Lottoverkaufsstellen halten ihre starke Marktposition

WIESBADEN // Der terrestrische Vertrieb von Lotto Hessen blieb auch 2020 auf Erfolgskurs: Vom Gesamtumsatz der staatlichen Lotteriegesellschaft in Höhe von 734,7 Millionen Euro entfielen knapp 624 Millionen Euro beziehungsweise fast 85 Prozent auf die rund 2100 Lottoverkaufsstellen im Land.

Annahmestellen im Lockdown
In den Monaten des pandemiebedingten Lockdowns mussten in der Spitze nie mehr als fünf Prozent der hessischen Annahmestellen schließen. „In Zeiten, in denen nichts wirklich normal ist, bilden unsere Verkaufsstellen ein wichtiges Stück gewohnte Alltagsnormalität, die uns allen derzeit so fehlt“, sagt Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen. Und er fügt hinzu: „Den Traum vom Glück möchte man sich eben gerade in diesen schwierigen Zeiten nicht nehmen lassen – er ist vielleicht wichtiger denn je.“

Bestes Ergebnis
Mit fast 735 Millionen Euro Jahresumsatz nach 656,9 Millionen Euro im Vorjahr hat Lotto Hessen 2020 sein mit Abstand bestes Ergebnis in der über 70-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt – noch nie wurde in Hessen so viel getippt wie im vergangenen Jahr. „Angesichts der Pandemie ist dieses Rekordergebnis eines, mit dem auch wir nicht unbedingt gerechnet hatten“, erklärt Sundermann. In erheblichem Maß hat dazu der deutlich gestiegene Online-Umsatz beigetragen, der um 41 Prozent auf 111 Millionen Euro zulegte und damit einen Anteil von 15,1 Prozent am Gesamtumsatz (2019: 12,7 Prozent) hatte.

Neuer Rekord
Einen neuen Rekord gab es auch beim Ergebnis für das Gemeinwohl: 151,4 Millionen Euro nach 129 Millionen im Jahr zuvor stellte Lotto Hessen dem Land für das Gemeinwesen zur Verfügung. Diese Summe wird zur Förderung von Sport, Kultur, Sozialem und der Denkmalpflege im Land eingesetzt. Hinzu kommen weitere 123,4 Millionen Euro in Form von Steuern. „Viele betrachten die Erträge für das Gemeinwohl in Hessen schon als selbstverständlich, weil Lotto Hessen seit 1949 Jahr für Jahr Mittel bereitstellt. Das mögen sie auch sein, vor allem aber sind diese Beträge unverzichtbar für unser Land und seine Menschen“, erläutert Sundermann.

Unterstützung in der Corona-Krise
Ergänzend dazu unterstützt Lotto Hessen eine Vielzahl von Sponsoringpartnern in Sport und Kultur – und das auch unverändert in der Corona-Krise. Sundermann: „Denn keiner von uns möchte nach der Pandemie plötzlich feststellen müssen, dass wir keine Konzerte und keine Sportveranstaltungen mehr erleben, weil die Verantwortlichen nicht mehr existieren. Unsere Partner stehen für unser aller Lebensqualität in Hessen – und die wollen wir gemeinsam so weit wie möglich für die Zeit danach erhalten.“

Glück für Hessens Tipper
Viel Glück hatten 2020 auch Hessens Tipper, gleich 13 fuhren im vergangenen Jahr Millionengewinne ein, mehr als doppelt so viele wie 2019 und so viele wie noch nie seit der Einführung des Euro. Insgesamt wurden 334 Millionen Euro an die Spielteilnehmer ausgezahlt.

Erster Platz
Bei den Produkten lag mit einem Umsatzanteil in Höhe von 44,3 Prozent nach wie vor Lotto 6 aus 49 vorn. Das Traditionsprodukt konnte den Umsatz von 284,3 auf 325,6 Millionen Euro steigern, was maßgeblich auf die im September durchgeführte Gewinnplanänderung – inklusive Preiserhöhung – sowie eine Reihe attraktiver Jackpot-Phasen im vergangenen Jahr zurückzuführen ist. Darüber hinaus fand der in Hessen um vier auf 18 Tippfelder erweiterte Spielschein für den Klassiker die Akzeptanz der Tipper. Gut fünf Millionen Euro Mehreinsatz sei allein auf diese Erweiterung der Tippfelder zurückzuführen.

Zweiter Platz
Den zweiten Platz belegte erneut die in allen Bundesländern sowie 17 weiteren europäischen Staaten angebotene Lotterie Eurojackpot mit einem Umsatzanteil von 20,4 Prozent. Hier wurde in Hessen ein Plus von knapp 16 Prozent auf 149,6 Millionen Euro verzeichnet.

Dritter Platz
Auf Platz 3 schoben sich erstmals die Rubbellose der Sofortlotterie, deren Umsatz um 11,7 Prozent auf 80,9 Millionen Euro gesteigert wurde.

Neue Varianten
Im laufenden Jahr 2021 will Lotto Hessen zum Wohl des Gemeinwesens den Umsatz des Vorjahrs konsolidieren und wenn möglich ausbauen, „auch wenn das in Zeiten zunehmender regulativer Beschränkungen schwierig wird“, sagt Sundermann. Auf der Produktseite ist die Einführung einer neuen Variante der täglichen Zahlenlotterie Keno mit dem Namen „Keno easy“ geplant. Diese soll zweimal pro Woche spielbar sein. „Wir erhoffen uns dadurch für diese von der Spielformel her wohl spannendste Lotterie neue Spieler, denn mit nur zwei geplanten Ziehungen pro Woche wird ‚Keno easy‘ nicht dem gesetzlich vorgeschriebenen Kundenkartenzwang unterliegen.“ Bei Keno gewinnt man im Gegensatz zu allen anderen Lotterien auch mit null Richtigen. 14 weitere Landeslotteriegesellschaften haben bereits ihr Interesse signalisiert, das federführend von Lotto Hessen angebotene Keno um die „easy“-Variante zu ergänzen.

Deutsche Sportlotterie
Darüber hinaus plant Sundermann, die Deutsche Sportlotterie bald gemeinsam mit weiteren Landeslotteriegesellschaften anzubieten. Dazu soll eine hessische Lizenz als Modell dienen, die auch in anderen Bundesländern einen Vertrieb in den jeweiligen Annahmestellen auf Basis einer landesweiten Lizenz ermöglichen soll. Eine entsprechende Genehmigung vorausgesetzt, wird sich das staatliche Lotterieunternehmen auch mit Online-Casinospielen befassen. Für diese bislang in Deutschland offiziell nicht zugelassene Spielart eröffnet der neue Glücksspielstaatsvertrag Spielräume. Der Staatsvertrag tritt am 1. Juli in Kraft, sofern ihm 13 der 16 Parlamente der Bundesländer zustimmen.

vi

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