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  • Bei Zigaretten und Feinschnitt will Handel wissen: Wo geht die Reise hin?

    DORTMUND (DTZ/fok). Dieses Jahr wollten viele Inter-tabac-Besucher aus dem Tabakwarengroß- und -einzelhandel von den Zigaretten-und Feinschnittherstellern vor allem eines wissen: Wo geht die Reise für die Branche in den nächsten Jahren hin?

    Alle Zigarettenhersteller berichten zwar über lebhaftes Interesse an neuen Produkten, teils auch über gute Messe-umsätze. Aber der Fokus der Gespräche lag, besonders auf den Ständen der großen Zigarettenanbieter, stärker auf Themen grundsätzlicher Art: Der Handel will wissen, ob und wie er mit seinen Hauptumsatzträgern künftig noch ausreichende Erträge erzielen kann.

    Langfristige Zukunftsplanung
    Viele Handelsunternehmen arbeiten intensiv an mittel- bis langfristigen Zukunftsstrategien und erwarten deshalb von der Industrie möglichst konkrete Aussagen zu den künftigen Rahmenbedingungen für die Branche ebenso wie zur Positionierung der einzelnen Hersteller bei wichtigen branchenpolitischen Themen.

    [pic|245|r|250||Wertige Produkte in wertiger Messepräsentation.|||]

    Weiter wurden viele Fragen gestellt zu den erwarteten Marktentwicklungen und zur Rolle des Handels in den Zukunftsszenarien. Dass dabei die Entwicklung der Handelsspannen und -margen eine zentrale Rolle spielt, liegt auf der Hand. Kooperationen bei der Warenpräsentation wie Unterstützung bei Aspekten des Ladenbaus besaßen bei diesen Gesprächen ebenfalls einen hohen Stellenwert.

    (DTZ 38/10)

  • „Wir hatten laufend zu tun, große Pausen waren nicht drin“

    DORTMUND (DTZ/ste). Die diesjährige Inter-tabac war im Teilmarkt der Zigarren/Zigarillo-Anbieter keine Messe der „Überflieger und Ausreißer“ oder auffälliger Besonderheiten. Aber sie zeigte sich über die drei Tage hinweg als eine Verkaufsveranstaltung mit einer anhaltenden Kontinuität bei der Besucherzahl und bei den Auftragsvolumen.

    [pic|243|r|250||Oft genug war auf den Ständen kein Tisch frei für ein Gespräch.|||]

    Allgemeines Lob fand die Präsentation der Ware wegen ihrer optisch überzeugenden Darbietung und wegen ihrer Professionalität. Bei einigen Anbietern waren die Stände größer oder noch einladender gestaltet. Was dann auch bei den Besuchern bereitwillig angenommen und honoriert wurde, auch von den internationalen Kunden. Diese waren in diesem Jahr noch in größerer Zahl nach Dortmund gekommen als in den Jahren zuvor, so die erfreute durchgängige Feststellung der Aussteller. „Wir haben am Samstag nur Englisch gesprochen“, beschrieb ein mittelständischer deutscher Zigarrenhersteller die Exporterfolge seines Unternehmens. Denn von Besuchern aus Spanien, Italien, vielen anderen EU-Ländern, besonders aber aus Osteuropa wurden auch gute Aufträge vergeben.

    Man kam nicht nur zu einer ersten Kontaktaufnahme, obwohl dies natürlich oft vorkam; die Litauer, Esten, Russen wollten auch gute Qualitätsware erstehen. Ihr Fokus lag dabei, wie man zufrieden bemerkte, auf den Produkten im Premiumbereich.

    Tabakwaren Fachhandel ließ sich besonders gerne ansprechen
    Darüber aber darf natürlich der Tabakwaren-Fachhandel nicht vergessen werden. Wie denn auch: Er ist der wichtigste Ansprechpartner der Aussteller. Und er ließ sich in diesem Jahr besonders gerne ansprechen. „So viele Einzelhändler hatten wir freitags noch nie am Stand“, gab ein Anbieter etwas glücklich gestresst Auskunft.

    Natürlich füllt der Fachhandel während der Inter-tabac nicht allein seine Läger auf (das aber nicht im Umfang früherer Jahre), er sucht gezielt nach Neuheiten und Spezialitäten. Und da konnte er zur Freude der Anbieter voll auf seine Kosten kommen. So zum Beispiel mit Zigarren von den kanarischen Inseln, die zeitweilig kaum noch auf dem deutschen Markt zu finden waren. Sie durften dann auch schon mal 15 bis 20 Euro das Stück kosten

    (DTZ 38/10)

  • Hartz IV ohne Zigarette?

    BERLIN (DTZ/pnf). Heiß tobt derzeit die Debatte um die Neuregelung der Hartz-IV-Regelsätze, sowohl was ihre absolute Höhe als auch was die Zusammensetzung der einzelnen Leistungen angeht. Da gehen die Frontlinien oft mitten durch die einzelnen Parteien. So provozierte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Otto Fricke, mit der Frage: „Muss der Hartz-IV-Regelsatz Geld für Tabak, Alkohol und Gaststättenbesuche vorsehen, wenn sich das gering verdienende Arbeitnehmer auch sparen müssen?“

    Die richtige Antwort hatte seine Parteikollegin, die Drogenbeauftragte Mechtild Dyckmans, schon vor zwei Wochen gegeben: „Ganz klar gehört in den Regelsatz für Langzeitarbeitslose eine Position für Genussmittel. Wer meint, wenn man Hartz-IV-Empfänger ist, dürfte man kein Bier mehr trinken und keine Zigarette mehr rauchen, ist nur populistisch.“

    (DTZ 38/10)

  • Gute Stimmung, neugierige Besucher

    DORTMUND (DTZ/jgw). Neuheiten im Bereich Pfeife, Pfeifentabak und RBA? Die Quadratur des Kreises erscheint einem fast leichter als das Rad immer wieder neu zu erfinden. Und doch zeigt gerade die Pfeifenbranche zur Dortmunder Messe immer wieder ihr Potenzial, den Fachhandel auf ihrem Gebiet mit Neuheiten zu überraschen und „alte Zöpfe“ sozusagen neu geflochten und ansprechend koloriert zu präsentieren.

    [pic|244|r|250||Das Pfeifensegment tat sich durch kreative Ideen hervor.|||]

    Ein erster Überblick – im wahrsten Wortsinn von der Plattform ein Stockwerk höher – zeigt bereits am ersten Messetag geschäftiges Treiben an allen Ständen. Auch der Geräuschpegel aus angeregten Gesprächen, Verkaufsverhandlungen und Klicken von Feuerzeugen zeigt rein akustisch und optisch, dass die Messe auch in puncto Pfeifen, -tabak und RBA erneut eine lebendige ist. Ein Grund für diese Vitalität sahen die Aussteller vor allem auch in der einhellig beobachteten guten Stimmung der Messebesucher.

    (DTZ 38/10)

  • Zwischen Selbstbewusstsein und Sorgen vor weiteren Restriktion

    DORTMUND (DTZ/fok). Große Messen sind im Regelfall ein Spiegelbild der Branchen, die dort ausstellen. Legt man diesen Maßstab bei der Inter-tabac an, würde der Außenstehende angesichts der hohen Wertigkeit des Angebots und der Stände sowie mit Blick auf die ständig steigende Zahl der Aussteller und Besucher wohl eher davon ausgehen, die Tabakbranche in Deutschland und international erlebe derzeit einen Boom, und das Geldverdienen sei für Hersteller und Handel kein Problem.

    [pic|246|r|250||Rainer von Bötticher, Marianne Tritz, Patrick Engels und Stefan Baumann (v.l.) warnten vor überzogenen Regulierungen|||]

    Dass die Branche in der Realität in vielen Ländern unter der Diskriminierung ihrer Produkte ächzt und die Märkte unter dem Druck prohibitiver Besteuerung starken Verwerfungen ausgesetzt sind, das merkt man erst, wenn man hinter die Kulissen schaut. Und dabei erkennt, dass das von Herstellern, Importeuren und den Besuchern aus dem Handel gleichermaßen gezeigte Selbstbewusstsein und Bekenntnis zu den eigenen Produkten gleichzeitig Trotzreaktion ist gegen die zunehmenden Restriktionen wie auch ein Zeichen immer stärkerer Wettbewerbsorientierung in stagnierenden bis schrumpfenden Märkten.

    Der massive Druck auf die Branche führt damit zu einem klaren Bekenntnis zu den eigenen Produkten, die sich auf der Inter-tabac mit ihrer riesigen Produktvielfalt und der hohen Wertigkeit der Präsentation manifestiert.

    Messe auf Erfolgskurs
    Die traditionelle Pressekonferenz zu Beginn der Inter-tabac unter Beteiligung der Branchenverbände zeigte genau dies auf. Dieter Baumann, Geschäftsführer der Messe Westfalenhallen Dortmund, konnte vermelden, dass die Inter-tabac weiter auf Erfolgskurs ist. Eine Steigerung der Ausstellerzahl und der vermieteten Flächen signalisieren, dass diese weltweit größte Messe für Tabakwaren und Raucherbedarf ihre Bedeutung für Anbieter und Besucher aus dem In- und Ausland weiter ausbauen konnte.

    „Trotz Restriktionen ist die Branche sehr selbstbewusst“, stellte Baumann fest. Der hohe Anteil ausländischer Hersteller wie Messekunden zeige, dass die Inter-tabac ihre Rolle als internationale Kontakt-, Informations- und Ordermesse weiter ausbauen kann. Dies äußere sich auch daran, dass viele Hersteller für die Auslandskunden zusätzlich eigene Stände oder Standbereiche eingerichtet haben.

    Gesamtmarkt derzeit rückläufig
    Die Entwicklungen der verschiedenen Marktsegmente erläuterte Patrick Engels, Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie und Geschäftsführer von Pöschl Tabak.

    Engels hob hervor, dass das Wachstum beim Feinschnitt nahezu ausschließlich auf Verkaufssteigerungen bei Volumen- und schnittoptimierten Tabaken beruhe, während der traditionelle Feinschnitt eher rückläufig sei. In diesem Zusammenhang warnte er mit Blick auf aktuelle Diskussionen über eine Erhöhung der Tabaksteuer, den Feinschnitt einseitig und/oder überzogen höher zu belasten. Denn dieser erfülle eine wichtige Pufferfunktion gegenüber dem Schmuggel und den Jedermanneinfuhren.

    Einheitspackung zerstört Marken und fördert Schmuggel Das Thema Schmuggel griff auch Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes auf: Nach den Erkenntnissen der seit etlichen Jahren durchgeführten Entsorgungsstudien wurden im Jahr 2009 in Deutschland rund 22,5 Mrd. Zigaretten konsumiert, die nicht hierzulande versteuert wurden. Davon entfielen rund 5,5 Mrd. Stück auf den Schmuggel. Insgesamt entstehe in diesem Bereich zu Lasten des Bundes ein Steuerschaden von ca. 4 Mrd. Euro. Die Einbußen für Handel und Industrie werden auf 1,2 Mrd. Euro veranschlagt. Aktuell zeige der Trend einen leichten Anstieg des Konsums nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten.

    Im Vorfeld der Veröffentlichung von Vorschlägen der EU-Kommission zur Veränderung der Tabakproduktrichtlinie wurden unter anderem Pläne bekannt, in die Packungsgestaltung für Tabakwaren massiv einzugreifen. Marianne Tritz sprach sich energisch gegen Vorschläge aus, für Zigaretten zukünftig nur noch schwarzweiße Einheitspackungen ohne Wort- und Bildmarken zuzulassen. „Dies macht den Marken den Garaus und erleichtert es den Schmugglern und Fälschern, ihre illegalen Produkte zu produzieren und zu verkaufen.“ Tritz kündigte an, dass im Falle einer Konkretisierung der Pläne Industrie und Handel gemeinsam dagegen vorgehen werden.

    Klares Nein zu Display Ban
    Auch Rainer von Bötticher ging auf die Überarbeitung der EU-Tabakproduktrichtlinie ein und warnte vor Eingriffen, die das gewohnte Bild des Tabakwarengeschäftes und Teile seiner Sortimente auch in Deutschland völlig verändern und damit seiner Existenz gefährden würden.

    (DTZ 38/10)

  • EU und USA wollen Schmuggel bekämpfen

    DUBLIN (DTZ/pnf). Die EU und die USA wollen ihre Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Zigarettenschmuggels intensivieren. Dies erklärten Vertreter beider Seiten auf einer Konferenz in Dublin. Ziel des Treffens, an dem auch Algidas Šemeta, EU-Kommissar für Steuern, Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung teilnahm, ist die transatlantische Kooperation bei der Identifizierung und Zerschlagung organisierter krimineller Vereinigungen und eine Verstärkung der Abwehr des Tabakschmuggels. Die EU beziffert den jährlichen Schaden, den der illegale Zigarettenhandel den EU-Steuerzahler jährlich kostet, auf rund 10 Mrd. Euro. Da der illegale Tabakhandel ein globales Phänomen sei, komme der Zusammenarbeit der EU und der USA größte Bedeutung zu.

    EU-Kommissar Šemeta erklärte: „Der Zigarettenschmuggel setzt sich über alle Grenzen hinweg und stellt für die Menschen auf der ganzen Welt eine Bedrohung dar. Deshalb ist es so wichtig, weltweit entschlossen auf das Problem zu reagieren. Dank unserer Partnerschaft mit den USA konnten wir im Kampf gegen diese Form der Kriminalität bereits einige Siege erringen. In der heutigen Konferenz wurde deutlich, dass beide Seiten sehr bestrebt sind, diese Zusammenarbeit fortzusetzen und weiter auszubauen.

    „Als Beispiele aus der Vergangenheit nannte er den „Fall Miami“, bei dem 43 Mio. Zigaretten beschlagnahmt und der Haupttäter in den USA zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Außerdem die „Operation Barrie“, bei der der wegen anderer Vergehen in den USA inhaftierte Hauptverdächtige nach Belgien ausgeliefert wurde, wo ihm wegen der illegalen Einfuhr von hunderten Millionen gefälschter Zigaretten der Prozess gemacht wurde.

    Vorsicht beim Zigarettenkauf
    Kommissar Šemeta betonte die verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen des Zigarettenschmuggels und warnte die Raucher davor, dass sie für scheinbar billige Zigaretten am Ende unter Umständen einen hohen Preis bezahlen: „Es besteht kein Zweifel daran, dass organisierte kriminelle Vereinigungen bei Zigarettenschmuggel ihre Hände im Spiel haben. Leute die billige Zigaretten kaufen, fördern die Kriminalität und gefährden so die Gesellschaft, in der sie leben.“

    (DTZ 38/10)

  • Inter-tabac hebt sich von der Branchenentwicklung ab

    DORTMUND (DTZ/da). Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: Die Erfolgsgeschichte der Inter-tabac geht weiter. Auch auf der 32. Internationalen Fachmesse für Tabakwaren & Raucherbedarf, die vom 17. bis 19. September in den Dortmunder Westfalenhallen stattfand, wartete die weltgrößte Branchenmesse wieder mit Rekorden auf. So stieg nicht nur die Zahl der Aussteller um knapp neun Prozent auf 287 aus 39 Ländern, sondern auch die Besucherzahl ging erneut nach oben auf rund 7.100 (plus sieben Prozent).

    [pic|247|r|240||Neuer Rekord: Rund 7.100 Fachbesucher kamen zur Inter-tabac nach Dortmund.|||]

    Eine große internationale Messe spiegelt oft den aktuellen Zustand einer Branche wider. Bei der Inter-tabac 2010 war dies nicht ganz so. Denn während die Tabakwarenbranche aufgrund der überzogenen Verbotspolitik unter Druck steht, war davon auf den Messefluren in den Hallen 4, 7 und 8 nichts zu spüren. Hier hatte man am zurückliegenden Wochenende eher den Eindruck, es mit einer prosperierenden Branche zu tun zu haben.

    „Die Stimmung war gut“„Die Stimmung war gut“, hieß es an vielen Messeständen. Es wurde weder geklagt noch gemeckert, sondern geordert, als hätte es nie eine Weltwirtschafts- und Finanzkrise gegeben und als würden die Rauchverbote in der Gastronomie für eine Provinz im fernen China gelten, nicht aber für Bayern, das flächenmäßig größte Land der Bundesrepublik.

    So gab es denn am Ende des großen Branchentreffs vielfach zufriedene Mienen, egal ob es nun bei den Zigarrenanbietern, den mittlerweile stärker vertretenen Zigarettenherstellern oder bei den Rauchtabakproduzenten war. Die Zigarrenfirmen freuten sich über eine rege Nachfrage, die zwar ein Stück unterhalb des Niveaus der „goldenen 90er“ lag, aber immer noch über dem Durchschnitt vergangener Jahre.

    [pic|248|l|250||Der sympathische Kabarettist und Pfeifenraucher Horst Lichter stellte seine Pfeifenkollektion von Vauer vor|||]

    Erfolgreiches MessegeschäftZigaretten- und Feinschnitthersteller wiederum zeigten sich angetan von der positiven Grundeinstellung der Fachbesucher, ebenso wie die Pfeifentabakfirmen. Selbst die RBA-Anbieter, lange Zeit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung die Stiefkinder der großen Tabakfamilie, erlebten in Dortmund zum Herbstbeginn ein Frühlingserwachen. Von einem Boom zu sprechen, wäre zwar völlig übertrieben, aber der eine oder andere namhafte Aussteller von Raucheraccessoires freute sich über das beste Messegeschäft seit Jahren.

    Laut Messegesellschaft sahen 90 Prozent der 287 Aussteller ihre Erwartungen erfüllt, für 5,4 Prozent wurden sie sogar übertroffen. Insgesamt wurden den Veranstaltern zufolge mehr als 63 Millionen Euro umgesetzt. Vielen international tätigen Unternehmen ging es in Dortmund indes nicht um den unmittelbaren Messeumsatz, sondern eher darum, neue Geschäftskontakte zu knüpfen.

    Positive BranchenentwicklungWarum die Inter-tabac sich von der aktuellen Branchenentwicklung positiv abhob, darüber durfte auf den Messefluren spekuliert werden. Lag es daran, dass sich die Freiluft-Saison mit ihren vielfältigen Möglichkeiten draußen zu rauchen allmählich dem Ende zuneigt und nun ein Auffüllen der Läger notwendig wurde. Oder hatten viele Händler aus Kostengründen ihre Bestände so weit herunter gefahren, dass sie einfach nicht mehr daran vorbei kamen, sich mit neuer Ware einzudecken, um nicht „out of stock“ zu sein.

    Ein Erfolgsfaktor der Inter-tabac war auf jeden Fall erneut die nochmals gewachsene Internationalität. Neben Fachhändlern aus dem gesamten Bundesgebiet reisten 28 Prozent der Besucher aus dem Ausland an. Darunter befanden sich Gäste aus Asien, Afrika, Nord-, Süd- und Mittelamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Australien, teilte die Messegesellschaft mit und bezog sich dabei auf eine Befragung eines unabhängigen Marktforschungsinstituts.

    Führungsanspruch Messestandort DortmundAuch mit der gestiegenen Internationalität bestätigte die Inter-tabac ihren Führungsanspruch, die größte Branchenmesse der Welt zu sein. Ebenso galt der Messestandort Dortmund allgemein als anerkannt. „Natürlich bietet Las Vegas, wo im Sommer die größte US-Tabakmesse stattgefunden hat, mehr Zerstreuung, dafür kann man sich aber in Dortmund besser auf das Geschäftliche konzentrieren und trifft sich nach Messeschluss auch viel eher auf gemeinsamen Veranstaltungen wie zum Beispiel der Get-together-Party oder auf Standpartys“, brachten verschiedene Aussteller die Vorzüge des Standortes Dortmund auf den Punkt.

    „Dortmund ist seiner Gastgeberrolle mehr als gerecht geworden“, konstatierte auch Dr. Wilm Schulte, Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen Einzelhandelsverbandes, Fachbereich Tabakwaren, der ideeller Träger der Inter-tabac ist.

    Mögliches neues Messedatum sorgt für DiskussionsstoffWährend die Frage, wo die Inter-tabac veranstaltet werden sollte, offenbar kein Thema war, bot das Wann deutlich mehr Diskussionsstoff. Hier wurde vor allem von Zigarrenanbietern eine Vorverlegung auf Februar oder März favorisiert, also in die Zeit, bevor die Freiluft-Zigarren-Saison beginnt. Die Inter-tabac war ursprünglich als Ordermesse für das Weihnachtsgeschäft gedacht. Doch zumindest bei Zigarren hat das Sommergeschäft längst dem Weihnachtsgeschäft den Rang abgelaufen. „Ergo würde eine Messe im Frühjahr, auf der wir unsere Neuheiten vorstellen könnten, mehr Sinn machen“, bemerkten verschiedene Zigarrenanbieter.

    Apropos Neuheiten: Hier schüttete die Inter-tabac auch 2010 wieder ihr Füllhorn aus. Die zehn interessantesten Produkte wählten die Fachbesucher in einem Wettbewerb der Tabak Zeitung zu den „Inter-tabac-Stars“.

    Von Ausstellern und Fachbesuchern erhielt die Inter-tabac 2010 gute Noten. So wollen nach Angaben der Messegesellschaft 95,7 Prozent der Fachbesucher auch im nächsten Jahr wieder nach Dortmund kommen. Dann findet die Inter-tabac vom 23. bis 25. September statt.
    Der sympathische Kabarettist und Pfeifenraucher Horst Lichter machte sich auf der Messe ein Bild davon, wie die nach ihm benannte Pfeifenkollektion von Vauen beim Fachpublikum ankam.

    (DTZ 38/10)

  • Kein Rauchverbot in Fußgängerunterführung

    STUTTGART (DTZ/red). Die Grünen sind mit der Forderung nach einem Rauchverbot in der Arnulf-Klett-Passage am Stuttgarter Hauptbahnhof gescheitert. Eine Erweiterung des Nichtraucherschutzgesetzes auf öffentliche Verkehrsflächen und Fußgängerunterführungen wurde von der Landesregierung als „nicht angemessen“ abgelehnt. Die Passage sei nicht vollständig umschlossen und falle somit nicht in den Geltungsbereich des Nichtrauchschutzgesetzes.

    Bereits vor drei Jahren hatte es Diskussionen um eine Ausweitung des Nichtraucherschutzes in der Passage gegeben. Jedoch hatte man sich damals dagegen entschieden, da sonst die öffentliche Widmung der Fläche hätte geändert werden müssen – mit der Folge, dass die Polizei nicht mehr für deren Überwachung zuständig ist.

    (DTZ 37/10)

  • Claude Chabrol verstorben

    PARIS (DTZ/fok). Claude Chabrol, weltbekannter französischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Schauspieler, ist am 12. September im Alter von 80 Jahren verstorben.

    [pic|228|l|||Der französische Filmregisseur war auch „Pfeifenraucher des Jahres“ 1989.|||]

    Eine Vielzahl ebenso spannender wie sozialkritischer Filme, die Mehrzahl Krimis, begründeten seinen Weltruhm. Bei mehr als 60 Filmen führte er Regie, von frühen Erfolgsstreifen, wie „Schrei, wenn du kannst“ (1959) bis zu späten Meisterwerken, wie „Die Blume des Bösen“ (2003) oder „Die zweigeteilte Frau“ (2007).

    „Ich liebe die Dinge des Lebens“, bekannte Chabrol, und dazu zählte für ihn auch als liebste Feierabendbeschäftigung, Bücher zu lesen und dazu genüsslich eine Pfeife zu rauchen. Folgerichtig kürte ihn das Tabak Forum, Bonn, 1989 zum „Pfeifenraucher des Jahres“, übrigens der erste Ausländer, dem diese Ehrung zuteil wurde.

    (DTZ 37/10)

  • EuGH-Urteil: BLD sieht deutschen Gesetzgeber gefordert

    FRANKFURT (DTZ/fok). Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), die derzeit geltende Regelung des Glücksspiels in Deutschland sei nicht konform mit dem EU-Recht, sorgt bundesweit für großes Aufsehen. Während Befürworter einer Liberalisierung darin das Ende des Staatsmonopols für Glücksspiele sehen, erkennen die Gegner einer Liberalisierung lediglich Änderungsbedarf für die entsprechende deutsche Gesetzgebung und sehen durch das EuGH-Urteil das staatliche Monopol nicht in Frage gestellt.

    Lottoannahmestellen beschäftigen sich mit UrteilSpeziell die Lottoannahmestellen als Garanten eines geregelten und sicheren Spielvertriebs beschäftigen sich intensiv mit den möglichen Folgen des Urteils.

    In einem Interview mit der Tabak Zeitung erläutern Hermann Teckenburg, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD), und Günther Kraus, Geschäftsführer dieses Verbandes, ihre Sicht der Gerichtsentscheidung und die daraus notwendigen Konsequenzen für die künftige Ordnung des deutschen Glücksspielwesens.

    Zunächst stellt der BLD fest, dass auch weiterhin ausländische Glücksspielanbieter eine staatliche Erlaubnis für den Vertrieb benötigen. Dies habe der EuGH ebenso bestätigt, wie er ein staatliches Glücksspielmonopol unter Einhaltung bestimmter Richtlinien erlaubt.

    Deutsche Gerichte müssen EU-Urteilsauslegung berücksichtigenDer Vorstand des BLD weist darauf hin, dass das Urteil nicht über den Ausgang der vor deutschen Gerichten anhängigen Verfahren entscheidet, die allerdings bei den von ihnen zu treffenden Entscheidungen an die Auslegung des europäischen Rechts durch den EuGH gebunden sind.

    Zwar hätte der EuGH die Berechtigung des staatlichen Sportwettenmonopols in Zweifel gezogen, nicht jedoch die Gültigkeit der Vorschriften des Glücksspielstaatsvertrags im Allgemeinen. So sei ein Verbot der Glücksspiele per Internet ebenso vereinbar mit dem EU-Recht wie die nationalen Erlaubnisvorbehalte. Eine Pflicht zur Anerkennung ausländischer Erlaubnisse bestehe somit nach Auffassung des EuGH nicht.

    BLD mahnt: „Der Bund muss unverzüglich handeln“Der BLD mahnte an, dass vor allem der Bund unverzüglich handeln müsse, insbesondere im Bereich der Geldspielautomaten, um die Monopole europarechtskonform zu gestalten. Dazu sei eine Abstimmung zwischen Bund und Ländern absolut erforderlich, damit eine Einheit für die Regelung aller Glücksspielarten entstehe.

    Nach Auffassung des BLD sollen dabei auch der Bereich der Geldspielautomaten einem Monopol und damit dem Glücksspielstaatsvertrag zugeführt werden. Die Sonderregelungen für Pferdewetten könnten aufgehoben werden. Der BLD-Vorstand stellt sich in seinen Ausführungen klar hinter das bestehende staatliche Glücksspielsystem.

    (DTZ 37/10)