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  • Online-Handel weiter im Trend

    BERLIN // Im Jahr 2019 wurde erstmals mehr als die Hälfte der Online-Umsätze in Deutschland über Smartphones und Tablets erzielt. Gleichzeitig werden die sozialen Medien wie Instagram und Facebook zunehmend zu Shopping-Plattformen. „Mobile Geräte werden im Online-Handel immer wichtiger, immer mehr Kunden kaufen von ihren Smartphones oder Tablets aus ein“, sagt Stephan Tromp vom Handelsverband Deutschland (HDE). Nach HDE-Schätzungen machte der Online-Handel hierzulande im vergangenen Jahr 54 Prozent seines Umsatzes über mobile Endgeräte.

    Die meist auf Smartphones oder Tablets genutzten sozialen Medien werden so immer bedeutender. Tromp: „Soziale Medien sind aus Sicht von Händlern und Herstellern eine wichtige Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme mit den Kunden.“

    Aktuelle Zahlen
    Die wachsende Rolle für den Online-Handel zeigen aktuelle Zahlen: Demnach sind in der Gruppe der 14- bis 19-Jährigen bereits drei von vier Nutzern in den sozialen Medien auf ein Produkt aufmerksam geworden. Am erfolgreichsten funktioniert das bei Instagram, gefolgt von Facebook und Pinterest. Insgesamt wurde bei zwei Dritteln dieser potenziellen Kunden ein Kauf ausgelöst. Hierbei sind Instagram, Facebook, aber auch YouTube die treibenden Kanäle.

    Mittlerweile hat jeder zweite deutsche Instagram-Nutzer die Shopping-Funktion gesehen. In der jungen Zielgruppe kennen sie sogar drei von vier. Angeklickt hat sie jeder fünfte, bei Teenagern sogar jeder dritte Instagram-Nutzer. Und die Mehrheit der Nutzer der Shopping-Funktion bewertet sie als nützlich. Tromp: „Soziale Medien verändern den Online-Handel und die Anforderungen der Kunden nachhaltig. Bequemlichkeit und Schnelligkeit werden damit noch wichtiger.“

    vi

    (DTZ 10/20)

  • Positiver Mindestlohn

    NÜRNBERG // Beim Einführen des Mindestlohns im Jahr 2015 ist ein Teil der betroffenen Beschäftigten in produktivere Betriebe gewechselt. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des University College London (UCL) hervor. Die Studie zeigt, welche Mechanismen dazu beigetragen haben, dass die Löhne der zum Mindestlohn Beschäftigten deutlich stiegen, ohne dass die Beschäftigung zurückging.

    Die Verfasser der Studie analysieren die Auswirkungen der Einführung des Mindestlohns auf die Verteilung von Arbeitnehmern auf die Betriebe. Ein Teil der Niedriglohnbeschäftigten hat sich neue Betriebe gesucht, die mehr Vollzeitarbeitsplätze angeboten, mehr qualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt haben, einen höheren Lohnaufschlag für vergleichbare Arbeit zahlen und die größer sowie stabiler sind. In Regionen, in denen der Mindestlohn aufgrund eines zuvor vergleichsweise niedrigen Lohnniveaus stärker wirksam wurde, ging zudem der Anteil von Kleinstbetrieben mit weniger als drei Beschäftigten zurück, während die Betriebsgröße und der Anteil größerer Betriebe zunahmen. Dies hat den Mix der Betriebe in diesen Regionen verbessert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Mindestlohn die Arbeitsproduktivität steigerte, indem Beschäftigte zu produktiveren Betrieben wechselten.

    Die Studie zeichnet ein insgesamt positives Bild der Mindestlohneinführung: „Entgegen den Bedenken, die die Debatte im Vorfeld der Einführung eines landesweiten Mindestlohns in Deutschland geprägt haben, stellen wir nicht fest, dass der Mindestlohn zu einem Beschäftigungsrückgang geführt hat.“
    pi

    (DTZ 09/20)

  • Rauchverbots-Debatte in Niedersachsen

    HANNOVER // Ein generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit wäre „unverhältnismäßig“. Mit dieser Begründung lehnt es die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag ab. Ihr sozialpolitischer Sprecher Volker Meyer unterstützt zugleich ein Rauchverbot in allen geschlossenen Räumen oder Orten, an denen sich hauptsächlich Kinder aufhalten. Das klassische Beispiel dafür sind Spielplätze.

    Die Debatte um ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit ist in Niedersachsen vor allem wieder hochgekommen, weil der Landtag von Schleswig-Holstein voraussichtlich ein umfassendes und ausnahmsloses Rauchverbot auf öffentlichen Spielplätzen beschließen wird. Dieses Verbot reicht nicht jedem aus.

    So fordert zum Beispiel der Kinder-Lungenarzt Professor Matthias Kopp vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ein generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit. Aus seiner Sicht sollte außerdem das Rauchen im Auto verboten werden. In Niedersachsen will Stadthagen im Landkreis Schaumburg dem Beispiel Schleswig-Holsteins folgen und plant ein Rauchverbot auf allen Spielplätzen.
    tk

    (DTZ 09/20)

  • Wohin führt die Verbotskultur?

    DORTMUND // Am 2. April findet die diesjährige Mitgliederversammlung der Organisation Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft (MUT) statt. Veranstaltungsort ist, wie bereits im Vorjahr, das Hotel Mercure auf dem Gelände der Westfalenhallen.

    Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Vorstands- und Beiratswahlen. Als Vorsitzender wird sich wieder Horst Goetschel, der diese Aufgabe seit Frühjahr 2014 wahrnimmt, zur Wahl stellen. „Als ich 1986 in die Branche kam, hätte ich mir niemals vorstellen können, dass es einmal zu einer derartigen Verbotspolitik kommen könnte, wie wir diese heute erleben.“ Mit der in seinen Augen überzogenen Regulierung des Tabaks habe alles angefangen. Mittlerweile stünde einiges andere am Pranger – vom Alkohol über Dieselfahrzeuge bis zu Fleisch, Wurst und Süßigkeiten. „Dabei kann man sich davor sehr gut selbst schützen. Man muss ja kein Fleisch oder Süßigkeiten essen, keine Zigarren rauchen oder in eine Raucherkneipe gehen.“ Wovor der Gesetzgeber die Bürger bewahren müsse, das seien gesundheitliche Gefahren, vor denen diese sich nicht selbst schützen könnten.

    Thema Werbeverbot
    In der Tabakbranche sieht der MUT-Vorsitzende aktuell das Thema Werbeverbot im Fokus. Hier gelte es über die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus weitere Restriktionen, zum Beispiel Werbeeinschränkungen in den Shops und Verbote bei Samplings für Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak, zu verhindern.

    Auf der MUT-Tagung in Dortmund steht das Thema Verbotskultur oben auf der Tagesordnung. Dabei beschäftigen sich Horst Goetschel und MUT-Berater Franz-Peter Marx mit der Frage: „Was könnte dem Fachhandel drohen?“ Goetschel nannte in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Verbot der Warenpräsentation im Schaufenster und / oder im Laden. Auch Einschränkungen bei Veranstaltungen, beispielsweise Zigarrenabende, seien ebenfalls möglich. Goetschel und Marx wollen anhand von Beispielen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten aufzeigen, was den Fachhandel im Zuge weiterer Verbotspolitik in Zukunft erwarten könnte.

    Gast-Referent auf der diesjährigen MUT-Tagung ist der Journalist und Publizist Klaus Kelle. Auch er beschäftigt sich mit dem Thema „Verbotskultur“.

    da

    (DTZ 09/20)

  • Zufriedene Aussteller und Besucher auf der Euroshop

    DÜSSELDORF // Die weltweit größte Investionsgütermesse des Handels, die Euroshop 2020, ging am Donnerstag nach fünf Tagen mit 94.000 Fachbesuchern, rund 19.000 weniger als im Rekordjahr 2017, zu Ende.

    Die knapp 2.300 Aussteller aus 57 Nationen berichten von sehr guten Kontakten und Geschäftsabschlüssen. Zudem sei mit einem lebhaften Nachmessegeschäft zu rechnen. In Düsseldorf wurden in über 16 Messehallen Produkten, Trends und Konzepten für den Handel gezeigt.

    „Wir sind sehr erfreut, dass die Euroshop einmal mehr unter Beweis stellen konnte, dass sie die wichtigste Plattform für die globale Retail-Szene in Sachen Trends, Inspiration und Networking ist,“ sagte Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.

    Internationales Publikum aus 142 Ländern
    Die rund 2.300 Aussteller aus 57 Nationen lobten demnach vor allem die Internationalität der Messe: Rund 70 Prozent des Publikums kam aus dem Ausland, mit großen Delegationen beispielsweise aus Brasilien, Australien und Neuseeland. Insgesamt konnte mit 142 Ländern auf Besucherseite die Anzahl der vertretenen Nationen im Vergleich zur Vorveranstaltung in 2017 noch einmal gesteigert werden, berichtet die Messe Düsseldorf.

    „Dieses hohe internationale Interesse dokumentiert mehr als deutlich die Dynamik der weltweiten Handelswelt und die Sonderstellung der Euroshop als deren wirtschaftlicher Motor“, so Michael Gerling, Vorsitzender des Euroshop-Beirats und Geschäftsführer des EHI Retail Institute Köln.

    Ladenbau und Erlebniswelten
    „Der Erfolg des Online-Handels spornt die Händler geradezu an: Sie haben erkannt, dass sie den Kunden über das Sortiment hinaus Gründe geben müssen, in den Laden zu kommen. Durch den Wettbewerb wurde der gesamte Einzelhandel in seinem Niveau nach oben gedrückt. Es wird in Ladenbau investiert in die Schaffung von Erlebniswelten“, erläutert Gerling und ergänzt: „Darüber hinaus boomt die Digitalisierung im Handel. Sie ermöglicht es dem Händler einerseits, dem Kunden noch mehr Services anzubieten sowie On- und Offlinekanäle miteinander zu verknüpfen, andererseits vereinfacht sie Prozessabläufe, Logistik und vieles mehr.“
    Auf der Euroshop 2020 stand die Digitale Transformation deshalb auch im Hinblick auf größtmögliche Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Fokus.

    Die Zahlen sprechen für sich: 96 Prozent der Messegäste waren laut Messeleitung, mit ihrem Besuch zufrieden. Ebenso viele bestätigten demzufolge die Stellung der Messe als Trendbarometer, Networking-Plattform und größte Veranstaltung der Handelsbranche.

    Der Besucherrückgang sei durch die aktuelle Situation rund um das Coronavirus begründet, informiert die Messeleitung.

    Die nächste Euroshop 2023 ist vom 26. Februar bis zum 02. März 2023 geplant.
    pi

    (DTZ 09/20)

  • Zum Rauchen in den Keller?

    STUTTGART // Rauchverbote Vor dem Hintergrund, dass in Schleswig-Holstein Rauchen an Spielplätzen verboten werden sollen, fordern Gegner des blauen Dunstes darüberhinausgehende generelle Rauchverbote in der Öffentlichkeit.

    Das geht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zu weit. „Also irgendwo hört´s ja da wirklich auf“, wird Kretschmann in den „Nürnberger Nachrichten“ zitiert. Am Ende müssten die Leute in den Keller gehen zum Rauchen. „Das wollen wir ihnen dann doch nicht zumuten.“ Rauchverbote auf Spielplätzen hält Kretschmann jedoch für möglich.
    red

    (DTZ 09/20)

  • Hall Tabakwaren weiterhin auf Wachstumskurs

    MÖNCHENGLADBACH // Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren hat zum 7. Februar das Automaten- und das Großhandelsgeschäft der Wagener KG in Eslohe /  Sauerland übernommen. Wagener betreibt rund 750 Automaten mit einem jährlichen Umsatz von 4,6 Millionen Euro.

    Die Automaten werden in die Hall-Niederlassung Warburg integriert. Inhaber Michael Reisen-Hall sieht durch diese Akquisition den Automatenstandort Warburg weiter gestärkt und insbesondere damit auch das Automatengeschäft der Verbundgruppe DTV in NRW.

    Die Großhandelskunden der Firma Wagener werden künftig von den Hall-Niederlassungen in Bielefeld und in Hilden betreut. Benjamin Wagener wird sich ab sofort primär auf seine sechs Einzelhandelsgeschäfte konzentrieren.

    Hall Tabakwaren erwartet für das Jahr 2020 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro (netto) nach 1,09 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

    pnf

    (DTZ 08/20)

  • Signal für Mitarbeiter

    DÜSSELDORF // Die Tabakindustrie ist ein Top-Arbeitgeber. Zu diesem Ergebnis kam vor kurzem das Top Employers Institute. Unter den Ausgezeichneten sind Branchen-Größen wie Philip Moris und JTI.

    Seit 25 Jahren zertifiziert das Top Employers Institute, eine unabhängige Institution aus den Niederlanden, weltweit Unternehmen für ihre Leistungen in der Mitarbeiterorientierung. Dazu müssen die teilnehmenden Unternehmen einen einheitlichen Prozess durchlaufen. Für 2020 wurden über 1600 Top-Arbeitgeber in 119 Ländern und Regionen ausgezeichnet. Darunter auch die Philip Morris GmbH, die zum zehnten Mal in Folge als „Top Arbeitgeber Deutschland“ ausgezeichnet worden ist.

    Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit
    Der Preis wurde Anfang Februar im Rahmen einer Gala-Veranstaltung in den Düsseldorfer Rheinterrassen durch das Top Employers Institute vergeben. Das in Gräfelfing bei München ansässige Unternehmen wandelt sich aktuell vom klassischen Tabakunternehmen hin zu einem innovationsgetriebenen Tech-Unternehmen – mit erheblichem Einfluss auf das Arbeitsumfeld der knapp 1000 Mitarbeiter sowie seine Attraktivität als Arbeitgeber.

    Philip Morris setzt auf Nachhaltigkeit und eine klare Linie in der Arbeitgeber-Strategie. Den Mittelpunkt bilden dabei gesellschaftlich relevante Werte wie Inklusion, Diversität und Gleichberechtigung. Das Unternehmen ist als bislang einzige deutsche Firma im vergangenen Jahr „Equal  salary“-zertifiziert worden, das heißt Frauen und Männer erhalten für gleiche Arbeit das gleiche Gehalt.

    Internationale Auszeichnung
    Auch JTI (Japan Tobacco International) zählt erneut zu den Top-Arbeitgebern Deutschlands. Die international anerkannte Auszeichnung erhält JTI zum siebten Mal, weil es nachweislich seine Mitarbeiter in das Zentrum seines Handelns stellt und ihnen ein herausragendes Arbeitsumfeld bietet. „Es ist ein Qualitätssiegel, das – nach innen sowie nach außen, gegenüber potenziellen Bewerbern – die sehr hohen Ansprüche widerspiegelt, die auch wir an uns und unser Unternehmen setzen“, sagt JTI-Personaldirektor Patrick Cillien. JTI wurde in insgesamt 58 Ländern und in allen Regionen der Welt ausgezeichnet.

    Damit erhält das Unternehmen auch das Siegel „Top Employer Europe“. Zudem wurde JTI zum sechsten Mal in Folge als „Global Top Employer“ zertifiziert.

    Zu den Preisträgern zählt auch British American Tobacco Austria. Der Hersteller wurde zum dritten Mal für seine Mitarbeiterförderung ausgezeichnet. BAT-Austria-Chef Ronald Rausch bedankte sich in Düsseldorf bei seinen Mitarbeitern für diese „für uns besonders wichtige und wertschätzende Auszeichnung“.

    red

    (DTZ 08/20)

  • Lotto 6 aus 49: Der Klassiker auf dem Weg in die Zukunft

    STUTTGART // Der Klassiker Lotto 6 aus 49 wird aufgewertet. Ab Herbstbeginn kommen Neuerungen, die das Hauptprodukt des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks (DLTB) zukunftsfähig halten sollen.

    Nach jahrzehntelangem Aufwärtstrend geht es, sieht man von einem Umsatzplus 2019 ab, seit ein paar Jahren leicht bergab. Da tauchte in der Branche die Frage auf: Hat Lotto 6 aus 49 seinen Zenit erreicht? Um gegenzusteuern hat der DLTB gemeinsam mit seinem Vertrieb Pläne entwickelt, um sein Hauptprodukt, das von etwa jedem sechsten Erwachsenen in Deutschland regelmäßig gespielt wird, attraktiv für die Zukunft zu gestalten.

    Das Konzept
    Das Konzept erarbeitete der DLTB-Produktausschuss Lotto 6 aus 49 unter dem Vorsitz von Georg Wacker, der gleichzeitig Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg ist. „Dabei haben wir auch die Annahmestellen einbezogen, um gemeinsam Lotto nach vorne zu bringen“, informiert Wacker. Seitens des Vertriebs brachten sich unter anderen Tobias Fraas, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD), und Ulla Freissle, Vorsitzende des Bundesverbandes der Toto/Lotto-Bezirksleiter, mit Ideen und Engagement in das Projekt ein.

    Im Vorfeld
    Im Vorfeld gab der DLTB Marktforschungen in Auftrag, um die Wünsche der Lottospieler zu ermitteln. Dazu wurden zirka 1500 Lotto-interessierte Verbraucher online befragt. Unter anderem wurden dabei die Meinungen zum aktuellen Gewinnplan und zu drei neuen Alternativ-Gewinnplänen abgefragt. Parallel dazu machte der BLD eine Umfrage bei Annahmestellen in mehreren Bundesländern. „Für uns war wichtig zu erfahren, was die Lottospieler wollen, aber auch, wie die Annahmestellenleiter die Sache sehen, denn diese kennen ja ihre Kunden am besten“, erklärt Freissle.

    Zugkraft von Lotto
    Vorbehaltlich der bis zum Redaktionsschluss dieser DTZ noch ausstehenden Genehmigung durch die Glücksspielaufsichten werden die Änderungen ab der Ziehung am ‧23. September eingeführt. Ein wichtiger Hebel, um die Zugkraft von Lotto zu erhalten und nach Möglichkeit zu erhöhen, ist der Gewinnplan. „Dabei stellte sich die Frage, wie der Gewinnplan gestaltet werden kann, damit die Gewinne für die Kunden attraktiv sind und bleiben“, so Georg Wacker.

    Kernpunkt des Gewinnplans
    Kernpunkt des künftigen Gewinnplans ist die Stärkung der ersten beiden Gewinnklassen. Die DLTB-Untersuchung hatte ergeben, dass hohe Jackpots Hauptmotivator für die Spielteilnahme sind und dadurch neue Spielinteressierte (vor allem jüngere) gewonnen werden können. Bei der ersten Gewinnklasse wird der Jackpot deshalb in Zukunft nicht mehr spätestens automatisch in der 13. Ziehung zwangsausgeschüttet, sondern erst, wenn er eine Höhe von 45 Millionen Euro erreicht hat. Dank dieser Maßnahme kann es zu längeren Jackpot-Phasen kommen. Durch den geänderten Gewinnplan soll der Jackpot zudem künftig häufiger und schneller in zweistellige Millionenhöhe klettern.


    Höhere Obergrenze

    Warum sich der DLTB nicht für eine höhere Obergrenze, zum Beispiel 60 Millionen Euro, entschieden hat, begründet Wacker damit, dass die Glücksspielaufsichten eine Deckelung des Jackpots bei 45 Millionen Euro vorgegeben hatten. „Als staatlicher Anbieter haben wir den Auftrag, das Spielbedürfnis der Bevölkerung in geregelte Bahnen zu lenken, ohne die Gefahren der Spielsucht zu vernachlässigen“, betont Wacker. BLD-Vorsitzender Tobias Fraas bemerkt dazu: „Die Obergrenze von 45 Millionen Euro ist ein Kompromiss mit den Aufsichten. Seitens des Vertriebs wäre uns natürlich 60 Millionen Euro lieber gewesen. Aber Tipper, die wegen riesiger Jackpots spielen, können sich ja für Eurojackpot entscheiden.“ Im Übrigen sollte es auch Unterschiede zwischen Lotto 6 aus 49 und Eurojackpot geben, meinen sowohl Wacker als auch Fraas und Freissle.

    Mehr Millionengewinne
    Bei der zweiten Gewinnklasse sollen ab Herbst bei den Ausschüttungen wieder mehr Millionengewinne erreicht werden. „Die Menschen verbinden mit dem Sechser einen Millionengewinn, auch ohne passende Superzahl. Das war zuletzt nur noch verhältnismäßig selten der Fall“, berichtet Wacker. Deshalb wird nun auch die zweite Gewinnklasse aufgewertet. Die verbesserten Chancen auf einen Millionengewinn sollen durch einen deutlich größeren Ausschüttungsanteil erzielt werden.

    Ausschüttungsquoten
    Neben den beiden ersten Gewinnklassen bleiben alle sieben weiteren bisherigen Gewinnklassen erhalten. Um die Ausschüttungsquoten zu erhöhen, werden verschiedene niedrigere Gewinnklassen sogar ebenfalls gestärkt, etwa die Dritte und Vierte. Aber auch die Neunte. Bei dieser niedrigsten Kategorie, den zwei Richtigen plus Superzahl, steigen die Gewinne von fünf auf sechs Euro. „Wenn auch die Hoffnung auf Millionengewinne der größte Motivator ist, Lotto 6 aus 49 zu spielen, sind die kleineren Gewinne ebenfalls sehr wichtig. Denn die Tipper wollen auch dieses kleine Gewinnerlebnis. Dadurch behalten wir die vielen treuen Kunden und gewinnen den ein oder anderen neuen Stammspieler hinzu“, ist der Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg überzeugt.

    Die Verbesserungen
    Die Verbesserungen beim Lotto 6 aus 49 gehen mit einer Preisanpassung einher. Statt wie bisher 1,00 Euro kostet ein Tipp ab Herbst 1,20 Euro. Laut Erhebung des DLTB wären 80 Prozent der Befragten generell bereit, mehr für eine Gewinnverbesserung zu bezahlen. Deshalb erwartet der Lotto-Block kaum negative Auswirkungen auf die Spielhäufigkeit.

    Fraas und Freissle halten diese Erhöhung, übrigens die erste seit sieben Jahren, ebenfalls für unproblematisch. Im Hinblick auf die geplanten Veränderungen hatte der BLD im vergangenen Jahr Annahmestellenleiter in mehreren Bundesländern auch zum Thema Preiserhöhung befragt. „Das Feedback war überwiegend positiv, sprich: 70 Prozent der Verkaufsstellenleiter trauten sich zu, einen Preisschritt von 20 Cent bei den Kunden zu vermitteln. Viele hätten sich sogar eine Erhöhung um 25 Cent gewünscht“, sagt Fraas.

    „Die Kunden haben sich nach vier bis sechs Wochen an die neuen Preise gewöhnt“, weiß der BLD-Vorsitzende, der selbst seit Jahrzehnten Annahmestellenleiter in Heppenheim an der Bergstraße ist und heute in Baden-Württemberg und Bayern für Ilo-Profit, eine Tochtergesellschaft der Lottogesellschaften von Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, als Vertriebsmanager arbeitet.

    Preishöhung
    Lotto-Chef Wacker unterstreicht, dass die Preiserhöhung Mittel zum Zweck ist. „Wir erreichen die angestrebten Vorteile nur dann, wenn wir diese auch finanzieren können.“

    Der Preisschritt wird nach Überzeugung von Fraas zu einem Umsatzplus führen: „Es dürfte wohl kaum eine 20-prozentige Steigerung sein, aber mit einem fünf- bis siebenprozentigen Wachstum rechne ich schon. Und dieses Umsatzplus brauchen die Annahmestellen dringend. Denn angesichts gestiegener Kosten in allen Bereichen sind sie auf jede Verbesserung ihrer Erträge angewiesen.“


    da

    (DTZ 08/20)

  • Habanos-Absätze bleiben stabil

    WALDSHUT-TIENGEN // Nach dem Rekordjahr 2018 konnten die Absätze von Havannas 2019 im Vertriebsgebiet von 5th Avenue Products nicht weiter zulegen. Der offizielle Alleinimporteur von Habanos in Deutschland, Österreich und Polen mit Sitz in Waldshut-Tiengen musste beim Umsatz ein Minus von 2,1 Prozent hinnehmen.

    Begehrte handgerollte Zigarrren
    Grund dafür war die unzureichende Belieferung mit den begehrten handgerollten Zigarren aus Kuba. Besonders die Verfügbarkeit von Zigarren der Marke Cohiba, aber auch von großformatigen Zigarren, Spezialitäten und limitierten Editionen blieb teilweise sehr deutlich unter der Planung. Die weltweite Nachfrage nach den Handgerollten aus Kuba ist ungebrochen stark.

    Die Habanos-Verkäufe in Deutschland lagen mit einem Minus von 1,9 Prozent ebenfalls unter dem Wert des Jahres 2018, in dem ein Allzeit-Hoch erreicht werden konnte. Trotzdem reichte es 2019 im Jahr des 30-jährigen Bestehens von 5th Avenue als offiziellem Alleinimporteur von Habanos in Deutschland für das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte.

    Absatz in Deutschland
    Die meistverkauften Habanos in Deutschland waren: Romeo y Julieta Mille Fleur, Quintero Favoritos, H. Upmann Half Coronas und Partagás Serie D No. 4. Als absatzstärkste Marken erwiesen sich Romeo y Julieta, Montecristo und Partagás. Im Umsatz führte die Marke Romeo y Julieta.

    Einen ganz entscheidenden Anteil am guten Ergebnis im Jahr 2019 hatten die Fachhandelskonzepte La Casa del Habano (derzeit 14 Fachgeschäfte in Deutschland, zwei weitere Läden in Polen), Habanos Specialist mit aktuell 70 Geschäften in Deutschland, 33 Trafiken in Österreich und sieben Shops in Polen sowie Habanos Point mit 104 Geschäften in Deutschland.

    pi

    (DTZ 08/20)