Schlagwort: Fachhandel

  • Besucherrekord und Nächster Messetermin

    DORTMUND // „Die Messe war erneut ein Magnet für Einkäufer, Händler und Fachbesucher, die auf der Suche nach frischen Ideen zur Optimierung ihres Produktangebots waren. Besonders erfreulich war die starke Präsenz internationaler Aussteller, die ihre Erzeugnisse und Dienstleistungen einem breiten Pub­likum vorstellen konnten“, fasst Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Messegesellschaft zusammen.

    Rahmenprogramm und Prämierungen
    Viele Entscheider aus dem Tabakwaren-Fachhandel, dem Groß-, Lebensmitteleinzel- und Einzelhandel sowie dem Dienstleistungssektor nutzten die Möglichkeit, um ihr Netzwerk auszubauen und Neuheiten zu entdecken. Mit insgesamt 14 500 Fachbesuchern und einem Zuwachs von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 13 500), verzeichnete die InterTabac 2024 eigenen Angaben zufolge einen Besucherrekord. Ein Rahmenprogramm sowie Prämierungen, etwa der Verleihung der „InterTabac Stars“ durch diese Zeitung, rundeten das Angebot ab. Der neue Termin steht ebenfalls fest: InterTabac und InterSupply werden vom 18. bis zum 20. September 2025 wieder ihre Tore öffnen.

    red

  • „Fast wie vor der Pandemie“

    DORTMUND // Es waren wieder mehr Fachbesucher da – so die einhellige Meinung der Aussteller von Kassen- und Ladenbausystemen. Die Stände waren oft gut besucht und die Stimmung überwiegend positiv.

    Viele interessierte Fachhändler kamen am Stand von Schapfl IT-Scannerkassen vorbei. „Der Kunde ist froh, dass er uns sieht“, so die Erfahrung von Peter Schapfl, Geschäftsführer des Straubinger Unternehmens. Denn die Corona-Pandemie habe alles gelähmt – Menschen, Geschäftsbeziehungen und somit die gesamte Branche, was man laut Peter Schapfl im vergangenen Jahr auf der Messe noch deutlich gespürt habe. Doch in diesem Jahr sei die InterTabac fast wie vor der Pandemie gewesen, empfindet Schapfl. „Es waren wieder deutlich mehr Händler auf unserem Stand, um sich über unsere Produkte zu informieren. Am wichtigsten war dabei das Thema Automatisierung, denn, das nimmt Arbeit ab‘“, sagt der Geschäftsführer.

    Positiver Eindruck
    Einen überaus positiven Eindruck des Messegeschehens hat auch Nadja Hoffmann, Geschäftsführerin vom Landsberger Ingenieurbüro Hoffmann. „Wir hatten viele Besucher und sind sehr zufrieden“, erklärt Hoffmann. Natürlich hatte auch das Ingenieurbüro Neuheiten im Gepäck, über die mit den Fachhändlern gesprochen wurde. „Nur über den direkten Austausch mit unseren Kunden können wir wissen, was der Fachhandel wirklich braucht – das können wir dann gemeinsam umsetzen. So ist unser digitales Tresorkassenbuch entstanden“, verrät Hoffmann und sie fügt an: „Viele unserer Kunden sind positiv überrascht von der zusätzlichen Funktion, die ihnen den Alltag erleichtert.“

    Mit Resonanz zufrieden
    „Insgesamt sind wir mit der Resonanz zufrieden, unsere Standbesucher zeigten sich äußerst interessiert, die geführten Gespräche und die dadurch gewonnenen Markteindrücke waren sehr inspirierend“, teilt Jörg Reitmayer, Geschäftsführer von Relotec Kassensysteme aus Panketal, mit. „Die Messe lief in diesem Jahr für uns besser als 2022. Interessante Gespräche mit Bestandskunden, vielversprechende Anfragen von Interessenten und das Wiedersehen von lieb gewonnenen Geschäftspartnern machten die InterTabac zum wichtigen Treffpunkt. Dennoch fehlt uns der Sonntag als Messetag. Da sind immer viele Fachhändler gekommen.“ Und Reitmayer merkt an: „Unsere Kunden und Interessenten haben uns in den Gesprächen auf der Messe berichtet, dass sie durch den Wegfall des Sonntags extra Personal für die Vertretung am Samstag verpflichten müssen, um selbst die Messe besuchen zu können. Das ist für viele sehr schwierig.“

    „Das ist das wahre Leben“, resümiert Christoph Moser, Managing Director von POS Tuning in Bad Salzuflen, bei seinem Rundgang durch die Messehallen. Die zahlreichen internationalen Anbieter unterschiedlichster Produkte mögen den einen oder anderen langjährigen InterTabac-Besucher womöglich verschrecken. Nicht aber Moser, der – nach eigener Angabe ein „alter Hase“ – offen für Veränderungen ist. „Das hier spiegelt das wahre Leben wider. Aber eine Vielzahl der Waren wird heute online vermarktet und noch nicht im Fachhandel.“

    Viele positive Begegnungen
    Sein Kollege Heinrich Kreuder, Global Account Director bei POS Tuning, freute sich auf der Messe über viele positive Begegnungen und neue Anfragen. „Wir hatten wirklich sehr gute Gespräche“, resümiert er gegen Ende der drei Messetage. „Die InterTabac ist für uns keine Ordermesse mehr. Wir präsentieren Produktneuheiten und führen konstruktive Gespräche. Fachhändler und Hersteller kommen mit konkreten Plänen, wie etwa einem Umbau ihres Geschäfts oder einer geplanten Produkteinführung, zu uns. Der physische Kontakt ist sehr wichtig. Deshalb ist es für POS Tuning selbstverständlich, hier Präsenz zu zeigen.“

    Die große Innovationsdynamik der Branche mit vielen neuen Packungsformaten stelle Handel und Industrie vor große Herausforderungen, so Kreuder im Hinblick auf den starken Wandel, den die Branche nach seiner Meinung „in kürzester Zeit“ durchgemacht hat, und der sich auf der InterTabac beobachten lässt. Hier kommt POS Tuning ins Spiel und unterstützt die Branche mit maßgeschneiderten Präsentationslösungen für den Laden.

    kh

  • „Der Fachhandel einer der wichtigsten Partner”

    GRÄFELFING // Schleswig-Holsteins früherer Ministerpräsident Torsten Albig leitet künftig den Geschäftsbereich External Affairs von [link|https://www.pmi.com/markets/germany/de/%C3%BCber-uns/overview]Philip Morris Deutschland[/link]. Er folgt auf Claudia Oeking, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. DTZ hat mit Albig über seine neuen Aufgaben gesprochen.

    Herr Albig, wie viel Ihrer politischen Erfahrung fließt in Ihre neue Tätigkeit ein? Und warum sind Sie in aktuell genau der richtige Mann für diese Position?
    Torsten Albig: Meine Erfahrungen aus der Politik und der Wirtschaft umfassen verschiedenste Disziplinen und Branchen in über drei Jahrzehnten. Aber immer fand ich es interessanter, die Realität erfolgreich zu gestalten, als nur über Probleme zu reden. Meine neue Rolle bei Philip Morris sehe ich als Vermittler und Übersetzer zwischen vielen Schnittstellen: der Gesellschaft, den Behörden, den Medien, der Wirtschaft und auch Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik. Miteinander die Dinge zum Besseren hin verändern.

    Erläutern Sie uns das bitte.
    Albig: Philip Morris befindet sich mitten in einer beeindruckenden Transformation: Der Konzern möchte sich langfristig von seinem profitabelsten Produkt verabschieden, mit der klaren Vision einer rauchfreien Zukunft und dem Ziel, erwachsenen Raucherinnen und Rauchern, die nicht aufhören, schadstoffreduzierte Alternativen anzubieten. Ich selbst bin Nichtraucher und betone, dass die beste Alternative ist, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen oder sofort damit aufzuhören. Aber das ist nicht die Realität, in der wir leben. Umso mehr reizt mich an meinem neuen Job, diesen Prozess der Veränderung mit meinen Fähigkeiten und Kenntnissen voranzubringen. Das ist eine Aufgabe, die viel Einsatz erfordert.

    Erklären Sie uns das.

    Albig:
    Verantwortungsvolle Innovation und Transformation braucht klare und verständliche Kommunikation mit Gesellschaft und Politik. Und hierbei kann ich helfen: Ich wünsche mir eine politische Offenheit und eine innovationsoffene Regulierung. Es ist doch unser aller Ziel, die rauchbedingten Folgen zu verringern. Ich glaube, eine wissenschaftsbasierte und innovationsorientierte Transformation wie diese, ist der absolut richtige Ansatz. Und deswegen bin ich hier richtig.

    Als Leiter des Geschäftsbereichs External Affairs bei Philip Morris nennen Sie als einen Fokus die Transformation zu schadstoffreduzierten Produkten wie Iqos. Welche Rolle dabei der Fachhandel?
    Albig: In der von uns angestoßenen Transformation, weg von der Zigarette, hin zu schadstoffreduzierten Alternativen, ist der Fachhandel einer der wichtigsten Partner. Noch immer gibt es in der Bevölkerung viele Fehlannahmen rund um die gesundheitlichen Folgen von Rauchen und Nikotin. Der Fachhandel kann über unsere neuartigen Produkte direkt mit den Konsumentinnen und Konsumenten ins Gespräch kommen und nicht nur wichtige Aufklärungsarbeit leisten, sondern auch die Funktionsweise der Produkte erklären. Unsere Transformation kann nur gelingen, wenn alle Seiten, von Politik, über Hersteller bis hin zu den Händlern und Händlerinnen, den Wandel mittragen. Letztendlich entscheiden aber natürlich die Konsumentinnen und Konsumenten, wann das Ende ihrer letzten Zigarette gekommen ist.

    Verstehe. Das heißt?
    Albig: Mit der Neueinführung von Iqos Iluma haben wir erneut gesehen, welche Wichtigkeit der Fachhandel im Kontakt zu den Konsumenten und Konsumentinnen hat. Die Zusammenarbeit mit unseren Händlern und Händlerinnen, die Schulung zu branchenrelevanten Themen und die aktive Unterstützung der Partner und Partnerinnen stellt einen Schwerpunkt unserer Handelsstrategie dar, den wir immer weiter ausbauen und festigen werden.

    Herzlichen Dank für das Gespräch!

    kes

  • Stühle neu besetzt

    RELLINGEN // Kohlhase & Kopp erweitert sein Vertriebs-Team.

    Jens Buhne hat seit 1. Juni die Leitung Vertrieb und Hauptkunden inne; Dirk Draheim wird neuer Kundenbetreuer Nord-Ost. Das Unternehmen setzt mit der Ernennung von Jens Buhne zum Sales Director Deutschland ein weiteres Zeichen für Wachstum und eine noch intensivere Betreuung des Fachhandels.

    Buhne verantwortet die Koordination der Vertriebsaktivitäten und betreut die Filialunternehmen. Buhne zeigte sich bisher verantwortlich für die Bundesländer Berlin, Brandenburg und Sachsen. Er verfügt über eine langjährige Vertriebsexpertise in der Welt des Premiumtabaks und ist selbst passionierter Zigarren- und Pfeifenraucher.

    Als Nachfolger für sein Gebiet konnte mit Dirk Draheim ein ausgewiesener Zigarrenexperte gewonnen werden, der bei den Tabakwaren-Fachhändlern bereits seit vielen Jahren ein hohes Ansehen für seine Kompetenz genießt. pi

  • Ein wichtiger Teil von Hamburg

    HAMBURG // Ein Jahr voller Herausforderungen geht zu Ende. Mit DTZ spricht Peter Fobe von den Reemtsma Cigarettenfabriken darüber, warum soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit zum unternehmerischen Wirken dazugehören, über die besondere Rolle des Fachhandels und was 100 Jahre in Hamburg bedeuten.

    Herr Fobe, können wir heute erwarten, dass sich Firmen sozial und nachhaltig engagieren und wenn ja, warum?
    Peter Fobe: Das können wir nicht nur erwarten, wir müssen es sogar! Unternehmerisches Handeln und eine funktionierende Wirtschaft sind zentrale Säulen jedes gesellschaftlichen Fortschritts. Und wir brauchen diesen Fortschritt mehr denn je, um die komplexen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, bewältigen zu können. Umwelt, Klima, Konflikte, Menschenrechte, Lieferketten, soziale Gerechtigkeit oder der gesellschaftliche Zusammenhalt – wir sind alle von diesen Herausforderungen betroffen, auch und gerade als international tätiges Unternehmen. Deshalb können wir die Verantwortung für deren Bewältigung nicht einfach anderen zuschieben. Wir müssen selbst Teil der Lösung sein. Bei Reemtsma und Imperial Brands haben wir das erkannt und engagieren uns vielfältig, um im Kleinen wie im Großen sozialer und nachhaltiger zu handeln. Ausdruck dieser Ambition ist unsere globale Nachhaltigkeitsstrategie, mit der wir im Verbund das Ziel verfolgen, einerseits die gesundheitlichen sowie die Klima- und Umweltfolgen unserer Produkte und unserer Geschäftstätigkeit zu minimieren und andererseits ein noch sicherer und inklusiverer Arbeitsplatz zu werden.

    Die Reemtsma Cigarettenfabriken bekennen sich seit Jahren zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Projekte wie der „Help Day“, also das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter oder die Unterstützung der Obdachlosenhilfe in Hamburg stehen exemplarisch dafür. Wie wird das in der Öffentlichkeit wahrgenommen?
    Fobe: Sehr positiv. Wir sind ein Unternehmen mit über 110-jähriger Geschichte. Ja, seit 20 Jahren gehören wir zu Imperial Brands, und unser Business ist international. Aber wir sind 2023 seit exakt 100 Jahren ein ganz wichtiger Teil von Hamburg. Und hier liegt ganz klar der Fokus unseres sozialen und gesellschaftlichen Engagements. Wir legen großen Wert auf eine „gute Nachbarschaft“ und wollen unserer Heimatstadt und ihren Menschen möglichst viel zurückgeben. Das wird honoriert, vor allem bei den vielen gemeinnützigen Organisationen und karitativen Einrichtungen, die Reemtsma teils seit Jahren unterstützt. Unser Engagement ist nicht beliebig. Es hat praktisch 100 Jahre Tradition. Schon kurz nach der Ansiedelung in Hamburg 1923 zeichnete sich Reemtsma durch eine für damalige Verhältnisse überdurchschnittliche Gesundheits- und Sozialfürsorge für seine Belegschaft aus. Heute findet unser Engagement in und für Hamburg seinen Ausdruck vor allem im Reemtsma Help Day. Seit 2012 engagieren sich jedes Jahr bis zu 150 unserer Mitarbeitenden einen Tag lang ehrenamtlich für die Menschen, Tiere und die Umwelt unserer Stadt. Und auch unsere umfassende Initiative zur hygienischen und sicheren Unterbringung von wohnungs- und obdachlosen Menschen in Hamburg während der Hochphase der Corona-Pandemie ist damals aus genau derselben Intention heraus entstanden. Auch hier war die Resonanz von vielen Seiten sehr positiv, in Hamburg und bundesweit.

    Bleiben wir beim Stichwort soziales Engagement. Was ist für 2023 geplant?
    Fobe: Nach drei Jahren „Corona-Zwangspause“ freue ich mich sehr, dass es nach derzeitigem Planungsstand 2023 endlich wieder einen Reemtsma Help Day geben wird. An den Details arbeiten wir noch, und natürlich müssen wir Corona weiter im Blick behalten. Man merkt aber deutlich, dass viele im Unternehmen sehr große Lust auf eine Fortsetzung haben. Darüber hinaus läuft unser Unternehmensspendenprogramm natürlich auch 2023 weiter, in Hamburg und zum Teil darüber hinaus. Gleiches gilt für das Reemtsma Begabtenförderungswerk, das seit 1957 talentierte Studierende aus einkommensschwachen Familien in Deutschland mit Stipendien unterstützt. Aktuell erhalten 92 Stipendiaten eine monatliche finanzielle Unterstützung. Seit 2005 waren es insgesamt allein über 2000.

    Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema bei Reemtsma. Im Werk in Langenhagen wird dies praktisch umgesetzt. Lohnt sich der Aufwand, und was planen Sie 2023 zu diesem Thema?

    Fobe: Er lohnt sich definitiv! Wie schon gesagt: Die Herausforderungen vor allem in Bezug auf den Klimawandel sind immens und komplex. Und wir können uns weder davor verstecken, noch darauf verlassen, dass andere das für uns regeln werden. Wir müssen selbst aktiv werden. Im Reemtsma-Werk in Langenhagen, einem der wichtigsten Produktions- und Logistikstandorte von Imperial Brands weltweit, tun wir genau das. Schritt für Schritt leisten wir dort einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir als Gruppe unsere globalen Nachhaltigkeitsziele erreichen. Wir wollen in unserem unmittelbaren Tätigkeitsbereich bis 2030 CO2-neutral werden, über unsere gesamte Wertschöpfungskette hinweg bis spätestens 2040.

    In der Praxis heißt das?
    Fobe: In unserer Produktionsstätte in Langenhagen liegt unser Fokus vor allem auf der Einsparung von Energie, Abfall und Wasser. Wir nutzen modernste technologische Verfahren, um die Ökobilanz des Werkes kontinuierlich zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel ein Blockheizkraftwerk, das elektrische Energie für weite Teile der Beleuchtung des Standortes erzeugt. Auch bei der Abfallvermeidung sind wir in Langenhagen sehr aktiv. Zum Beispiel reduzieren wir konstant den Einsatz von Kunststofffolie zum Verpacken unserer Produktpaletten und nutzen Kartons zum Versand von Rohtabak möglichst mehrfach.

    Wie wirkt sich das bei den Produkten aus?
    Fobe: Auch bei unseren Produkten, deren Verpackung und Entsorgung suchen wir kontinuierlich nach nachhaltigeren Lösungen. Dazu gehört zum Beispiel der Papier- statt Kunststofffilter bei unserer zusatzstofffreien Gauloises Liberté. Auch ist die Verpackung dieser Variante nahezu komplett recyclingfähig. Einige unserer Volumentabakboxen kommen zudem bereits mit bis zu 25 Prozent weniger Kunststoff bei gleichbleibendem Inhalt aus. Das sind wichtige Beiträge. Wir wissen aber auch, dass wir hier künftig noch weiter zulegen müssen.

    Vor kurzem wurde der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. Ein Ereignis, das große mediale Aufmerksamkeit hat. Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in der Unternehmens- und Markenkommunikation?
    Fobe: Sehr wichtig. Es ist eines der zentralen strategischen Kommunikationsthemen für uns. Wir müssen uns als Unternehmen klar und glaubhaft positionieren und unseren Beitrag leisten, mit unseren Produkten und Marken und als gesamte Organisation. Dabei gilt: nicht labern, sondern machen! Das verlangen Endkonsumenten, unsere Handelspartner und viele weitere Stakeholder von uns, nicht zu vergessen unsere Mitarbeitenden selbst. Wir stellen uns unserer Verantwortung in Bezug auf Nachhaltigkeit. Das bedeutet auch, dass wir unser Handeln transparent machen, also aktiv kommunizieren. Tue Gutes, und rede darüber!


    Apropos Kommunikation, wie nehmen Sie Ihre Partner, die Fachgeschäfte, beim Thema Nachhaltigkeit mit?

    Fobe: Bei nahezu allen Themen, vor allem jenen mit direktem Bezug zu unseren Produkten, spielt der Facheinzelhandel für uns eine ganz zentrale Rolle. Er ist für uns sowohl Adressat als auch Multiplikator. Hier haben wir den direktesten Kontakt zu unseren Endkonsumenten, vor allem seit Inkrafttreten des Außenwerbeverbots für Tabakwaren. Folglich ist auch die Kommunikation unserer verschiedenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen an unsere Handelspartner sehr wichtig. Bei nachhaltigeren Produktinnovationen, rücken wir diese Vorteile bewusst in den Fokus unserer Handels- und Kundenkommunikation. Doch auch über marken- oder produktunabhängige Maßnahmen, etwa unseren Reemtsma-Taschenbecher als Beitrag gegen das Kippen-Littering, informieren wir unsere Handelspartner ausführlich und aktiv. Egal ob Hersteller, Händler, Konsument oder Gesellschaft – mehr Nachhaltigkeit erreichen wir letztlich nur gemeinsam.

    Herzlichen Dank für das Gespräch.

    Kerstin Kopp

  • Kunden sind internationaler geworden

    DORTMUND // Von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt wäre vielleicht zu weit gegriffen – doch hätten die Resümees der Anbieter von Kassen- und Vorschubsystemen kaum unterschiedlicher ausfallen können.

    „Wir haben mehr erwartet“, sagte Manfred Berger von der Firma Schapfl IT-Scannerkassen, die mit ihren bewährten Kassensystemen zur InterTabac gereist waren. „Es ist mehr multi-kulti in diesem Jahr“, resümierte Berger. Wenig los war eigenen Angaben zufolge auch bei André Löchert von der Firma Relotec Kassensysteme. „Es ist anscheinend keine Messe mehr für den Fachhändler. Die Besucher sind internationaler geworden“, mutmaßte Löchert, und sein Geschäftspartner Jörg Reitmayer pflichtete bei: „Sehr enttäuschend.“

    Viele Kundenbesuche
    Der Aussteller aus Panketal kam ebenfalls mit seinen im Tabakwaren-Fachhandel bewährten Kassensystemen nach Dortmund. Interessenten konnten sich auf dem Stand unter anderem das Erstellen eines digitalen Kassenbons zeigen lassen. Sehr zufrieden mit dem Verlauf der InterTabac war dagegen Nadja Hoffmann vom Ingenieurbüro Hoffmann, dem Kassenanbieter aus Landsberg. „Es ist toll, dass die Messe wieder stattfindet. Wir haben einen neuen Platz und viele Kundenbesuche. Viele hatten richtig Lust auf die Messe. Wir sind positiv überrascht.“ Ansonsten spürten die Landsberger die allgemein vorherrschende, fehlende Kaufbereitschaft der Kunden wegen der Lage in Deutschland. „Kunden können sich den Unsicherheiten nicht entziehen. Das merken wir auch.“

    Durchweg positiv waren die Eindrücke von Christoph Moser von POS Tuning, dessen Zielgruppe an den drei Tagen allerdings auch nicht nur einzelne Fachhändler waren: „Bei uns ist die Messe sehr gut gelaufen. Wir hatten jede Menge Besucher auf unserem Stand. Wir sehen uns hier als Meeting-Point.“ Und Moser ergänzte: „Wir haben Neuheiten nach Dortmund mitgebracht und einige – auch internationale Kunden – eingeladen, damit sie sich die Produkte ansehen. Unsere Kunden sind froh, dass wir in diesem Jahr hier sind.“

    Bei POS Tuning gibt es mehrere wichtige Themen: „Wir brauchen im Fachhandel immer mehr Platz in den Regalen für die alternativen Tabakartikel. Da haben wir schöne Lösungen gefunden – wir bieten 20 Prozent mehr Ebenen auf gleicher Fläche.“ Digitalisierung ist bei dem Unternehmen aus Bad Salzuflen ebenfalls ein Schwerpunkt.

    kh

  • Gespräche zur InterTabac II

    DORTMUND // Der Gesprächsbedarf nach zwei Jahren Pandemie ist groß. Das trifft auch auf die Branche zu. DTZ (Die Tabak Zeitung) hat sich mit Steffen Kahnt (BTWE) über die Neuauflage des Messe-Duos InterTabac und InterSupply unterhalten.

    In diesem Jahr kann das Messe-Duo aus InterTabac und InterSupply erstmalig wieder stattfinden. Was erwarten Sie von fachlicher Seite von der bzw. für die Neuauflage?
    Steffen Kahnt: Die InterTabac ist die Innovations-, Order- und Dialogplattform für alle Sortimente des Tabak-Fachhandels. Die Angebotsvielfalt des Kulturgutes Tabak in Dortmund ist gigantisch. Das gilt zum einen für das stabile Hauptsortiment. Aber auch „PRRP“ – also „potenziell risikoreduzierte Produkte“ – haben in Dortmund ihren großen Auftritt: Egal ob E-Shisha oder Heat-not-burn. Die Trends muss man auf der InterTabac nicht suchen – sie sind hier alle präsent.

    Worauf freuen Sie sich besonders?Was bedeutet Ihnen die Messe persönlich?
    Kahnt: Um die Zukunft der Branche zu gestalten, brauchen wir den persönlichen Austausch, aber auch erlebbare Produkte und die Inspiration. Besonders in diesen Krisenzeiten ist die InterTabac so wichtig wie noch nie.

    Was hat Ihnen in den letzten zwei Jahren besonders gefehlt? Was gilt es nachzuholen?
    Kahnt: Mir hat der persönliche Kontakt, also das Zwischenmenschliche, besonders gefehlt. Denn auf der Messe trifft sich traditionell die gesamte Tabakfamilie. Und die Töne zwischen den Zeilen hört man über digitale Plattformen wie Zoom & Co. einfach nicht. Außerdem erlebe ich Produkte gerne live und in Farbe. Riechen und schmecken spielen bei Tabakprodukten nun mal eine große Rolle.

    Was erwartet die Besucherinnen und Besucher auf der Messe?
    Kahnt: Für mich ist die InterTabac der perfekte Impulsgeber. Handelsunternehmer können sich also auf viele Anregungen freuen, wie sie ihr Sortiment für die Kunden neu, aktuell und renditeorientiert gestalten können. Außerdem erwartet Besucher der InterTabac die perfekte Plattform, um neue Kontakte zu knüpfen, Partnerschaften zu pflegen oder Geschäfte abzuschließen. Networking wird hier großgeschrieben.

    Was gibt es von Ihnen Neues, was sind Highlights?
    Kahnt: Der BTWE bringt als Branchenfachverband Menschen zusammen und schafft Raum für den Austausch. Unser dreitägiger BTWE-Branchendialog ist immer das Highlight des Jahres und der Ort, an dem sich die Tabakfamilie trifft. Darüber hinaus kämpfen wir natürlich an vielen Fronten. Ob die von der EU diskutierte Tabakproduktrichtlinie 3 (TPD III) oder die Cannabis-Freigabe – wir machen uns für den Tabakwareneinzelhandel stark.

    Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Herausforderungen, die auf der Messe auch Thema werden – ob im Dialog oder im Programm?
    Kahnt: Die Energie-Krise, Putins Krieg und die hohe Inflation werden uns in naher Zukunft noch herausfordern. Auch der zuletzt mehrfach gestiegene Mindestlohn überlastet zunehmend das Geschäftsmodell vieler Handelsunternehmen. Was der Einzelhandel braucht, ist eine stabile Verteilung des Wirtschaftsnutzens zwischen Industrie und Handel. Das wird sicherlich auch auf der Messe Thema sein.

    Wenn Sie nach vorne und über die diesjährige „Neuauflage“ hinausblicken: Was wünschen Sie sich für die kommenden Jahre InterTabac?
    Kahnt: Ich wünsche mir, dass sich die InterTabac weiterhin so konsequent fortentwickelt und Innovationen nach wie vor eine würdige Bühne bietet. Außerdem ist unsere Branche gut beraten, der Leitmesse auf deutschem Boden den Rücken zu stärken. Dafür ist es unerlässlich, dass alle an einem Strang ziehen.

    Und wie wird sich die Branche Ihrer Meinung nach entwickeln? Welche Trends sehen Sie für dieses und die kommenden Jahre?
    Kahnt: Potenziell risikoreduzierte Produkte, also Innovationen aus dem NGP-Bereich, werden weiterwachsen. Auch der Gesetzgeber wird sich dem mittelfristig nicht entziehen können. Für mich persönlich ist die spannendste Frage der nächsten Jahre aber: Wie schnell und zu welchen Bedingungen wird Cannabis Teil des Sortiment-Mix.

    Was möchten Sie Ausstellern und/oder Besuchern mitgeben, die noch nicht sicher sind, ob sie bei der InterTabac dabei sein wollen?
    Kahnt: Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht. Netzwerke sind gut, aber sie gehen verloren, wenn man sie nicht pflegt. Und für einen erfolgreichen Handel ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen. Die InterTabac ist deshalb ein jährlicher Pflichttermin für alle, die erfolgreich sein wollen.


    Vielen Dank für das Gespräch.

    red

  • „Keine Fehler wiederholen“

    GRÄFELFING // Seit 250 Tagen ist Jörg Zangen nun Verkaufsleiter bei Philip Morris in Deutschland. Für DTZ Grund genug, den Manager nach seinen ersten Eindrücken zu befragen.

    Herr Zangen, Ihr Vorgänger André Sorge hatte Ihnen in seinem letzten Interview als Sales Director in DTZ drei Tipps mit auf den Weg gegeben: „Erstens: fragen, zweitens: zuhören, drittens: entscheiden.“ Setzen Sie die Empfehlungen um?
    Jörg Zangen: Das ist eine gute Herangehensweise, wobei sich im Laufe der Zeit natürlich die Schwerpunkte ändern. In den ersten Wochen war für mich das Zuhören das Wichtigste. Und bei der Fülle an Themen und angesichts der Dynamik der vergangenen Monate ist es für mich ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dem Team Vertrauen zu schenken und Entscheidungsfreiheiten zu geben.

    Wie sieht Ihre Strategie im Fachhandel für die kommenden Monate aus?
    Zangen: Der Fachhandel hat eine enorm wichtige Beratungsfunktion. Er war und ist eine unserer Hauptwachstumssäulen für Iqos. Den Weg möchte ich fortsetzen und ausbauen. Besonders auf den Gebieten des Services und der Kundenbindung können wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern einen wichtigen Schritt nach vorn machen.

    Was war Ihre bisher wichtigste Business-Entscheidung als Sales Director?
    Zangen: Sie erwarten nun sicherlich eine Antwort, die eine weitreichende strategische Entscheidung betrifft. Aber nein: Für mich war das Wichtigste, meinem Team Vertrauen zu schenken – und ich bekomme Mut, Eigeninitiative, kreatives Potenzial, Begeisterung und gleichermaßen Vertrauen zurück. Diese Eigenschaften sind es, auf die unser Geschäftserfolg aufbaut und die uns in eine erfolgreiche Zukunft bringen werden. Davon bin ich überzeugt.

    Welche Entscheidung haben Sie im Nachhinein bereut?
    Zangen: Mit jeder Entscheidung lernen wir dazu, und meist sind es die Dinge, die nicht so gut laufen, die uns die größte Lernkurve bescheren. Insofern bereue ich keine Entscheidungen, die mein Team oder ich treffen, solange wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen und die Fehler nicht wiederholen. Misserfolge zu verheimlichen und andere nicht an den Erkenntnissen teilhaben zu lassen, finde ich deutlich schlimmer, als Fehler zu machen.

    Ab 2023 wird es – bedingt durch die TPD 2 – keine Außenwerbung für Tabakerhitzer mehr geben. Wohin fließen dann die vielen Millionen an Werbegeldern für Iqos und Heets?
    Zangen: Ach, die vielen Millionen … ein gutes Thema. Plakatwerbung war für uns schon immer ein Werbe‧kanal, der nur gemeinsam mit anderen Kanälen zum gewünschten Ergebnis führt. Natürlich war der Marlboro-Cowboy in Deutschland über Jahrzehnte sichtbar, und selbst als wir keine Außenwerbung mehr gezeigt haben, waren die Konsumenten der Meinung, dass sie Marlboro-Plakate gesehen hätten. Für Iqos und Heets, erklärungsbedürftige Produkte, funktioniert Plakatwerbung nur sehr bedingt und muss in ein Zusammenspiel mit anderen Kommunikationskanälen integriert werden.

    Wie werden Sie praktisch vorgehen?
    Zangen: In Zukunft wird unser Ziel nicht sein, die Plakatwerbung nach innen zu holen. Das wäre wenig kreativ und nicht zielführend gedacht. Das Ziel muss weiter sein, die Expertise und Qualität der Beratung am PoS zu individualisieren.

    Wie kann dieser Anspruch an individuelle Beratung und wachsende Expertise auf ein neues Level gehoben werden?
    Zangen: Dazu muss ich etwas ausholen und einen Blick in die Vergangenheit werfen. Die Rolle des Fachhandels ändert sich nicht grundsätzlich, wird allerdings durch die steigende Produkt- und Varianten-Vielfalt immer wichtiger und komplexer. Nur das gelernte Verhalten in Bezug auf den Verkauf von Zigaretten weiterzuführen, wird künftig nicht mehr ausreichen.

    Sondern?
    Zangen: Stellen Sie sich einen Tabakfachhandel vor etwa 25 Jahren vor. Was sehen Sie? Vielleicht noch einige Marken mehr als heute, aber in erster Linie Original-Packs und Tabak-Beutel. Es gab kaum abweichende Formate, nur vereinzelt Feinschnitt-Dosen – sehr überschaubar. Heute sind Kunden von der unglaublichen Vielfalt des Angebots häufig überfordert: Packungsgrößen von OP bis 6 XL, dazu Feinschnitt in Dosen, Beuteln und Boxen, aber alle in unterschiedlichen Grammaturen – das wirkt auf viele wie ein unübersicht‧licher Dschungel.

    Das ist aber nur die Varianten-Vielfalt …
    Zangen: Richtig! Sprechen wir über die Produktvielfalt: 25 Jahre zurück, standen in den Tabakwarenregalen Zigaretten, Feinschnitt-Pouches und vereinzelt Dosen. Heute kommen zusätzlich zum Variantenreichtum noch die neuartigen Tabakprodukte hinzu: elektronische Geräte wie E-Zigaretten als Einwegprodukt, mit Pods oder offene Systeme, dazu Liquids; Tabakerhitzer mit Tabak-Sticks sowie Shisha-Tabak. Als Vollsortimenter gilt es hier, den Überblick zu behalten, die richtigen Produkte für den eigenen Kundenkreis auszuwählen und sich permanent weiterzubilden, um in der Vielzahl den Überblick zu behalten und zum Experten zu werden.

    Die Vielfalt der Produkte ist einer der Knackpunkte für den Tabakwareneinzelhandel, der nicht nur räumlich begrenzte Kapazitäten hat, sondern auch nicht in allen Spezialgebieten auskunftsfähig sein kann. Was ist hier Ihre Empfehlung?
    Zangen: Um zukünftig auch betriebswirtschaftlich am Ball zu bleiben, kann sich der FEH, der Facheinzelhandel, nicht mit der Rolle des Verkäufers zufriedengeben, sondern er muss zur aktiven Beratung übergehen, der größten Stärke des Facheinzelhandels. „People buy from people they trust“ – Menschen kaufen bei Menschen, denen sie vertrauen. Das ist eine Steilvorlage für jeden engagierten Händler, der aktiv seine Kunden anspricht, über neue Produkte aufklärt, seine Stammkundschaft bestens kennt und weiß, was sie interessiert. Natürlich steht im Shop nur begrenzt Platz für neue Produkte zur Verfügung. Es gilt daher, nach Produkten für die – wirtschaftliche – Zukunft Ausschau zu halten. Und je früher man die Zukunftsprodukte ins eigene Sortiment integriert und die prominent auf Augenhöhe platziert, desto größer ist der Profit.

    Haben Sie dazu Zahlenmaterial oder Umfrageergebnisse, die die These stützen, dass der FEH im Gegensatz zu anderen Kanälen den größten Vertrauensvorschuss genießt?
    Zangen: Ende vergangenen Jahres haben wir mit dem Unternehmen Kantar eine Umfrage durchgeführt, in der wir alle für uns relevanten Verkaufskanäle, direkte sowie in‧direkte, genau beleuchtet und die Stärken und Schwächen herausgearbeitet haben. Das für uns nicht überraschende Ergebnis: Der FEH ist der „PoS der Herzen“. Er genießt bei Kunden das größte Vertrauen, verfügt über die besten Angebote, sehr gut ausgebildetes Personal und bietet aus Konsumentensicht auch nach dem Kauf noch eine verlässliche Unterstützung. Auch in Sachen Produktvielfalt und „Produkte zum Anfassen“ kann der FEH absolut punkten.

    Der Fachhandel muss also Kompetenz aufbauen und beweisen?
    Zangen: Wir dürfen eines nicht vergessen: Konsumenten suchen heute nach Alternativen, und der FEH ist der Kanal, in dem sie einen Top-Service erwarten. Diese Art von Expertise und Know-how wird weder im LEH noch an der Tankstelle erwartet, doch begegnet man ihr dort immer häufiger. Dem Tabakwaren-Fachhandel muss klar sein, dass die Konkurrenz nicht schläft und mittlerweile die Potenziale der neuen Alternativen erkannt hat. Zurücklehnen ist nicht mehr.

    Jetzt fehlen nur noch ein paar Zahlen für unsere Leser …
    Zangen: Sehr gerne. Etwa 57 Prozent der Befragten bezeichneten den FEH als ihren regulären Kanal, weitere 16 Prozent kamen auf Empfehlung von Freunden oder Bekannten, die den Kanal ebenfalls bevorzugen. Zusammengerechnet sind das knapp drei Viertel der Kunden, die dem FEH den Vorzug geben. Zirka 66 Prozent der Befragten bezeichnen das Einkaufserlebnis als positiv, was den höchsten Wert in allen indirekten Kanälen darstellt. Darüber hinaus wurde der Facheinzelhandel als der beste Kanal bewertet, um Alternativen zu kaufen. Es steckt so viel Potenzial im FEH, nun liegt es an den Händlern dieses auch zu nutzen.

    Ich glaube, Sie haben für das Thema drei Empfehlungen. Können Sie sie unseren Lesern nennen?
    Zangen: Natürlich, gerne. Punkt 1: Eine Konsumenten-orientierte Beratung ist lukrativ und sorgt für Stammkundschaft. Punkt 2: Auch das sichtbare Produktprogramm im Laden sollte sich an der Stammkundschaft orientieren, dazu gehört ein Verständnis der neuen oder alternativen Produkte. Punkt 3: Weiterbildung in den Segmenten E-Zigarette, Tabakerhitzer und Co. sind das A und O. Aber bitte nicht das eigene Personal vergessen. Aus meiner Sicht sind damit die Fokussierung auf die Kunden sowie der Dienstleistungsgedanke bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

    Das klingt wirklich hoch interessant. Welche Entwicklungen oder Ideen sehen Sie als Chance für den Fachhandel, sich noch stärker Kunden-orientiert aufzustellen?
    Zangen: Hierzu habe ich drei Ideen, die viel Entwicklungspotenzial auf unterschiedliche Weise bieten.

    Ich bin gespannt.
    Zangen: Stichwort Google-Bewertungen: Viele Tabakwaren-Fachhändler führen im Internet eine eigene kleine Homepage und lassen sich dort für den angebotenen Service bewerten. Viele positive Google-Bewertungen ziehen wiederum neue Kundschaft an, die dann zu Stammkunden werden können – vorausgesetzt, die Beratung und der Service stimmen.


    Das ist nachvollziehbar. Wie lautet das nächste Stichwort?

    Zangen: „Service mit direktem Produktbezug“: In meiner Zeit als Philip-Morris-Geschäftsführer auf den Kanarischen Inseln habe ich einen unserer besten Iqos-Verkäufer kennengelernt, der mitnichten in einer der Touristenhochburgen saß, sondern eher im Hinterland. Was war das Geheimnis seines Erfolgs? Der Geschäftsmann hatte sich für sein „Hinterzimmer“ einen Hochdruckreiniger besorgt und bot als Dienstleistung die Reinigung von Iqos-Geräten an. Das sprach sich schnell herum, und natürlich kamen die Iqos-Nutzer nicht nur zum Reinigen ihrer Tabakerhitzer zu ihm.

    Und Ihr dritter Punkt?
    Zangen: Stichwort „Brücke zwischen On- und Offline schaffen“: Ein neuer Trend aus Schweden sind sogenannte „Pick up“-Stationen für Online-Käufe. Man lässt sich seine Amazon-Bestellung dorthin liefern, kann sie dort öffnen, prüfen und bei Bedarf von dort aus sofort wieder zurückschicken. Die Einrichtung einer solchen Pick-up-Station wäre eine wunderbare Ergänzung eines Facheinzelhandels, weil sie eine ganz neue Kundschaft in den Shop bringt, die sich dann gegebenenfalls auch für die dort angebotenen Waren interessiert.

    Okay, wie sieht in diesem Zusammenhang Ihr Fazit aus?
    Zangen: Kenne deine Kundschaft, verstehe ihre Bedürfnisse und Nöte und versuche Lösungen anzubieten. Aktives Zuhören spielt hier eine äußerst wichtige Rolle.

    Die InterTabac bietet Gelegenheit, sich mit den Handelspartnern von Philip Morris auszutauschen. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Gespräche?
    Zangen: Ich würde mir so viel Offenheit wie möglich wünschen, denn nur so können wir uns weiterentwickeln und gemeinsam besser werden.

    Sie sind zum ersten Mal auf der InterTabac. Mit welchen Erwartungen besuchen sie das Branchen-Highlight?
    Zangen: Die InterTabac ist die weltweit größte Messe innerhalb der Branche und ich denke, genau der richtige Ort, um sich weiter zu vernetzen, zu lernen und eine gute Zeit mit den Kollegen zu verbringen. Zudem hat sich nach sieben Jahren im Ausland einiges geändert und die Messe bietet beste Chancen Ansprechpartner persönlich kennen zu lernen, sich zu aktuellen Themen auszutauschen und zu lernen was die Erwartungen des Handels sind und wie wir uns gemeinsam verbessern können. Auch bin ich gespannt auf die Innovationen, die andere Unternehmen im Gepäck haben werden.

    Vielen Dank für das Gespräch, Herr Zangen.

    Das Interview führte Marc Reisner.

  • BdZ begrüßt neue Mitglieder

    BERLIN // Der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) hat sich Anfang Juli zur jährlichen Mitgliederversammlung getroffen. Mit einem Novum: Der Verband hatte Branchenteilnehmer zu einem erstmals öffentlichen Teil der Veranstaltung eingeladen.

    Im nichtöffentlichen Teil stand unter anderem die Wiederwahl zum Vorstand auf der Agenda. Das bestehende Präsidium wurde einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. In Folge werden Peter Wörmann (Woermann Cigars und Wörmann & Scholle) als Vorsitzender und Gregor Meier-Pohlmann (Dannemann) als stellvertretender Vorsitzender den geschäftsführenden Vorstand bilden. Thomas Strickrock (Arnold André), Stefanie Birtel (Davidoff), Annemarie Schuster (August Schuster) und Gleb Pugacev (Scandinavian Tobacco Group) ergänzen die Verbandsleitung.

    Entwicklung im Tabakwaren-Fachhandel
    Im öffentlichen Teil der Versammlung berichtete BdZ-Geschäftsführer Bodo Mehrlein über die regulatorischen Herausforderungen für die Zigarrenindustrie und die Aktivitäten des Verbands. Für großes Interesse sorgte Thomas Vollmer von Wolsdorff Tobacco mit seinem Vortrag über die Entwicklungen im Tabakwaren-Fachhandel. Weitere Referenten waren Lisa Egermann (Beust & Coll), die über die politische Situation in Berlin referierte, und Thomas Gockel-Huntemann von der Rohtabakvereinigung, der die Lage am Rohtabakmarkt beschrieb.

    Mit dem Anbieter Paul Bugge begrüßte der BdZ ein neues Mitglied. Insgesamt wuden innerhalb eines Jahres vier neue Mitglieder i Verband aufgenommen. Das werde auch als Bestätigung der guten Verbandsarbeit gewertet, zeige aber auch den Wunsch der Hersteller und Importeure, dass die Branche mit einer einheitlichen Stimme reden solle, betont man beim BdZ. Die Branchenvertretung lädt alle noch nicht im Verband organisierten Hersteller und Importeure ein, im BdZ Mitglied zu werden. Es sei wichtig, dass man in Deutschland und in Brüssel mit einer Stimme für die Kulturgüter Zigarre und Zigarillo spreche.


    vi

  • Mit „Marie“ Geld abheben

    WIEN // Geld abheben im Fachhandel? Mit [link|http://www.meinemarie.at ]„Marie“[/link] ist es möglich. Die Bankdienstleistung ergänzt die Angebotspalette in Österreichs Trafiken und soll künftig für mehr Umsatz sorgen.

    „Derzeit sind bereits 56 Trafiken freigeschaltet“, sagt Otmar Schwarzenbohler, stellvertretender Bundesgremialobmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und Projektleiter von „Marie“ im Gespräch mit DTZ. Der neue Service soll die Rolle des Fachgeschäfts als Nahversorger stärker betonen und helfen, die Trafiken neu aufzustellen. Mit Tabak allein laufe es schon lange nicht mehr, heißt es in der Branche. Man ist offen für Neues. Nach knapp zwei Jahren Vorbereitungs gehe die WKO mit „Marie“ an den Start, sagt Schwarzenbohler. Ziel seien zunächst 500 Tabakfachgeschäften in Österreich, heißt es.


    Wachstumspotenzial für den Fachhandel

    Warum gerade eine Bankdienstleistung? In Österreich ziehen sich die Banken bundesweit aus der Fläche zurückziehen. „Nicht nur auf dem Land, auch in den Städten schließen zunehmend Filialen“, so der Projektleiter. Hier habe man Wachstumspotenzial für den Fachhandel gesehen, sagt er. Ähnliche Dienstleistungen werden bereits in einigen Ländern, wie etwa in Frankreich angeboten.

    „Mit unseren Partnern, der Austrian Anadin Bank und der Pro Trafik haben wir jetzt eine österreichische Lösung gefunden“, betont der stellvertretende Bundesgremialobmann. Die Kooperation eröffne Kunden einen völlig neuen Zugang zu Bankdienstleistungen und Trafikanten neue Verdienstmöglichkeiten. Das Angebot klingt komfortabel: In den teilnehmenden Tabakfachgeschäften sind Konten, Karten, Ein- und Auszahlungen sowie Konsumentenkredite verfügbar. Die Trafikanten werden entsprechend geschult.

    Für die Transaktionen stehen Kunden Tablets zur Verfügung, die sie selbstständig bedienen können und die direkt mit der Austrian Anadi Bank verbunden sind. „Wir gehen davon aus, dass der Bargeldbestand in der Trafik geringer werden wird. Daher werden die Auszahlungen zunächst auf 400 Euro und die Einzahlungen auf 1000 Euro beschränkt“, erklärt Schwarzenbohler. Das Produktangebot werde man kontinuierlich erweitern, ergänzt Christian Kubitschek, CEO der Austrian Anadi Bank. Nach der Pilotphase folgt jetzt der Praxistest. Das Angebot könne er sich auch für Deutschland vorstellen, betont Kubitschek. „,Marie‘ hat Potenzial“, sagt Otmar Schwarzenbohler gegenüber DTZ.


    kes