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  • Zigarettenascher für Wien

    WIEN (DTZ/red). Rauchverbote in öffentlichen Räumen drängen Tabakkonsumenten vor die Tür. In Ermangelung von bereit stehenden Aschern bleibt es nicht aus, dass die Hinterlassenschaften auf dem Boden landen.

    Mit leuchtendem Beispiel geht nun Wien voran. Um zu verhindern, dass Zigarettenstummeln die Gegend verschandeln, rüstet die Hauptstadt 5.700 Papierkörbe mit neuen, patentierten Ascher-Rohren aus, die aussehen wie überdimensionale Zigaretten. „Host an Tschik?“ kurz: „Haste ’ne Zigarette?“ steht darauf. Das Fassungsvermögen liegt bei bis zu 1 000 Stummeln.

    DTZ (39/08)

  • Regalumbau benachteiligt kleine Tabakfachläden

    Fachhandel in Großbritannien fordert Nachbesserung der Kostenangaben

    LONDON (DTZ/red). In Großbritannien sollen ab 2011 in Supermärkten und ab 2013 in allen anderen Tabakgeschäften Zigaretten nicht mehr in offenen Regalen angeboten werden. Zwar ist der Verkauf von Zigaretten ist auch zukünftig weiterhin erlaubt, doch müssen Tabakprodukte dann hinter Schiebetüren verschwinden. Konsumenten können dann einzig über eine Produktliste ihre Marke auswählen.

    Der Tabakfachhandel wirft jetzt der englischen Regierung vor, mit falschen Zahlen für den notwendigen Umbau der Regale zu operieren. Die Fachhändler fordern das Gesundheitsministerium dazu auf, die mit 120 ? (ca. 134 Euro) viel zu niedrig angesetzten Umbaukosten nach oben zu korrigieren.

    Immense Kosten
    Ein Ladenbauer hatte festgestellt, dass die vom Ministerium ermittelten Angaben sich auf Großaufträge beziehen, und darüber hinaus weder Liefer- noch Einbaukosten berücksichtigen.

    Der Verband der Convenienceshops, der 33.000 Verkaufstellen vertritt, rechnete vor, dass der Umbau für das Regalsegment Tabak die Convenienceindustrie mindestens 252 ? (ca. 283 Euro) kostet.

    Auf kleine Fachhändler könnten sogar bis zu 4.985 ? (5.597 Euro) zukommen, die darin eine klare Wettbewerbsverzerrung zugunsten großer Filialisten sehen.

    DTZ (39/08)

  • Schweden will Aufhebung des Snus-Verbots

    STOCKHOLM (DTZ/red). Schweden will sich in Brüssel dafür einsetzen, das EU-weite Verbot für Snus wieder aufzuheben. Das skandinavische Land ist das einzige EU-Mitglied, in dem der Verkauf dieser Form von rauchlosem Tabak nicht untersagt ist.

    Für 2010 besteht die Aussicht, das Snus-Verbot erneut zu verhandeln. „Das wäre die Gelegenheit, unsere Standpunkte darzulegen“, sagt Patrick Hildingsson von Swedish Match. Während in den USA, Südafrika und Kanada Snus konsumiert werden darf, konterkariert dies das Verbot in Europa.

    „Während der EU-Präsidentschaft sollten jeweilige nationale Angelegenheiten nicht auf die Agenda. Aber wir können davon ausgehen, dass das Thema Grundlage einer allgemeinen Diskussion ist“, teilte Schwedens Handelsministerin Ewa Bjoerling mit und stellt fest, dass es auch „orale“ Tabakwaren gibt ohne EU-Verbot.

    DTZ (39/08)

  • Große Probleme für Berliner Bahnhofshändler

    BERLIN (DTZ/pnf). Die Geschäfte im Berliner Hauptbahnhof sollen künftig an Sonntagen nur noch Reisebedarf verkaufen dürfen.

    Laut „Berliner Morgenpost“ und „Tagesspiegel“ drängen der Handelsverband Berlin-Brandenburg und die Gewerkschaft ver.di darauf, dass das Berliner Ladenöffnungsgesetz auch im Hauptbahnhof angewendet wird. So sollen nur noch Zeitungen, Andenken, Tabakwaren und Blumen verkauft werden. Etwa 30 der 80 Geschäfte wären betroffen.

    Seit Mai 2006 öffnen die Läden im Berliner Hbf von 8 bis 22 Uhr. Bislang duldete der Senat den Sonntagseinkauf.

    Geschlossene Bahnhöfe
    Noch größere Probleme haben derzeit Händler und Gastronomie von Berliner S-Bahnhöfen. Weil die Bahn an Hunderten von Zügen schwerwiegende Mängel an den Bremsen festgestellt hatte und diese untersucht werden mussten, wurden zahlreiche Verbindungen gekappt und 18 Bahnhöfe geschlossen.

    Mit gravierenden Folgen für Einzelhändler und Wirte: Gähnende Leere, weil die Laufkundschaft ausblieb. Viele Betrieb registrierten 50 Prozent weniger Kunden. Für die betroffenen Selbstständigen kommt dies einer wirtschaftlichen Katastrophe gleich. Sie erwarten nun eine Entschädigung durch die Bahn AG, machen sich indes aber wenig Hoffnung, dass der Konzern tatsächlich zahlt.

    DTZ (39/08)

  • DZV erstmals auf der Inter-tabac vertreten

    Zigarettenverband informiert über seine Arbeit

    BERLIN (DTZ/vi). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) wird auf der am Freitag in Dortmund startenden Inter-tabac zum ersten Mal mit einem Stand vertreten sein. DZV-Geschäftsführerin Marianne Tritz: „Wir freuen uns, auf der weltgrößten Tabakfachmesse den noch jungen Verband und seine Arbeitsschwerpunkte vorzustellen.“

    Der DZV wurde im März 2008 in Berlin von fünf großen deutschen Markenzigarettenherstellern gegründet und hat sich seitdem als verlässlicher Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft in Sachen Zigarettenindustrie etabliert. Die Mitgliedsunternehmen repräsentieren in Deutschland über 60 Prozent Marktanteil. Marianne Tritz stellt auch die Interessenvertretung für die rauchenden Bürger heraus: „Wir sind die Stimme der 20 Millionen erwachsenen Raucher in Deutschland!“

    DZV stellt Arbeit vor
    Auf dem Stand 8027 in Halle 8 wird der DZV seine Arbeit darstellen. Marianne Tritz betont die Aufgaben des Verbandes: Bekämpfung von Zigarettenschmuggel und Markenfälschungen, Einsatz für den Jugendschutz und das Thema Tabaksteuer.

    „Das werden auch die Themenschwerpunkte für uns auf der Messe sein!“ Dazu gehören eine Präsentation über den Zigarettenschmuggel und seine Auswirkungen sowie die Vorstellung des Smoker`s Guide, eines Städteführers im Taschenbuchformat, der Raucher darüber informiert, wo sie in der Gastronomie von zehn großen deutschen Städten noch Möglichkeiten haben zu rauchen.

    Sowohl die Geschäftsführerin Marianne Tritz als auch der Pressesprecher des Verbandes, Peter Königsfeld, und Professor Wolf-Dieter Heller, Leiter der Produktregulierung, werden die Ansprechpartner auf dem Stand des DZV sein.

    DTZ (39/08)

  • „Wir haben doch den geilsten Job, den es gibt“

    BAT Erfa-Gruppen: Motivationsschub und Ideenbörse für Tabakwareneinzelhändler

    GÖTTINGEN (DTZ/fok). Das einzig beständige ist der Wandel, gerade im Handel. Sich auf Veränderungen im Markt, in der Kundennachfrage, in den Einkaufsgewohnheiten einzustellen, ist daher die beste Chance, auch künftig unternehmerisch erfolgreich bestehen zu können.

    Eine gute Möglichkeit, konkrete Ideen für die Sortiments- und Ladengestaltung auszutauschen, Tipps für die Betriebsorganisation zu bekommen und Motivation für die Umsetzung zu schöpfen, sind Erfahrungsaustauschgruppen.

    BAT hat diese Konzeption schon 2003 aufgegriffen und unterstützt seither den Tabakwareneinzelhandel mit fünf Erfa-Gruppen bundesweit organisatorisch ebenso wie durch die Finanzierung eines erfahrenen Betriebsberaters, der parallel dazu auch einen Betriebsvergleich realisiert.

    Bausteine der Initiative
    „BAT ist an einem wettbewerbsfähigen, gut funktionierenden Tabakwareneinzelhandel sehr interessiert“, bringt es Wolfgang Specht, Retail Relationship Manager bei BAT, auf den Punkt. „Mit den BAT-Erfa-Gruppen als einem der Bausteine unserer Initiative ‚Consumer first!‘ bieten wir Hilfe zur Selbsthilfe.

    BAT stellt mit Organisation und dem Betriebsberater Ralf Finken die notwendige Basis, doch die Vielzahl der interessanten Ideen und Konzepte stammt aus dem Händlerkreis selbst. Die BAT Erfa-Gruppe wirkt als ganz intensives Austauschforum für praxiserprobte Konzepte, von der Sortimentsgestaltung bis hin zur Optimierung der geschäftlichen Abläufe.“

    Anpacken heißt die Devise Die Branchensituation ist für den Tabakwareneinzelhandel alles andere als rosig, das gilt auch für die Mitglieder der Erfa-Gruppe, aber: „Klagen hilft nicht, anpacken heißt die Devise“.

    Unter diesem Motto sind sie angetreten. 16 Tabakwareneinzelhändler aus dem Raum Norddeutschland trafen sich in der vergangenen Woche in Göttingen. Inhaber von Einzelgeschäften wie auch Betreiber von kleinen Filialsystemen, die ihren Geschäftsschwerpunkt auf den Sortimenten Tabakwaren, Presse und Lotto haben. Also von frequenzabhängigen Schnelldrehern, die durch die unterschiedlichsten Zusatzsortimente und Dienstleistungen ergänzt werden.

    Zweimal jährlich kommen sie an Orten zusammen, wo eines der Mitglieder ein Geschäft betreibt, das von der Gruppe gemeinsam unter die Lupe genommen wird. Im Anschluss erhält der Inhaber von seinen Kollegen Lob und Kritik und damit Selbstbestätigung ebenso wie Anregungen für Veränderungen.

    Treffen bietet viel
    Doch das eineinhalb Tage dauernde Zusammentreffen bietet erheblich mehr: Im aktuellen Fall startete die Veranstaltung mit der Vorstellung eines Kassensystems von Dietmar Oehmige, der seine profunden Branchenkenntnisse in ein ausgefeiltes Soft- und Hardwaresystem für Kasse und Warenwirtschaft umgesetzt hat.

    Einer professionellen Präsentation folgen ebenso professionelle Fragen der Teilnehmer, ein Großteil von ihnen nutzt ein Warenwirtschaftssystem und kennt die kritischen Punkte. Diejenigen, die hier noch Nachholbedarf haben, sind besonders interessiert und vertiefen später im direkten Gespräch mit Oehmige ihre Informationen.

    „Unternehmer sein heißt etwas unternehmen“: Ein zentrales Element der Erfa-Gruppe ist, sich am Ende einer Tagung öffentlich konkrete Ziele zu setzen und beim nächsten Treffen deren Umsetzung zu präsentieren. Motivationsschub und Umsetzungsdruck in einem.

    Einige Beispiele
    Ein Tabakwarenhändler mit Reisebüro hatte sich vorgenommen, ein Café-to-go-Angebot zu installieren. Dies ist auch erfolgt, zusätzlich wurde ein Kaltgetränkeautomat installiert. Er nutzt diese Instrumente als kostenlosen Kundenservice fürs integrierte Reisebüro, was stark zur Kundenbindung beiträgt, auch für den Tabakwarenbereich.

    Nächstes Beispiel: Ein Tabakwarenfilialist hat die Zahl der Filialen verringert, die bestehenden durch Umbau und Integration von Postdienstleistungen erheblich vergrößert und gestärkt. Die bildliche Dokumentation beim Flaggschiffladen entlockt den Kollegen starken Beifall.

    Ein weiterer Händler hat den Neuaufbau einer Filiale in Angriff genommen, von der Personalplanung, -einstellung, -schulung bis hin zur Sortimentsplanung und dem Ladenbau. Betriebsberater Finken hakt hier nach mit Fragen zur personellen Leitung der Filiale und zur Thematik der Mitarbeitermotivation.

    Dann wieder ein Beispiel für einen großen Geschäftsumbau in vielen Details, ein schickes Konzept, das zwei Kompetenzbereiche (Tabakwaren, Lotto, Presse und Spirituosen, Süßwaren) in einem Geschäft vereint.

    Auch das Umsetzungsbuch der anderen Händler ist voll mit großen, aber auch mit kleinen erfüllten Zielen: Schulung der Mitarbeiter in Sachen konsequentem Jugendschutz, neue Warenständer für Aktionsware, Überlegungen zum Ausbau des Ermuri-Genusskonzepts, neue Filiale mit hohem Spielwarenanteil, Anlegen eines Notfallordners, Ausbau des Ebay-Verkaufs von RBA.

    BAT-Aktivitäten
    Verständlicherweise nutzt die BAT das Treffen auch, um die eigenen Aktivitäten vorzustellen und die Meinung der Händler dazu zu erfahren. Im konkreten Fall geht's um die Pall Mall Pocket Edition, die, wie Falko Köhler, BAT Verkaufsleiter Hannover, ausführte, für einen weiteren Imageschub für Pall Mall sorgen soll.

    Erste Erfahrungen mit dem Verkauf, eine Menge Fragen und kritische wie zustimmende Meinungen wurden geäußert, so die Feststellung, dass die breite Farbfächerung gerade jüngere erwachsene Raucher für die Marke Pall Mall gewinnen kann und optimal für den Fachhandel ist, weil der LEH sich nicht das ganze Spektrum ins Regal legen wird.

    Der Tagungspunkt „Tabak aktuell“ beschäftigte sich auf diesem Treffen u.a. mit dem Signet-Konzept „Tabak Spezialist“ des BTWE. Auch der bevorstehende Messetermin der Inter-tabac wurde thematisiert, wer geht mit welcher Erwartungshaltung hin (vorher Budget festlegen, dabei auch „Spielgeld“ für neue Angebote einplanen). Diskussionsthema war auch der Feinschnittmarkt mit den Problemfeldern Margen, Stückgewichte und Packungsinhalte.

    Renner in den Zusatzsortimenten
    Hier präsentierten die Händler konkrete Angebotsideen, die sie umgesetzt haben, nennen Bezugsquellen, Einkaufs- und Verkaufspreise; Betriebsberater Finken errechnete die jeweiligen Roherträge pro Monat und Jahr.

    Genannt wurden hier u.a. Aktionen mit preiswerten Büchern, ein Likör in Miniflaschen, Fanartikel für Fußballclubs, preiswert-modische Uhren, schicke Sommer- und Winter-Schals, beleuchtete Aschenbecher für den Getränkehalter im Auto, Einwegfeuerzeuge und Schilder mit provozierenden Sprüchen, Melodie-Karten sowie Sesamstraße-Handpuppen und -Plüschtiere. Die mit guten Spannen verkauften Produkte bringen aufs Jahr umgerechnet meist fünfstellige Roherträge.

    Nach einem Referat zum Thema Rechtsformen von Ralf Finken schloss die Tagung mit der Formulierung der Ziele, die sich die einzelnen Teilnehmer für die nächsten Monate vornehmen, ab.

    Motiviert und voll neuer Ideen traten die Händler die Heimreise an, die positive Stimmung brachte Mitglied Hermann Teckenburg auf den Punkt: „Wir haben doch den geilsten Job, den es gibt.“

    DTZ (39/08)

  • Kehrt Frankfurter Messe in den Herbst zurück

    Unternehmen denkt über erneute Terminverschiebung der Tendence nach

    FRANKFURT (DTZ/pi/red). Laut der Messe Frankfurt GmbH wurde der frühere Termin der Tendence – sie wurde in den beiden vergangenen Durchläufen 2008 und 2009 als Herbstmesse von Ende August auf Juni vorverlegt – von den Handel und Ausstellern ausdrücklich gewünscht. Doch mittlerweile mehren sich die Anzeichen, dass man ihnen hiermit einen Bärendienst erwiesen hat.

    [pic|175|r|||Will auch in Zukunft Magnet für den Handel sein: das Frankfurter Messegelände.|||]

    Aus der RBA-Branche war es zuletzt nur noch ein Unternehmen, der Germeringer Feuerzeugimporteur Curly & Smooth, der die Tendence als Aussteller nutzte. Für den Tabakwarengroßhandel hat sie mittlerweile fast völlig an Interesse verloren.

    Terminierung wird überprüft
    Auf Wunsch des Ausstellerbeirates der Tendence überprüft die Messe Frankfurt in den nächsten Wochen die Terminierung der Herbstmesse. Das Unternehmen kündigte hierzu eine umfassende internationale Aussteller- und Besucherbefragung an, die kurzfristig durchgeführt werden soll.

    Gespräche mit Kunden und erste Befragungen während der Anfang Juli durchgeführten internationalen Frankfurter Herbstmesse Tendence haben laut Messe gezeigt, dass der neue vom Markt 2007 geforderte Termin von den betroffenen Marktpartnern „teilweise nur zögernd“ angenommen wird. Es gebe auf Aussteller- und Besucherseite Befürworter und Gegner dieses neuen Termins vor der Sommerpause. Ob dieses an dem Termin selbst oder an der seit letztem Jahr veränderten und angespannten Wirtschaftslage liegt konnte aufgrund der bisherigen Erkenntnisse noch nicht beurteilt werden.

    „Nötigenfalls neu justieren"
    „Gerade in der heutigen Zeit muss man Messen noch häufiger und intensiver als sonst in ihren verschiedenen konzeptionellen Details überprüfen und – wenn es sein muss – neu justieren. Deshalb gehören auch alle Entscheidungen immer wieder auf den Prüfstand und sind gegebenenfalls neu zu treffen,“ sagt Dr. Michael Peters, Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH.

    Die internationale Kundenbefragung soll dazu beitragen, die Meinungsverhältnisse zum marktgerechten Termin der Tendence bei den Herstellern und Einkäufern national und international besser beurteilen zu können. Gleichzeitig möchte die Messe Frankfurt damit möglichst alle Marktpartner in denkbare Entscheidungen einbeziehen.

    2007 war die Tendence von ihrem Termin Ende August auf Anfang Juli verlegt worden. Basis hierfür war ebenfalls eine von der Messe Frankfurt durchgeführte Marktuntersuchung. Grund für die Vorlegung war das sich gravierend verändernde Orderverhalten des Handels und die zeitliche Verschiebung des Orderns.

    (DTZ 37/09)

  • Satte Strafe für Schwarzhändler

    Zwei Jahre auf Bewährung und Schadensersatz

    KLEVE (DTZ/fok). Erstmals wurde ein von Deutschland aus agierender Organisator von Zigarettenfälschungen und illegalem Zigarettenhandel verurteilt, dessen kriminelles Netzwerk weltweit operierte.

    Das Landgericht Kleve sprach in der vergangenen Woche eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren aus, außerdem 200.000 Euro für die Staatskasse und gemeinnützige Einrichtungen. Teuer für ihn: Gleichzeitig musste sich der Angeklagte, ein ehemaliger Autohändler aus Moers, verpflichten, wegen Markenrechtverletzung einen Schadensersatz in Höhe von 2,5 Mio. Euro an Philip Morris International zu zahlen, die in dem Prozess als Nebenkläger vertreten war.

    Groß angelegter Schmuggel
    Der Mann hatte in ganz großen Stil Zigarettenmarken der Firma Philip Morris, die Rede ist von mehreren hundert Mio. Stück, in China und Nordkorea fälschen und sie nach Deutschland und andere Hochpreisländer schmuggeln lassen. Aufgeflogen war er vor allem durch den aktiven Kampf von Philip Morris gegen den Schmuggel.

    Zu dem Urteil sagte Michael Falk, Leiter der Abteilung zur Bekämpfung des illegalen Zigarettenhandels bei Philip Morris International: „Zigarettenfälschungen sind ein massives globales Problem, das Regierungen, Verbraucher, legale Hersteller und Händler schädigt. Die Tatsache, dass der Kopf eines internationalen Zigarettenfälschersyndikats hier vor Ort wegen Überseeverkäufen illegaler Ware verurteilt wurde, ist ein klares Signal, dass es für diese Straftaten keine sicheren Häfen gibt.“

    Teures Nachspiel für die Täter
    Dass Steuerhinterziehung bei Zigaretten oft ein teures Nachspiel für die Täter hat, zeigt auch ein Urteil des Landgerichts Gießen. Hier ging es um den Gründer eines „Raucherclubs“, der für seine „Mitglieder“ billige Zigaretten aus Spanien verschicken ließ, die aber nicht nach geltendem Recht in Deutschland versteuert wurden.

    Für die im Jahr 2004 organisierten Verkäufe fielen insgesamt 142.000 Euro Steuerschulden an, die der Angeklagte inzwischen gezahlt hat. Dies und sein Geständnis führten zu einem milden Urteil: Eine Geldauflage von 3.600 Euro und eine weitere Geldstrafe von 180 Tagessätzen auf Bewährung.

    (DTZ 37/09)

  • EuGH stärkt staatliches Glücksspielmonopol

    Richtungweisendes Urteil/Niederlage für die Privaten

    LUXEMBURG (DTZ/vi/da). Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat am 8. September seine Entscheidung in der Rechtssache „Liga Portuguesa“ verkündet und damit ein richtungweisendes Urteil zum staatlichen Glücksspielmonopol getroffen.

    [pic|174|r|||Erwin Horak, Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern.|||]

    Die Richter entschieden, dass die Dienstleistungsfreiheit bei Glücksspielen eingeschränkt werden darf und somit die EU-Mitgliedstaaten Glücksspiele im Internet verbieten dürfen. Der EuGH begründet dies mit dem Ziel der Bekämpfung von Betrug und anderen Straftaten.

    Die EU-Länder können selbst entscheiden, wie sie diesen Bereich regeln möchten und das angestrebte Schutzniveau festlegen. Demnach muss auch die in einem Mitgliedstaat erteilte Glücksspielerlaubnis von den anderen EU-Staaten nicht anerkannt werden. Ausländische Sportwetten (zum Beispiel von Malta oder Gibraltar) bleiben damit in Deutschland illegal, wie es der Glücksspiel-Staatsvertrag vorsieht.

    Gesetzliche Regulierung von Sportwetten
    Gegenstand des Verfahrens vor dem EuGH war die gesetzliche Regulierung von Sportwetten in Portugal. Die portugiesische Fußballliga und ein zum privaten Glücksspielkonzern bwin gehörendes Buchmacherunternehmen mit Sitz in Gibraltar hatten gegen die staatliche Glücksspielbehörde in Lissabon geklagt, weil diese Sportwetten ausschließlich dem staatlich autorisierten Anbieter Santa Casa erlaubt und gegen die Klägerinnen Bußgelder verhängt hat.

    Die österreichische bwin-Gruppe hatte mit der portugiesischen Fußballliga einen millionenschweren Sponsoringvertrag abgeschlossen und die Umbenennung in bwin-Liga vereinbart. Das mit der Sache betraute Strafgericht in Porto hatte den EuGH wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Angelegenheit um eine Vorentscheidung gebeten.

    Zwingende Gründe des Allgemeininteresses
    Die Luxemburger Richter sehen zwar in dem Vorgehen der portugiesischen Glücksspielbehörde eine Einschränkung der Dienstleistungsfreiheit laut Art. 49 EG. Das Verbot für private Wettanbieter sei aber aus zwingenden Gründen des Allgemeininteresses gerechtfertigt. Das von der Behörde angeführte Ziel der Bekämpfung der Kriminalität wurde vom EuGH als zwingender Grund anerkannt, da bei Glücksspielen eine erhöhte Gefahr von Betrug und anderen Straftaten bestehe. Im Deutschen Lotto- und Toto-Block (DLTB) zeigt man sich zufrieden mit dem Urteil des EuGH.

    „Es bestehen nun überhaupt keine Zweifel mehr an der europarechtlichen Zulässigkeit des deutschen Glücksspielstaatsvertrages. Den noch ausstehenden deutschen Verfahren sehe ich sehr zuversichtlich entgegen“, sagte Erwin Horak, Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern und Vorsitzender des Rechtsausschusses des Deutschen Lotto- und Totoblocks. Die Entscheidung der Europarichter wertet er als ein weiteres Signal an die Bundesländer, dass diese auf dem richtigen Weg seien.

    „Das Urteil ist zudem ein schwerer Schlag für die kommerzielle Glücksspielindustrie. Ein unregulierter Glücksspielmarkt ohne Grenzen mit reiner Gewinnorientierung der illegalen Anbieter ist mit dem heutigen Tag vom Tisch“, so Horak.

    Lotteriebranche zufrieden
    Bereits in der Vergangenheit hatten die Europarichter mehrmals betont, dass Beschränkungen im Glücksspielbereich durch die Nationalstaaten aus ordnungspolitischen Gründen zulässig sein können. Nach diesen Entscheidungen und dem aktuellen Urteil der Luxemburger Richter blickt man in der staatlichen Lotteriebranche nun dem Ausgang des laufenden Verfahrens vor dem EuGH in Sachen Glücksspielstaatsvertrag optimistisch entgegen.

    Die Vertreter privater kommerzieller Wettanbieter hingegen wollen dem EuGH-Urteil die Relevanz für das deutsche Glücksspielrecht absprechen. Sie verweisen darauf, dass der Richterspruch lediglich das Glücksspielangebot im Internet betreffe, nicht aber das stationäre Geschäft über die Lottoverkaufsstellen.

    (DTZ 37/09)

  • Inter-tabac ruft

    Dortmunder Messe lockt Fachbesucher aus aller Welt

    DORTMUND (DTZ/da). Als Riesenschaufenster und attraktive Visitenkarte der Branche präsentiert sich auch in diesem Jahr wieder die Inter-tabac. Wenn am 18. September 2009 Europas größte Tabakwaren-Fachmesse ihre Pforten in den Dortmunder Westfalenhallen öffnet, werden rund 250 Aussteller aus 28 Ländern ihr Messesortiment den Fachbesuchern aus aller Welt vorstellen.

    [br*000173.JPG**] Angebotsschwerpunkte sind traditionell Tabakwaren wie Zigaretten, Feinschnitt, Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak sowie Raucheraccessoires. Ergänzt wird dieses Kernangebot um Ladeneinrichtungen, Kassen- und Warenwirtschaftssysteme, Presseerzeugnisse, Spirituosen, Delikatessen und verschiedene weitere Artikelgruppen. Besucherzielgruppen sind Fachhändler des Tabakwarengroß- und -Einzelhandels aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Mitarbeiter der Tabakbranche aus dem In- und Ausland.

    Für Fachbesucher ab 16 Jahren
    Die Messegesellschaft weist ausdrücklich darauf hin, dass die Inter-tabac ausschließlich Fachbesuchern ab 16 Jahren vorbehalten ist. In den in drei Messehallen können sich die Fachbesucher einen Überblick über Trends, Innovationen und das breite Warenspektrum der Branche verschaffen.

    Natürlich gibt es auf den Messeständen auch 2009 wieder zahlreiche Neuheiten zu bestaunen. Einen ersten Überblick dazu geben die vor Ihnen liegenden „DTZ-Inter-tabac News“. In diesem Jahr findet die Inter-tabac zum 31. Mal statt. Im Laufe ihrer Geschichte hat sich die Dortmunder Messe von einer regionalen Fachmusterschau zur größten Messe dieser Art in Europa mit weltweiter Ausstrahlung entwickelt.

    Mehr als 40 Prozent ausländischer Aussteller
    Ihren internationalen Charakter unterstreicht die Inter-tabac mit einem hohen Anteil ausländischer Aussteller, der 2009 bei fast 40 Prozent liegt. Auch auf Besucherseite wird mit zahlreichen ausländischen Teilnehmern gerechnet. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Zunahme ausländischer Gäste für einen Besucherrekord auf den Fluren der Messehallen vier, sieben und acht gesorgt.

    Nach Angaben der Dortmunder Westfalenhallen GmbH waren auf der letztjährigen Veranstaltung 6.251 Fachbesucher gezählt worden und damit erstmals in der Geschichte dieser Messe die 6.000er-Marke übertroffen worden. Trotz oder vielleicht gerade auch wegen der vielen Probleme der Branche erwarten die Veranstalter auch 2009 eine rege Teilnahme der Fachbesucher aus der ganzen Welt.

    (DTZ 37/09)