„Höchstes Niveau“

DORTMUND // Nach der Messe ist vor der Messe. Schon jetzt haben die Macher der Inter-tabac Pläne für 2015 (Messetermin: 18. bis 20. September): „Wenn in der Branche über Tabak gesprochen wir, dann geschieht das in Dortmund“, stellte Sabine Loos, Chefin der Westfalenhallen, fest, „daher haben wir uns entschlossen, die gesamte Prozesskette abzubilden.“ Im Klartext: Die Inter-tabac wird im kommenden Jahr durch die Produktions-Fachmesse Inter-supply ergänzt.

Dass die Messeveranstalter sich so selbstbewusst zeigen, liegt vor allem am enormen Zuspruch, den die Inter-tabac in diesem Jahr hatte. 499 Aussteller aus 48 Ländern, dabei 169 deutsche Unternehmen, zeigten ihre Produkte erstmals in fünf Messehallen. Thomas Schäfer, Hauptge‧schäftsführer des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland, brachte es auf den Punkt: „Die Inter-tabac beweist Jahr für Jahr aufs Neue, dass sie sich auf höchstem Niveau positiv weiter entwickelt.“

Wie in den Vorjahren war der Freitag dabei besonders für die Besucher aus der Industrie interessant; Daniel Ludwig vom Automatenspezialisten Hesa innovations etwa zeigte sich aber auch vom Besucherandrang an den Folgetagen angetan. Und Amadeo Roig, Deutschland Manager der Azkoyen-Gruppe, konstatierte: „Die Sonderfläche ‚Zigarettenautomaten'‘ war eine gute Idee. Für unsere Branche gab es sonst zuletzt keine Messeplattform mehr.“

Zugleich lobten viele Aussteller die Professionalität der Fachbesucher – Motto: wenige Probensammler, viele ernsthaft Interessierte. Christian Hinz, Chef von Gizeh Raucherbedarf: „Die Qualität der Gespräche an unserem Stand ist deutlich gestiegen.“ Andere wie Sven Heeder, Chef des E-Zigaretten-Spezialisten RedKiwi, sahen das ganz ähnlich: „Die Besucher wissen meist sehr genau, was sie wollen.“

Die TPD 2 nahm – zumindest in der Wahrnehmung vieler Messegäste – eine geringere Rolle als noch im Vorjahr ein. Immerhin: Jetzt besteht Gewissheit, auch wenn etwa Patrick Engels, Pöschl-Chef und Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), die Politik aufforderte, zügig für Rechtssicherheit zu sorgen. „Tabakmaschinen gibt es nicht von der Stange“, mahnte er, es gebe nur wenige Anbieter, so dass es bei der – oft aufwändigen – Umstellung der Anlagen zu Verzögerungen kommen könne. „Womöglich können einige Anbieter zum Inkrafttreten der TPD 2 keine rechtskonformen Produkte herstellen“, so Engels. Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels, wies im Zusammenhang mit der neuen TPD darauf hin, dass „die Schockbilder in der jetzt vorgesehenen Größe nicht nur die legalen Produkte, sondern auch die Kunden – egal ob Raucher oder Nichtraucher – sowie die Mitarbeiter diskriminieren werden, weil sie sich dann in einem Gruselkabinett befinden werden“. Da diese Bilder die Ziele der Gesetzgebung in anderen Ländern zudem nicht erreicht hätten, sei dies umso tragischer.

Und noch ein Thema brennt der Zigarettenindustrie unter den Nägeln: der hohe Anteil nicht in Deutschland versteuerter, aber hierzulande konsu‧mierten Produkte. Deren Anteil beträgt in den ostdeutschen Bundesländern laut Deutschem Zigarettenverband (DZV) 42 Prozent. „Damit entgehen dem Bundeshaushalt jährlich 2,1 Milliarden Euro“, rechnete Jan Mücke, DZV-Geschäftsführer, vor, „das entspricht dem Dreieinhalbfachen der geplanten Automaut oder 210 Kilometern neuer Autobahn.“
max

(DTZ 39/14)

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