BERLIN // Für die Gesamtauflagen deutscher Zeitungen und Zeitschriften sind laut Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) im dritten Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal nur noch leicht rückläufige bis leicht ansteigende Auflagen zu verzeichnen. Die Abwärtskurve der Tageszeitungen verlaufe flacher, bei den Publikumszeitschriften sei seit geraumer Zeit wieder ein leichter Anstieg der Gesamtauflage zu verzeichnen.
Tageszeitungen
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im dritten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 18,5 Millionen Exemplare verkauft. Die Tagespresse verliert damit gegenüber dem Vorquartal 1,5 Prozent ihrer verkauften Auflage (2/2015: 18,8 Millionen Exemplare), im Jahresvergleich beträgt der Rückgang noch 4,4 Prozent (3/2014: 19,4 Millionen Exemplare). Weiter ansteigend sind hingegen die Verkäufe der ePaper, deren Anteil am Gesamtergebnis der Tagespresse sich innerhalb eines Jahres um knapp 200 000 auf aktuell 770 000 Ausgaben erhöht hat.
Wochenzeitungen
Die Auflagen der wöchentlich erscheinenden Zeitungen zeigen sich im zurückliegenden Quartal bei 1,7 Millionen durchschnittlich pro Woche verkauften Exemplaren stabil, nachdem das Vorquartal durch die Einstellung eines Titels verzerrt war. Der Vorjahresvergleich ergibt durch diesen Effekt einen Rückgang um 4,3 Prozent (3/2014: 1,7 Millionen Exemplare).
Publikumszeitschriften
Die verkaufte Gesamtauflage der Publikumszeitschriften liegt im dritten Quartal um 1,8 Prozent über dem Ergebnis des Vorquartals und weist mit 98,8 Millionen Exemplaren durchschnittlich pro Ausgabe seit geraumer Zeit wieder eine positive Entwicklung auf. Der Jahresvergleich ergibt mit einem Minus von 3,6 Prozent eine deutlich abflachende Kurve (3/2014: 102,6 Millionen Exemplare). Der Anteil der Digitalausgaben legte mit rund 6,0 Prozent auf 650 000 verkaufte Nutzungsrechte auch hier deutlich zu.
Ein Blick auf die drei auflagenstärksten Nachrichtenmagazine Spiegel, Stern und Focus zeigt eine anhaltend rückläufige Entwicklung. So hat der Stern fast 12 Prozent an Verkaufsauflage im Einzelverkauf verloren, das sind durchschnittlich 27 413 Exemplare. Laut IVW gingen im dritten Quartal noch knapp 209 000 Exemplare je Folge über den Ladentisch. Auch der Wettbewerber Spiegel meldete im Einzelverkauf ein Minus von 4,4 Prozent und damit noch rund 249 000 Exemplare, die abgesetzt wurden. Beim Focus waren es im Einzelverkauf fast 76 000 Exemplare, 9,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Sonstige Verkauf von Focus schrumpfte um 29,4 Prozent auf 8 076.
Dass es auch anders geht, sieht man beispielsweise beim Magazin Landidee, das auch in diesem Quartal wieder positiv hervorsticht. kh
(DTZ 44/15)
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