„Reflexion erforderlich“

MAINZ // Wie schon in den vergangenen Jahren hat Die Tabak Zeitung Vertreter der wichtigen Branchenverbände gebeten, für unsere Leser einen Ausblick aufs Jahr 2018 zusammenzustellen. In dieser Ausgabe finden Sie den dritten Teil unserer kleinen Serie. Folge 3: der Deutsche Zigarettenverband (DZV).

Die vergangenen beiden Jahre haben für die Branche mit der Einführung von Schockbildern, umfangreichen Zusatzstoffverboten, fehlenden Produktionsumstellungsfristen und rechtswidrigen Vorschriften für die Warenpräsentation gravierende Markteingriffe gebracht, mit deren Auswirkungen die Unternehmen der deutschen Tabakwirtschaft bis heute zu kämpfen haben.

Im Interesse des Wirtschaftsstandorts Deutschland, der einhunderttausend Beschäftigten in der Wertschöpfungskette Tabakwirtschaft und unserer Kunden ist jetzt ein Innehalten nötig. Wir brauchen dringend ein Regulierungsmoratorium für die laufende Legislaturperiode und keine neuen Verbote und bürokratischen Lasten.

Die neue Bundesregierung, in welcher Zusammensetzung auch immer, muss nun die Folgen des neuen Rechtsrahmens über einen längeren Zeitraum beobachten, eine kritische Reflexion der bisherigen Regelungen ist erforderlich. Andernfalls besteht nicht nur ein Risiko für die deutsche Tabakwirtschaft, sondern auch für andere Konsumgüterindustrien wie die Hersteller alkoholischer Getränke oder zucker-, salz- oder fetthaltiger Lebensmittel. In Deutschland darf es nicht weiter leichtfertig zu Einschränkungen marktwirtschaftlicher Grundregeln kommen.

Der DZV wird sich darüber hinaus 2018 vor allem mit der Implementierung des ab Mai 2019 geplanten Track & Trace-Systems für Tabakerzeugnisse auf Einzelverpackungsebene befassen. Wir möchten gemeinsam mit den zuständigen Behörden für praktikable und möglichst einfach anzuwendende Lösungen für Industrie, Mittelstand und Handel sorgen. Großes Augenmerk werden wir auf die Wahrung unserer Exportinteressen in Drittmärkte legen. Dazu wird der DZV eine Initiative beim Bundeswirtschaftsministerium, den Botschaften von Drittstaaten und den Außenhandelskammern in diesen Ländern starten. Damit soll die Einbeziehung von Exportware in das europäische T&T-System kompensiert werden, die de facto ein technisches Handelshemmnis darstellt.

(DTZ 03/18)

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