SEOUL (DTZ/red). Die staatliche südkoreanische Krankenversicherung hat die lokalen Niederlassungen von Philip Morris, British American Tobacco und das führende einheimische Tabakunternehmen KT&G, die Korean Tobacco & Ginseng Corporation, auf umgerechnet 40 Millionen Euro Schadenersatz verklagt.
Man werde vor Gericht beweisen, dass das Rauchen für Krankheiten wie Lungenkrebs verantwortlich sei, teilte der National Health Insurance Service (NHIS) am Montag mit und beruft sich dabei auf Forschungsdaten, die den kausalen Zusammenhang zwischen Zigarettenkonsum und Krankheit bestätigen. Das Bezirksgericht in Seoul soll sich mit dem Fall befassen. Es geht um Zahlungen an Patienten, bei denen zwischen 2003 und 2012 verschiedene Formen von Lungenkrebs diagnostiziert wurden.
In den Berichten der südkoreanischen Medien werden die Erfolgsaussichten der juristischen Auseinandersetzung gering eingeschätzt. In Südkorea gab es bisher vier Klagen gegen die Tabakindustrie, die alle abgelehnt wurden. Erst vergangene Woche hatte das Oberste Gericht eine Schadenersatzklage gegen KT&G in letzter Instanz abgewiesen. Das Unternehmen hält rund 60 Prozent des nationalen Tabakmarktes. Philip Morris und BAT haben gemeinsam einen Anteil von rund einem Drittel.
(DTZ 16/14)
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