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  • MUT contra Dalli

    OFFENBACH (DTZ/pi). Die Vorschläge von EU-Gesundheits-und Verbraucherschutzkommissar John Dalli sorgen in der Branche für Aufregung. MUT-Vorsitzender Oliver Kopp reagiert prompt mit scharfen Worten.

    „Die EU agiert als Erfüllungsgehilfe der WHO. Beide Institutionen müssen Erfolge nachweisen, um sich zu legitimieren und suchen sich dafür populistische Themen, wo wiederum die Politiker der Mitgliedstaaten keine Zivilcourage haben, sich zur Wehr zu setzen.

    Während Millionen Bewohner der afrikanischen Unterzeichnerstaaten des Tabakrichtlinienabkommens von Aids und Malaria hingerafft werden und an Hunger, und nicht an Nikotin sterben, die Menschen in Europa jedoch nie älter wurden als heute, führen die WHO und EU einen scheinheiligen Stellvertreterkrieg, um von dieser peinlichen Diskrepanz und damit ihrem totalen Scheitern abzulenken.

    Erneut ist es ein Kommissar aus einem europäischen Ministaat und Profiteur des Lastenausgleichs, der sich hier bei der EU mit Radikalforderungen erkenntlich zeigen darf und soll. Der Tabakkrieg der EU ist und bleibt eine Farce. Die Menschen werden noch viele Jahrhunderte rauchen, auch wenn sich die EU schon lange aufgelöst hat. Die Schönheit Europas liegt in der Vielfalt der Kulturen und der Freiheit des Individuums, nicht in einer Brüsseler Zentralgewalt mit totalitären Zügen und fragwürdiger Legitimation.

    Brüssel kann es treiben, aber nicht übertreiben. Es gewinnt nicht die Herzen der Menschen und zerstört den europäischen Gedanken. Gegenbewegung der Bürger und der Mitgliedsstaaten, die um ihre Autonomie fürchten, sind sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, wenn sich die EU nicht anders besinnt oder Berlin eine autonomere Stellung bezieht. Letztlich schafft sich die EU selbst ab. Sie hat es nur noch nicht gemerkt.“

    (DTZ 41/10)

  • Tabak-Prohibition per EU-Regulierung

    BRÜSSEL (DTZ/fok). Die Konsultationsphase zur Überprüfung der EU-Tabakproduktrichtlinie hat gerade erst begonnen, da setzt EU-Gesundheits-und Verbraucherschutzkommissar John Dalli schon auf schwere Geschütze.

    Während das EU-Dokument für das Konsultationsverfahren eine große Bandbreite verschiedener Optionen zur Diskussion stellt – von Erhalt des Status quo bis zu brachialen Eingriffen in Produktgestaltung und -vermarktung – schlägt sich Dalli schon vor Eintreffen der ersten Stellungnahmen auf die Seite der Radikal-Regulierer. „Wir müssen unsere Bemühungen im Kampf gegen das Rauchen verstärken. Das Ideal ist ein rauchfreies Europa“, erklärte der EU-Kommissar gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“.

    Dazu schlägt er „eine maßgebliche Reduktion toxischer und süchtig machender Inhaltsstoffe, wie Nikotin“ vor. Er denke auch darüber nach, Zigaretten noch schwerer zugänglich zu machen, indem sie nicht mehr sichtbar in einem Geschäft ausgestellt werden dürfen. In diesem Zusammenhang bezeichnete er das Verkaufsverbot für Zigaretten in Großbritanniens Supermärkten ab 2011 als „vorbildlich“.

    Weiter zitiert die Welt den Kommissar: „Auch Änderungen bei den Zigarettenpackungen sind wünschenswert: Je einheitlicher und schmuckloser die Zigarettenverpackungen sind, desto besser. Die Zigarettenschachtel sollte künftig so schlicht aussehen, dass sie nicht zum Kauf verführt.“ Damit nicht genug, schlägt Dalli Ekelfotos und ausführliche Hinweise zu schädlichen Inhaltsstoffen auf den Verpackungen vor.

    (DTZ 41/10)

  • Steuererhöhung führt zu Hamsterkäufen

    TOKYO (DTZ/red). Am 1. Oktober wurde die Tabaksteuer in Japan um 40 Prozent erhöht. Dies ist der höchste Preisanstieg seit vier Jahren. Entsprechend hatten Konsumenten damit begonnen einen großen Vorrat an Zigaretten zu hamstern.

    [pic|255|l|200||JT rechnet mit 12 Milliarden Zigaretten Mehrabsatz.|||]

    Japanische Wirtschaftsforscher schätzen, dass der Ansturm auf die preiswerten Zigaretten zu 1,4 Prozent des Wirtschaftswachstums in diesem Quartal beitragen könnte. Japan Tobacco (JT), größter Zigarettenhersteller des Landes, geht davon aus, dass vor der Steuererhöhung eine zusätzliche Nachfrage von 12 Milliarden Zigaretten aufkam. Man habe die Produktion entsprechend angepasst.

    Bereits im August ist der Zigarettenverkauf um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Das ist die erste Zunahme seit April 2008. Nach dem 1. Oktober wird jedoch mit einem scharfen Rückgang beim Tabakverkauf gerechnet.

    (DTZ 40/10)

  • Tschechien: Philip Morris baut Produktion aus

    KUTNA HORA (DTZ/red). Vaclav Klaus, Präsident Tschechiens, weihte am vergangenen Wochenende in Kutna Hora im Osten Tschechiens eine neue Herstellungsanlage für Zigaretten von Philip Morris ein.

    Mit dem Produktionswerk wird der weltgrößte Tabakkonzern Philip Morris seine Produktionskapazität von 30 Milliarden auf 40 Milliarden Zigaretten pro Jahr steigern können.

    Der US-Tabakriese beschäftigt in Tschechien 1.200 Mitarbeiter. Der Anteil von Philip Morris am tschechischen Markt betrug im ersten Halbjahr 54,3 Prozent.

    (DTZ 40/10)

  • Serbien: Ex-Zollchef vor Gericht

    BELGRAD (DTZ/red). Der ehemalige serbische Zollchef Mihalj Kertes (63), einer der engsten Mitarbeiter des verstorbenen Machthabers Slobodan Milosevic, ist mit vier weiteren Personen wegen Zigarettenschmuggels angeklagt worden.

    Als Hauptorganisatorin der Zigarettenschmugglerbande gilt Unternehmerin Bojana Bajrusevic, die auch enge Kontakte zum Milosevic-Sohn Marko pflegte. Die Anklage wirft ihnen vor, zwischen 1996 und 2001 durch Zigarettenschmuggel umgerechnet 26 Mio. Euro kassiert zu haben.

    Der ehemalige sozialistische Spitzenfunktionär Kertes alias „Bracika“ hatte die Aufgabe, für einen ungestörten Zigarettentransport über die Staatsgrenze zu sorgen. Vor drei Jahren waren in Belgrad auch gegen den Milosevic-Sohn und die Präsidentenwitwe Mirjana Markovic Ermittlungen wegen Zigarettenschmuggels eingeleitet worden. Wie kürzlich bekannt, wurden diese inzwischen aus Beweismangel eingestellt. Sowohl Marko Milosevic wie auch seine Mutter hatten vor Jahren politisches Asyl in Russland erhalten und sind für die serbische Justiz nicht greifbar.

    (DTZ 40/10)

  • EU-Zollaktion verhindert immensen Steuerschaden

    BRÜSSEL (DTZ/pi). Rund 40 Millionen Zigaretten und 1 243 Kilogramm Feinschnitttabak sind bei einer gemeinsamen Zollaktion beschlagnahmt worden, die vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) koordiniert wurde.

    Die Aktion „Sirocco” führte zudem zur Festnahme von drei des Zigarettenschmuggels verdächtigten Personen. Sie war ein gemeinsames Projekt der EU und elf Partnerländer der Union für den Mittelmeerraum. Die Ergebnisse dieser Mitte 2010 durchgeführten Maßnahme wurden vergangene Woche bei einer Zusammenkunft in Amman (Jordanien) bekannt gegeben.

    [pic|254|r|300||An der EU-weit konzertierten Aktion beteiligten sich 27 Mitgliedstaaten sowie elf Mittelmeer-Anrainerstaaten|||]

    „Sirocco“ bezog sich auf Hochseecontainer, die aus China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten in Mitgliedstaaten der EU für den Mittelmeerraum verschifft wurden. Ziel der Aktion war die Ermittlung von Sendungen, bei denen der Verdacht bestand, dass sie gefälschte Zigaretten, geschmuggelte echte Zigaretten, oder sonstige gefälschte oder illegale Waren enthielten.

    Steuerausfälle von 8 Mio. Euro verhindertAllein durch die im Rahmen der Aktion vorgenommene Beschlagnahme von Zigaretten wurden mögliche Zoll- und Steuerausfälle für die EU in Höhe von etwa 8 Mio. Euro vermieden. „Sirocco“ erfolgte unter Mitwirkung von Zollbehörden aus den 27 Mitgliedstaaten der EU und elf nicht der EU angehörenden Partnerländern der Union für den Mittelmeerraum. Gesteuert wurde die Aktion über eine operative Koordinierungsstelle am Sitz des OLAF in Brüssel, der Verbindungsbeamte von Zollbehörden aus neun EU-Mitgliedstaaten, aus Ägypten, Marokko und der Türkei sowie ein Verbindungsbeamter von Europol angehörten.

    (DTZ 40/10)

  • Zigarettenauslieferungen im September

    MAINZ (DTZ/fok). Die Auslieferungen der Zigarettenhersteller an den Handel beliefen sich im September 2010 auf 7,211 Mrd. Stück (vorläufige Schätzzahl). Damit wurde das Volumen des Vergleichsmonats im Vorjahr, das allerdings durch die Preis- und Packungsumstellungen recht hoch war, um 3,9 Prozent unterschritten.

    Der Rückgang ging ausschließlich zu Lasten der Markenzigaretten (6,359 Mrd. Stück = minus 4,4 Prozent), während die Handelbilligzigaretten mit ca. 853 Mio. Stück nahezu auf Vorjahresniveau lagen. Beim Feinschnitt erreichten die Auslieferungen im September ein leichtes Plus von 3,0 Prozent auf ca. 2 265 Tonnen. Bei Ecocigarillos schrumpfte die Auslieferungszahl dagegen um 3,0 Prozent auf 248 Mio. Stück. An Tabaksträngen wurden 79 Mio. versteuerte Stück Zigaretten ausgeliefert, was einem Zuwachs von 9,3 Prozent entspricht.

    (DTZ 40/10)

  • Valora kann tabacon Franchise übernehmen

    MUTTENZ (DTZ/fnf). Valora Retail Deutschland hat die Übernahme der tabacon Franchise GmbH & Co. KG per 1. Oktober 2010 erfolgreich abgeschlossen. Das Bundeskartellamt hat dieser Transaktion inzwischen zugestimmt, meldet das Unternehmen.

    Mit der Integration der über 180 tabacon-Filialen wächst das Verkaufsstellennetz von Valora in Deutschland auf rund 380 Verkaufspunkte an Bahnhöfen und Flughäfen, in Einkaufszentren sowie in Warenhäusern. Valora Retail etabliert sich somit zu einem der führenden Unternehmen im kleinflächigen Einzelhandel in Deutschland.

    Die Akquisition der tabacon Franchise GmbH & Co. KG sieht Valora Retail als entscheidenden Schritt. Mit der Integration der Mitarbeiter in das Unternehmen erwerbe Valora auch ein etabliertes, gut funktionierendes Franchise-Modell, das als Wachstumsplattform für den Non-Travel-Retail-Bereich große Möglichkeiten eröffne.

    Valora mit 201 PressefachverkaufsstellenValora Retail betreibt in Deutschland nach der Übernahme 201 Pressefachverkaufsstellen im Bereich Non-Travel Retail. Die erworbenen tabacon-Filialen befinden sich im gesamten Bundesgebiet.

    Mit 178 Filialen im Marktsegment Travel Retail an Bahnhöfen und Flughäfen ist Valora bereits heute Marktführer im deutschen Bahnhofsbuchhandel.

    Die Akquisition konnte vollständig mit Mitteln aus dem operativen Geschäft finanziert werden und entspricht der strategischen Ausrichtung von Valora: „Mit dieser Übernahme verdoppeln wir nicht nur unser Filialnetz, sondern erweitern auch unsere Kompetenzfelder erheblich und schaffen weiteres Wachstumspotenzial in unseren Kernbereichen“, so Thomas Vollmoeller, CEO der Valora-Gruppe.

    (DTZ 40/10)

  • Grünes Licht für Fusion von STG und Swedish Match

    SØBORG (DTZ/fnf). Skandinavisk Holding A/S und die Scandinavian Tobacco Group A/S konnten am 1. Oktober 2010 die Transaktion für eine Fusion mit der Swedish Match AB abschließen, nachdem die erforderlichen Genehmigungen der relevanten Wettbewerbsbehörden jetzt vorliegen.

    Das neue Unternehmen ist der zweitgrößte Zigarrenhersteller und Marktführer im Bereich Pfeifentabak weltweit. Verschmolzen werden das gesamte Tabakgeschäft der Scandinavian Tobacco Group A/S (STG) mit dem Zigarren- und Pfeifentabakgeschäft der Swedish Match AB (SM). Ausgenommen sind die SM Zigarren für den US-Massenmarkt.

    Scandinavian Tobacco GroupDas neue Unternehmen trägt den Namen Scandinavian Tobacco Group. Der Umsatz des Unternehmens beträgt etwa 690 Mio. Euro jährlich, der EBITDA erreicht etwa 140 Mio. Euro (ausgehend vom Ergebnis 2009). Jährlich werden über 2,5 Mrd. Zigarren und 1.650 Tonnen Pfeifentabak in den Produktionsstätten des Unternehmens in Europa, Asien und Mittelamerika produziert.

    Das neue Unternehmen beschäftigt ca. 9.700 Mitarbeiter. Es verfügt über Verkaufsgesellschaften in 15 Ländern. Die Scandinavian Tobacco Group ist Marktführer im Bereich Zigarren und Pfeifentabak in einer Reihe von europäischen Ländern und hat einen Marktanteil von über 30 Prozent auf dem US-Markt für Premiumzigarren.

    Zu den führenden Marken des Unternehmens gehören Café Crème, La Paz, Henri Wintermans, Colts, Mercator, Macanudo, CAO, Partagas (US), Cohiba (US) und Punch (US). Führende Pfeifentabakmarken sind Erinmore, Borkum Riff, Clan, Half&Half und W.Ø. Larsen.

    Aufsichtsratsvorsitzender Jørgen TandrupSkandinavisk Holding A/S (SH) hält 51 Prozent der Aktien der neuen Scandinavian Tobacco Group; die übrigen 49 Prozent befinden sich im Besitz der Swedish Match AB (SM). Jørgen Tandrup, Aufsichtsratsvorsitzender der SH und der alten Scandinavian Tobacco Group (STG), wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden bestellt. Conny Karlsson, Aufsichtsratsvorsitzender von SM, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats bestellt. Anders Colding Friis, CEO der früheren STG, ist auch CEO der neuen Scandinavian Tobacco Group, deren Hauptgeschäftssitz sich in Kopenhagen, Dänemark, befindet.

    „Nach Monaten der Vorbereitung können wir jetzt mit der Integration der beiden Unternehmen beginnen. Die neue Scandinavian Tobacco Group ist ein im wahrsten Sinne des Wortes internationales Unternehmen; die vereinten Markenportfolios geben uns eine hervorragende Grundlage für weiteres Wachstum und gesteigerte Rentabilität“, sagt Anders Colding Friis.[bul][bul]

    In Australien und Neuseeland erhielt die neue STG die Auflage, einen Teil ihre Geschäfts in diesen Ländern zu verkaufen.

    (DTZ 40/10)

  • Finanzlöcher hier und Wunsch nach Planbarkeit dort

    BERLIN (DTZ/fok). Gebranntes Kind scheut das Feuer: Der Tabaksteuermarathon mit fünf massiven Steuererhöhungen in kurzer Folge Anfang bis Mitte dieses Jahrzehnts führte zu ernüchternden Ergebnissen für den Fiskus, die Tabakwarenhersteller, den Handel und last but not least für die Verbraucher. Rasanter Anstieg von Schmuggel und privaten Grenzeinkäufen sowie der Umstieg vieler Verbraucher auf preisgünstigere Alternativprodukte sind seither die Folge.

    Die Tabaksteuereinnahmen stagnieren, gingen zeitweise sogar zurück. Die Marktverwerfungen verlagern den Wettbewerb einseitig auf den Preis, durch die Margensenkungen kommen immer mehr Handelsunternehmen in Existenznöte. Vermisst wurden und werden vor allem bessere Rechtssicherheit und längerfristige Planbarkeit als notwendige Voraussetzung für arbeitsplatzsichernde Investitionen ebenso wie für stabile Staatseinnahmen.

    Moderate Erhöhungen in kleinen SchrittenBei Ausbruch der Finanzkrise wuchs bei Tabakwarenherstellern und -handel die Sorge, dass das misslungene Steuerkonzept der Jahre 2002 bis 2005 eine Neuauflage erlebt. Es wurden deshalb im Rahmen der Umsetzung der EU-Tabaksteuerrichtlinie sowohl Änderungen der Steuerstruktur als auch moderate Erhöhungen der Steuersätze in mehreren kleinen Schritten diskutiert.

    Dies würde einerseits die fiskalische Ergiebigkeit der Tabaksteuer und gesundheitspolitische Ziele fördern und dem Markt andererseits mittelfristig überschaubare steuerliche Rahmenbedingungen schaffen, die weitere Marktverwerfungen verhindern könnten. Bei den Gesprächen mit den zuständigen Stellen des Bundesfinanzministeriums haben die Verbände der Tabakwirtschaft deutlich gemacht hat, dass sie moderate Steuerschritte und Veränderungen der Steuerstruktur mittragen können.

    Kosten gegenfinanzierenDie Politik hat diese Thematik in der Zwischenzeit aufgegriffen, stehen doch diverse steuerpolitische Vorschläge zur Diskussion, die Mittel zur Finanzierung benötigen. Den Beginn machte, wie bereits berichtet, Anfang September der CDU-Mittelstandspolitiker Christian Freiherr von Stetten mit der Idee, Kosten für Maßnahmen zur Steuervereinfachung durch Mehreinnahmen aus der Tabaksteuer gegenzufinanzieren. Dabei nannte er jährliche Anhebungen der Tabaksteuer auf Zigaretten von 0,22 Cent pro Stück für den Zeitraum 2011 bis 2015.

    Ende letzter Woche haben nun Unions-Politiker erneut eine moderate Tabaksteuererhöhung ins Gespräch gebracht, diesmal mit dem Vorschlag, die auf insgesamt rund eine Mrd. Euro veranschlagten Mehreinnahmen zur Abmilderung der Einschnitte bei den Ökosteuer-Privilegien der Industrie zu verwenden.

    Während der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Michael Fuchs, sich gegenüber der Presse überzeugt zeigte, dass eine Tabaksteuererhöhung kommen wird, und dafür plädierte, dass Mehreinnahmen für die Steuervereinfachung genutzt werden sollen, reagieren einige Finanzpolitiker der CDU und die FDP eher ablehnend.

    „Für solche Schritte nicht der rechte Zeitpunkt“So äußerte der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Leo Dautzenberg, die Auffassung, für solche Schritte sei derzeit nicht der rechte Zeitpunkt. Und der finanzpolitische Sprecher der FDP, Volker Wissing, verwies auf den Koalitionsbeschluss, zur Haushaltssanierung Ausgaben zu kürzen und Subventionen abzubauen; Steuererhöhungen gehörten nicht dazu.

    Die politische Gemengelage ist also schwer einzuschätzen und eine definitive Entscheidung über Veränderungen bei der Tabaksteuer wohl erst im Zug der weiteren Haushaltsberatungen zu erwarten. Hierbei sollte nach Auffassung von Experten auch das Thema Mindeststeuer nicht außer acht gelassen werden, um bei der künftigen Gestaltung der Tabaksteuer nicht unangenehme Überraschungen zu erleben.

    (DTZ 40/10)