Bätzing will Bildwarnhinweise schon 2010
BERLIN (DTZ/pnf/fok). Pünktlich zum „Weltnichtrauchertag“ startete die Allianz der Tabakgegner eine neue Kampagne gegen den Tabakkonsum. Den Fokus hatten die „Antis“ auf die Forderung nach abschreckenden Bildwarnhinweisen auf Zigaretten- und Tabakpackungen gesetzt. Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing will bis Ende 2010 solche Schockbilder durchsetzen und beruft sich auf die Zustimmung des Verbraucherschutzministeriums.
Allerdings hatte dieses Ministerium schon früher erklärt, die derzeit bei der EU laufende Überarbeitung von Text- und Bildwarnhinweisen und die Erfahrungen aus anderen EU-Ländern abwarten zu wollen. Deshalb ist wohl kaum mit einer Entscheidung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu rechnen und zwischenzeitlich findet bekanntlich die Bundestagswahl statt. Nach Auffassung von Experten haben Schockbilder auf den Zigarettenpackungen keine signifikante Auswirkungen auf den Konsum, sorgen aber für eine deutliche Diskriminierung der Verbraucher, der Produkte sowie von Produzenten und Handel.
DZV: Bildwarnhinweise in ihrer Wirksamkeit nur unzureichend untersucht
Dazu erklärte Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes: „Die faktischen Auswirkungen von Warnhinweisen auf das Konsumverhalten nach Einführung von Bildwarnhinweisen sind nur unzureichend untersucht. Solange solche Ergebnisse nicht vorliegen, sollte auf die Einführung von bildgestützten Warnhinweisen in Deutschland in jedem Fall verzichtet werden. Bloßer Aktionismus darf nicht die Maxime politischen Handelns werden.“ Der DZV äußert außerdem grundsätzliche Zweifel an der Wirksamkeit von Schockbildern, was auch durch eine Studie des Gesundheitsministeriums gestützt wird.
(DTZ 23/09)
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