Schlagwort: Tabakindustrie

  • Tabak-Aktien 2024: Starke Entwicklung

    MAINZ // Traditionell sind die Aktien der Branchen-Riesen gute Anlagen. Im vergangenen Jahr zeigten die Unternehmen neben den recht üppigen Dividenden auch tolle Kursentwicklungen.

    Die Spitzenreiter
    An der Spitze landete ein Trio aus Imperial Brands mit einem Plus von 39,5 Prozent, gefolgt von Altria (37,5 Prozent) und Philip Morris (35,5 Prozent). Auch die BAT-Titel schlugen sich mit einem Anstieg von immerhin 24,8 Prozent beachtlich – und ein gutes Stück als der globale Vergleichsindex MSCI World. Der recht schwache Euro (zu Pfund und Dollar) unterstützte die Performances.

    Lediglich die Anteilsscheine von Japan Tobacco International landeten zwar im schwarzen Bereich, schnitten mit gerade 5,0 Prozent jedoch eher verhalten ab.

    red

  • Menthol in E-Zigaretten

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seine Bewertung von Aromen in E-Zigaretten aktualisiert und dabei keine Verbotsempfehlung für Menthol in E-Zigaretten-Liquids ausgesprochen. Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) und der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) warnen vor möglichen Verboten durch das Bundeslandwirtschaftsministerium.

    Keine gesundheitliche Gefährdung
    Laut der aktuellen Stellungnahme des BfR stellt der Einsatz von Menthol in E-Zigaretten keine gesundheitliche Gefährdung für Konsumenten dar. Zudem gibt es keine Studien, die eine verstärkende Wirkung von Menthol auf die Nikotinaufnahme beim Dampfen belegen. Die Einschätzung weicht von der ursprünglichen Bewertung vom 28. Dezember 2021 ab. Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE, hebt hervor, dass die neue Einschätzung des BfR die geringere Schädlichkeit von E-Zigaretten bestätigt und keine Verbotsempfehlung für Menthol enthält. Er warnt das Bundeslandwirtschaftsministerium davor, auf der Grundlage neue Rechtsverordnungen zu erlassen, die gesundheitspolitische Folgen für Dampfer und mögliche Umsteiger von konventionellen Tabakzigaretten haben könnten.

    Mücke äußert Bedenken hinsichtlich der Rechtsmäßigkeit eines solchen Vorgehens. „Eine Bundesregierung, die nur noch den Übergang bis zur Neuwahl verwaltet und zudem über keine eigene parlamentarische Mehrheit verfügt, muss sich nach allgemeiner Ansicht größtmögliche Zurückhaltung auferlegen. Das gilt nach der Konstituierung des neugewählten Bundestages im März 2025 umso mehr für eine dann nur noch geschäftsführende Bundesregierung. Ein so weitreichender Eingriff, wie das faktische Verbot einer ganzen Kategorie im Verordnungsweg, stieße auf erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken“, betont der BVTE-Hauptgeschäftsführer.
    Menthol spielt eine wichtige Rolle beim Umstieg von herkömmlichen Tabakwaren auf E-Zigaretten, die als potenziell risikoreduziert gelten. Der Inhaltsstoff ist in bis zu 80 Prozent der auf dem deutschen Markt befindlichen E-Zigaretten enthalten. Ein Verbot könnte die Verbreitung illegaler Produkte fördern und das Verbraucherschutzniveau senken.

    Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums
    Sollte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90 / Die Grünen) dennoch ein Verbot in Erwägung ziehen, plant der BVTE, rechtliche Schritte zu unterstützen und die betroffenen Hersteller zur Klage zu ermutigen. Ein spezifisches Verbot von Menthol für E-Zigaretten wäre innerhalb der EU ein Alleingang und könnte Hersteller, Handel und Konsumenten in Deutschland erheblich belasten.

    Kritik auch vom VdeH
    Auch der Verband des E-Zigarettenhandels warnt vor den Auswirkungen eines solchen Verbots. VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland äußert Bedenken, dass eine geschäftsführende Bundesregierung ohne parlamentarische Mehrheit den Schritt gehen könnte. Ein Verbot würde nicht nur das Angebot von E-Zigaretten erheblich einschränken, sondern auch tausende Arbeitsplätze gefährden.

    Ein weiteren Kritikpunkt sieht man im VdeH in der möglichen Abschreckung von Rauchern, die auf E-Zigaretten als weniger schädliche Alternative umsteigen wollen. „Die Geschmacksvielfalt, die Menthol bietet, ist entscheidend für den erfolgreichen Umstieg“, sagt Pohland. Viele ehemalige Raucher berichten von positiven Erfahrungen mit E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung.

    red

  • „Abschluss mit Weitsicht und Vernunft“

    HAMBURG // Die Tarifverhandlungen zwischen der der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Interessensvertretung Arbeitgeber der Cigarettenindustrie (AdC) wurden nach einer Runde Anfang Dezember abgeschlossen. Im Januar 2024 war noch eine Schlichtung nötig. Zu dem Ergebnis äußert sich Ulf Zedler, AdC-Vorstandschef und Verhandlungsführer der Arbeitgeber sowie Leiter Personal und Kultur Deutschland bei Japan Tobacco International in Deutschland.


    Herr Zedler, erst schlichten, dann verhandeln und das alles in nur einem Jahr? Geht Ihnen da der Spaß am Verhandeln nicht aus?

    Ulf Zedler: Das Jahr 2024 war dahingehend schon intensiv, das stimmt. Und es ist auch nicht immer ein Spaß. Aber es freut mich schon, wenn wir uns austauschen, auch mal in der Sache lauter werden, aber im Endeffekt dann sagen können: Wir haben zusammen einen Abschluss mit Weitsicht und Vernunft erzielt.

    Erklären Sie uns das genauer.
    Zedler: Zunächst einmal ist es uns zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder gelungen, einen Abschluss über eine Laufzeit von 24 Monaten zu erzielen. Das bedeutet eine längere Sicherheit und eine gewisse Weitsicht aller Beteiligten. In dieser Zeit werden wir die Entgelte und Ausbildungsvergütungen jetzt einmal um drei Prozent und zum Januar 2026 um weitere 2,3 Prozent erhöhen. Das ist ein vernünftiges Ergebnis, da es unsere wirtschaftliche Lage, das gesunkene Inflationsumfeld und unsere substanziell höheren Verhandlungsergebnisse 2022 und 2023 als Vorleistung achtet.

    Wie kann es gelingen, in nur einer Runde fertig zu werden?
    Zedler: Ehrlich gesagt, haben auch wir damit nicht gerechnet. Aber wir haben es geschafft, sehr schnell aus einem Kreis vieler Stimmen und Meinungen in einen kleineren Gesprächskreis zu kommen. In dem haben wir vieles, was man vielleicht als übliche Rituale bezeichnen kann, beiseitegeschoben und sofort Tacheles gesprochen. Das hat uns sehr geholfen und viel Zeit gespart. Aber das bedarf der Zustimmung aller und das notwendige Vertrauen. Das war diesmal da.

    Jetzt haben Sie 24 Monate Ruhe an der Tariffront. Was wird Sie in der Sozialpartnerschaft beschäftigen?
    Zedler: Die Ruhe bei Tarifen wird uns die Zeit geben, andere Aspekte aufzugreifen. Schon im April 2025 kommen wir wieder alle mit der NGG auf ihrem Branchenforum Cigarette zusammen. Ein Top-Thema dort: Wie kann die Sozialpartnerschaft genutzt werden, wenn es darum geht, den Beschäftigten in Deutschland und Europa eine aktive und relevante Stimme zu geben, zum Beispiel im Rahmen der ja alsbald wieder anstehenden, weitreichenden Regulierungsvorhaben aus der EU.

    Herzlichen Dank, Herr Zedler, für das Gespräch.

    red

  • Philip Morris schließt Werke

    DRESDEN // Philip Morris International (PMI) hat bekanntgegeben, zwei deutsche Produktionsstätten für Tabakprodukte schließen zu wollen. Die Entscheidung betrifft die Philip Morris Manufacturing (PMMG) für „Expandierten Tabak“ (ET) in Berlin und die Produktionsstätte der f6 Cigarettenfabrik für „Other Tobacco Products“ (OTP) in Dresden.

    Nachfrage rückläufig
    Die PMMG ist seit 1972 Teil des PMI-Produktionsnetzwerks und produziert derzeit ET, der für die Herstellung von Zigaretten benötigt wird. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Zigaretten in Europa deutlich zurückgegangen. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird. Der Nachfragerückgang hat sich auf die Produktionsstätten ausgewirkt. In den vergangenen Monaten hat PMI alle verfügbaren Optionen zur Produktionsanpassung sorgfältig geprüft und nun beschlossen, die ET-Produktion bei der PMMG in der ersten Jahreshälfte 2025 einzustellen.
    Die f6 in Dresden hat sich seit 2019 auf die Produktion von Feinschnitt-Tabak spezialisiert. Auch in diesem Segment ist die Nachfrage innerhalb Europas seit Jahren rückläufig. Daher plant PMI, die OTP-Produktion im f6-Werk Mitte des Jahres 2025 einzustellen.

    Konsultationen mit den Betriebsräten
    Philip Morris Deutschland leitet Konsultationen mit den Betriebsräten und den Sozialpartnern ein, um faire und sozialverträgliche Lösungen für die 372 potenziell betroffenen Mitarbeiter zu vereinbaren. „Wir sind uns bewusst, dass schwierige, aber notwendige Entscheidungen getroffen werden müssen, um uns an die aktuellen Marktentwicklungen anzupassen“, sagt Jan Otten, der als Managing Director für beide deutschen Werke verantwortlich ist. „Wir haben den größten Respekt vor der Leistung und dem Einsatz unserer Mitarbeiter. Uns ist bewusst, welche Auswirkungen die Umsetzung der Entscheidung auf sie und ihre Familien haben kann. Unser Fokus wird darauf liegen, alle Betroffenen in dieser schwierigen Phase zu unterstützen. Wir setzen uns voll und ganz für einen sehr kooperativen und vertrauensvollen Ablauf ein.“

    pi

  • Neuer JTI-Finanzchef in Deutschland

    KÖLN // TRIER Der Zigarettenhersteller Japan Tobacco International (JTI) hat Nicolas Senic zum Chief Financial Officer (CFO) ernannt. Senic berichtet direkt an Geschäftsführer Gian Luigi Cervesato.

    Nicolas Senic begann seine Karriere 1999 in der Finanzplanung und -analyse beim britischen Tabakwarenhersteller Gallaher in der Dependance Frankreich. Er übernahmen in seiner Karriere dort zahlreiche Schlüsselpositionen im Finanzwesen und in der Geschäftsführung verschiedener Regionen und Märkte. Senic bringt daher einen entsprechend großen Erfahrungsschatz in seine neue Position mit.

    Nach der Übernahme von Gallaher durch JTI trat Senic 2007 dem regionalen Finanzteam für Großbritannien und Irland mit Zentrale in Weybridge bei. Seine Karriere schritt weiter voran, als er zum Leiter der Finanzabteilung für die Regionen Naher Osten und Afrika ernannt wurde. 2013 verantwortete er zusätzlich die Märkte der Region Subsahara-Afrika. Vier Jahre später leitete Senic die Finanzabteilung der Firma im Iran und in seiner letzten Position das Finanzwesen des Konzerns in der türkischen Zentrale.

    Nicolas Senic tritt die Nachfolge von Marco Bordignon an, der zum Leiter des Finanzteams für die iberischen Märkte ernannt wurde.
    fnf

  • Top-Thema: Regulierung

    DORTMUND // Zumindest in Sachen Aussteller haben InterTabac und InterSupply 2024 einen neuen Rekord aufgestellt: Über 800 Firmen zeigten ihre Produkte und Dienstleistungen. Sogar eine Halle 9 gab es in diesem Jahr – wenn sie auch dieser Tage wieder abgebaut wird.

    Jedenfalls war die Stimmung der Weltleitmessen ausgezeichnet. Kein Wunder, dass Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe, sich freute: „Das Herz der internationalen Tabakbranche schlägt wieder in Dortmund.“ Dabei wirkten die Ausstellungen trotz der Größe aufgeräumter, es ging vergleichsweise entspannt zu.

    Tabakbranche in ihrer Vielfalt und Dynamik
    Loos erklärte: „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir es auch in diesem Jahr wieder geschafft, die Tabakbranche in all ihrer Vielfalt und Dynamik auf der InterTabac und InterSupply abzubilden und zusammenzubringen. Es ist beeindruckend, wie viele innovative Produkte und Ideen hier präsentiert werden. In diesem Umfeld können nicht nur lukrative Geschäfte eingeleitet und abgeschlossen werden. Auch langfristige sowie vertrauensvolle Partnerschaften werden entwickelt oder vertieft.“

    Zum Gelingen trugen übrigens nicht nur die eigentlichen Messen bei, auch das begleitende Kongress- und Event-Programm hatte für die Fachbesucher jede Menge zu bieten. Unter anderem präsentierten DTZ und das Schwesterblatt TJI (Tobacco Journal International) ein spannendes Panel mit renommierten Experten zum Thema „Innovationen in der Nikotinwirtschaft“.

    In der Eröffnungspressekonferenz äußerten sich zudem Vertreter der wichtigen Verbände zur aktuellen Lage. Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Rauchtabakindustrie (VdR), machte deutlich, dass „die Zeit der grenzenlosen Überregulierung“ der Branche vorbei sei. Er habe, so von Foerster, den Eindruck, dass der Nanny-Staat langsam, aber sicher am Ende sei. Immer mehr Menschen stellten sich hörbar gegen die linke Bevormundungs- und Identitätspolitik.

    Zwei Themen: Schwarzmarkt und Jugendschutz
    Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), verwies auf zwei Problembereiche, die der Branche zurzeit zu schaffen machten: einerseits der florierende Schwarzmarkt, andererseits die zunehmenden Verstöße gegen Jugendschutzvorschriften insbesondere bei E-Zigaretten. Mücke warnte in diesem Zusammenhang vor regulatorischen Schnellschüssen: „Mit Schaufensterpolitik werden Jugendliche nicht von Vapes ferngehalten, sondern lediglich verantwortungsvolle Händler und erwachse E-Zigaretten-Nutzer bestraft.“ Im Gegenzug müsse das bestehende Abgabeverbot im Handel strikt durchgesetzt werden.

    „Reines Genuss- und Kulturgut”
    Auf die Tatsache, dass die Zigarrenbranche schwierige Monate hinter sich hat, machte Bodo Mehrlein aufmerksam. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ) wiederholte erneut, dass es sich bei den Produkten der seinem Verband angeschlossenen Mitgliedsunternehmen um „ein reines Genuss- und Kulturgut“ handele, welches „meist nur gelegentlich von Personen gehobenen Alters geraucht“ werde. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass die Branche zum 24. Mai 2024 ein Track & Trace-System habe umsetzen müssen. Die Kosten und der Zeitaufwand seien immens gewesen – obwohl es bei Zigarren praktisch keinen Schmuggel gebe. Mehrlein sprach von einem „ordnungspolitischen Sündenfall“.

    Außerdem sagte er: „Der Zigarrenmarkt bedarf keiner weiteren Regulierung. Undifferenzierte Verbote würden zu einer Vernichtung eines Genuss- und Kulturguts führen; dies wäre genauso, als würde man im Rahmen der Alkoholregulierung hochwertige Spirituosen oder exquisite Weine verbieten.“

    Risikoreduzierte Alternativprodukte
    Die Veränderungen im Angebot des Fachhandels machte Torsten Löffler, Präsident des Handelsverbands Tabak (BTWE), zum Thema: „Die risikoreduzierten Alternativprodukte boomen. Ein starker Tabakwarenhandel ist für ihre Vermarktung unerlässlich. Geschultes Personal, ein breites Sortiment und die strikte Einhaltung des Jugendschutzes sind für die Tabakwarenhändler Tagesgeschäft.“

    Auch Löffler mahnte in diesem Zusammenhang vor Aktionismus in Brüssel und Berlin: „Hohe Personal- und Energiekosten, eine ausufernde Bürokratie, regulatorische Einschränkungen, die schwierige Lage in vielen Innenstädten und die Verunsicherung der Konsumenten sind auch für den Tabakwarenhandel alles andere als leicht zu stemmen. Wir brauchen eine faire Verteilung des Wirtschaftsnutzens.“ Er nannte dabei etwa die geplante Rücknahmepflicht für alle Vertreiber von E-Zigaretten und die möglichen Verschärfungen durch die bereits in Arbeit befindliche Tabakproduktrichtlinie 3 (TPD 3).

    Das Interesse der vertretenen Medien lässt darauf hoffen, dass die wichtigen Themen zunehmend in der Politik Gehör finden.

    max

  • Ashton bei M.K. & Söhne

    RELLINGEN // Das Familienunternehmen M.K. & Söhne aus Rellingen bei Hamburg übernimmt die Vertriebsrechte für die Marken Ashton, Paradiso und La Aroma del Caribe.

    Die Erweiterung des Sortiments ist den Angaben zufolge ein wichtiger Schritt für die Brüder Adam und Daniel Kohl­hase. Man freue sich über die Zusammenarbeit und die Treue der Familie Levin. Seit Jahrzehnten bestehe „eine enge Vertrauensbasis und erfolgreiche Geschäftsbeziehung“, teilen die Verantwortlichen bei M.K. & Söhne mit.

    Hochmotiviertes Team
    „Es freut uns, die Erfolgsgeschichte fortzusetzen“, heißt es aus dem Unternehmen. „Unser hochmotiviertes und erfahrenes Team ist eine verlässliche Stütze“, betonen die Kohlhase-Brüder. „Wir freuen uns, die Branche erneut zu beleben und Teil der Tabakfamilie zu bleiben.“ Die Marken Ashton, La Aroma del Caribe und Paradiso wurden auf der Inter­Tabac präsentiert.

    red

  • BVTE kritisiert EU-Pläne

    BERLIN // Die Europäische Kommission hat Vorschläge für eine Ausweitung der Rauchverbote vorgestellt. Künftig soll Tabakrauchen auch an vielen Orten im Freien, einschließlich Außenbereichen der Gastronomie, und der Gebrauch von E-Zigaretten und Tabakerhitzern untersagt werden.

    Einmischung in die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten
    Der [link|https://www.bvte.de/de/]Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)[/link] kritisiert die Vorschläge als Einmischung in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. Die Pläne seien eine Abkehr vom Nichtraucherschutz und zielten auf die Ausgrenzung von Rauchern ab. Die Einbeziehung schadstoffarmer Alternativprodukte sende ein falsches Signal und behindere den Umstieg auf weniger schädliche Produkte. „Das Warnsignal der Europawahl ist bei der EU-Kommission offenbar wirkungslos verhallt“, kommentierte BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke: „Wir fordern die Bundesregierung auf, den Plänen Einhalt zu gebieten.“ Der Nichtraucherschutz liege in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. In Deutschland haben die bestehenden Regelungen zur Befriedung der gesellschaftlichen Debatte geführt. Für weitergehende Verbote fehle eine breite Unterstützung. Eine Europäische Bürgerinitiative pro rauch- und dampffreie Außenbereiche scheiterte 2023 am EU-Quorum von einer Million Unterschriften.

    Bevormundung von Rauchern
    „Was die EU-Kommission vorschlägt, ist ein Paradigmenwechsel: der Schutz von Nichtrauchern steht nicht länger im Mittelpunkt. Hier geht es um die Bevormundung von Rauchern“, kritisierte Jan Mücke. Die EU-Kommission habe nicht untersucht, ob im Freien tatsächlich eine gesundheitliche Gefährdung von Nichtrauchern bestehe.

    Im Freien wird Tabakrauch schnell verdünnt und ist in einer Entfernung von zwei Metern praktisch nicht mehr nachweisbar. Eine Gefährdung Umstehender ist ausgeschlossen.
    Die Ausweitung der Rauchverbote auf E-Zigaretten und Tabakerhitzer verunsichere zudem Raucher, die auf die weniger schädlichen Produkte umsteigen möchten.

    „Die Kommission behandelt Ungleiches gleich. Der Umstieg auf schadstoffarme Alternativen wird nicht unterstützt. Das ist Gesundheitspolitik von vorgestern“, sagte Jan Mücke. Die EU-Kommission erteilt dem Ansatz der „Tobacco Harm Reduction“ eine Absage, ohne belastbare Studien für eine Gefährdung durch die Emissionen neuartiger Produkte vorzulegen. Beim Konsum von E-Zigaretten und Tabakerhitzern verbrennt kein Tabak, und gesundheitsgefährdende Verbrennungsstoffe werden vermieden.

    Rückgang der Raucherzahlen in England
    Die englische Gesundheitsbehörde PHE konnte „keine Gesundheitsrisiken“ durch E-Zigaretten-Dampf für Umstehende identifizieren. In England unterliegen Dampfprodukte nicht den gesetzlichen Vorgaben zum Nichtraucherschutz, ihre Verwendung in geschlossenen Räumen wird über das Hausrecht geregelt. Diese Politik hat in England zu einem Rückgang der Raucherzahlen geführt.

    Der von der Europäischen Kommission vorgelegte Entwurf sieht eine Ausweitung der Rauchverbotszonen auf Orte im Freien wie die Außenbewirtschaftung der Gastronomie, Haltestellen oder Schwimmbäder vor. Zudem soll das Rauchverbot für E-Zigaretten und Tabakerhitzer gelten. Die Regierungen der Mitgliedstaaten werden sich am 3. Dezember mit den Vorschlägen befassen. Eine Beteiligung des Europäischen Parlaments ist nicht vorgesehen. Die Umsetzung der Empfehlungen ist für die Mitgliedstaaten nicht rechtsverbindlich.



    red

  • Cannabis-Konferenz wieder auf InterTabac

    DORTMUND // Die Cannabis Business Expo und Konferenz (CB Expo) kehrt vom 19. bis zum 21. September erneut nach Dortmund zurück.

    Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem die CB Expo im Kongresszentrum der Messe ausgerichtet wurde, findet sie 2024 in unmittelbarer Nähe zum Eingang Nord statt. Die großzügige Ausstellungsfläche bietet Firmen die Möglichkeit, ihre Marken, Produkte und Dienstleistungen über die Cannabis-Branche hinaus auch einem internationalen Fachpublikum aus der Tabak- und Next-Generation-Products-Industrie vorzustellen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für alle Beteiligten.


    Aussteller präsentieren Neuheiten

    Parallel zur InterTabac und InterSupply bietet die CB Expo der gesamten Branche vom Anbau bis zum fertigen Produkt eine Plattform. Zahlreiche Aussteller nutzen die Gelegenheit, um sich und ihr Sortiment am neuen, ans Messe-Duo angrenzenden Standort zu präsentieren.

    Im Kongressprogramm teilen hochkarätige Referenten an allen drei Messetagen zudem wertvolle Einblicke in informativen Vorträgen und Diskussionsrunden. Exemplarisch ist hier die „Cannabis Law Conference“ zu nennen, die zusammen mit der International Cannabis Bar Association Europe (Incba Europe) in die zweite Ausgabe geht. Dort werden bis zu 20 Top-Juristen aus ganz Europa erwartet. Die Referenten beleuchten die rechtlichen Aspekte der Herausforderungen und Chancen, die durch das sich verändernde regulatorische Umfeld und die daraus resultierenden Marktentwicklungen in der EU entstehen. fnf

  • TMCC sucht dringend Investoren

    ACHERN // Dieser Rumms erschüttert die Branche: Am 18. Juli musste TMCC Insolvenzantrag beim Amtsgericht Baden-Baden stellen. Aktuell versucht das Unternehmen, einen belastbaren Plan für den Fortbestand aufzustellen.

    Wer die öffentlichen Bekanntmachungen studierte, wusste längst Bescheid, jetzt sind auch regionale Medien auf die Schieflage des Tabakunternehmens aufmerksam geworden. Von Produktionsausfällen und defekten Maschinen ist da zu lesen und von der schwindenden Lust der Raucher auf ihre Zigaretten.

    Problembehaftete Geldhäuser
    Tatsächlich dürften die Gründe für die Probleme anders gelagert sein. Klar ist: Die Unternehmen der Branche müssen enorme Summen für die Tabaksteuer vorfinanzieren. Für eine Firma wie TMCC, die es zuletzt auf einen Jahresumsatz von 155 Millionen Euro brachte, liegen die Beträge bei durchschnittlich etwa 135 Millionen Euro. Das geht nur mit Unterstützung von Investoren und Banken. Doch die Geldhäuser haben – das ist längst kein Geheimnis mehr – ihre Probleme mit verschiedenen Branchen.

    Das Schlagwort heißt: Taxonomie. Anhand bestimmter Kriterien wird der Grad der Nachhaltigkeit von Unternehmen bestimmt. Ziel ist es, den sogenannten „Green Deal“ der Europäischen Union umzusetzen. Das Problem: Unternehmen, die als nicht-nachhaltig gelten, haben es deutlich schwerer, benötigte Kredite und Investitionen zu erhalten, da die Finanziers ihr Geld lieber in nachhaltige Branchen stecken.

    Schieflage
    Und genau diese Situation könnte, vermuten Branchenbeobachter, die Krise bei TMCC – einem der etwas kleineren Player am Markt – hervorgerufen haben. Zwar dürfte auch TMCC sich nicht nur auf ein Geldinstitut verlassen haben; doch schon der kurzfristige Rückzug einer einzigen Bank könnte eine Schieflage verursachen.

    Dass TMCC jetzt im vorläufigen Insolvenzverfahren steckt, ist umso bedauerlicher, als die Firma vor allem mit ihren Handelsmarken den attraktiven und tendenziell wachsenden Markt der „preisbewussten Raucher“ bedient. In Zeiten, in denen Zukunftssorgen wachsen und die privaten Einkommen faktisch schrumpfen, sitzt das Geld für Feinschnitt und Zigaretten nicht mehr so locker.

    Zudem bedient TMCC unter anderem so interessante Partner wie Rewe, Metro, Edeka und Aldi. Und mit Eigenmarken wie Skavenbeck oder Busman hat die Firma Nischen besetzt. So verarbeitet TMCC am Produktionsstandort Achern dann auch zwischen 1600 und 2000 Tonnen Rohtabak jährlich.

    Wie geht es weiter?
    Bleibt die Frage, wie es weitergeht. Der Zeitrahmen ist dabei recht eng: Bis Ende September muss TMCC so aufgestellt sein, dass es Löhne und Gehälter wieder aus der eigenen Tasche bezahlen kann, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Pehl aus Achern verlauten ließ. Klappt das nicht, muss TMCC zum 1. Oktober ins reguläre Insolvenzverfahren. Betroffen sind knapp 45 Mitarbeiter.

    Eine Möglichkeit für ein Finanzkonzept ist es, einen neuen Großinvestor ins Boot zu holen, das Unternehmen also de facto zu verkaufen. Die beauftragte Acherner Kanzlei Schultze & Braun („Seit fast 50 Jahren helfen wir, Auswirkungen von Unternehmenskrisen zu begrenzen, Krisen zu vermeiden und unternehmerische Chancen zu nutzen.“) hat dazu bereits erklärt, man gehe auf mögliche Investoren zu: „Es gibt auch schon erste Interessenten.“ Außerdem hieß es, die Jobs der Mitarbeiter seien gesichert.

    Gedämpfter Optimismus also im deutschen Südwesten, unweit von Baden-Baden und der Grenze zu Frankreich. Wichtig ist es nun, dass die Produktion fortgeführt werden kann. So dürften die Verträge mit den wichtigsten Kunden – Branchenkenner gehen davon aus, dass die größten Abnehmer für rund 90 Prozent der Umsätze sorgen – für ein stabiles Kerngeschäft sorgen. max