessanten Gesprächen mit Ausstellern und Besuchern aus der ganzen Welt über die fundierten Vorträge und Workshops im Rahmenprogramm bis hin zu zahlreichen Produktpremieren. Aber am besten überzeugen sich die Besucher im kommenden Jahr einfach selbst von der Einzigartigkeit dieser Messe und besuchen uns von 18. bis 20. September in Dortmund.

    DTZ ist auf jeden Fall dabei. Sie sind bereits darauf eingegangen: InterTabac und InterSupply haben 2024 gleich mehrere Rekorde erzielt. Wie erklären Sie sich das?

    Loos: Es ist sicherlich schwierig, den einen Erfolgsfaktor auszumachen. Wir blicken mittlerweile auf mehr als 40 Jahre InterTabac zurück. Das ist eine lange Zeit. Eine Zeit, in der es uns möglich war, unsere Zielgruppe, ihre Bedürfnisse und die Branche in ihrer Gesamtheit genau zu analysieren – sowohl auf Aussteller- als auch auf Besucherseite. Basierend auf diesen Beobachtungen ist es unser Bestreben, die Bedürfnisse und Erwartungen jedes Jahr aufs Neue nicht nur zu erfüllen, sondern bestenfalls zu übertreffen. Aus diesem Grund lässt sich das Team hinter der Messe jedes Jahr neue Features einfallen und arbeitet hart daran, Besuchern wie Ausstellern den größtmöglichen Mehrwert für ihre Unternehmen zu bieten. Zum Beispiel mit immer neuen Ausstellern, mit einem Fachprogramm, das die aktuellsten Themen und Herausforderungen aufnimmt, mit spannenden Veranstaltungen, mit einem durchdachten Hallenkonzept.

    Ein echter Erfolgsfaktor also.
    Loos:Ja, diese stetige Weiterentwicklung, bei der wir uns aber nie vom ursprünglichen Kern der Messe – dem Klassik-Segment – wegbewegt haben, sehe ich als absoluten Erfolgsfaktor. Hinzu kommen weitere Aspekte. Dazu gehört zum Beispiel auch die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern und Verbänden, die die Bedürfnisse und Belange der Branche genau kennen und in die Planung der Messe mit einfließen lassen.

    Wo sehen Sie beim Messe-Duo die größten Herausforderungen?
    Loos: Ich glaube, dass die größten Herausforderungen für die Messe sich mit denen für die Tabakbranche überschneiden. Denn wenn eine Branche so stark durch international unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen und Regulierungen gesteuert ist wie die Tabakbranche, dann beeinflusst das natürlich auch die Leitmesse dieser Branche und uns als Veranstalter.

    Gibt es aus Ihrer Sicht weitere Problemstellungen, die die Branche bewältigen muss?

    Loos: Sicherlich gehört auch die zunehmende Digitalisierung zu den Herausforderungen eines Messe-Betreibers. Auch wenn ich der Meinung bin, dass sich die persönlichen Begegnungen und Gespräche, die eine Messe möglich machen, nicht durch digitale Formate ersetzen lassen. Trotzdem müssen wir hier immer auf Ballhöhe bleiben. Aus diesem Grund haben wir die InterTabac und InterSupply in den letzten Jahren auch online weiterentwickelt und eine zusätzliche Plattform geschaffen. Über die ‚Business Insights‘ auf der Web-Seite können Hersteller und Branchenexperten das ganze Jahr über in Kontakt bleiben, neue Kontakte knüpfen und ihre Geschäftsbeziehungen ausbauen. Das wird gut angenommen.

    Welche Programmpunkte können Sie uns schon jetzt für die InterTabac und InterSupply 2025 verraten?

    Loos: Die Planungen für die 2025er-Ausgabe befinden sich natürlich noch in den Anfängen. Das erste Programm-Highlight haben wir mit der Fortsetzung der ‚World Alternative Awards‘ bereits verkündet. Was ich zudem verraten darf: Auch die „PouchXchange“ geht 2025 in die zweite Runde. Das exklusive Networking-Event wurde speziell für die wachsende Nikotinbeutel- und Snus-Industrie ins Leben gerufen. Die Rückmeldungen waren derart positiv, dass das Team schon jetzt an der Weiterentwicklung des Events arbeitet. Stattfinden wird es am ersten Messeabend.

    In Sachen Begleitprogramm ist DTZ natürlich gern wieder dabei. Das war 2024 ein gelungener Rahmen.
    Loos: Und in den kommenden Monaten bis zur Messe werden wir noch viele zusätzliche Highlights verkünden können. Sie können sichergehen, dass die InterTabac auch 2025 wieder mit zahlreichen Formaten rund um die Zigarre und das Klassik-Segment aufwarten wird – egal ob informativ oder interaktiv. So waren unsere ‚Cigar Pairings‘ und ‚Blending Tutorials‘ 2024 schon vor Messestart ausverkauft. Hier arbeiten wir also definitiv auf eine Fortsetzung hin.

    Frau Loos, herzlichen Dank für das Interview.

    Loos: Gern, bis zur Messe wünsche ich all unseren Partnern, Ausstellern und Besuchern zunächst einmal eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich freue mich auf ein Wiedersehen 2025 hier bei uns in den Messehallen!


    max