Inter-tabac hebt sich von der Branchenentwicklung ab

DORTMUND (DTZ/da). Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: Die Erfolgsgeschichte der Inter-tabac geht weiter. Auch auf der 32. Internationalen Fachmesse für Tabakwaren & Raucherbedarf, die vom 17. bis 19. September in den Dortmunder Westfalenhallen stattfand, wartete die weltgrößte Branchenmesse wieder mit Rekorden auf. So stieg nicht nur die Zahl der Aussteller um knapp neun Prozent auf 287 aus 39 Ländern, sondern auch die Besucherzahl ging erneut nach oben auf rund 7.100 (plus sieben Prozent).

[pic|247|r|240||Neuer Rekord: Rund 7.100 Fachbesucher kamen zur Inter-tabac nach Dortmund.|||]

Eine große internationale Messe spiegelt oft den aktuellen Zustand einer Branche wider. Bei der Inter-tabac 2010 war dies nicht ganz so. Denn während die Tabakwarenbranche aufgrund der überzogenen Verbotspolitik unter Druck steht, war davon auf den Messefluren in den Hallen 4, 7 und 8 nichts zu spüren. Hier hatte man am zurückliegenden Wochenende eher den Eindruck, es mit einer prosperierenden Branche zu tun zu haben.

„Die Stimmung war gut“„Die Stimmung war gut“, hieß es an vielen Messeständen. Es wurde weder geklagt noch gemeckert, sondern geordert, als hätte es nie eine Weltwirtschafts- und Finanzkrise gegeben und als würden die Rauchverbote in der Gastronomie für eine Provinz im fernen China gelten, nicht aber für Bayern, das flächenmäßig größte Land der Bundesrepublik.

So gab es denn am Ende des großen Branchentreffs vielfach zufriedene Mienen, egal ob es nun bei den Zigarrenanbietern, den mittlerweile stärker vertretenen Zigarettenherstellern oder bei den Rauchtabakproduzenten war. Die Zigarrenfirmen freuten sich über eine rege Nachfrage, die zwar ein Stück unterhalb des Niveaus der „goldenen 90er“ lag, aber immer noch über dem Durchschnitt vergangener Jahre.

[pic|248|l|250||Der sympathische Kabarettist und Pfeifenraucher Horst Lichter stellte seine Pfeifenkollektion von Vauer vor|||]

Erfolgreiches MessegeschäftZigaretten- und Feinschnitthersteller wiederum zeigten sich angetan von der positiven Grundeinstellung der Fachbesucher, ebenso wie die Pfeifentabakfirmen. Selbst die RBA-Anbieter, lange Zeit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung die Stiefkinder der großen Tabakfamilie, erlebten in Dortmund zum Herbstbeginn ein Frühlingserwachen. Von einem Boom zu sprechen, wäre zwar völlig übertrieben, aber der eine oder andere namhafte Aussteller von Raucheraccessoires freute sich über das beste Messegeschäft seit Jahren.

Laut Messegesellschaft sahen 90 Prozent der 287 Aussteller ihre Erwartungen erfüllt, für 5,4 Prozent wurden sie sogar übertroffen. Insgesamt wurden den Veranstaltern zufolge mehr als 63 Millionen Euro umgesetzt. Vielen international tätigen Unternehmen ging es in Dortmund indes nicht um den unmittelbaren Messeumsatz, sondern eher darum, neue Geschäftskontakte zu knüpfen.

Positive BranchenentwicklungWarum die Inter-tabac sich von der aktuellen Branchenentwicklung positiv abhob, darüber durfte auf den Messefluren spekuliert werden. Lag es daran, dass sich die Freiluft-Saison mit ihren vielfältigen Möglichkeiten draußen zu rauchen allmählich dem Ende zuneigt und nun ein Auffüllen der Läger notwendig wurde. Oder hatten viele Händler aus Kostengründen ihre Bestände so weit herunter gefahren, dass sie einfach nicht mehr daran vorbei kamen, sich mit neuer Ware einzudecken, um nicht „out of stock“ zu sein.

Ein Erfolgsfaktor der Inter-tabac war auf jeden Fall erneut die nochmals gewachsene Internationalität. Neben Fachhändlern aus dem gesamten Bundesgebiet reisten 28 Prozent der Besucher aus dem Ausland an. Darunter befanden sich Gäste aus Asien, Afrika, Nord-, Süd- und Mittelamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Australien, teilte die Messegesellschaft mit und bezog sich dabei auf eine Befragung eines unabhängigen Marktforschungsinstituts.

Führungsanspruch Messestandort DortmundAuch mit der gestiegenen Internationalität bestätigte die Inter-tabac ihren Führungsanspruch, die größte Branchenmesse der Welt zu sein. Ebenso galt der Messestandort Dortmund allgemein als anerkannt. „Natürlich bietet Las Vegas, wo im Sommer die größte US-Tabakmesse stattgefunden hat, mehr Zerstreuung, dafür kann man sich aber in Dortmund besser auf das Geschäftliche konzentrieren und trifft sich nach Messeschluss auch viel eher auf gemeinsamen Veranstaltungen wie zum Beispiel der Get-together-Party oder auf Standpartys“, brachten verschiedene Aussteller die Vorzüge des Standortes Dortmund auf den Punkt.

„Dortmund ist seiner Gastgeberrolle mehr als gerecht geworden“, konstatierte auch Dr. Wilm Schulte, Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen Einzelhandelsverbandes, Fachbereich Tabakwaren, der ideeller Träger der Inter-tabac ist.

Mögliches neues Messedatum sorgt für DiskussionsstoffWährend die Frage, wo die Inter-tabac veranstaltet werden sollte, offenbar kein Thema war, bot das Wann deutlich mehr Diskussionsstoff. Hier wurde vor allem von Zigarrenanbietern eine Vorverlegung auf Februar oder März favorisiert, also in die Zeit, bevor die Freiluft-Zigarren-Saison beginnt. Die Inter-tabac war ursprünglich als Ordermesse für das Weihnachtsgeschäft gedacht. Doch zumindest bei Zigarren hat das Sommergeschäft längst dem Weihnachtsgeschäft den Rang abgelaufen. „Ergo würde eine Messe im Frühjahr, auf der wir unsere Neuheiten vorstellen könnten, mehr Sinn machen“, bemerkten verschiedene Zigarrenanbieter.

Apropos Neuheiten: Hier schüttete die Inter-tabac auch 2010 wieder ihr Füllhorn aus. Die zehn interessantesten Produkte wählten die Fachbesucher in einem Wettbewerb der Tabak Zeitung zu den „Inter-tabac-Stars“.

Von Ausstellern und Fachbesuchern erhielt die Inter-tabac 2010 gute Noten. So wollen nach Angaben der Messegesellschaft 95,7 Prozent der Fachbesucher auch im nächsten Jahr wieder nach Dortmund kommen. Dann findet die Inter-tabac vom 23. bis 25. September statt.
Der sympathische Kabarettist und Pfeifenraucher Horst Lichter machte sich auf der Messe ein Bild davon, wie die nach ihm benannte Pfeifenkollektion von Vauen beim Fachpublikum ankam.

(DTZ 38/10)

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