DORTMUND // Am 2. April findet die diesjährige Mitgliederversammlung der Organisation Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft (MUT) statt. Veranstaltungsort ist, wie bereits im Vorjahr, das Hotel Mercure auf dem Gelände der Westfalenhallen.
Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Vorstands- und Beiratswahlen. Als Vorsitzender wird sich wieder Horst Goetschel, der diese Aufgabe seit Frühjahr 2014 wahrnimmt, zur Wahl stellen. „Als ich 1986 in die Branche kam, hätte ich mir niemals vorstellen können, dass es einmal zu einer derartigen Verbotspolitik kommen könnte, wie wir diese heute erleben.“ Mit der in seinen Augen überzogenen Regulierung des Tabaks habe alles angefangen. Mittlerweile stünde einiges andere am Pranger – vom Alkohol über Dieselfahrzeuge bis zu Fleisch, Wurst und Süßigkeiten. „Dabei kann man sich davor sehr gut selbst schützen. Man muss ja kein Fleisch oder Süßigkeiten essen, keine Zigarren rauchen oder in eine Raucherkneipe gehen.“ Wovor der Gesetzgeber die Bürger bewahren müsse, das seien gesundheitliche Gefahren, vor denen diese sich nicht selbst schützen könnten.
Thema Werbeverbot
In der Tabakbranche sieht der MUT-Vorsitzende aktuell das Thema Werbeverbot im Fokus. Hier gelte es über die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus weitere Restriktionen, zum Beispiel Werbeeinschränkungen in den Shops und Verbote bei Samplings für Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak, zu verhindern.
Auf der MUT-Tagung in Dortmund steht das Thema Verbotskultur oben auf der Tagesordnung. Dabei beschäftigen sich Horst Goetschel und MUT-Berater Franz-Peter Marx mit der Frage: „Was könnte dem Fachhandel drohen?“ Goetschel nannte in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Verbot der Warenpräsentation im Schaufenster und / oder im Laden. Auch Einschränkungen bei Veranstaltungen, beispielsweise Zigarrenabende, seien ebenfalls möglich. Goetschel und Marx wollen anhand von Beispielen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten aufzeigen, was den Fachhandel im Zuge weiterer Verbotspolitik in Zukunft erwarten könnte.
Gast-Referent auf der diesjährigen MUT-Tagung ist der Journalist und Publizist Klaus Kelle. Auch er beschäftigt sich mit dem Thema „Verbotskultur“.
da
(DTZ 09/20)
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