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  • Führungswechsel bei JTI Germany geplant

    Robert Stanworth wird Nachfolger von Hagen von Wedel

    KÖLN (DTZ/fnf). Bei Japan Tobacco International in Deutschland steht ein Führungswechsel an. Ab Juni wird der JTI Manager Robert Stanworth die Rolle des General Managers von Deutschland übernehmen. Der jetzige General Manager Hagen von Wedel übernimmt die Marktverantwortung für Österreich, eines der Länder, in denen JTI Marktführer ist.

    [pic|142|l|||Robert Stanworth|||]

    Hagen von Wedel hat in Deutschland nach der Übernahme von Gallaher durch JTI zwei unterschiedliche Teams und Firmenkulturen erfolgreich zu einer hoch motivierten Einheit integriert. Unter seiner Führung wurde die Außendienstmannschaft marktadäquat vergrößert und dank eines beachtlichen Wachstums von JTIs Global Flagship Brands eine starke Basis für die Zukunft gelegt, um dichter an die Marktführer aufrücken zu können.

    Robert Stanworth ist bereits seit 10 Jahren für das Unternehmen tätig und übernahm zuletzt, nach der Leitung des Marktes Rumänien, die Funktion des General Managers Österreich. Hier ist es ihm erfolgreich gelungen, einen über lange Zeit sinkenden Marktanteil zu stabilisieren und das Volumen der JTIs Global Flagship Brands zu verdoppeln.

    Robert Stanworth wird Nachfolger von Hagen von Wedel als General Manager von JTI Germany, von Wedel wechselt in die gleiche Funktion in Österreich.

    (DTZ 15/09)

  • Philip Morris kündigt Preiserhöhungen an

    OP ab Juni um 20 Cent teuer / Bessere Marge für den Handel

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Marktführer Philip Morris wird die Kleinverkaufspreise seines Zigarettensortiments ab Juni 2009 anheben. Dabei werden die Originalpackungen in der Regel um 20 Cent teurer, bei den Großpackungen steigt der Preis um 25 bis 30 Cent oder es erfolgt eine Reduzierung des Packungsinhalts um ein Stück. Bei der Chesterfield OP Big steigt der KVP um fünf Cent bei gleichzeitiger Reduzierung des Inhalts um ein Stück. Bei den Automatenpackungen erhöht sich der Preis in der Regel um 50 Cent bis 1 Euro, verbunden mit einer höheren Stückzahl in der Packung.

    Begründung: Gestiegene Produktionskosten beim Rohtabak Als Begründung für den Preisschritt nennt Philip Morris u.a. die erheblich gestiegenen Produktionskosten, insbesondere beim Rohtabak. In den letzten beiden Jahren waren die Kleinverkaufspreise relativ stabil geblieben. Der Preisschritt wird für den Handel nun zu einer signifikanten Verbesserung der Margen für die Philip Morris-Marken führen.

    Schon seit längerem hatte der Handel margenverbessernde Maßnahmen für die Zigarette gefordert, vor allem, um die Margenverluste durch das sich immer stärker ausweitende Niedrigpreissegment auffangen zu können. Mit dem angekündigten Preisschritt des Marktführers wird diesen Forderungen entsprochen. Mit dem Timing des autonomen Preisschrittes ab Juni wurde gleichzeitig erreicht, dass die derzeit noch im parlamentarischen Abstimmungsprozess befindliche Erhöhung des Mindestinhalts auf 19 Zigaretten, die voraussichtlich Mitte August / Anfang September marktwirksam werden wird, lediglich zu einer Umrechnung des Packungspreises, nicht jedoch zu einer Preiserhöhung führen wird.

    Philip Morris dementiert weitere Preiserhöhungen
    Daher dementiert Philip Morris auch ganz klar aktuelle Presseberichte, die unterstellten, dass nach der autonomen Preisanhebung im Juni auch die Änderung der Mindestinhalte zum Anlass von weiteren Preiserhöhungen genommen werde. Diese Unterstellung entbehrten jeder Grundlage, betont man bei Philip Morris.

    (DTZ 15/09)

  • BAT befürchtet Schmuggelanstieg

    Unternehmen nennt Wirtschaftskrise und Währungsverfall als Ursache

    HAMBURG (DTZ/pnf). Nach Ansicht von Ad Schenk, Sprecher der Geschäftsführung von BAT Deutschland, droht ein erneuter Anstieg des Zigarettenschmuggels in Deutschland. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte er: „Die Raucher werden in der Wirtschaftskrise preisbewusster und machen sich auf die Suche nach möglichst billigen Angeboten.“

    [pic|143|l|||Ad Schenk|||]

    Durch den kräftig gestiegenen Umtauschkurs des Euros gegenüber etlichen osteuropäischen Währungen sei es zudem für viele Konsumenten besonders lukrativ geworden, Zigaretten legal oder illegal in Polen, Tschechien, der Ukraine oder Russland einzukaufen. Damit wird ein Problem weiter angeheizt, das schon heute Fiskus, Hersteller und Handel in Deutschland massiv belastet. 2008 wurde rund jede fünfte in Deutschland gerauchte Zigarette nicht hier versteuert.

    ZKA: Sieben Milliarden Zigaretten im illegalen Transfer
    Auf rund sieben Milliarden Stück wird das Volumen geschmuggelter Zigaretten geschätzt. Laut Zollkriminalamt sind davon rund zwei Drittel Markenfälschungen. Trotz guter Arbeit des Zolls zeigt sich keine Entspannung. Schenk: „Ich gewinne langsam den Eindruck, dass wir uns mit dem Problem abfinden müssen.“ Dabei könnten schärfere Maßnahmen und ein erhöhter Einsatz von Ressourcen durchaus etwas bringen. „Mich wundert, dass die Politik angesichts von vier bis fünf Milliarden Euro Steuerausfällen nicht motivierter ist“, zeigte sich Schenk erstaunt. Er befürchte ein Verfestigen der Strukturen der organisierten Kriminalität.

    Über den Daumen gerechnet entfällt auf jeden unmittelbar mit der Bekämpfung des Zigarettenschmuggels betrauten Zollmitarbeiter die Verhinderung eines Steuerschadens von rund 100 000 Euro durch Beschlagnahmung oder nachträgliche Ermittlung (DTZ-Schätzung). Durch die abschreckende Wirkung dürfte der tatsächlich verhinderte Steuerschaden erheblich höher sein. Seitens der Zollbehörden wird vor allem die Verbesserung der technischen Ausstattung (z.B. Containerprüfanlagen sowie die engere Zusammenarbeit mit den Zollbehörden anderer Länder) gefordert.

    BAT-Chef skeptisch gegenüber Jugend- und Verbraucherschutzaspekten
    Skeptisch zeigte sich Ad Schenk gegenüber den Jugend- und Verbraucherschutzaspekten einer gesetzlichen Anhebung der Mindestinhalte für Zigarettenpackungen. Auf DTZ-Anfrage unterstrich die BAT aber, dass sie nach wie vor zu dem im DZV gefassten Positionsbeschluss zum 19er-Mindestinhalt und zu den in einem „Offenen Brief“ an den Handel formulierten Aussagen stehe.

    (DTZ 15/09)

  • Neues zur Mindeststeuer auf Tabakprodukte

    STRASSBURG (DTZ/pnf). Das EU-Parlament hat sich im Rahmen des Konsultationsverfahrens für eine geringere Anhebung der Mindeststeuern auf Tabakprodukte ausgesprochen als von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde. Danach soll die Verbrauchsteuer auf Zigaretten ab 2012 bei 64 Euro, ab 2014 bei 75 Euro je 1 000 Stück liegen (Kommissionvorschlag 90 Euro).

    Auch bei Feinschnitt, Zigarren und Pfeifentabak sollen die Mindestsätze geringer ausfallen als von der Kommission geplant. Würde sich der Ministerrat als ausschlaggebendes Organ für die Parlamentsvorschläge entscheiden, wäre der hochbesteuerte deutsche Markt von der Anhebung der Mindestsätze nicht tangiert.

    (DTZ 13/09)

  • Mindestinhalte: Übergangsfrist bis Jahresende

    BERLIN (DTZ/fok). Bei der Beratung in den Ausschüssen des Bundesrates zur Änderung des Tabaksteuergesetzes Anfang dieser Woche hat es keine substanziellen Einwände gegen den Gesetzentwurf zur Festsetzung neuer Mindestinhalte für Zigaretten (auf 19 Stück) und Feinschnitt ( 30 Gramm) (§ 25 TabStG neu) gegeben.

    Den Bedenken des Handels gegenüber einer sehr knappen Übergangsfrist für die Verkehrsfähigkeit von Packungen, die den neuen Mindestinhaltsregelungen nicht entsprechen, wird Rechnung getragen. Wie das Bundesfinanzministerium auf Anfrage mitteilte, soll die Übergangsfrist nun zum 31. 12. 2009 enden, zwei Monate später als im Entwurf zunächst vorgesehen war.

    Die Änderung erfolge im Rahmen einer Formulierungshilfe. Hierdurch soll die für alle Beteiligten mit hohem Aufwand verbundene Rückgabe nicht mehr verkehrsfähiger Packungen reduziert werden.

    (DTZ 13/09)

  • Hall Tabakwaren: Konstanter Umsatz 2008

    Vorsteuergewinn gesunken / Auch Automatengeschäft blieb profitabel

    MÖNCHENGLADBACH (DTZ/fnf). Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren erzielte im Jahr 2008 einen Umsatz von 658 Mio Euro (Vorjahr 660 Mio Euro). „Erneut verlor das Automatengeschäft 2008 rund 13 Mio Euro Umsatz. Dies konnte durch eine Umsatzsteigerung im Geschäftsfeld Großhandel weitgehend ausgeglichen werden“, so Geschäftsführer Dr. Michael Reisen.

    „Der stabile Gesamtumsatz 2008 ist jedoch nur aufgrund von Zukäufen in Höhe von 13 Mio Euro (Umsatzanteil 2008) zu realisieren gewesen.“ Der Ertrag ging – wie erwartet – deutlich zurück. Der Ebitda reduzierte sich im Geschäftsfeld Großhandel auf 5,8 Mio Euro (1,1 Prozent vom Umsatz), im Geschäftsfeld Automat auf 5,6 Mio Euro (3,8 Prozent vom Umsatz). Das Unternehmen erwirtschaftete insgesamt einen Cash Flow von nur noch 10,2 Mio Euro (1,6 Prozent vom Nettoumsatz nach 1,8 Prozent in 2007).

    „Damit betrug das Cash Flow Ergebnis wie befürchtet, aber auch prognostiziert, im zweiten Jahr seit 1903 weniger als 2 Prozent vom Nettoumsatz“, beklagt Firmeninhaber Jürgen Hall. Der schleichende Spannenverlust in beiden Geschäftsfeldern mache Sorgen. Er ist, so Jürgen Hall, zum einen maßgeblich beeinflusst durch den organisierten Großschmuggel, zum anderen im Bereich Großhandel zusätzlich noch durch Wettbewerbsaktivitäten.

    Weiter macht Jürgen Hall deutlich: „Die Erhöhung des Mindestpackungsinhaltes, verbunden mit einer autonomen Preiserhöhung, kommt zu früh. Der Markt braucht Ruhe. Das Risiko, dass der preislich hoch sensible Zigarettenmarkt erneut deutlich einbrechen wird, ist beträchtlich. Einige Marktteilnehmer der Tabakwirtschaft wollen nicht erkennen, dass (Roh)Ertrag immer das Produkt aus Absatz/Umsatz mal Prozent-Spanne ist. Eine hohe Prozent-Spanne hilft wenig, wenn der Umsatz entsprechend zurückgeht und zudem der Konsument sich für immer vom Automaten abwendet. Gewaltige, unabdingbare Investitionen in den Automatenpark (Dokumentenleser, Geldscheinleser / teilweise Münzwechsler) dürften für manche Aufsteller zum jetzigen Zeitpunkt nicht opportun sein.

    Leider wird sich wieder einmal die alte Weisheit bestätigen: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach“, so die Auffassung der Geschäftsführung von Hall Tabakwaren. Hall sieht für sein Unternehmen die Entwicklung gelassen. Der gesamte Automatenpark von z. Zt. 32 500 Automaten steht mit einem Wert von 0,7 Mio Euro inklusive aller Nachrüstungsinvestitionen zu Buche, also 22 Euro pro Automat. Insgesamt gilt eine Kostenreduzierung von 1,5 Mio Euro (u.a. Personal, EDV) für 2009 als gesichert. Investitionen und evtl. Zukäufe werden altmodisch wie bisher aus dem erwirtschafteten Cash Flow finanziert.

    „Für die ersten drei Quartale im Jahr 2009 erwartet Hall wegen der Beibehaltung des Münzeinwurfes 4 Euro eine Umsatzsteigerung im Automatengeschäft. Das dürfte mit dazu beitragen, die in diesem Absatzkanal ohnehin schon starke Verbundgruppe DTV weiter zu stärken“, so Geschäftsführer Dr. Stephan Speckgens.

    (DTZ 13/09)

  • Patrick Engels neuer Pöschl-Geschäftsführer

    Gerhard Steinberger Mitglied der Geschäftsleitung

    [pic|137|l|||Patrick Engels|||]

    GEISENHAUSEN (DTZ/fnf). Patrick Engels (33) wurde mit Wirkung zum 17. März 2009 zum alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer der Pöschl Tobacco Group neben Dr. Ernst Pöschl (60) bestellt und tritt damit die Nachfolge seines Vaters Dr. Robert Engels an, welcher im Januar 2009 verstorben war.

    [pic|138|r|||Gerhard Steinberger|||]

    In seiner neuen Funktion als Geschäftsführer der gesamten Gruppe zeichnet Engels für die Felder Marketing, Vertrieb, Logistik, Kommunikation, Industriepolitik, Marken- und Wettbewerbsrecht sowie das Controlling der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auf Marktebene verantwortlich. Sein Partner Dr. Ernst Pöschl steht wie schon bisher den Bereichen Produktion, Einkauf, Technik, Qualitätsmanagement sowie Personal vor. Den Finanzbereich betreuen Engels und Pöschl gemeinsam.

    Zum Nachfolger von Engels als Mitglied der Geschäftsleitung der Pöschl Tabak GmbH & Co. KG und hier operativ zuständig für den Bereich Marketing, Vertrieb und Logistik wurde per 1. April 2009 Gerhard Steinberger (43) berufen, bisher Verkaufsleiter National. Diese Funktion wird Steinberger auch bis auf weiteres in Personalunion mit seiner neuen Position ausüben und auch in dieser weiterhin direkt an Engels berichten.

    (DTZ 13/09)

  • Schmuggelzigaretten: „Bewegtes Innenleben“ gefälschter Zigaretten

    Milben, Kot und Schimmelpilze in den „Fakes“

    [pic|139|l|||Kein Einzelfall: "Kleintierzoo" aus Milben und …|||]

    KÖLN (DTZ/pnf/fok). Experten gehen von 7 Mrd. Schmuggelzigaretten jährlich aus, ein erheblichen Teil davon gefälschte Markenware aus dubiosen Fabrikationsstätten. Was sparwillige Raucher als vermeintliche „Schnäppchen“ erwerben, erweist sich bei genauerem Hinsehen oft als ekelerregender Misskauf.

    [pic|140|r|||… Kot und Schimmelpilzen in gefälschten Zigarettenpackungen. Foto: Zoll|||]

    So berichtete das Zollkriminalamt im „Focus“ von einem Fall, in dem sich ein anonymer Anrufer über den merkwürdigen Geschmack einer deutlich unter Ladenpreis erworbenen Zigarettenmarke beschwerte. Bei den von ihm benannten Verkäufer entdeckten die Zollfahnder eine größere Partie gefälschter Markenzigaretten, die es „in sich hatten“. Ein Toxikologe entdeckte in den Packungen lebende und tote Futtermilben, jede Menge Milbenkot sowie Schimmelpilze.

    Dass der in Brand gesetzte „Kleintierzoo“ seine eigene „Rauchnote“ entwickelt und eine erhebliche Belastung der Atemwege darstellt, versteht sich fast von selbst.

    (DTZ 14/09)

  • Einzelhandel: Standort wichtiger Erfolgsfaktor

    Umfrage unter Filialbetrieben: Hohe Kundenfrequenz im Fokus

    MAINZ (DTZ/fok). Der Einzelhandel mit Tabakwaren, Presse und Toto/Lotto steht massiv unter Druck: Alle drei Ertragssäulen weisen im Marktdurchschnitt rückläufige Umsatztendenzen aus, teilweise nagt zusätzlich noch der Billigtrend an den Margen. Um die Existenzfähigkeit zu sichern, gehören alle Parameter auf den Prüfstand. Zu den klassischen Erfolgsfaktoren zählen: Unternehmerisch denkender Inhaber, hohe Verkaufs- und Beratungskompetenz bei ihm und seinem Verkaufspersonal, standort- und nachfrageorientierte Sortimentsgestaltung, attraktive Ladeneinrichtung und – last but not least – ein guter Standort.

    In schrumpfenden Märkten nimmt die Bedeutung der Standortfrage deutlich zu. Zumindest dann, wenn man mit Sortimenten handelt, die nahezu nahtlos distribuiert sind. Gut sortierte und kompetente Zigarren- und Pfeifenfachgeschäfte mögen ausreichend „Zielkundschaft“ haben. Etliche Ladeninhaber haben es auch geschafft, durch persönliche Kundenbindung und gezielte Angebotserweiterungen Standortnachteile aufzuwiegen.

    Das Gros der Tabakwarengeschäfte lebt jedoch von einer Mischung aus Stamm- und Laufkundschaft und ist dringend auf hohe Kundenfrequenz angewiesen. Trendsetter beim Thema Standortoptimierung sind die größeren Filialbetriebe, weil sie durch ihre spezifischen Kostenstrukturen und die geringere Vor-Ort-Flexibilität gegenüber inhabergeführten Betrieben zur „Flucht nach vorn“, nämlich in den relativ teuren, aber stark frequentierten Standort gezwungen werden. Neben den klassischen Hochfrequenzstandorten an Flughäfen, Bahnhöfen und anderen Verkehrsbetrieben werden vor allem Einkaufszentren, Kaufhäuser und die Vorkassenzonen von Supermärkten, als Standorte ausgewählt.

    „Neben der in unserer Gruppe hoch angesiedelten Mitarbeiterqualität steht die Standortqualität für uns an vorderster Stelle“, betont Dr. Adam-Claus Eckert, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Eckert Gruppe. Angebote neuer Standorte gibt es reichlich, die Vorauswahl beurteilt zunächst die regionale Qualität, erst danach wird der Standort gründlich auf seine individuellen Erfolgschancen unter die Lupe genommen. Die Miethöhe müsse sich natürlich rechnen, in der Praxis spiele sie gegenüber anderen Kostenfaktoren (bauliche Investitionen, Anlauf- und Personalkosten) oft nur die „zweite Geige“. Den unterschiedlichen Standortvorausetzungen wird die Dr. Eckert Gruppe mit einer großen Bandbreite von Geschäftstypen gerecht. In Berlin plant das Unternehmen seinen ersten Convenience-Pilotladen.

    Auch für Mathias Gehle, Geschäftsführer der Valora Retail Services GmbH, sind frequenzstarke Standorte das A & O. „Bei relativ geringen Durchschnittsbonbeträgen und von den Laufwegen geprägtem Einkaufsverhalten sind wir zwingend auf hohe Frequenz angewiesen. Die Standortentscheidung ist ganz klar von der realistisch prognostizierten Rentabilität abhängig“, so Gehle, „unter diesem Aspekt wird auch die Miethöhe gesehen.“ Valora fährt ein klares Pressefachgeschäftskonzept, in den Einkaufszentren wird auch die Tabakwarenkompetenz herausgestellt. Auch Valora wird im 2. Quartal erstmals ein Conveniencegeschäft in Deutschland als Pilot testen.

    „Der Standort muss sich an erster Stelle rechnen, unter diesem Aspekt fließt die Miethöhe natürlich in die Entscheidung ein“, sagt Horst Goetschel, Geschäftsführer von tabacon Franchise. Einkaufszentren und SB-Warenhäuser sind die bevorzugten Standorte, bestehende Kontakte, aber auch die Auswertung z.B. von Immobilienzeitungen helfen bei der Standortsuche.

    „Die gute Lage ist zu 80 Prozent am Geschäftserfolg beteiligt“, stellt Hermann Teckenburg, Inhaber mehrerer Fachgeschäfte im Raum Schleswig/Flensburg heraus. Er relativiert auch den -Aspekt hoher Mieten: „Wenn ich an einem Topstandort in einem frequenzstarken Center 80 Euro pro qm bezahle, an einem Einzelstandort nur 45 Euro, dann kann ich die Differenz sehr wohl auch als gezielte Marketingmaßnahme ansehen. Center-Werbung und die hohe Kundenfrequenz wiegen die Mietdifferenz schnell auf.“

    Entscheidend für die Standortwahl sei, zunächst den eigenen Geschäftstyp und dessen Positionierung festzulegen und dann realistisch zu rechnen. „Ein schlüssiges Konzept und gute Referenzen sind für die meisten Vermieter entscheidend. Und das Konzept muss individuell auf die Chancen am jeweiligen Standort ausgerichtet sein. Ich kann mir auch Convenience vorstellen, eine Art Tankstellentresen mit jeder Menge Impulsartikeln. Zusatzartikel wie Taschenmesser, Geldbörsen entwickeln sich mit geeigneter Präsentation zu renditestarken Umsatzbringern.

    Ein Standort- und Geschäftkonzept ganz eigener Art setzt Fachhändler Bernhard Faas mit fünf Filialen im Saarland durch. Er setzt bewusst auf bezahlbare 1-B-Lagen, die an Verkehrsknotenpunkten liegen. Und er holt sich die Frequenz über Dienstleistungen, allen voran durch Postagenturen. 1-A-Lagen sind ihm zu teuer, die hohen Investitionen zu riskant. Er schaut sich vor allem das Umfeld an, die Durchmischung von Wohngebiet und Gewerbebetrieben/Behörden. Postdienstleistung als Frequenzbringer: Bei einer Filiale kommen täglich 900 bis 1000 Kunden zur Post, 400 bis 600 kaufen dann auch andere Produkte und Dienstleistungen ein.

    Lotto, Büromaterial, Fahrkarten, Kohlensäurepatronen etc. ergänzen das Kernsortiment Tabakwaren und Pressel. „Die Lage ist wichtig, sie muss aber integrativer Teil des persönlichen Geschäftskonzepts sein“, stellt Faas fest.

    (DTZ 14/09)

  • Special Premiumzigarren: Rauchverbote kontra Genuss

    Special Premiumzigarren

    [head]Rauchverbote kontra Genuss: Aficionados werden ins Abseits gedrängt[/head]

    Entwicklungen und Trends bei der Nachfrage nach Premiumzigarren im Fachhandel

    MAINZ (DTZ/da). Die Rauchverbote in der Gastronomie haben 2008 nicht nur die Gemüter erhitzt, sie haben vor allem auch bei der Premiumzigarre für spürbare Absatzrückgänge gesorgt. Die Aficionados verzichteten insbesondere in der kalten Jahreszeit auf ihren Rauchgenuss.

    Kein Wunder: Wer stellt sich schon bei nasskaltem Schmuddelwetter eine halbe Stunde vor eine Gaststätte, um eine Robusto oder Panatella zu „genießen“. Ein Genuss wäre das wahrlich nicht. So sprechen denn auch die Importeure von Absatz- und Umsatzeinbußen in mindestens einstelliger Höhe gegenüber dem Vorjahr.

    Und der Abwärtstrend setzt sich im Krisenjahr 2009 offenbar fort. Im Fachhandel wiederum wird ebenfalls vielfach eine sinkende Nachfrage nach Premiumzigarre registriert, wobei es aber andererseits auch Fachhändler gibt, die sich über steigende Verkäufe freuen können.

    (Lesen Sie das vollständige Special in der aktuellen DTZ 14/09)