Schlagwort: Glücksspielstaatsvertrag

  • Zeit für erstes Resümee

    BERLIN // Seit gut einem halben Jahr ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Für die Lottogesellschaften Anlass, ein erstes Resümee zu ziehen. Unter dem Motto „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ diskutierten mehrere Fachleute in „Deutschlands größter Lottokugel“, der Aussichtsplattform des Berliner Fernsehturms.

    Kontroll- und Vollzugsdefizite
    Das Grußwort sprach Burkhard Blienert (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Drogen- und Suchtfragen. Er führte zunächst aus, dass immerhin rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland krankhafte Spieler seien und dass etwa drei Millionen weitere zumindest intensiv spielten. Es gebe ein Problem mit Glücksspiel, sagte der Politiker. Zudem sieht Blienert „immense Kontroll- und Vollzugsdefizite“. Dabei gehe es insbesondere um den Jugend- und Spielerschutz. Auch ein Reduzieren der Werbezeiten hält der Drogenbeauftragte für sinnvoll, denn: „Werbung triggert Jugendliche.“

    Die Installation der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder in Halle, die seit Jahresbeginn vor allem das Online-Glücksspiel als zentrales Aufsichtsorgan überwacht, macht Blienert Hoffnung. Die Behörde, die bereits im vergangenen Jahr tätig war, hatte 2022 unter anderem 1150 Websites überprüft, zahlreiche Angebote entfernen lassen und 30 Strafanzeigen gestellt. Blienert bezeichnete die Tätigkeit der Behörde zwar als Sisyphus-Arbeit, sieht sie aber dennoch als sehr hilfreich an, wenn es darum geht, illegales Glücksspiel einzudämmen. Er forderte, das Strafrecht müsse nachgeschärft werden, um härter sanktionieren zu können. Auch die Ordnungsämter seien jetzt gefordert.

    Lottobranche zufrieden mit Glücksspielstaatsvertrag
    In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Vertreter aus Politik und Lottobranche überwiegend zufrieden mit dem Glücksspielstaatsvertrag. Axel Holthaus, Geschäftsführer Lotto-Toto Niedersachsen, erwartet als Ergebnis der bereits begonnenen Evaluierung „allenfalls minimalinvasive Änderungen“. Er sieht zudem keine Abweichler: „Dieser Staatsvertrag gilt bis 2028“ – das ist die vereinbarte Laufzeit.

    Auf die Vorteile des Glücksspielstaatsvertrages wies auch Jörg Ukrow hin, stellvertretender Direktor der Landesmedienanstalt Saarland. Er sagte, zuletzt hätten sich zunehmend Medien und Glücksspiel vermischt, etwa durch Werbung, die nach dem Verbot durch Sponsoring ersetzt worden sei. Der neue Staatsvertrag verhindere das.

    Abschließend wünschte sich Sebastian Fiedler, für die SPD im Bundestag, Erfolge der Aufsichtsbehörde fürs laufende Jahr und mehr öffentliche Diskussionen über die Rolle des Glücksspiels. Ein wichtiger Grund: „Glücksspielsucht ist die teuerste Sucht, die es gibt.“


    max

  • „Krisenfest und verlässlich“

    KOBLENZ // Mit einem Umsatz von 409,7 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss von über 698 .000 Euro hat das Koblenzer Glücksspielunternehmen Lotto Rheinland-Pfalz das Jahr 2021 abgeschlossen. Der Bilanzgewinn aus Jahresüberschuss und Gewinnvortrag beträgt insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Das hat das Unternehmen anlässlich einer Bilanz-Pressekonferenz mitgeteilt.

    Kalenderwoche weniger
    „Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben wir uns als krisenfest und verlässlich erwiesen“, sagte Geschäftsführer Jürgen Häfner. So erzielte die rheinland-pfälzische Glücksschmiede 2021 einen Gesamtumsatz von 409,7 Millionen Euro. Das bedeutet im Vergleich zum sehr starken Vorjahresergebnis zwar einen Rückgang von knapp ein Prozent im Lotteriesektor. „Der Jahresumsatz war aber auch deswegen niedriger als im Jahr davor, da wir eine Kalenderwoche weniger hatten und zudem die Vermittlung von Umsätzen der Sportwette Oddset nicht mehr berücksichtigt wurde“, erklärte Häfner.

    „Mit dem am 1. Juli des vergangenen Jahres in Kraft getretenen neuen Glücksspielstaatsvertrag wurde das staatliche Lotteriemonopol gesichert und gestärkt. Damit haben wir für viele Jahre Planungssicherheit im Lotteriesektor, was sich auch positiv auf die weitere Geschäftsentwicklung von Lotto Rheinland-Pfalz auswirken wird“, sagte der Lotto-Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Weinberg, Staatssekretär im Ministerium der Finanzen.

    Weinberg zeigte sich mit dem vergangenen Geschäftsjahr zufrieden. „In einem nach wie vor anspruchsvollen Umfeld geht Lotto Rheinland-Pfalz weiter seinen Weg, stärkt Bewährtes und etabliert mit Augenmaß Neues. Dadurch steht das Unternehmen für das gemeinwohlorientierte Glücksspielwesen in Rheinland-Pfalz und erfüllt damit den über allem stehenden staatlichen Kanalisierungsauftrag“, konstatierte der Vorstandsvorsitzende.

    Säulen des Umsatzes
    Die größte Säule des Umsatzes von Lotto Rheinland-Pfalz mit rund 80 Prozent waren auch im vergangenen Jahr die rund 900 Lotto-Annahmestellen. „Mit dieser seit Jahrzehnten bewährten Struktur eines landesweiten Vertriebsnetzes sind wir noch immer der größte Filialist im Land und bieten den zum Spiel entschlossenen Kunden ein wohnortnahes Angebot an“, fasste Jürgen Häfner zusammen.

    Die Annahmestellen werden aus diesem Grund auch immer wieder modernisiert und erhielten zum Beispiel erst kürzlich neue, elektronische Jackpot-Displays, die zentral von Koblenz aus gesteuert werden können: „Die Digitalisierung vor Ort wollen wir weiter vorantreiben und mit elektronischen Kundenkommunikationssystemen für einen noch besseren Service sorgen.“

    Dazu gehört auch ein weiteres Stärken des aufsteigenden Trends im Online-Angebot des Unternehmens. Knapp 36,2 Millionen Euro Spieleinsätze wurden 2021 über die Homepage www.lotto-rlp.de generiert – ein Plus von gut elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Mehr als 225 000 Kunden haben sich inzwischen bei Lotto Rheinland-Pfalz online für das Online-Angebot registriert. „Wir wissen um die Wichtigkeit des Internets, besonders um die Bedeutung der Tipp-Abgabe über mobile Endgeräte und haben hier zahlreiche strukturelle Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel bieten wir jetzt Rubbellosen online an“, erläuterte Jürgen Häfner. Somit sind – abgesehen von der Jahresendlotterie „Neujahrs-Million“, die exklusiv in den Annahmestellen angeboten wird – mittlerweile alle Angebote aus der Produktpalette von Lotto Rheinland-Pfalz sowohl in den Annahmestellen als auch online spielbar. „Dem Unternehmen ist es vor allem wichtig, stationäre und digitale Angebote so aufeinander abzustimmen, dass alle zum Spiel entschlossenen Menschen alternativ wählen können, welchen Weg sie in Anspruch nehmen möchten“, ergänzte der Aufsichtsratsvorsitzende Weinberg.

    Entwicklung des Spielgeschäftes
    Mit der Entwicklung des Spielgeschäftes ist man bei Lotto Rheinland-Pfalz weiter zufrieden. „Besonders unser Dauerbrenner Lotto 6 aus 49 zeigte sich auch im vergangenen Jahr weiter stabil und konnte gegenüber dem sehr starken Vorjahr noch einmal um 0,8 Prozent auf insgesamt 202,5 Millionen Euro zulegen – das sind mehr als die Hälfte aller getätigten Spieleinsätze“, konstatierte Lotto-Geschäftsführer Häfner.

    Die in 18 europäischen Ländern angebotene Lotterie Eurojackpot verteidigte 2021 den zweiten Platz der umsatzstärksten Produkte von Lotto Rheinland-Pfalz. Die Einsätze sanken zwar um 7,5 Prozent auf über 74 Millionen Euro, was aber an der vergleichsweise geringen Anzahl größerer Jackpots lag.

    Die Gesamtgewinnausschüttung von Lotto Rheinland-Pfalz betrug im vergangenen Jahr rund 195,5 Millionen Euro. Insgesamt 47 Spielteilnehmer aus Rheinland-Pfalz haben 2021 Beträge von 100 000 Euro und mehr gewonnen. Neun von ihnen gewannen sogar eine Million Euro und mehr.

    Lotto Rheinland-Pfalz konnte im vergangenen Jahr außerdem wieder einen enormen Beitrag zum Gemeinwohl leisten: Aus Steuern und Einnahmen aus der Veranstaltung der staatlichen Lotterien flossen dem Land Rheinland-Pfalz rund 138,7 Millionen Euro zu. Zusammen mit den 4,7 Millionen Euro, die über die Lotterie Glücksspirale direkt an die Begünstigten aus den Segmenten Sport, Denkmalpflege, Wohlfahrt sowie der Stiftung Natur und Umwelt und den Landesmusikrat abgeführt wurden, seien das 2021 über 143,4 Millionen Euro gewesen, so Häfner. „Das sind jeden Tag rund 392 000 Euro – durch diese finanziellen Mittel wird die Realisierung vieler gesamtgesellschaftlich elementar wichtiger Projekte erst möglich“, hob der Lotto-Rheinland-Pfalz-Geschäftsführer hervor.

    Einen großen Dank richtete Häfner auch an die Gremien des Unternehmens. Auch den aktuell 158 Mitarbeitern in der Koblenzer Lotto-Zentrale und den Bezirksdirektionen zollte der Geschäftsführer ein Sonderlob, ebenso wie den rund 6300 Beschäftigten in den über 900 Lotto-Annahmestellen im Land. „Wir alle werden gemeinsam dafür sorgen, dass Lotto Rheinland-Pfalz auch künftig ein verlässlicher Partner des Sports, Förderer der Kultur und Unterstützer von sozialen Initiativen und von Umweltprojekten bleibt“, betonte der Geschäftsführer vor den geladenen Medienvertretern.

    pnf

  • Lotto Hessen möchte neue Zukunftsfelder besetzen

    WIESBADEN // Der zum Juli 2021 in Kraft getretene, neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) führt neben Lotterien und Sportwetten auch virtuelle Automatenspiele, Online-Poker sowie Online- Casinospiele einer staatlichen Regulierung zu und ermöglicht deren Veranstaltung jedem zugelassenen Anbieter auf der Grundlage einer geprüften Erlaubnis.

    „Das sogenannte schnelle Spiel, eine in der Lebenswirklichkeit längst vorhandene Spielemöglichkeit, wird damit nun endlich aus seinem in Deutschland geschätzt 30 Milliarden Euro schweren Schwarzmarkt in geregelte Bahnen geführt“, erläutert Sundermann. „Nur wenn uns die Regulierung gelingt und wir auch als staatliche Anbieter diese Felder mit besetzen und auf diese Weise dem Verbraucher eine hessische Alternative mit sicherer Abwicklung und Auszahlung bieten, hat der Kunde eine wirkliche Option neben den vielen bislang nicht lizenzierten Angeboten. Wir haben vor diesem Hintergrund die Herausforderung angenommen und stehen mit einem ebenso attraktiven wie sicheren Angebot im virtuellen Automatenspiel bereit. Damit werden wir gleichzeitig zum Vollsortimenter, können von der Lotterie über die Sportwette bis hin zum schnellen Spiel alles anbieten. Und wir sitzen nicht auf Malta oder Gibraltar, zu uns kann jeder in die Wiesbadener Rosenstraße kommen, um seinen Gewinn zu beanspruchen“.

    Virtuelles Automatenspiel
    Die Lotto Hessen GmbH hat am 20.07.2021 einen entsprechenden Antrag auf virtuelles Automatenspiel nach § 22a GlüStV beim zuständigen Landesverwaltungsamt Sachsen- Anhalt gestellt und außerdem im Januar 2022 die weitere behördlich zwingende Voraussetzung, nämlich die Anbindung an das länderübergreifende Glücksspielauswertungssystem LUGAS erfolgreich hergestellt. Dieses Auswertesystem dient zur Überwachung der Aktivitäten von Glücksspielanbietern, um paralleles Spiel eines Kunden bei mehreren Glücksspielanbietern zu verhindern und eine anbieterübergreifende Einzahlungslimitierung abzusichern.

    red

  • Gutes Halbzeitergebnis

    KOBLENZ // Gute erste Jahreshälfte für den Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB): Mit einem Plus von 7,9 Prozent steigerten die 16 Landeslotteriegesellschaften die Einsätze ihrer Spielangebote erneut. Damit erhöhten sich diese auf über vier Milliarden Euro, nachdem sie schon im Vorjahr auf einem hohen Niveau lagen.

    Deutliche Steigerung
    Jürgen Häfner, Geschäftsführer der derzeit im DLTB federführenden Gesellschaft Lotto Rheinland-Pfalz, zeigt sich zufrieden mit dem Halbzeitergebnis: „Unsere Kunden sind uns auch im ersten Halbjahr 2021 treu geblieben. Wir freuen uns vor allem über die deutliche Steigerung bei unserem Dauerbrenner Lotto 6 aus 49.“ Durch die Einführung des neuen Gewinnplans im vergangenen Herbst konnten hier alleine über 15,3 Prozent an Einsatzzuwächsen generiert werden. Mit einem Umsatz von 2,05 Milliarden Euro liegt Lotto an der Spitze der Spielangebote des DLTB. „Wir haben bewiesen, dass Lotto 6 aus 49 ein Traditionsmodell mit Zukunft ist“, so Häfner.

    Mehr Lotto-Millionäre
    Besonders erfreulich sei, dass durch diese Änderungen beim Hauptprodukt auch die Anzahl der Lotto-Millionäre deutlich gestiegen sei. Von den 87 Spielteilnehmern, die in allen DLTB-Spielangeboten zu Millionären wurden, haben dies alleine 50 beim Lottospielen geschafft. Das liegt daran, dass im zweiten Gewinnrang (sechs Richtige) strukturell nun erheblich mehr Millionengewinne möglich sind.

    Im ersten Halbjahr wurden aus den Spieleinsätzen über 1,6 Milliarden Euro in Form von Steuern und Abgaben an die jeweiligen Landeshaushalte abgeführt. Häfner: „Das bedeutet: Jede Woche fließen rund 61,5 Millionen Euro an das Gemeinwohl. Das sind Gelder, ohne die vieles in Deutschland nicht möglich wäre.“

    Politischer Konsens
    Beim Thema „Glücksspielstaatsvertrag“ zeigt der Lotto-Chef sich von dem politischen Konsens beeindruckt, mit dem der Staatsvertrag beschlossen wurde: „Die Landesparlamente haben sich durchweg mit deutlichen parteiübergreifenden Mehrheiten für die neue Glücksspielregulierung ausgesprochen. Insgesamt haben rund 90 Prozent aller Landtagsabgeordneten für den Glücksspielstaatsvertrag 2021 gestimmt. Dieser umfassende politische Konsens ist ein großer Erfolg.“


    Neuer Glücksspielstaatsvertrag

    Seit dem 1. Juli 2021 ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Dieser sichert weiterhin das gemeinwohlorientierte staatliche Lotteriemonopol und reguliert erstmals auch Online-Glücksspiele umfassend. „Die im DLTB zusammengeschlossenen 16 Landeslotteriegesellschaften bekennen sich zu den Zielen des Staatsvertrages und werden diesen konsequent umsetzen. Wir gewährleisten einen wirksamen Spieler- und Jugendschutz sowie eine effektive Suchtbekämpfung und begrüßen den Erhalt und die Stärkung des Lotteriemonopols“, betont Jürgen Häfner.

    vi

  • Das Glück geht seinen Weg

    STUTTGART // Die Spieleinsätze beim Staatlichen Toto-Lotto Baden-Württemberg setzen ihren Rekordlauf fort. Im ersten Halbjahr lagen sie so hoch wie seit 2002 nicht mehr.

    Bis Anfang Juli tippten die Baden-Württemberger für rund 549,4 Millionen Euro beim Landesunternehmen. Das sind knapp 42,5 Millionen Euro beziehungsweise 8,4 Prozent mehr als im bereits starken ersten Halbjahr 2020. Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker zeigte sich sehr zufrieden mit der Bilanz: „Wir freuen uns über dieses tolle Ergebnis. Zu verdanken haben wir es vor allem dem Klassiker Lotto 6 aus 49, den immer beliebteren Rubbellosen, aber auch dem traditionsreichen Fußball-Toto. Eine gute Mischung.” Der Lotto-Chef verwies auch auf die weiter boomenden Internet-Einsätze. Sie lagen mit 75 Millionen Euro um 20,2 Prozent über dem Vergleichzeitraum.

    Baden-württembergische Millionengewinne
    Ebenfalls positiv bewertete Georg Wacker die fast schon gewohnt hohe Zahl der baden-württembergischen Millionengewinne innerhalb des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB): „Dass der Südwesten regelmäßig vor den bevölkerungsreicheren Bundesländern liegt, ist eigentlich entgegen der Wahrscheinlichkeit. Die Tipper zwischen Breisgau und Odenwald haben offenbar einen besonderen Draht zu Fortuna.” In der ersten Jahreshälfte fielen bei Lotto Baden-Württemberg bislang 60 Gewinne von 100 000 Euro oder mehr an. 14 Lotto-Spielern gelang der sprichwörtliche „Sechser“. Über alle Spielarten gab es 14 Millionentreffer. Der mit 63,6 Millionen Euro mit Abstand größte Einzelgewinn des Jahres im „Ländle” wurde Mitte März im Ortenaukreis erzielt.

    Erfolgreiches Modell seit vielen Jahrzehnten
    Die Erträge der staatlichen Lotterien landen nicht bei privaten Anteilseignern oder Aktionären, sondern kommen dem Gemeinwohl zugute. Besonders in wirtschaftlich schwieriger Zeit zeigen sich die Stärke und Verlässlichkeit dieses seit vielen Jahrzehnten erfolgreichen Modells. Lotto Baden-Württemberg erwirtschaftete bis Anfang Juli rund 211 Millionen Euro für das Land. Diesen Betrag bilden 93 Millionen Euro Lotteriesteuer und 118 Millionen Euro Rein- und Zweckerträge. Diese setzt das Land über den Wettmittelfonds für Sport, Kunst und Kultur, Denkmalpflege und soziale Projekte ein.

    Neuer Glücksspielstaatsvertrag
    Seit 1. Juli gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag, den die Bundesländer beschlossen haben. Er steht für eine Zeitenwende: Bisher illegale und teils besonders suchtgefährdende Glücksspiele im Internet wie virtuelle Automatenspiele, Online-Casino-Spiele und Online-Poker sind nun unter strengen Auflagen erlaubt. Lotto Baden-Württemberg reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen und plant neue Produkte. Die dafür notwendige technische Infrastruktur hat die Landestochter in den vergangenen Monaten geschaffen. „Der Glücksspielstaatsvertrag schlägt ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Lotto Baden-Württemberg auf. Wir möchten Spielinteressierten eine verlässliche und seriöse Alternative zu privaten oder möglicherweise weiter illegalen Anbietern offerieren. Deshalb werden wir unser Portfolio erweitern, sobald wir die Genehmigung dafür haben“, sagt Wacker. Die neuen Lizenzen für bisher verbotene Online-Glücksspiele können seit 1. Juli beantragt werden. Ursprünglich sollten die Erlaubnisse bereits zum 1. Juli möglich sein.

    pi

  • Fachleute warnen vor Online-Casinos

    MAINZ // Nach außen wirkt das Zocken im Internet meist ganz unauffällig. Das Umfeld, egal ob privat oder am Arbeitsplatz, bekommt davon oft gar nichts mit. Aber Online-Glücksspiele bergen große Risiken. „Während ich im Internet eine Wette platziere, kann ich so tun, als würde ich mein Smartphone checken oder eine Nachricht schreiben. Es ist sozial verträglich, quasi vor aller Augen zu zocken“, schildert Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht (FAGS) anlässlich der Veröffentlichung des DHS Jahrbuchs Sucht 2021.

    Suchtpräventiver Sicht
    Gefahren aus suchtpräventiver Sicht sehen Fachleute auch durch die geplante Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags. Online-Casinos sind in Deutschland bislang illegal. Das ändert sich voraussichtlich ab dem 1.  Juli 2021 mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags. „Der vorliegende Entwurf enthält trotz Verbesserungen beim Spielerschutz nach wie vor erhebliche Mängel. Diese fördern Suchtrisiken und erhöhen eine Gefährdung von Spielerinnen und Spielern“, betont Peter Raiser, stellvertretender Geschäftsführer der [link|https://t1p.de/nz9x]Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)[/link]. In einer Stellungnahme spricht man sich bei der DHS daher gegen die Ratifizierung des Glücksspielstaatsvertrags bei gleichzeitiger Verlängerung des bisher gültigen dritten Staatsvertrags aus.

    Glücksspiel-Markt 2019: 44,2 Milliarden Euro
    Wie aus dem „DHS Jahrbuch Sucht 2021“ hervorgeht, wurde auf dem legalen deutschen Glücksspiel-Markt 2019 ein Umsatz – gleichbedeutend mit Spieleinsätzen – von 44,2 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 3,5 Prozent. Der Umsatz der gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben ist um 11,9 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro gesunken. „Nachdem sich im Jahr 2020 im Spielhallen-Sektor zunächst eine Stabilisierung der Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres abzeichnete, wird für das Gesamtjahr nach dem Lockdown infolge der Corona-Pandemie mit einem Rückgang um 50 Prozent gerechnet“, sagt Glücksspielexperte Gerhard Meyer im DHS-Jahrbuch. Die Bruttospielerträge des regulierten Markts erreichten 2019 ein Volumen von knapp 11,5 Milliarden Euro (minus 5,8 Prozent). Auf dem nichtregulierten Markt wurde ein geschätzter Ertrag von 2,2 Milliarden Euro erzielt (minus 16,2 Prozent). Die glücksspielbezogenen Einnahmen des Staates aus erlaubten Angeboten lagen 2019 nahezu unverändert bei 5,4 Milliarden Euro.

    Neuer Glücksspielstaatsvertrag
    Im Rahmen der weitreichenden Marktöffnung durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag wird es für Anbieter von Online-Casinospielen auch darum gehen, potenzielle neue Spieler zu gewinnen, warnen Suchtexperten. „Das gleicht einer Kundenbeschaffungsmaßnahme in diesem gefährlichen Markt. Wie eine aktuelle Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, spielen auf die gesamte Bevölkerung bezogen in Deutschland bislang vergleichsweise sehr wenige Menschen Online-Glücksspiele“, erklärt Ilona Füchtenschnieder. Vermutungen, das Online-Glücksspiel könne durch die Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erleben, sieht die Suchtexpertin aktuell noch nicht bestätigt: „Wir beobachten während der Corona-Krise auch positive Effekte auf das Suchtverhalten. Glücksspielende, die bisher in Spielhallen gespielt haben, wandern nicht zwangsläufig ins Internet ab.“

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  • Lottoverkaufsstellen halten ihre starke Marktposition

    WIESBADEN // Der terrestrische Vertrieb von Lotto Hessen blieb auch 2020 auf Erfolgskurs: Vom Gesamtumsatz der staatlichen Lotteriegesellschaft in Höhe von 734,7 Millionen Euro entfielen knapp 624 Millionen Euro beziehungsweise fast 85 Prozent auf die rund 2100 Lottoverkaufsstellen im Land.

    Annahmestellen im Lockdown
    In den Monaten des pandemiebedingten Lockdowns mussten in der Spitze nie mehr als fünf Prozent der hessischen Annahmestellen schließen. „In Zeiten, in denen nichts wirklich normal ist, bilden unsere Verkaufsstellen ein wichtiges Stück gewohnte Alltagsnormalität, die uns allen derzeit so fehlt“, sagt Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen. Und er fügt hinzu: „Den Traum vom Glück möchte man sich eben gerade in diesen schwierigen Zeiten nicht nehmen lassen – er ist vielleicht wichtiger denn je.“

    Bestes Ergebnis
    Mit fast 735 Millionen Euro Jahresumsatz nach 656,9 Millionen Euro im Vorjahr hat Lotto Hessen 2020 sein mit Abstand bestes Ergebnis in der über 70-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt – noch nie wurde in Hessen so viel getippt wie im vergangenen Jahr. „Angesichts der Pandemie ist dieses Rekordergebnis eines, mit dem auch wir nicht unbedingt gerechnet hatten“, erklärt Sundermann. In erheblichem Maß hat dazu der deutlich gestiegene Online-Umsatz beigetragen, der um 41 Prozent auf 111 Millionen Euro zulegte und damit einen Anteil von 15,1 Prozent am Gesamtumsatz (2019: 12,7 Prozent) hatte.

    Neuer Rekord
    Einen neuen Rekord gab es auch beim Ergebnis für das Gemeinwohl: 151,4 Millionen Euro nach 129 Millionen im Jahr zuvor stellte Lotto Hessen dem Land für das Gemeinwesen zur Verfügung. Diese Summe wird zur Förderung von Sport, Kultur, Sozialem und der Denkmalpflege im Land eingesetzt. Hinzu kommen weitere 123,4 Millionen Euro in Form von Steuern. „Viele betrachten die Erträge für das Gemeinwohl in Hessen schon als selbstverständlich, weil Lotto Hessen seit 1949 Jahr für Jahr Mittel bereitstellt. Das mögen sie auch sein, vor allem aber sind diese Beträge unverzichtbar für unser Land und seine Menschen“, erläutert Sundermann.

    Unterstützung in der Corona-Krise
    Ergänzend dazu unterstützt Lotto Hessen eine Vielzahl von Sponsoringpartnern in Sport und Kultur – und das auch unverändert in der Corona-Krise. Sundermann: „Denn keiner von uns möchte nach der Pandemie plötzlich feststellen müssen, dass wir keine Konzerte und keine Sportveranstaltungen mehr erleben, weil die Verantwortlichen nicht mehr existieren. Unsere Partner stehen für unser aller Lebensqualität in Hessen – und die wollen wir gemeinsam so weit wie möglich für die Zeit danach erhalten.“

    Glück für Hessens Tipper
    Viel Glück hatten 2020 auch Hessens Tipper, gleich 13 fuhren im vergangenen Jahr Millionengewinne ein, mehr als doppelt so viele wie 2019 und so viele wie noch nie seit der Einführung des Euro. Insgesamt wurden 334 Millionen Euro an die Spielteilnehmer ausgezahlt.

    Erster Platz
    Bei den Produkten lag mit einem Umsatzanteil in Höhe von 44,3 Prozent nach wie vor Lotto 6 aus 49 vorn. Das Traditionsprodukt konnte den Umsatz von 284,3 auf 325,6 Millionen Euro steigern, was maßgeblich auf die im September durchgeführte Gewinnplanänderung – inklusive Preiserhöhung – sowie eine Reihe attraktiver Jackpot-Phasen im vergangenen Jahr zurückzuführen ist. Darüber hinaus fand der in Hessen um vier auf 18 Tippfelder erweiterte Spielschein für den Klassiker die Akzeptanz der Tipper. Gut fünf Millionen Euro Mehreinsatz sei allein auf diese Erweiterung der Tippfelder zurückzuführen.

    Zweiter Platz
    Den zweiten Platz belegte erneut die in allen Bundesländern sowie 17 weiteren europäischen Staaten angebotene Lotterie Eurojackpot mit einem Umsatzanteil von 20,4 Prozent. Hier wurde in Hessen ein Plus von knapp 16 Prozent auf 149,6 Millionen Euro verzeichnet.

    Dritter Platz
    Auf Platz 3 schoben sich erstmals die Rubbellose der Sofortlotterie, deren Umsatz um 11,7 Prozent auf 80,9 Millionen Euro gesteigert wurde.

    Neue Varianten
    Im laufenden Jahr 2021 will Lotto Hessen zum Wohl des Gemeinwesens den Umsatz des Vorjahrs konsolidieren und wenn möglich ausbauen, „auch wenn das in Zeiten zunehmender regulativer Beschränkungen schwierig wird“, sagt Sundermann. Auf der Produktseite ist die Einführung einer neuen Variante der täglichen Zahlenlotterie Keno mit dem Namen „Keno easy“ geplant. Diese soll zweimal pro Woche spielbar sein. „Wir erhoffen uns dadurch für diese von der Spielformel her wohl spannendste Lotterie neue Spieler, denn mit nur zwei geplanten Ziehungen pro Woche wird ‚Keno easy‘ nicht dem gesetzlich vorgeschriebenen Kundenkartenzwang unterliegen.“ Bei Keno gewinnt man im Gegensatz zu allen anderen Lotterien auch mit null Richtigen. 14 weitere Landeslotteriegesellschaften haben bereits ihr Interesse signalisiert, das federführend von Lotto Hessen angebotene Keno um die „easy“-Variante zu ergänzen.

    Deutsche Sportlotterie
    Darüber hinaus plant Sundermann, die Deutsche Sportlotterie bald gemeinsam mit weiteren Landeslotteriegesellschaften anzubieten. Dazu soll eine hessische Lizenz als Modell dienen, die auch in anderen Bundesländern einen Vertrieb in den jeweiligen Annahmestellen auf Basis einer landesweiten Lizenz ermöglichen soll. Eine entsprechende Genehmigung vorausgesetzt, wird sich das staatliche Lotterieunternehmen auch mit Online-Casinospielen befassen. Für diese bislang in Deutschland offiziell nicht zugelassene Spielart eröffnet der neue Glücksspielstaatsvertrag Spielräume. Der Staatsvertrag tritt am 1. Juli in Kraft, sofern ihm 13 der 16 Parlamente der Bundesländer zustimmen.

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  • Sportlotterie steht vor dem Aus

    WIESBADEN // Die Deutsche Sportlotterie (DSL) hat keine Erlaubnis mehr, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und darf nicht mehr über die Spielscheine von Lotto Hessen angeboten werden. Weil die Soziallotterie nicht mindestens, wie vorgegeben, 30 Prozent der Erlöse als Reinertrag erwirtschaftet, hatte das nach dem Glücksspielstaatsvertrag zuständige rheinland-pfälzische Innenministerium Ende 2019 die beantragte Verlängerung der Betriebserlaubnis bis Mitte 2021 abgelehnt.

    Zwei Eilanträge
    Mit Beschlüssen vom 20. November hat nun die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Wiesbaden zwei Eilanträge der Antragstellerin, einer gemeinnützigen Gesellschaft mit Sitz in Wiesbaden, die die Deutsche Sportlotterie (DSL) betreibt, abgelehnt. Diese Eilanträge waren zum einen darauf gerichtet, der DSL vorläufig die Aufrechterhaltung ihres Betriebs längstens bis zum 30. Juni 2021 zu gestatten, zum anderen sollte der DSL die Einbindung ihres Angebots auf den Spielscheinen „Eurojackpot“ und „6 aus 49“ von Lotto Hessen vorläufig gestattet werden.

    Der Reinertrag
    Die Erlaubnis beinhaltete die Regelung, dass der Reinertrag der Lotterie mindestens 30 Prozent der Summe der Entgelte (einschließlich der Bearbeitungsgebühr) betragen müsse. Der gesamte Reinertrag sei für gemeinnützige Zwecke zu verwenden.

    Der Lotteriezweck
    Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die DSL die Voraussetzungen zur nachhaltigen Erfüllung des Lotteriezwecks über die Generierung von mindestens 30 Prozent Reinerträgen für den beantragten Erlaubniszeitraum nicht einhält und nicht wirtschaftlich veranstaltet werden kann. Gegen die Beschlüsse (Az.: 5 L 1988/19.WI und 5 L 712/20.WI) kann die Antragstellerin Beschwerde beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel erheben.


    vi

  • „Paradigmenwechsel in der deutschen Glücksspielpolitik“

    STUTTGART // „Die Annahmestellen sind und bleiben das Rückgrat des Unternehmens. Hier werden rund 85 Prozent der Umsätze erwirtschaftet.“ Das erklärt Georg Wacker, Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg, in dem aktuell vorgelegten Geschäftsbericht 2019 der staatlichen Lotteriegesellschaft. Gleichzeitig unterstreicht der Lotto-Chef, dass sich die staatliche Lotteriegesellschaft auf veränderte Marktbedingungen einstellen wird.

    Jeder sechste in Baden-Württemberg spielt Lotto
    In den 3150 lizenzierten Annahmestellen sind etwa 15 000 Mitarbeitende tätig. Etwa jede sechste Person in Baden-Württemberg gibt regelmäßig einen Tipp ab. „Den persönlichen Kontakt vor Ort und den Service für die Menschen kann nur die Annahmestelle garantieren“, so Wacker. Um den stationären Vertrieb zu unterstützen, wurde im vergangenen Jahr wieder ein Lotto-Partnertag veranstaltet, der von rund 2000 Annahmestellenleitern und ihren Mitarbeitern besucht wurde. Auf dem Lotto-Partnertag sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl: „Die Annahmestellen sind generationenübergreifend beliebt und wirklich bedeutend, um die Nahversorgung sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum sicherzustellen.“

    Testkäufe durch externe Agenturen
    In den Annahmestellen des Landes wurden im Jahr 2019 laut Geschäftsbericht 6508 Testkäufe durchgeführt, hauptsächlich durch externe Testkaufagenturen. Testkäufe dienen, wie es weiter heißt, in erster Linie zur Sicherung der Einhaltung der Vorgaben aus dem Glücksspiel-Staatsvertrag und des Landesglücksspielgesetzes Baden-Württemberg. Aufgrund wiederholter Verstöße hat sich die Gesellschaft im zurückliegenden Jahr von 13 Annahmestellen getrennt.

    Umfangreiches Schulungsangebot
    Die stationären Vertriebspartner des staatlichen Glücksspielunternehmens profitieren von einem umfangreichen Schulungsangebot zu den Themenkomplexen Produktwissen, Bedienung der Online-Technik sowie Spielsuchtprävention und Jugendschutz. Zusätzlich zu den Präsenz-Schulungsangeboten können die Lerninhalte auch online und damit zeit- und ortsunabhängig von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus wahrgenommen werden. Ziel dieses zusätzlichen E-Learning-Portals ist ein sogenannter Blended-Learning-Ansatz, bei dem Lerninhalte auf dem Weg vermittelt werden, der am effizientesten für die Teilnehmer ist.

    E-Learning-Portale
    E-Learning soll den Annahmestellenleitern und ihrem Personal auch dabei helfen, die Vorgaben des Jugend- und Spielerschutzes im täglichen Geschäftsbetrieb zu gewährleisten. So wird beispielsweise im E-Learning-Portal ein von der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart entwickeltes Lernmodul zur Spielsuchtprävention bereitgestellt. Dies müssen alle Annahmestellen absolvieren. Zusätzlich gibt es einen Trainingskurs zum Thema Testkäufe wegen des Jugend- und Spielerschutzes. Derzeit stehen den Annahmestellen rund 20 verschiedene Lerneinheiten online zur Verfügung, weitere werden hinzukommen.

    Kooperation mit Handelsketten
    „Der Vertrieb ist im Wandel. Dies erfordert ständige Anpassungen“, heißt es im Geschäftsbericht weiter. Deshalb wird Lotto Baden-Württemberg zukünftig insbesondere die Kooperation mit Handelsketten weiter ausbauen, um hier neue Vertriebspartner zu finden. Im vergangenen Jahr wurde ein Feldtest mit acht sogenannten Lotto-Quick-Annahmestellen absolviert. Die Idee dabei ist es, Erfahrungen mit einem reduzierten Spielangebot und einem einfach zu bedienenden Terminal zu sammeln. Es habe sich gezeigt, dass die Kunden das Prinzip der papierlosen Spielscheinabgabe annehmen und die kürzeren Wege schätzen würden.

    Offen und liberal
    Näher geht Geschäftsführer Georg Wacker auf den Glücksspielstaatsvertrag ein. „Die Diskussionen um den neuen Glücksspielstaatsvertrag, der ab 1. Juli 2021 gelten wird, haben eine große Dynamik angenommen. Hier galt es, Position zu beziehen.“ Gegen Ende des Jahres 2019 sei klar geworden, wie die Politik den Glücksspielmarkt gestalten will – nämlich sehr offen und liberal. „Zuvor zu Recht verbotene, schnelle Online-Produkte, die mit den gängigen Automatenspielen identisch sind, können nun ab Juli 2021 mit entsprechenden Lizenzen in Deutschland angeboten werden. Dies kommt einem Paradigmenwechsel in der deutschen Glücksspielpolitik gleich, worauf sich unser Unternehmen einstellen wird“, so Wacker.

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  • Verwaltungsgericht Darmstadt stoppt die Vergabe von Konzessionen für Sportwetten

    DARMSTADT // Das Verwaltungsgericht Darmstadt hat in einem Eilverfahren mit Beschluss vom 1. April 2020 das aktuell stattfindende Konzessionsvergabeverfahren gestoppt. Vorläufig dürfen deshalb bundesweit keine Lizenzen für Sportwetten an teilnehmende Bewerber vergeben werden.

    Vergabeverfahren
    Das Vergabeverfahren liegt in den Händen des Landes Hessen, vertreten durch das Regierungspräsidium Darmstadt. Antragssteller ist der in Österreich ansässige Sportwettenanbieter Vierklee. Der Anwalt dieses Unternehmens hatte unter anderem vorgetragen, im Konzessionsvergabeverfahren sei die Einhaltung der in der aktuellen Fassung des Glücksspielstaatsvertrages verankerten Maßstäbe für ein transparentes und nicht diskriminierendes Vergabeverfahren nicht gewährleistet, mit der Folge, dass Vierklee durch die nunmehr unmittelbar bevorstehende Vergabe von Konzessionen an Mitbewerber Wettbewerbsnachteile zu befürchten habe. Dem ist das Gericht in wesentlichen Punkten gefolgt.

    Beschluss
    Durch den Beschluss gerät das gesamte Vergabeverfahren ins Stocken. Private Wettunternehmen, die sich beworben haben, erhalten nun keine deutsche Konzession, werden aber trotzdem hierzulande weiter aktiv sein, etwa mit Lizenzen aus Malta oder Gibraltar.

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