Schlagwort: Einschränkungen

  • Lockdowns belasten Wirtschaft schwer

    KÖLN // Aufgrund der neuen Omikron-Variante gilt deutschlandweit ein „Lockdown light“. Im ersten Quartal 2022 kann das zu weiteren Schäden an der Wirtschaft führen, zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

    Auch wenn die Corona-Fallzahlen wochenlang sanken, ist von Entwarnung keine Rede. Im Gegenteil: Im Lockdown light sind Zusammenkünfte auch für Geimpfte und Genesene nur eingeschränkt möglich, Clubs und Diskotheken sind geschlossen. Grund ist die neue Omikron-Variante, die sich in europä‧ischen Nachbarländern wie Spanien, Großbritannien und Frankreich durchsetzt und – so die Befürchtung vieler Fachleute – auch Deutschland bald belasten könnte.

    Optimismus der Unternehmen
    Dabei ist der Optimismus der Unternehmen für 2022 groß, wie die aktuelle IW-Verbandsumfrage zeigt: Zum ersten Mal seit Beginn der Befragung rechnet keiner der 48 befragten Wirtschaftsverbände mit einem Produktions- oder Geschäftsrückgang.

    Das Corona-Virus hat die deutsche Wirtschaft bereits stark beschädigt. Bisher sind nach IW-Berechnungen rund 335 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren gegangen, davon 190 Milliarden Euro im Jahr 2020 und 145 Milliarden im vergangenen Jahr. Schon ohne Omikron kommen im ersten Quartal 2022 noch einmal 35 Milliarden Euro hinzu. Die neue Welle und die damit verbundenen Einschränkungen erhöhen den BIP-Verlust noch einmal um fünf bis 15 Milliarden Euro.

    Omikron-Variante
    Die neue Omikron-Variante und ein weiterer Lockdown könnten insbesondere das Gastgewerbe und den stationären Einzelhandel stark treffen. Rund sechs Milliarden Euro pro Monat gehen in den Geschäften vor Ort verloren, teilweise wandert der Umsatz in den Online-Handel ab. Und wenn es für die Gastronomie so schlimm kommen sollte wie Anfang 2021, könnten sich auch hier die Umsatzverluste auf über zehn Milliarden Euro gegenüber einem normalen Jahr summieren.

    Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) blickt mit Sorge auf die deutsche Wirtschaft. Nach seinen Berechnungen hat Corona hierzulande in den Jahren 2020 und 2021 zusammen fast 400 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung gekostet. Daher sorgt die rasante Verbreitung der Omikron-Variante in vielen Unternehmen für Alarmstimmung. Doch auch Energiepreise, Rohstoffengpässe und Fachkräftemangel könnten einen nachhaltigen Aufschwung mit viel Investitionen gefährden. Das Vorkrisenniveau könnten wir wohl erst gegen Ende 2022 wieder erreichen.

    red

  • Betriebe vor dem Aus

    NÜRNBERG // Etwa 23 Prozent aller Betriebe sind aktuell nach den Regelungen des Lockdowns in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt. Sie mussten ihre Geschäftstätigkeit vorübergehend ganz oder teilweise einstellen.

    Befragung
    Sechs Prozent der Firmen geben an, vollständig geschlossen zu haben. Im Januar berichteten die Betriebe noch zu 28 Prozent, ganz oder teilweise geschlossen zu haben. Das geht aus einer zwischen dem 22.  März und 8. April durchgeführten repräsentativen Befragung von Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

    Branchen
    Allerdings sind die einzelnen Branchen unterschiedlich betroffen: Im Groß- und Einzelhandel sind 27 Prozent der Betriebe nach den Regelungen des Lockdowns in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt. Bei den sonstigen Serviceleistungen – dazu zählen beispielsweise personennahe Dienstleistungen oder solche der Unterhaltung und Erholung – gilt dies für 20 Prozent. Von diesen berichten acht Prozent von vollständigen Schließungen, im Groß- und Einzelhandel sind es drei Prozent. Mit Abstand am stärksten ist das Gastgewerbe betroffen: 87 Prozent der Gastro-Unternehmen sind aktuell von den angeordneten Schließungen betroffen. Rund ein Drittel der Betriebe im Gastgewerbe gibt an, ihre Geschäftstätigkeit ganz eingestellt zu haben.

    Existenz bedroht
    Insgesamt sehen sich zwölf Prozent aller Unternehmen akut in ihrer Existenz bedroht. Dabei sind insbesondere kleinere Firmen mit zehn bis 49 Beschäftigten und Kleinstbetriebe mit einem bis neun Beschäftigten betroffen: Neun beziehungsweise 13 Prozent sehen sich aktuell existenzgefährdet. In der Gastronomie betrachten 41 Prozent der Unternehmen ihre Situation als existenzbedrohend, im Groß- und Einzelhandel sind es 13 Prozent.


    red

  • Frankreich schränkt Verkauf von Nikotinprodukten ein

    PARIS // Frankreich hat den Online-Verkauf von Nikotinprodukten verboten und den Verkauf in Apotheken eingeschränkt, berichtet der britische Nachrichtendienst „BBC“.


    Einschränkungen für Nikotinkaugummi und -pflaster

    Die neuen Regeln gelten für Produkte wie Nikotinkaugummi und -pflaster. Die Nachfrage danach stieg an, seit vergangener Woche französische Forscher ihre Untersuchungsergebnisse veröffentlichten, wonach Raucher statistisch gesehen seltener an Covid-19 erkrankten (DTZ berichtete).

    Studie wird fortgesetzt
    Die Untersuchungen dazu werden in Frankreich fortgesetzt, heißt es. Das Land hat seit Beginn des Jahres fast 22.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronaviren gemeldet. Die Behörden planen, den Lockdown ab dem 11. Mai schrittweise aufzuheben. Die französische Regierung plant laut „BBC“, den Verkauf der genannten Nikotinprodukte auf einen Monat zu beschränken.

    Abverkauf in Apotheken
    Sie sind in Apotheken verfügbar, allerdings werde jeder Käufer registriert. Ziel sei es, die Menschen davon abzuhalten, zu viel Nikotin zu konsumieren, um sich vor Coronaviren zu schützen. Gleichzeitig soll die Versorgung der Menschen geschützt werden, die diese Nikotinprodukte tatsächlich brauchten, meldet „BBC“ in Paris.

    Studie mit Nikotinpflastern
    Die Theorie, dass Nikotin eine Rolle bei der Blockierung des Virus spielen könnte, soll in einem Pariser Krankenhaus unter Verwendung von Nikotinpflastern getestet werden. Die Regierung halte laut Nachrichtendienst die Studie für interessant, warnte jedoch davor, dass in Frankreich jährlich 75.000 Menschen an durch Rauchen bedingten Erkrankungen sterben würden.

    red

  • Einkaufen trotz Einschränkungen

    BERLIN / STUTTGART // Die Unternehmensgruppe Dr. Eckert (Ugde) liefert ab sofort direkt an ihre Kunden, auch wenn ihre Filialen geschlossen sind. Dabei geht es um alle Geschäfte der Marken Ludwig, Eckert, Barbarino und T.H.Kleen. Ein Hashtag soll dabei helfen.

    „Mit der Idee Hashtag #wirlieferngerne gehen wir neue Wege, um unseren Kunden bei Ihren Einkäufen zu helfen“, so Geschäftsführer Torsten Löffler.

    Laden geschlossen? Der Kunde kann einfach über eine zentrale Telefonnummer 0711 / 8100 8-888 anrufen oder eine Mail an [link|mailto:wirlieferngerne@ugde.com]wirlieferngerne@ugde.co[/link] schicken. „In solchen Zeiten sind wir kreativ und erleichtern unseren Kunden den Einkauf. Natürlich freuen wir uns, wenn sie in einen unserer geöffneten Läden kommen“, beschreibt Löffler den neuen Service.

    Lieferservice nach Hause
    Aber dort, wo man wegen der Corona-Einschränkungen schließen musste, wolle man den Kunden das Produkt nach Hause bringen oder schicken. „Der Kunde bezahlt mit seinem guten Namen, entweder bei Lieferung oder per Rechnung“, sagt Löffler.

    Für diesen Zweck hat die Unternehmensgruppe Dr. Eckert ein Portal eingerichtet. Auf [link|http://www.wirlieferngerne.de]www.wirlieferngerne.de[/link] kann der Kunde einfach seine Wünsche und Bestellungen aus dem jeweiligen Sortiment platzieren, die dann ausgeliefert werden, informiert die Ugde.

    pi

  • Wohin führt die Verbotskultur?

    DORTMUND // Am 2. April findet die diesjährige Mitgliederversammlung der Organisation Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft (MUT) statt. Veranstaltungsort ist, wie bereits im Vorjahr, das Hotel Mercure auf dem Gelände der Westfalenhallen.

    Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Vorstands- und Beiratswahlen. Als Vorsitzender wird sich wieder Horst Goetschel, der diese Aufgabe seit Frühjahr 2014 wahrnimmt, zur Wahl stellen. „Als ich 1986 in die Branche kam, hätte ich mir niemals vorstellen können, dass es einmal zu einer derartigen Verbotspolitik kommen könnte, wie wir diese heute erleben.“ Mit der in seinen Augen überzogenen Regulierung des Tabaks habe alles angefangen. Mittlerweile stünde einiges andere am Pranger – vom Alkohol über Dieselfahrzeuge bis zu Fleisch, Wurst und Süßigkeiten. „Dabei kann man sich davor sehr gut selbst schützen. Man muss ja kein Fleisch oder Süßigkeiten essen, keine Zigarren rauchen oder in eine Raucherkneipe gehen.“ Wovor der Gesetzgeber die Bürger bewahren müsse, das seien gesundheitliche Gefahren, vor denen diese sich nicht selbst schützen könnten.

    Thema Werbeverbot
    In der Tabakbranche sieht der MUT-Vorsitzende aktuell das Thema Werbeverbot im Fokus. Hier gelte es über die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus weitere Restriktionen, zum Beispiel Werbeeinschränkungen in den Shops und Verbote bei Samplings für Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak, zu verhindern.

    Auf der MUT-Tagung in Dortmund steht das Thema Verbotskultur oben auf der Tagesordnung. Dabei beschäftigen sich Horst Goetschel und MUT-Berater Franz-Peter Marx mit der Frage: „Was könnte dem Fachhandel drohen?“ Goetschel nannte in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Verbot der Warenpräsentation im Schaufenster und / oder im Laden. Auch Einschränkungen bei Veranstaltungen, beispielsweise Zigarrenabende, seien ebenfalls möglich. Goetschel und Marx wollen anhand von Beispielen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten aufzeigen, was den Fachhandel im Zuge weiterer Verbotspolitik in Zukunft erwarten könnte.

    Gast-Referent auf der diesjährigen MUT-Tagung ist der Journalist und Publizist Klaus Kelle. Auch er beschäftigt sich mit dem Thema „Verbotskultur“.

    da

    (DTZ 09/20)

  • Briten wollen bei Rauchern sparen

    YORK // Der britische Klinikverband Vale of York Clinical Commissioning Group will Übergewichtige und Raucher nicht bedingungslos operieren.

    Wer einen Body-Mass-Index von 30 hat oder einen zu starken Tabakkonsum aufweist, könnte in Großbritannien künftig Schwierigkeiten bei einem medizinischen Eingriff bekommen, berichtet der Onlinedienst „20Minuten“. Auf diese Weise will man den Druck auf das britische Gesundheitssystem verringern. Die Richtlinien gelten nicht bei schwerwiegenden Krankheiten oder Verletzungen, heißt es.

    Es handle sich um die heftigsten Einschränkungen, die es im britischen Gesundheitswesen jemals gegeben habe, so der Berufsverband der Chirurgen. Dessen Präsident Clare Marx sagte, man müsse Raucher und Übergewichtige darin unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören beziehungsweise Gewicht zu verlieren.

    „Dass Patienten mit Schmerzen länger auf die Behandlung warten müssen als klinisch notwendig, kann nicht akzeptiert werden“, sagt er.

    red

    (DTZ 36/16)