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  • Banderolenbezüge für Tabakwaren auf Berg- und Talfahrt

    Wertmäßig im September leicht im Plus

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die Bezüge von Steuerzeichen zeichnen im bisherigen Verlauf des Jahres 2009 eine wellenförmige Entwicklung ab: Nach schwachem Start zu Jahresbeginn folgten vor und um die Zigarettenpreiserhöhung und die anschließende Mindestinhaltserhöhung starke Versteuerungsmonate im zweiten Quartal, dann eine Talfahrt im Sommer und im September wieder eine Stabilisierung der Steuerzeichenbezüge.

    Die Tabaksteuereinnahmen vollziehen diese Entwicklung zeitversetzt nach. Entsprechend war der September 2009 für den Fiskus ein schwacher Monat bei den Tabaksteuereinnahmen.

    Zigarette: verhaltene Steuereinnahmen
    Diese bezifferten sich auf 1,069 Mrd. Euro (netto) und lagen damit um 7,2 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs. Ausschlaggebend waren verhaltene Steuereinnahmen aus der Zigarette (–8,3 Prozent). Kumuliert für die ersten drei Quartale 2009 bezifferten sich die Tabaksteuereinnahmen auf 9,418 Mrd. Euro (–0,5 Prozent).

    Beim Nettobezug von Steuerzeichen ergab sich im September 2009 ein Kleinverkaufswert für alle Tabaksteuerobjekte von 2,061 Mrd. Euro ( 1,9 Prozent). Für die ersten neun Monate 2009 kumuliert waren es 17,374 Mrd. Euro ( 0,1 Prozent).

    Bei der Zigarette bezifferte sich der Banderolenbezug (netto) im September 2009 in der Menge auf 7,604 Mrd. Stück (–3,4 Prozent), beim Kleinverkaufswert ergab sich aufgrund der Preiserhöhung ein Zuwachs von 0,7 Prozent auf 1,753 Mrd. Euro. Kumuliert für die ersten drei Quartale betrug die Menge 66,470 Mrd. Stück (–1,9 Prozent) im Kleinverkaufswert von 14,988 Mrd. Euro ( 0,1 Prozent).

    Feinschnittmenge gestiegen
    Beim Feinschnitt lag der September 2009 mit Steuerzeichenbezügen (netto) von 2.345,3 Tonnen um 14,4 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vorjahres, der Kleinverkaufswert erhöhte sich hier um 18,9 Prozent auf 239,8 Mio. Euro. Im Neun-Monats-Zeitraum stieg die Menge um 9,9 Prozent auf 18.485,5 Tonnen und der Kleinverkaufswert um 10,3 Prozent auf 1,842 Mrd. Euro.

    Parallel dazu gingen wegen des Wegfalls der Pseudopfeifentabake im Sommer letzten Jahres die Banderolenbezüge für Pfeifentabake drastisch zurück.

    Erholung zeichnet sich ab
    In den ersten neun Monaten 2009 lagen sie in der Menge bei 598,2 Tonnen (–65,0 Prozent) und im Kleinverkaufswert bei 66,5 Mio. Euro (–46,4 Prozent). Im Vergleich der Monate September (2008/09), die beide den „Pseudo“-Effekt nicht mehr aufweisen, zeichnet sich dagegen 2009 mit 99,7 Tonnen ( 88,3 Prozent) und einem Wert von 10,3 Mio. Euro ( 59,1 Prozent) wieder eine Erholung ab. Für Zigarren und Zigarillos wurden im September 2009 Banderolen für 383,4 Mio. Stück (–31,7 Prozent) im Wert von 58,1 Mio. Euro (–20,2 Prozent) bezogen. Von Januar bis September 2009 kumuliert lag die Menge hier bei 2,813 Mrd. Stück (–32,5 Prozent) und der Kleinverkaufswert bei 477,3 Mio. Euro (–18,0 Prozent).

    (DTZ 44/09)

  • Mit Schwarz-Gelb Hoffnung auf rationalere Politik in Sachen Tabak

    Im Koalitionsvertrag keine Hinweise auf Anti-Raucher-Aktionismus

    BERLIN (DTZ/fok). Gespannt wie wohl kaum eine andere Branche blickt die deutsche Tabakwirtschaft derzeit nach Berlin, wo mit CDU/CSU und FDP eine Koalition die neue Bundesregierung stellt, die einige Änderungen gegenüber der bisherigen Großen Koalition erwarten lässt.

    Die Tabakwirtschaft hat in der Vergangenheit erfahren müssen, dass sie mit ihren Produkten einer zunehmend kritischen Haltung in der Öffentlichkeit und Politik gegenübersteht.

    Angefangen von den weit überzogenen Tabaksteueranhebungen unter Rot-Grün mit den bekannten negativen Folgen der Schmuggelausweitung und Marktverwerfungen über die Ausgrenzung der Raucher durch zunächst sehr weitgehende Gastrorauchverbote bis hin zu den von der Bundesdrogenbeauftragten Bätzing geforderten weiteren Regulierungen wie Bildwarnhinweise und weitere Einschränkungen der Kommunikationsmöglichkeiten mit den erwachsenen Rauchern.

    Sachlich oder emotional?
    Die letzten Legislaturperioden haben gezeigt, dass es ganz wesentlich von den Grundeinstellungen der Regierungsparteien abhängt, ob das Thema Rauchen rational-sachlich oder emotional populistisch angepackt wird.

    Ein Blick in den Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und FDP deutet derzeit darauf hin, dass die Bewältigung der drängenden wirtschaftlichen Probleme Vorrang hat. In dem Vertrag ist jedenfalls das Thema Tabak/Rauchen nicht ausdrücklich genannt.

    Prioritäten
    Festgehalten wurde allgemein eine Stärkung vorhandener Strukturen und Aufklärung in der Präventionspolitik. Auch die konsequente Durchsetzung des Jugendschutzes ist dort aufgeführt. Die Nichtnennung einer forcierten Anti-Tabak-Politik bedeutet allerdings nicht, dass dort gar nichts passiert. Aber zumindest deutet einiges darauf hin, dass hier nicht die Prioritäten liegen.

    Von Bedeutung ist natürlich auch die personelle Besetzung der mit Tabakthemen befassten Positionen innerhalb der neuen Regierungsmannschaft. Mit Wolfgang Schäuble (67/CDU) wurde der bisherige Bundesinnenminister zum neuen Bundesfinanzminister berufen.

    Außerordentlich große Erfahrung
    Dass es sich hier um einen Politiker mit außerordentlich großer Erfahrung in der Regierungsarbeit handelt, ist sicher als Vorteil zu werten. Als Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramts und Bundesinnenminister hatte er bereits in der Ära Kohl zentrale Funktionen inne.

    Schäuble mit klaren Positionen
    Schäuble gilt als Mann klarer Positionen, die er sowohl innerparteilich als auch in der Koalition mit Geschick zu behaupten weiß. Besonnenheit ist sein Kennzeichen und vielleicht deshalb ist er hin und wieder mit Pfeife zu sehen, die die notwendigen Pausen zum Nachdenken schafft.

    Mit Steffen Kampeter (46/CDU), bisher Vorsitzender der Arbeitsgruppe Haushalt in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Hartmut Koschyk (50/CSU), bisher Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, holt er sich zwei erfahrene Staatssekretäre.

    Neuer Gesundheitsminister mit immensen Aufgaben
    Neuer Gesundheitsminister wird Dr. Philipp Rösler (36/FDP). Der promovierte Mediziner war bisher Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie stellvertretender Ministerpräsident in Niedersachsen, außerdem Landesvorsitzender der niedersächsischen FDP.

    Rösler ist der jüngste unter den Ministern der neuen Regierung. Auf ihn wartet ein immenses Aufgabenfeld in der Gesundheitsreform.

    Neue Staatssekretäre im Gesundheitsministerium sind Annette Widmann-Mauz (45/CDU) und Daniel Bahr (32/FDP).

    Ilse Aigner ist geblieben
    Ebenfalls besonders relevant für Entscheidungen über Rahmenbedingungen für die Tabakbranche ist das Ressort Verbraucherschutz. Mit Ilse Aigner (44/CSU) wird die bisherige Amtsinhaberin für die Bereiche Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auch weiterhin an der Spitze dieses Ministeriums stehen.

    Neue Staatssekretärin wird Julia Klöckner (36/CDU), bisher Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Verbraucherschutz. Der Parlamentarische Staatssekretär Gerd Müller 53/CSU) bleibt im Amt.

    (DTZ 44/09)

  • Elektronische Zigarette entzweit in den USA die Lager

    Klage gegen die FDA / Schwarzenegger meldet Bedenken an

    MAINZ (DTZ/schu). Elektronische Zigaretten, „eZigaretten“ genannt, spalten in den USA inzwischen die Lager. So strengten zwei Importeure von „eZigaretten“ eine Klage gegen die amerikanische Bundesbehörde Food and Drug Administration (FDA) an.

    Währenddessen verweigerte Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger die Unterzeichnung einer Gesetzesvorlage, die zwar den Verkauf elektronischer Zigaretten an Minderjährige verbietet – ein Aspekt, der Zustimmung fand. Jedoch hätte eine Zusatzformulierung in der Vorlage auch ein Abgabeverbot an Erwachsene zur Folge gehabt.

    Von den Diskussionen unbeeindruckt zeigte sich Schauspieler Rhys Ifans („Notting Hill“), der seelenruhig auf einem Flug nach Los Angeles zur Verwunderung der Passagiere eine „eZigarette“ konsumierte.

    FDA wies Einfuhr ab
    Die Importeure „Smoking Everywhere“ und „Njoy“ reichten Klage gegen die FDA ein, weil die Behörde deren Einfuhr von elektronischen Zigaretten, „eZigarren“, „ePfeifen“ und den Komponenten abgewiesen hatten.

    Die Behörde, für die Überwachung von Nahrungs- und Arzneimittel zuständig, begründete, dass es sich bei „eZigaretten“ sowohl um ein Medikament als auch ein Medikamentenabgabesystem handelt, die beide unter das „Federal Food, Drug and Cosmetic Act“ fallen.

    Die Unternehmen argumentieren, dass ihre Produkte als Zigaretten zu klassifizieren sind und somit nicht der Kontrolle durch das FDA unterworfen seien.

    Unterschied zwischen den Freiheiten
    Seine verweigerte Unterschrift begründet Schwarzenegger damit, dass es einen klaren Unterschied zwischen den Freiheiten eines Minderjährigen und denen eines Erwachsenen gebe.

    „Aspekt noch nicht klar“
    Obwohl ich ein Verbot des Verkaufs elektronischer Zigaretten an Minderjährige unterstütze, kann ich kein Gesetz unterzeichnen, das die ,eZigaretten‘ als bundesweit reguliertes Medikament deklariert, obwohl sich dieser Aspekt aktuell erst in Klärung befindet. Tabakprodukte sind legal für jeden über 18 Jahre. Wenn ein Erwachsener in vollem Bewusstsein der gesundheitlichen Risiken diese Produkte kaufen und konsumieren möchte, sollte er das dürfen. Und zwar so lange, bis ein Gesetz den legalen Status dieser Produkte ändert. Aus diesen Gründen kann ich das Gesetz nicht unterzeichnen.“

    eZigarette auf der Zunge „ausgelöscht“
    Derweil genoss Rhys Ifans an Bord des Fliegers die Aufregung um seine Person. Von einem Flugbegleiter auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht, löschte er die Zigarette auf seiner ausgestreckten Zunge.

    Nun dämmerte es allen Beteiligten, dass es sich kaum um eine echte Zigarette handeln könne. Der Darsteller hatte einen Heidenspaß, berichtet ein Augenzeuge. „Rhys genoss die ganze Aufregung – vor allem, als er zeigen konnte, dass er nur an einer Fake-Zigarette zog, um seine Sucht während des Flugs in Grenzen zu halten.“

    (DTZ 43/09)

  • Zigarrenproduktion unangetastet

    Kubas Tabakkonzern Tacuba dementiert anderslautende Berichte

    HAVANNA (DTZ/red). Der Vizepräsident des kubanischen Tabakkonzerns Tacuba, Osvaldo Encarnacion, dementierte gegenüber Reuters einen Einfluss der 30-prozentigen Senkung der Tabakanbaufläche auf die Zigarrenproduktion, meldet das „Aficionados Blog“. Die Tabakbauern würden ihre Anbauziele in diesem und dem nächsten Jahr erreichen, auch wenn weniger Fläche zur Verfügung stünde.

    Nach Angaben der Statistikbehörde wurde die Anbaufläche von 70.000 auf 49.000 Morgen Land reduziert. Die kommende Ernte wird auf 22.500 Tonnen kubanischen Tabaks geschätzt; ursprünglich waren 26.800 Tonnen geplant. Reuters hatte darüber berichtet und von Auswirkungen auf die Zigarrenproduktion geschrieben.

    Encarnacion hielt gegenüber der Agentur weiter fest, dass es keinen Einbruch der Zigarren- und Zigarettenproduktion in Kuba geben werde.

    Aktuelle Ernten noch in der Aufbereitung
    Laut „CigarCyclopedia.com“ ergibt diese Aussage Sinn, da die Ernten 2009 und 2010 aufgrund verschiedener Verarbeitungsschritte wie Trocknung, Fermentierung oder Lagerung nicht sofort in den Manufakturen verwendet würden. Was die weitere Zukunft anbelangt, werde sich zeigen, ob nicht doch weniger Tabak zur Verfügung stehen würde.

    Der aktuell in Kuba weilende James Suckling von „Cigar Aficionado Online“ schreibt in seinem Blogbeitrag „The Fact of the Matter“, dass die Reuters-Meldung auf der Insel nicht gut aufgenommen worden sei und stellt fest, dass die Tabakproduktion von der Reduktion nicht betroffen sei.

    Suckling zitiert Ana Lopez, Marketingchefin bei Habanos S.A., die betont, dass Zigarrenerzeugnisse lediglich 3 Prozent der gesamten Tabakmenge Kubas ausmachen und die Flächenverringerung die Zigarrenproduktion in diesem Jahr nicht betreffe.

    (DTZ 43/09)

  • Lotto: Schleswig-Holstein will aus Staatsvertrag

    KIEL (DTZ/da). Die neue gelb-schwarze Regierungskoalition in Schleswig-Holstein will den Glücksspielstaatsvertrag kündigen und auf eine bundeseinheitliche Änderung der bestehenden Rechtslage drängen mit dem Ziel, das staatliche Glücksspiel zu beenden.

    Sollte es keine bundeseinheitliche Regelung geben, wollen CDU und FDP die Einführung eines eigenen Konzessionsmodells in Schleswig-Holstein prüfen.

    Der Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Januar 2008 in Kraft getreten ist und eine Laufzeit von vier Jahren hat, kann über 2011 hinaus weiter bestehen, wenn ihm mindestens 13 Bundesländer zustimmen.

    In der Lottobranche schließt man nicht aus, dass der private Spielanbieter Fluxx die Politik zu diesem Schritt gedrängt haben könnte.

    Zweifel an der Maßnahme
    Gleichzeitig wird in der Branche bezweifelt, ob Schleswig-Holstein tatsächlich riskieren würde, aus dem Deutschen Lotto-Block auszuscheren. Denn das Land wäre auf sich alleine gestellt überhaupt nicht in der Lage, attraktive Quoten beim Lotto auf die Beine zu bringen.

    (DTZ 43/09)

  • Weniger Zigaretten versteuert

    WIESBADEN (DTZ/vi). Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden im dritten Quartal 2009 in Deutschland 9,8 Prozent weniger Zigaretten versteuert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die versteuerte Menge belief sich auf 21,438 Mrd. Stück.

    Noch deutlichere Rückgänge wurden beim Absatz von Zigarren und Zigarillos ermittelt. Hier gab es ein Minus von 38,8 Prozent auf 1,045 Mrd. Stück.

    Dieser massive Rückgang erklärt sich maßgeblich durch den Absatzeinbruch bei Eco-Cigarillos aufgrund einer Definitionsänderung.

    Gleichzeitig stieg die Menge des versteuerten Feinschnitts im dritten Quartal 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 9,1 Prozent auf 6.441 Tonnen.

    Insgesamt wurden im dritten Quartal Tabakwaren im Kleinverkaufswert von 5,8 Mrd. Euro versteuert. Das waren 304 Mio. Euro oder 5,0 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

    Die Steuerwerte der abgesetzten Steuerzeichen betrugen insgesamt 3,4 Mrd. Euro (–7,5 Prozent).

    (DTZ 43/09)

  • Den Verfall der Werthaltigkeit stoppen!

    Mitgliederversammlungen westdeutscher und norddeutscher Tabakwaren-Großhändler

    SIEGEN/ASENDORF (DTZ/cz). Von einer lebhaften Diskussion über aktuelle Marktentwicklungen waren die ordentlichen Mitgliederversammlungen der Fachvereinigung Westdeutscher Tabakwaren-Großhändler und des Fachverbandes Tabakwaren-Großhandel norddeutsche Bundesländer geprägt.

    Die Tagung der westdeutschen Großhändler fand unter dem Vorsitz von Hubertus Tillkorn in Siegen (NRW) statt, während die norddeutschen Großhändler unter dem Vorsitz von Angela Barkow im niedersächsischen Asendorf tagten.

    Zufriedene Kunden
    Nach einhelliger Meinung der auf beiden Veranstaltungen vertretenen Tabakwaren-Großhändler ist die Umstellung der Zigarettenautomaten auf neue Preise für die Automatenpackungen technisch reibungslos und von der Akzeptanz des Kunden her betrachtet bisher zufrieden stellend verlaufen.

    Deutliche Umsatzeinbrüche, wie sie der Automaten aufstellende Handel beispielsweise bei der Umstellung der Geräte von 5 auf 6 DM erleiden musste, seien derzeit noch nicht feststellbar.

    Ein Fazit im Hinblick auf die Akzeptanz der neuen Packungs- und Preisformate durch die Kunden könne allerdings erst in einigen Monaten gezogen werden, dann auch unter Berücksichtigung des Sachverhaltes, dass keine altpreisigen Waren mehr im Markt angeboten werden dürfen.

    Kritik am Umstellungsprozess
    Deutliche Kritik übten die Großhändler an dem Umstellungsprozess selbst. Verzögerungen und Lieferprobleme seitens einiger Hersteller bei der Verfügbarkeit neupreisiger Ware hätten den Automaten-Umstellungsprozess verkompliziert und die Zeitplanungen der Betreiber ausgehebelt.

    Zudem äußerten die Großhändler ihre Sorge, dass die mit der Anhebung des Mindestpackungsinhaltes bei der Fabrikzigarette auf 19 Stück sowie dem autonomen Preisschritt der Industrie einhergehenden positiven Margeneffekte über ein stetiges Wachstum der Industrieniedrigpreislagen sowie aggressive und nicht marktgerechte Preisstellungen vornehmlich bei den so genannten Volumentabaken im Zeitverlauf langsam abgeschmälzt werden würden.

    Marktbedingungen schaffen
    Carsten Zenner, Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA), betonte daher auch auf beiden Versammlungen, dass es in einem stetig schrumpfenden Gesamtmarkt nunmehr darauf ankäme, den Verfall der Werthaltigkeit zu stoppen und Marktbedingungen zu schaffen, in denen ausreichend Erträge für alle im Markt tätigen Wirtschaftsstufen generiert werden können.

    Der von beiden Handelsverbänden BDTA und BTWE begonnene Dialog mit Herstellern aus dem so genannten OTP-Markt sei daher auch vornehmlich in diesem Sinne zu interpretieren.

    Im zweiten Teil der Veranstaltungen berichtete Carsten Zenner über Tabak-Diskussionen auf nationaler, europäischer und supranationaler (vornehmlich WHO) Ebene.

    Nationales Aktionsprogramm zur Tabakprävention überarbeitet
    Zenner erläuterte, dass das Nationale Aktionsprogramm zur Tabakprävention (2009–2012) vorerst „auf Eis gelegt“ wurde. Innerhalb der Ressortabstimmungen, in die sich auch der BDTA mit verschiedenen Positionen und Stellungnahmen eingebracht habe, wurde das Papier inhaltlich und von der Schwerpunktausrichtung mehrfach überarbeitet.

    Die Verabschiedung durch das alte Kabinett ist nicht mehr erfolgt. Es bleibt daher abzuwarten, ob und wann eine Verabschiedung durch die „neue“ Regierung erfolgen wird.

    Gesetz in Kraft
    In Kraft getreten sei aber im Sommer 2009 das Vierte Gesetz zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen samt dem darin geregelten neuen Mindestpackungsinhalt von 19 Stück bei der Fabrikzigarette sowie 30 Gramm bei Feinschnittprodukten.

    BDTA-Geschäftsführer Zenner erinnerte in diesem Zusammenhang nochmals an die gesetzliche Vorgabe, dass Packungsformate mit einem Inhalt von 17 oder 18 Stück Zigaretten nur noch bis zum 31. Dezember 2009 im Handel abverkauft werden dürften.

    WHO-Aktivitäten
    Mit dem Anspruch einer Totalregulierung der nationalen Tabakmärkte – u. a. Lizenzierung, lückenlose Warenverfolgung und Kundenidentifikationsmaßnahmen – hat die WHO ihre Vorstellungen im Rahmen eines Protokollentwurfs unter dem Arbeitstitel „Bekämpfung des internationalen Tabakschmuggels“ bekannt gemacht, berichtete Zenner.

    Nach mehreren internationalen Konferenzen sei es bisher noch nicht gelungen, dass sich die 168 Vertragsstaaten der WHO näherungsweise auf einen Kompromiss verständigt hätten.

    BDTA känpferisch
    Der BDTA werde weiter die Abstimmung mit den beteiligten Ressorts suchen und um die Position kämpfen, dass es nicht dem Ziel dient, wenn gesetzestreue Marktteilnehmer in unverhältnismäßiger Art und Weise mit zusätzlichen bürokratischen Hürden belegt werden, ohne dass damit der unerlaubte Handel von Tabakwaren wirksam bekämpft wird.

    Zum Abschluss berichtete Zenner über die rechtsunverbindlichen Vorschläge des Europäischen Rates zur Schaffung rauchfreier Umgebungen.

    Nach den Vorstellungen des Rates sollen alle 27 Mitgliedstaaten der Gemeinschaft bis Ende 2012 geeignete Maßnahmen zum Nichtraucherschutz und zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens sowie flankierende Maßnahmen (Bildwarnhinweise und neutrale Verpackungen) – möglichst einheitlich nach den Vorschlägen des Rates – umsetzen.

    Verbände und Industrie Hand in Hand
    Zenner lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass es schnell und unbürokratisch gelungen sei, eine gemeinsame Stellungnahme der Industrie- und Handelsverbände inklusive Philip Morris vor allem zu der Forderung neutraler Verpackungen in die Politik zu tragen.

    Zudem verwies Zenner auf die Empfehlungen des Bundesrats zu diesem politischen Arbeitspapier. Der Bundesrat habe deutlich auf das Subsidiaritätsprinzip sowie die Bundes- und Ländergesetzgebungen zum Nichtraucherschutz hingewiesen und gleichsam festgestellt, dass man keinen weiteren Handlungsbedarf in diesem Regulierungsfeld sehen würde.

    Auflösung beider Vereinigungen
    Im dritten Teil der Veranstaltungen stand die Diskussion um die Auflösung beider Vereinigungen auf der Tagesordnung.

    Aufgrund des weiter fortschreitenden Konzentrationsprozesses innerhalb der Branche sowie den deutlich rückläufigen Mitgliederzahlen als Konsequenz dieses Prozesses in beiden Vereinigungen, verfestigte sich rasch die Meinung unter den Teilnehmern, dass die bis dato zweckdienliche Regionalisierung der Verbandsarbeit mittlerweile überholt sei.

    Frage der Aufrechterhaltung
    Da auch seitens der Politik nicht über eine regionale Karte zusätzlich „gepunktet“ werden könnte, stelle sich folglich die Frage der Aufrechterhaltung einer eigenen Vereinsstruktur in den jeweiligen Regionen Nord- und Westdeutschlands.

    Die beiden Vorsitzenden Hubertus Tillkorn und Angela Barkow betonten zudem, dass die jeweils angeschlossenen Mitglieder nach der Auflösung formlos und mit allen bisherigen Rechten und Pflichten ausgestattet als direkte Mitglieder im BDTA geführt werden würden.

    Im Ergebnis wurde die Auflösung der Fachvereinigung Westdeutscher Tabakwaren-Großhändler sowie die des Fachverbandes Tabakwaren-Großhandel norddeutsche Bundesländer durch die teilnehmenden Mitgliedsbetriebe beschlossen.

    (DTZ 43/09)

  • Dr Ernst Schneider tot

    Ein Visionär mit starkem Willen / International anerkannter Wirtschaftskapitän

    BASEL (DTZ/pnf/da). Dr. Ernst Schneider, eine der herausragenden und profiliertesten Persönlichkeiten der Tabakbranche, ist am 13. Oktober 2009 im Alter von 88 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.

    Der Patron der Oettinger Davidoff Group hat das Unternehmen mit seinem starken Willen, seiner klaren Vision und sehr viel Geschick zu einem im Bereich der Luxusgüter weltweit führenden Anbieter entwickelt. Sein unternehmerischer Mut und Weitblick zeigte sich insbesondere in der Übernahme und dem Ausbau der Marke Davidoff wie auch bei der Entwicklung von neuen Produktionsgebieten.

    [br*000187.JPG**] Ernst Schneider wurde am 13. März 1921 in Basel geboren. Dort schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften mit dem Doktorat ab. Seine berufliche Karriere startete er 1945 als Beauftragter des Roten Kreuzes für Hilfeleistungen in Konzentrationslagern.

    Start bei der Max Oettinger AG
    Dieser Einsatz prägte den jungen Juristen fürs Leben. 1946 stieß er als Mitarbeiter der Rechtsabteilung zum damaligen Eidgenössischen Politischen Departement in Bern, für das er bis 1948 tätig war. Im Jahr 1948 heiratete Ernst Schneider Annemarie Huppuch und trat in die Max Oettinger AG ein.

    Das von seinem Schwiegervater Georg Huppuch geführte Familienunternehmen war seit 1875 im Tabak-Import/Export-Geschäft tätig.

    Neue Herausforderung gesucht
    1955 übernahm Ernst Schneider als neue Herausforderung die Direktion der Cigarettenfabrik Ed. Laurens SA in Genf, ehe er 1961 als Geschäftsführer ins Familienunternehmen seiner Frau zurückkehrte und dieses durch strategische Zukäufe im Tabakwaren-Fachhandel sowie im Tabak- und Süßwarengroßhandel sukzessive ausbaute. 1967 wurde er Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Oettinger Gruppe.

    Der Durchbruch zur heutigen Bedeutung des Unternehmens gelang Ernst Schneider im Jahr 1970, als er das Fachgeschäft von Zino Davidoff in Genf kaufte und gleichzeitig die Rechte an der Marke „Davidoff“ erwarb.

    Diese baute er systematisch auf der Basis der Schlüsselbegriffe „Exklusivität“, „Genuss“ und „Lebensfreude“ zu einer global führenden Marke auf.

    Luxusprodukte kreiert
    Zu der herausragenden Luxusmarke „Davidoff“ gesellten sich im Laufe der Jahrzehnte weitere Premiumprodukte wie die Marken „Avo“, „The Griffin´s“, „Private Stock“, „Zino“, „Zino Platinum“ und zuletzt „Winston Churchill“.

    Zino Davidoff blieb dem Hause Oettinger, der Marke Davidoff und seinem Freund Ernst Schneider bis zu seinem Tod im Jahre 1994 verbunden.

    Eine weitere wegweisende Entscheidung in Schneiders Berufsleben war die Verlegung des Produktionsstandorts Ende der 1980er Jahre von Kuba in die Dominikanische Republik, wo die Oettinger Imex AG eigene Zigarrenmanufakturen aufgebaut hat und betreibt.

    Zuvor hatte Schneider mit der Marke „The Griffin´s" getestet, wie die Zigarrenraucher auf eine dominikanische Mischung reagieren würde und sah sich durch deren positives Feedback bestätigt.

    Weitsichtig Unternehmensnachfolge geregelt
    Weitsichtig hat Dr. Ernst Schneider seine Nachfolge geregelt und das Unternehmen schon vor einigen Jahren an seine beiden älteren Töchter übertragen, welche mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung das Familienunternehmen in seinem Sinn und Geist weiterführen und entwickeln.

    Mit Dr. Ernst Schneider verliert die Branche einen international anerkannten Wirtschaftskapitän, der als Vordenker und „Macher“ höchste Wertschätzung genossen hat.

  • Independence gibt es jetzt auch als Zigarette

    Arnold André betritt mit Kultmarke neues Terrain

    BÜNDE (DTZ/fok). In den letzten Jahren stießen immer wieder Zigarettenhersteller in den braunen Bereich vor und sorgten dort mit preiswerten Filterprodukten für starke Marktbewegung. Dass die Stoßrichtung auch in die andere Richtung möglich ist, stellt jetzt das Bünder Traditionshaus Arnold André mit seiner Kultmarke „Independence“ unter Beweis. Denn die Lifestyle-Zigarrenmarke gibt es demnächst auch als Zigarette.

    „Independence Premium Cigarettes“ haben einen Kleinverkaufspreis von 4,40 Euro/19 Stück. Für Full-Flavour-Geschmack sorgt ein „Best American Blend“. Und die Hardbox spiegelt mit ihrem Fond in kräftigem Rot und Grau sowie dem bekannten „Independence“-Logo mit weißem Stern auf blauem Grund die typischen Markenwerte von Independence deutlich wider.

    Attribute maskulin
    Attribute wie frei, männlich, überlegen, unabhängig, stark werden durch das Markengesicht verkörpert. Die neue Zigarette knüpft damit nahtlos an das Image der Kultzigarre „Independence“ an, von der seit der Einführung bereits 70 Millionen Stück verkauft wurden. Besonders beliebt ist „Independence“ in der starken Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen.

    Die Männlichkeit der Marke spiegelt sich auch stark im Werbeauftritt am POS mit dem Claim „Für Typen wie dich“ wider. Und Packungseinleger mit markigen Sprüchen sollen den Nerv der Zielgruppe treffen. Gleichzeitig nutzt Arnold André die Möglichkeiten des Cross sellings, denn in jeder Zigarrentube der „Independence“ wird auf die neue Zigarette hingewiesen und damit Wechselraucherpotenzial erschlossen.

    (DTZ 42/09)

  • Informationen zum Darstellungsverbot online

    Philip-Morris-Website bündelt Fakten

    LAUSANNE (DTZ/pnf). Philip Morris International hat die englischsprachige Website www.productdisplayban.com im Internet frei geschaltet, auf der Fakten über die Folgen eines vollständigen Verbots der Darstellung von Tabakprodukten im Einzelhandel zusammengestellt sind.

    „Eine Reihe von Ländern ist dabei, ein Verbot der Darstellung von Tabakprodukten in Einzelhandelsgeschäften zu prüfen. Es gibt nur wenige öffentlich zugängliche Informationen, die Erfahrungen von Ländern wiedergeben, die ein Werbeverbot erlassen haben. Daher empfanden wir die Erstellung einer Website, die Informationen über die Effizienz dieses Verbots liefert, und die Beschreibung der Auswirkungen dieses Verbots auf erwachsene Raucher, den Einzelhandel, Tabakhersteller und Aufsichtsbehörden als förderlich“, erklärt Morgan Rees, Director of Regulatory Communications bei Phillip Morris International.

    Der US-Tabakkonzern unterstützt eine effektive Aufsicht, lehnt jedoch ein vollständiges Verbot der Darstellung von Tabakprodukten in Geschäften ab.

    Die Website

    [linkn|http://www.productdisplayban.com]www.productdisplayban.com[/link]

    klärt über den Sachverhalt auf, geht u.a. auf die Auswirkungen am POS ein und zählt die Länder auf, in denen das Verbot bereits praktiziert wird.

    (DTZ 42/09)