Schlagwort: Rauchtabakindustrie

  • „Prohibition und Repression funktionieren nicht“

    BRÜSSEL // Peter van der Mark vertritt gegenüber der Europäischen Union die Interessen der Rauchtabakindustrie. DTZ hat den Generalsekretär der European Smoking Tobacco Association (Esta) besucht und ihn zu Steuern, Regulierung und vielen weiteren Aufgabengebieten seiner Arbeit befragt.

    Das ausführliche Gespräch lesen Sie in der aktuellen DTZ-Ausgabe 23. max

  • Verbände im Zwiegespräch

    BERLIN // Gipfeltreffen in Berlin: Auf Bitten von DTZ trafen sich die Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes und des Verbandes der Rauchtabakindustrie, Jan Mücke und Michael von Foerster, zum Gespräch. Während draußen, nur wenige Meter vom Gendarmenmarkt, der Mairegen fiel, diskutierten die beiden Verbandsmanager über die Tabakproduktdirektive (TPD 2) und ihre nationale Umsetzung in Deutschland, das Tabakerzeugnisgesetz.

    Dabei fielen Begriffe wie „Katastrophe“ und „Desaster“. Sowohl Mücke als auch von Foerster bewerten die Situation als zumindest angespannt für die gesamte Branche und vor allem für den Mittelstand als existenziell bedrohlich. Und mit Track & Trace, Mentholverbot und anderen Wirtschaftsbarrieren bleibt die Lage alarmierend.

    Dennoch: Zwischen den Zeilen war zu spüren, dass die Verbandsgeschäftsführer mit einer Art realistischem Optimismus nach vorn blicken.

    Lesen Sie das gesamte Interview in der Printausgabe DTZ 20/17 auf den Seiten 5 und 6. Außerdem in dieser Ausgabe: Jede Menge Infos, Ausblicke und Stellungnahmen zu „Ein Jahr TPD 2“.

    max

    (DTZ 20/17)

  • Stabiler Feinschnittmarkt in 2014

    BONN // Mit Blick auf die Veröffentlichung der Amtlichen Banderolenstatistik des Statistischen Bundesamtes kommentiert der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie VdR die Absatz- und Steuerzahlen im deutschen Tabakmarkt.

    Der Absatz von Feinschnitttabaken hat in 2014 mit rund 25.700 Tonnen versteuerter Menge knapp das Vorjahresniveau von 25.734 Tonnen verfehlt (minus 0,1 Prozent). Gleichzeitig stieg das Preisniveau bei Feinschnitttabaken aufgrund der Tabaksteuererhöhung vom 1. Januar 2014 um durchschnittlich 5,1 Prozent. Dadurch konnten die Tabaksteuereinnahmen aus dem Verkauf von Feinschnitttabaken in 2014 auf das Rekordniveau von über 1,8 Milliarden Euro angehoben werden (plus 4,3 Prozent).

    „Wir freuen uns, dass das Volumen bei Feinschnitttabaken trotz steuerbedingt gestiegener Preise im Wesentlichen demjenigen des Vorjahres entspricht,“ sagt Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer im Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR).

    „Somit hat sich auch in 2014 gezeigt, dass maßvolle Steuerschritte dem Fiskus echte Mehreinnahmen bescheren können, sofern sie in kleinen Schritten und über mehrere Jahre erfolgen.“ Insgesamt konnte das Tabaksteueraufkommen aller Tabakerzeugnisse mit 14,263 Milliarden Euro das hohe Vorjahresniveau von 14,130 Milliarden Euro nochmals übertreffen.

    Welche Auswirkungen die jüngste Tabaksteueranhebung vom 1. Januar haben wird, bleibt u.a. vor dem Hintergrund der kostspieligen Umsetzungsarbeiten der Tabakwirtschaft zur Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie ungewiss. Den erneuten Zuwachs bei Pfeifentabaken mit einem Absatzvolumen von 1.359 Tonnen in 2014 (plus 13,2 Prozent) sieht man im VdR mit gemischten Gefühlen. „Es handelt sich hierbei ausschließlich um ein Wachstum bei Wasserpfeifentabaken. Klassische Pfeifentabake sind leider erneut rückläufig.“ so Marx weiter.
    red

    (DTZ 04/15)

  • „Höchstes Niveau“

    DORTMUND // Nach der Messe ist vor der Messe. Schon jetzt haben die Macher der Inter-tabac Pläne für 2015 (Messetermin: 18. bis 20. September): „Wenn in der Branche über Tabak gesprochen wir, dann geschieht das in Dortmund“, stellte Sabine Loos, Chefin der Westfalenhallen, fest, „daher haben wir uns entschlossen, die gesamte Prozesskette abzubilden.“ Im Klartext: Die Inter-tabac wird im kommenden Jahr durch die Produktions-Fachmesse Inter-supply ergänzt.

    Dass die Messeveranstalter sich so selbstbewusst zeigen, liegt vor allem am enormen Zuspruch, den die Inter-tabac in diesem Jahr hatte. 499 Aussteller aus 48 Ländern, dabei 169 deutsche Unternehmen, zeigten ihre Produkte erstmals in fünf Messehallen. Thomas Schäfer, Hauptge‧schäftsführer des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland, brachte es auf den Punkt: „Die Inter-tabac beweist Jahr für Jahr aufs Neue, dass sie sich auf höchstem Niveau positiv weiter entwickelt.“

    Wie in den Vorjahren war der Freitag dabei besonders für die Besucher aus der Industrie interessant; Daniel Ludwig vom Automatenspezialisten Hesa innovations etwa zeigte sich aber auch vom Besucherandrang an den Folgetagen angetan. Und Amadeo Roig, Deutschland Manager der Azkoyen-Gruppe, konstatierte: „Die Sonderfläche ‚Zigarettenautomaten'‘ war eine gute Idee. Für unsere Branche gab es sonst zuletzt keine Messeplattform mehr.“

    Zugleich lobten viele Aussteller die Professionalität der Fachbesucher – Motto: wenige Probensammler, viele ernsthaft Interessierte. Christian Hinz, Chef von Gizeh Raucherbedarf: „Die Qualität der Gespräche an unserem Stand ist deutlich gestiegen.“ Andere wie Sven Heeder, Chef des E-Zigaretten-Spezialisten RedKiwi, sahen das ganz ähnlich: „Die Besucher wissen meist sehr genau, was sie wollen.“

    Die TPD 2 nahm – zumindest in der Wahrnehmung vieler Messegäste – eine geringere Rolle als noch im Vorjahr ein. Immerhin: Jetzt besteht Gewissheit, auch wenn etwa Patrick Engels, Pöschl-Chef und Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), die Politik aufforderte, zügig für Rechtssicherheit zu sorgen. „Tabakmaschinen gibt es nicht von der Stange“, mahnte er, es gebe nur wenige Anbieter, so dass es bei der – oft aufwändigen – Umstellung der Anlagen zu Verzögerungen kommen könne. „Womöglich können einige Anbieter zum Inkrafttreten der TPD 2 keine rechtskonformen Produkte herstellen“, so Engels. Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels, wies im Zusammenhang mit der neuen TPD darauf hin, dass „die Schockbilder in der jetzt vorgesehenen Größe nicht nur die legalen Produkte, sondern auch die Kunden – egal ob Raucher oder Nichtraucher – sowie die Mitarbeiter diskriminieren werden, weil sie sich dann in einem Gruselkabinett befinden werden“. Da diese Bilder die Ziele der Gesetzgebung in anderen Ländern zudem nicht erreicht hätten, sei dies umso tragischer.

    Und noch ein Thema brennt der Zigarettenindustrie unter den Nägeln: der hohe Anteil nicht in Deutschland versteuerter, aber hierzulande konsu‧mierten Produkte. Deren Anteil beträgt in den ostdeutschen Bundesländern laut Deutschem Zigarettenverband (DZV) 42 Prozent. „Damit entgehen dem Bundeshaushalt jährlich 2,1 Milliarden Euro“, rechnete Jan Mücke, DZV-Geschäftsführer, vor, „das entspricht dem Dreieinhalbfachen der geplanten Automaut oder 210 Kilometern neuer Autobahn.“
    max

    (DTZ 39/14)

  • Rauchtabakverband: Vorstand bestätigt

    BONN/BENSBERG (DTZ/vi). Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) hat anlässlich seiner Mitgliederversammlung Ende Juni Vorstandswahlen durchgeführt.

    Dabei wurde der bisherige Vorstand für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Neues Vorstandsmitglied wurde mit sofortiger Wirkung Bernd Michahelles, Geschäftsführer der Fa. Santa Fe Natural Tobacco Company Germany. Ebenfalls bestätigt wurden Patrick Engels, Fa. Pöschl Tabak GmbH & Co. KG, als Vorsitzender des VdR und Michael Kaib, Fa. Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, als stellvertretender Vorsitzender des VdR.

    Der VdR ist der Zusammenschluss überwiegend mittelständisch strukturierter Hersteller und Importeure von Feinschnitt, Pfeifentabak, Kau- und Schnupftabak, Zigarren und Zigarillos. Die insgesamt 17 Mitglieder mit ihren ca. 1 200 Mitarbeitern repräsentieren eine Branche, die 2012 fast 27 000 Tonnen Feinschnitt und über 1 000 Tonnen Pfeifentabak hergestellt und vermarktet hat. Der Umsatz der Rauchtabakindustrie lag bei 3,41 Mrd. Euro, davon entfielen 1,81 Mrd. Euro auf Tabaksteuer und 544 Mio. Euro auf Mehrwertsteuer. Mit rund 700 Sorten Pfeifentabak, 300 Sorten Feinschnitt und 100 Sorten Kau- und Schnupftabak ist der im VdR organisierte Industriezweig einer der Garanten für eine hohe Angebotsvielfalt genussaffiner Tabakprodukte.

    (DTZ 28/13)

  • Versteuerung von Tabakwaren kommt nur langsam auf Touren

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die zurückhaltende Nachfrage nach Tabakwaren im ersten Quartal 2013 hat auch auf die Steuereinnahmen und den Bezug von Steuerzeichen spürbare Auswirkungen gezeigt. So bezifferten sich die Tabaksteuereinnahmen über die drei Monate auf insgesamt 2,258 Mrd. Euro und damit 1,9 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Beim Bezug von Steuerzeichen machte sich die negative Marktentwicklung noch stärker bemerkbar: So wurden im 1. Vierteljahr 2013 nur noch für 16,996 Mrd. Zigaretten Banderolen bezogen, 6,8 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. [p][/p]Da die Steuererhöhung nur bei kleineren Teilen des Zigarettensortiments auf die KVP überwälzt worden war, war auch die Entwicklung der Kleinverkaufswerte mit 4,165 Mrd. Euro deutlich rückläufig. Beim Feinschnitt wurde in der Menge mit 5 565,4 Tonnen das Vorjahresquartal zwar ebenfalls verfehlt, doch mit minus 1,4 Prozent fiel der Rückgang nicht so stark aus. Durch die parallel erfolgte steuerinduzierte Preiserhöhung stieg der Kleinverkaufswert der bezogenen Feinschnittsteuerzeichen sogar um 3,7 Prozent auf 711,6 Mio. Euro. Den stärksten Einbruch verzeichnete der Bereich Zigarren/Zigarillos: Hier reduzierte sich die Zahl der bezogenen Steuerbanderolen im 1. Quartal um 13,8 Prozent auf 898,5 Mio. Stück. Die Kleinverkaufswerte dieser Zigarren/Zigarillos reduzierten sich fast ebenso stark um minus 12,6 Prozent auf 181,5 Mio. Euro. Der Markt für Pfeifentabake konnte in den ersten drei Monaten 2013 ein leichtes Plus von 2,6 Prozent auf ein Volumen von 258,0 Tonnen verzeichnen. Der Wert stieg um 0,4 Prozent auf 27,3 Mio. Euro. [p][/p]„Erneut konnten hiervon nur Wasserpfeifentabake profitieren; klassische Pfeifentabake sind weiterhin rückläufig,“ erläuterte Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass die Politik der moderaten kleinen Steuererhöhungen auch im 3. Jahr in Folge zu den prognostizierten Ergebnissen für den Bundeshaushalt sowie zu Stabilität und Planbarkeit, insbesondere für die mittelständischen Marktteilnehmer in Industrie und Handel, führen wird.“ [p][/p]
    Die von etlichen Zigarettenherstellern angekündigten Preiserhöhungen Ende Mai/Anfang Juni werden die Wertigkeit des Marktes und damit auch die Steuereinnahmen wieder erhöhen, vorausgesetzt, die Verbraucher akzeptieren diese steuerinduzierten Preisschritte.
    [p][/p]
    DTZ 18/13

  • BAT verlässt den VDR

    HAMBURG (DTZ/pnf). British American Tobacco Germany, Hamburg, verlässt gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Brinkmann Tabakfabriken GmbH, Bremen, zum 31. Dezember 2012 den Verband der deutschen Rauchtabakindustrie e.V., VDR, in Bonn.

    Aufgrund der gesetzlichen Auslauffrist von Filtercigarillos per Ende 2014, beenden beide Unternehmen ebenfalls die Mitgliedschaft in der Cigar Coalition Europe e.V. (CCE) fristgerecht zum 30. Juni 2012. Die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit von British American Tobacco Germany im europäischen Dachverband der Rauchtabakindustrie, Esta, bleibt von diesem Schritt unberührt.

    Die BAT begründet diese Entscheidung mit der unterschiedlichen Auffassung zwischen British American Tobacco Germany und dem VDR bezüglich der Besteuerung von Feinschnittprodukten. „Wir sind überzeugt, dass wir einen gesamtheitlichen Tabaksteueransatz brauchen, der das heutige und künftige Konsumverhalten berücksichtigt“, betont Ad Schenk, Vorsitzender des Vorstandes von British American Tobacco Germany.

    „Eine überproportionale Bevorzugung von Feinschnittprodukten gegenüber der Fabrikzigarette halten wir für falsch. Obwohl die Fabrikzigarette nur 60 Prozent des gesamten Tabakkonsums ausmacht, generiert sie 90 Prozent des Tabaksteueraufkommens in Deutschland. Das ist nach unserer Auffassung nicht akzeptabel.

    Mit dieser Auffassung konnten wir uns im VdR leider nicht durchsetzen, so dass wir uns zum Austritt entschlossen haben. Wir wollen uns in der Öffentlichkeit und bei allen relevanten Entscheidungsträgern für ein sinnvoll differenziertes und langfristig tragfähiges Tabaksteuerkonzept einsetzen können, das die zunehmende Abwanderung in niedrigst besteuerte Feinschnittprodukte und nicht in Deutschland versteuerte Ware stoppt.“

    (DTZ 49/11)