Preisführer positioniert OP bei 3,70 Euro/19 Stück
MAINZ (DTZ/fok). Im Zuge der Umstellung auf die neuen Mindestinhalte bei Zigaretten werden auch die Anbieter von Zigaretten-Eigenmarken aus dem Lebensmittelhandel/Discount ihre Preis anpassen. Wie aus dem Handel zu erfahren war, will der Discounter Aldi Nord, der seit Jahren vom Wettbewerb als Preisführer angesehen wird, den KVP seiner Zigaretten-OP (Boston und Kora) von derzeit 3,25 Euro/17 Stück auf 3,70 Euro/19 Stück anheben. Bei dem 100-mm-Angebot (Edison) geht der Preis auf 3,80 Euro/19 Stück. Die Big Packs mit unverändert 24 Stück Inhalt verteuern sich um 10 Cent auf 4,65 Euro.
Die Handelsmarkenanbieter hatten sich durch die Bank weg entschlossen, die Preisanhebung ausschließlich im Zuge der Packungsinhaltsänderung vorzunehmen, also nicht, wie bei der Markenzigarette, auf eine vorgezogene autonome Preiserhöhung und eine stückpreisneutrale Umstellung auf die 19er-Packungen zu verteilen. Damit haben diese Produkte für den Übergangszeitraum einen Preisvorteil. Die jetzt von Aldi Nord geplante neue Preisstellung bedeutet bei der OP eine Preiserhöhung um rund 7 Cent, umgerechnet auf die 19er-Packung. Angesichts der deutlich gestiegenen Kosten ein sehr bescheidener Schritt, zumal die im Februar 2010 zu erwartende Mindeststeueranpassung dann einen weiteren Schritt notwendig machen dürfte.
Offensichtlich spekuliert der Discounter darauf, mit dem nun wieder etwas wachsenden Preisabstand zu den Industrieniedrigpreismarken wieder bei Absatzzahlen und Marktanteil Boden gut machen zu können. Dass die Zigarette sich allerdings nur sehr bedingt als Eckpreisartikel im LEH eignet, hat die Entwicklung der letzten Jahre gezeigt. So entpuppte sich die teilweise verzögerte Preisanpassung nach der MwSt-Erhöhung als Geldverbrennungsmanöver, weil die Verbraucher den zeitweiligen Preisvorteil der betreffenden Handelsmarken kaum nutzten, sondern sich, je nach Produkt-identifikation und Preissensibilität, entweder für deutlich billigeren Feinschnitt oder für die bekannteren und attraktiveren International Value-Marken der Industrie entschieden. Hatten die Handelsmarken in 2005 noch einen Marktanteil von 14,9 Prozent, lag er in 2008 nur noch bei 11,3 Prozent.
(DTZ 24/09)
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