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  • Tabak Forum ehrt Harald Lesch

    Astronom ist Pfeifenraucher des Jahres 2009

    BERLIN (DTZ/red). In der Hauptstadt wurde am Mittwoch der Pfeifenraucher des Jahres 2009 gekürt. Nach dem streitbaren „Stern“-Journalisten Hans-Ulrich Jörges im vergangenen Jahr, dem Europa-Abgeordneten Elmar Brok (2007) und dem SPD-Politiker Joachim Poß (2006) hat das Tabakforum mit dem Astronomen und ZDF-Fernsehmoderator Harald Lesch erneut einen prominenten und überzeugenden Vertreter der Leidenschaft des Pfeifenrauchens gefunden.

    [pic|188|r|||Pfeifenraucher des Jahres: Der Astronom Harald Lesch.|||]

    Auch ihm wurden Individualität, Eintreten für persönliche Überzeugungen sowie ein hohes Maß an Genussbewusstsein als Eigenschaften, die Pfeifenraucher des Jahres auszeichnen, bescheinigt.

    Mit einer Feier in der Berliner „Kalkscheune“ beging das Tabak Forum als Zusammenschluss wichtiger Importeure sowie Hersteller von Pfeifen und Pfeifentabak mit seinem Ehrengast und zahlreichen Freunden die Kür des amtierenden Pfeifenraucher des Jahres, der sich sichtlich über seinen Titel freute: „Hetzerei ist ein Zeichen unserer Zeit. Anhand des Pfeiferauchens kann man gut die Relativität der Zeit erkennen. Wenn man sich seine Pfeife ansteckt, befindet man sich innerhalb einer Zeitblase, in der keine Naturgesetze gelten.“

    Wert der Toleranz
    Der Laudator des Abends – Sänger, Musiker und Komponist Stephan Sulke – betonte den Wert der Toleranz, gerade im Verhältnis von Rauchern und Nichtrauchern. Sulke, selbst Pfeifenraucher, lobte Harald Lesch für seinen Mut, öffentlich zu seinem Genusshobby zu stehen, „denn ohne den Pfeifengenuss geht dem Leben ein Stück Spaß verloren.“

    Anlässlich der Überreichung der Urkunde sagte der neue Vorsitzende des Tabak Forums, Patrick Engels: „Mit Prof. Harald Lesch ist es uns gelungen, eine Lücke in der Reihe der geehrten Pfeifenraucher zu schließen. Mit ihm haben wir den ersten Naturwissenschaftler und dazu noch Naturphilosophen in den Reihen unserer Preisträger aufgenommen. Prof. Lesch verkörpert nicht nur in hohem Maße die schon als typisch geltenden Eigenschaften eines Pfeifenrauchers wie Genussbewusstsein, Eigenständigkeit im Denken und Handeln, Bodenständigkeit und Freiheitsliebe, sondern besticht auch durch sein hohes Maß an Gelassenheit und Interesse an den elementaren Dingen und den Grundlagen des Lebens.“

    (DTZ 44/09)

  • Küstenschutz bleibt Aufgabe der EU-Mitgliedsstaaten

    Fragestunde im EU-Parlement befasst sich mit illegalem Zigarettenhandel

    STRASSBURG (DTZ/schu). Die EU-weite Zusammenarbeit in der Bekämpfung des internationalen Zigarettenschmuggels sieht Siim Kallas (Estland), Vizepräsident der Europäischen Kommission, nach wie vor als wichtiges Mittel zum Erfolg.

    Dies gelte für die innereuropäische sowie weltweite Kooperation, bei der OLAF (Office Européen de Lutte Anti-Fraude) aktiv und erfolgreich mitwirke. Hier gelte es, die Arbeit des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung noch weiter zu intensivieren, erklärte der für Verwaltung, Audit und Betrugsbekämpfung zuständige Vize-Präsident.

    Illegaler Zigarettenmarkt verursacht immensen Abgabenverlust
    In einer Fragestunde vor dem EU-Parlament in Straßburg zitierte der irische EU-Abgeordnete Gay Mitchell eine Mitteilung der Anti-Betrugsbehörde, wonach der EU aktuell ein finanzieller Verlust von 9,5 Mrd. Euro durch illegalen Zigarettenhandel entstanden ist und 97 Prozent der Abgaben auf die unversteuerten Zigaretten am Staatssäckel vorbei gehen. „Wie sieht die Strategie der EU aus?“, fragte Mitchell.

    Kallas verwies auf die enge, teils auch länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen OLAF und den Strafverfolgungsbehörden der EU-Mitglieder, die bei einigen großen Operationen internationale Schmuggelkanäle trockengelegt hatte.

    Wichtige Tabakkonzern-Abkommen
    Dennoch sei hohe Aufmerksamkeit gefragt, da Verbrecherorganisationen inzwischen die Post als Vertriebsweg ausbauen würden. Kallas nennt die 2007 geschlossenen Abkommen mit Philip Morris und Japan Tobacco als wichtige Bausteine in der Bekämpfung illegaler Aktivitäten.

    Dem Vorschlag Mitchells, zum Beispiel eine EU-Küstenwacht aufzubauen, entgegnete Kallas, dass dies weiterhin Aufgabe der Mitgliedsstaaten bleiben muss.

    Ausgeklügeltes gegen Zigarettenschmuggel
    Der Vizepräsident hatte sich in einem Großhafen eines EU-Mitglieds ein Bild von den ausgeklügelten Maßnahmen gegen den Zigarettenschmuggel gemacht und bleibt bei seiner Meinung, dass die Bekämpfung des illegalen Handels an den Grenzen weiter in der Zuständigkeit der einzelnen Mitgliedsstaaten liegen muss.

    „Die EU steht mit ihrer gesamten Erfahrung zur Verfügung und unterstützt die Mitglieder mit allen Mitteln. Aber es bleibt Aufgabe der EU-Staaten, an ihren Grenzen die Verschiffung von illegalen Zigaretten zu unterbinden.

    Keine Steuer auf Finanztransaktionen
    Paul Rübig, EU-Parlamentarier aus Österreich, hat beim Zigarettenschmuggel eine Teilung der Ströme in Finanzen, Ware und den zugehörigen Begleitpapieren erkannt. Rübigs Vorschlag, die Finanztransaktionen zu besteuern, steht Kallas allerdings ablehnend gegenüber, schließlich gebe es in Europa bereits hohe Verbrauchssteuern auf Tabak.

    (DTZ 44/09)

  • Elektronische Zigarette entzweit in den USA die Lager

    Klage gegen die FDA / Schwarzenegger meldet Bedenken an

    MAINZ (DTZ/schu). Elektronische Zigaretten, „eZigaretten“ genannt, spalten in den USA inzwischen die Lager. So strengten zwei Importeure von „eZigaretten“ eine Klage gegen die amerikanische Bundesbehörde Food and Drug Administration (FDA) an.

    Währenddessen verweigerte Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger die Unterzeichnung einer Gesetzesvorlage, die zwar den Verkauf elektronischer Zigaretten an Minderjährige verbietet – ein Aspekt, der Zustimmung fand. Jedoch hätte eine Zusatzformulierung in der Vorlage auch ein Abgabeverbot an Erwachsene zur Folge gehabt.

    Von den Diskussionen unbeeindruckt zeigte sich Schauspieler Rhys Ifans („Notting Hill“), der seelenruhig auf einem Flug nach Los Angeles zur Verwunderung der Passagiere eine „eZigarette“ konsumierte.

    FDA wies Einfuhr ab
    Die Importeure „Smoking Everywhere“ und „Njoy“ reichten Klage gegen die FDA ein, weil die Behörde deren Einfuhr von elektronischen Zigaretten, „eZigarren“, „ePfeifen“ und den Komponenten abgewiesen hatten.

    Die Behörde, für die Überwachung von Nahrungs- und Arzneimittel zuständig, begründete, dass es sich bei „eZigaretten“ sowohl um ein Medikament als auch ein Medikamentenabgabesystem handelt, die beide unter das „Federal Food, Drug and Cosmetic Act“ fallen.

    Die Unternehmen argumentieren, dass ihre Produkte als Zigaretten zu klassifizieren sind und somit nicht der Kontrolle durch das FDA unterworfen seien.

    Unterschied zwischen den Freiheiten
    Seine verweigerte Unterschrift begründet Schwarzenegger damit, dass es einen klaren Unterschied zwischen den Freiheiten eines Minderjährigen und denen eines Erwachsenen gebe.

    „Aspekt noch nicht klar“
    Obwohl ich ein Verbot des Verkaufs elektronischer Zigaretten an Minderjährige unterstütze, kann ich kein Gesetz unterzeichnen, das die ,eZigaretten‘ als bundesweit reguliertes Medikament deklariert, obwohl sich dieser Aspekt aktuell erst in Klärung befindet. Tabakprodukte sind legal für jeden über 18 Jahre. Wenn ein Erwachsener in vollem Bewusstsein der gesundheitlichen Risiken diese Produkte kaufen und konsumieren möchte, sollte er das dürfen. Und zwar so lange, bis ein Gesetz den legalen Status dieser Produkte ändert. Aus diesen Gründen kann ich das Gesetz nicht unterzeichnen.“

    eZigarette auf der Zunge „ausgelöscht“
    Derweil genoss Rhys Ifans an Bord des Fliegers die Aufregung um seine Person. Von einem Flugbegleiter auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht, löschte er die Zigarette auf seiner ausgestreckten Zunge.

    Nun dämmerte es allen Beteiligten, dass es sich kaum um eine echte Zigarette handeln könne. Der Darsteller hatte einen Heidenspaß, berichtet ein Augenzeuge. „Rhys genoss die ganze Aufregung – vor allem, als er zeigen konnte, dass er nur an einer Fake-Zigarette zog, um seine Sucht während des Flugs in Grenzen zu halten.“

    (DTZ 43/09)

  • Zigarrenproduktion unangetastet

    Kubas Tabakkonzern Tacuba dementiert anderslautende Berichte

    HAVANNA (DTZ/red). Der Vizepräsident des kubanischen Tabakkonzerns Tacuba, Osvaldo Encarnacion, dementierte gegenüber Reuters einen Einfluss der 30-prozentigen Senkung der Tabakanbaufläche auf die Zigarrenproduktion, meldet das „Aficionados Blog“. Die Tabakbauern würden ihre Anbauziele in diesem und dem nächsten Jahr erreichen, auch wenn weniger Fläche zur Verfügung stünde.

    Nach Angaben der Statistikbehörde wurde die Anbaufläche von 70.000 auf 49.000 Morgen Land reduziert. Die kommende Ernte wird auf 22.500 Tonnen kubanischen Tabaks geschätzt; ursprünglich waren 26.800 Tonnen geplant. Reuters hatte darüber berichtet und von Auswirkungen auf die Zigarrenproduktion geschrieben.

    Encarnacion hielt gegenüber der Agentur weiter fest, dass es keinen Einbruch der Zigarren- und Zigarettenproduktion in Kuba geben werde.

    Aktuelle Ernten noch in der Aufbereitung
    Laut „CigarCyclopedia.com“ ergibt diese Aussage Sinn, da die Ernten 2009 und 2010 aufgrund verschiedener Verarbeitungsschritte wie Trocknung, Fermentierung oder Lagerung nicht sofort in den Manufakturen verwendet würden. Was die weitere Zukunft anbelangt, werde sich zeigen, ob nicht doch weniger Tabak zur Verfügung stehen würde.

    Der aktuell in Kuba weilende James Suckling von „Cigar Aficionado Online“ schreibt in seinem Blogbeitrag „The Fact of the Matter“, dass die Reuters-Meldung auf der Insel nicht gut aufgenommen worden sei und stellt fest, dass die Tabakproduktion von der Reduktion nicht betroffen sei.

    Suckling zitiert Ana Lopez, Marketingchefin bei Habanos S.A., die betont, dass Zigarrenerzeugnisse lediglich 3 Prozent der gesamten Tabakmenge Kubas ausmachen und die Flächenverringerung die Zigarrenproduktion in diesem Jahr nicht betreffe.

    (DTZ 43/09)

  • Lotto: Schleswig-Holstein will aus Staatsvertrag

    KIEL (DTZ/da). Die neue gelb-schwarze Regierungskoalition in Schleswig-Holstein will den Glücksspielstaatsvertrag kündigen und auf eine bundeseinheitliche Änderung der bestehenden Rechtslage drängen mit dem Ziel, das staatliche Glücksspiel zu beenden.

    Sollte es keine bundeseinheitliche Regelung geben, wollen CDU und FDP die Einführung eines eigenen Konzessionsmodells in Schleswig-Holstein prüfen.

    Der Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Januar 2008 in Kraft getreten ist und eine Laufzeit von vier Jahren hat, kann über 2011 hinaus weiter bestehen, wenn ihm mindestens 13 Bundesländer zustimmen.

    In der Lottobranche schließt man nicht aus, dass der private Spielanbieter Fluxx die Politik zu diesem Schritt gedrängt haben könnte.

    Zweifel an der Maßnahme
    Gleichzeitig wird in der Branche bezweifelt, ob Schleswig-Holstein tatsächlich riskieren würde, aus dem Deutschen Lotto-Block auszuscheren. Denn das Land wäre auf sich alleine gestellt überhaupt nicht in der Lage, attraktive Quoten beim Lotto auf die Beine zu bringen.

    (DTZ 43/09)

  • Weniger Zigaretten versteuert

    WIESBADEN (DTZ/vi). Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden im dritten Quartal 2009 in Deutschland 9,8 Prozent weniger Zigaretten versteuert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die versteuerte Menge belief sich auf 21,438 Mrd. Stück.

    Noch deutlichere Rückgänge wurden beim Absatz von Zigarren und Zigarillos ermittelt. Hier gab es ein Minus von 38,8 Prozent auf 1,045 Mrd. Stück.

    Dieser massive Rückgang erklärt sich maßgeblich durch den Absatzeinbruch bei Eco-Cigarillos aufgrund einer Definitionsänderung.

    Gleichzeitig stieg die Menge des versteuerten Feinschnitts im dritten Quartal 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 9,1 Prozent auf 6.441 Tonnen.

    Insgesamt wurden im dritten Quartal Tabakwaren im Kleinverkaufswert von 5,8 Mrd. Euro versteuert. Das waren 304 Mio. Euro oder 5,0 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

    Die Steuerwerte der abgesetzten Steuerzeichen betrugen insgesamt 3,4 Mrd. Euro (–7,5 Prozent).

    (DTZ 43/09)

  • Den Verfall der Werthaltigkeit stoppen!

    Mitgliederversammlungen westdeutscher und norddeutscher Tabakwaren-Großhändler

    SIEGEN/ASENDORF (DTZ/cz). Von einer lebhaften Diskussion über aktuelle Marktentwicklungen waren die ordentlichen Mitgliederversammlungen der Fachvereinigung Westdeutscher Tabakwaren-Großhändler und des Fachverbandes Tabakwaren-Großhandel norddeutsche Bundesländer geprägt.

    Die Tagung der westdeutschen Großhändler fand unter dem Vorsitz von Hubertus Tillkorn in Siegen (NRW) statt, während die norddeutschen Großhändler unter dem Vorsitz von Angela Barkow im niedersächsischen Asendorf tagten.

    Zufriedene Kunden
    Nach einhelliger Meinung der auf beiden Veranstaltungen vertretenen Tabakwaren-Großhändler ist die Umstellung der Zigarettenautomaten auf neue Preise für die Automatenpackungen technisch reibungslos und von der Akzeptanz des Kunden her betrachtet bisher zufrieden stellend verlaufen.

    Deutliche Umsatzeinbrüche, wie sie der Automaten aufstellende Handel beispielsweise bei der Umstellung der Geräte von 5 auf 6 DM erleiden musste, seien derzeit noch nicht feststellbar.

    Ein Fazit im Hinblick auf die Akzeptanz der neuen Packungs- und Preisformate durch die Kunden könne allerdings erst in einigen Monaten gezogen werden, dann auch unter Berücksichtigung des Sachverhaltes, dass keine altpreisigen Waren mehr im Markt angeboten werden dürfen.

    Kritik am Umstellungsprozess
    Deutliche Kritik übten die Großhändler an dem Umstellungsprozess selbst. Verzögerungen und Lieferprobleme seitens einiger Hersteller bei der Verfügbarkeit neupreisiger Ware hätten den Automaten-Umstellungsprozess verkompliziert und die Zeitplanungen der Betreiber ausgehebelt.

    Zudem äußerten die Großhändler ihre Sorge, dass die mit der Anhebung des Mindestpackungsinhaltes bei der Fabrikzigarette auf 19 Stück sowie dem autonomen Preisschritt der Industrie einhergehenden positiven Margeneffekte über ein stetiges Wachstum der Industrieniedrigpreislagen sowie aggressive und nicht marktgerechte Preisstellungen vornehmlich bei den so genannten Volumentabaken im Zeitverlauf langsam abgeschmälzt werden würden.

    Marktbedingungen schaffen
    Carsten Zenner, Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA), betonte daher auch auf beiden Versammlungen, dass es in einem stetig schrumpfenden Gesamtmarkt nunmehr darauf ankäme, den Verfall der Werthaltigkeit zu stoppen und Marktbedingungen zu schaffen, in denen ausreichend Erträge für alle im Markt tätigen Wirtschaftsstufen generiert werden können.

    Der von beiden Handelsverbänden BDTA und BTWE begonnene Dialog mit Herstellern aus dem so genannten OTP-Markt sei daher auch vornehmlich in diesem Sinne zu interpretieren.

    Im zweiten Teil der Veranstaltungen berichtete Carsten Zenner über Tabak-Diskussionen auf nationaler, europäischer und supranationaler (vornehmlich WHO) Ebene.

    Nationales Aktionsprogramm zur Tabakprävention überarbeitet
    Zenner erläuterte, dass das Nationale Aktionsprogramm zur Tabakprävention (2009–2012) vorerst „auf Eis gelegt“ wurde. Innerhalb der Ressortabstimmungen, in die sich auch der BDTA mit verschiedenen Positionen und Stellungnahmen eingebracht habe, wurde das Papier inhaltlich und von der Schwerpunktausrichtung mehrfach überarbeitet.

    Die Verabschiedung durch das alte Kabinett ist nicht mehr erfolgt. Es bleibt daher abzuwarten, ob und wann eine Verabschiedung durch die „neue“ Regierung erfolgen wird.

    Gesetz in Kraft
    In Kraft getreten sei aber im Sommer 2009 das Vierte Gesetz zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen samt dem darin geregelten neuen Mindestpackungsinhalt von 19 Stück bei der Fabrikzigarette sowie 30 Gramm bei Feinschnittprodukten.

    BDTA-Geschäftsführer Zenner erinnerte in diesem Zusammenhang nochmals an die gesetzliche Vorgabe, dass Packungsformate mit einem Inhalt von 17 oder 18 Stück Zigaretten nur noch bis zum 31. Dezember 2009 im Handel abverkauft werden dürften.

    WHO-Aktivitäten
    Mit dem Anspruch einer Totalregulierung der nationalen Tabakmärkte – u. a. Lizenzierung, lückenlose Warenverfolgung und Kundenidentifikationsmaßnahmen – hat die WHO ihre Vorstellungen im Rahmen eines Protokollentwurfs unter dem Arbeitstitel „Bekämpfung des internationalen Tabakschmuggels“ bekannt gemacht, berichtete Zenner.

    Nach mehreren internationalen Konferenzen sei es bisher noch nicht gelungen, dass sich die 168 Vertragsstaaten der WHO näherungsweise auf einen Kompromiss verständigt hätten.

    BDTA känpferisch
    Der BDTA werde weiter die Abstimmung mit den beteiligten Ressorts suchen und um die Position kämpfen, dass es nicht dem Ziel dient, wenn gesetzestreue Marktteilnehmer in unverhältnismäßiger Art und Weise mit zusätzlichen bürokratischen Hürden belegt werden, ohne dass damit der unerlaubte Handel von Tabakwaren wirksam bekämpft wird.

    Zum Abschluss berichtete Zenner über die rechtsunverbindlichen Vorschläge des Europäischen Rates zur Schaffung rauchfreier Umgebungen.

    Nach den Vorstellungen des Rates sollen alle 27 Mitgliedstaaten der Gemeinschaft bis Ende 2012 geeignete Maßnahmen zum Nichtraucherschutz und zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens sowie flankierende Maßnahmen (Bildwarnhinweise und neutrale Verpackungen) – möglichst einheitlich nach den Vorschlägen des Rates – umsetzen.

    Verbände und Industrie Hand in Hand
    Zenner lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass es schnell und unbürokratisch gelungen sei, eine gemeinsame Stellungnahme der Industrie- und Handelsverbände inklusive Philip Morris vor allem zu der Forderung neutraler Verpackungen in die Politik zu tragen.

    Zudem verwies Zenner auf die Empfehlungen des Bundesrats zu diesem politischen Arbeitspapier. Der Bundesrat habe deutlich auf das Subsidiaritätsprinzip sowie die Bundes- und Ländergesetzgebungen zum Nichtraucherschutz hingewiesen und gleichsam festgestellt, dass man keinen weiteren Handlungsbedarf in diesem Regulierungsfeld sehen würde.

    Auflösung beider Vereinigungen
    Im dritten Teil der Veranstaltungen stand die Diskussion um die Auflösung beider Vereinigungen auf der Tagesordnung.

    Aufgrund des weiter fortschreitenden Konzentrationsprozesses innerhalb der Branche sowie den deutlich rückläufigen Mitgliederzahlen als Konsequenz dieses Prozesses in beiden Vereinigungen, verfestigte sich rasch die Meinung unter den Teilnehmern, dass die bis dato zweckdienliche Regionalisierung der Verbandsarbeit mittlerweile überholt sei.

    Frage der Aufrechterhaltung
    Da auch seitens der Politik nicht über eine regionale Karte zusätzlich „gepunktet“ werden könnte, stelle sich folglich die Frage der Aufrechterhaltung einer eigenen Vereinsstruktur in den jeweiligen Regionen Nord- und Westdeutschlands.

    Die beiden Vorsitzenden Hubertus Tillkorn und Angela Barkow betonten zudem, dass die jeweils angeschlossenen Mitglieder nach der Auflösung formlos und mit allen bisherigen Rechten und Pflichten ausgestattet als direkte Mitglieder im BDTA geführt werden würden.

    Im Ergebnis wurde die Auflösung der Fachvereinigung Westdeutscher Tabakwaren-Großhändler sowie die des Fachverbandes Tabakwaren-Großhandel norddeutsche Bundesländer durch die teilnehmenden Mitgliedsbetriebe beschlossen.

    (DTZ 43/09)

  • Dr Ernst Schneider tot

    Ein Visionär mit starkem Willen / International anerkannter Wirtschaftskapitän

    BASEL (DTZ/pnf/da). Dr. Ernst Schneider, eine der herausragenden und profiliertesten Persönlichkeiten der Tabakbranche, ist am 13. Oktober 2009 im Alter von 88 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.

    Der Patron der Oettinger Davidoff Group hat das Unternehmen mit seinem starken Willen, seiner klaren Vision und sehr viel Geschick zu einem im Bereich der Luxusgüter weltweit führenden Anbieter entwickelt. Sein unternehmerischer Mut und Weitblick zeigte sich insbesondere in der Übernahme und dem Ausbau der Marke Davidoff wie auch bei der Entwicklung von neuen Produktionsgebieten.

    [br*000187.JPG**] Ernst Schneider wurde am 13. März 1921 in Basel geboren. Dort schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften mit dem Doktorat ab. Seine berufliche Karriere startete er 1945 als Beauftragter des Roten Kreuzes für Hilfeleistungen in Konzentrationslagern.

    Start bei der Max Oettinger AG
    Dieser Einsatz prägte den jungen Juristen fürs Leben. 1946 stieß er als Mitarbeiter der Rechtsabteilung zum damaligen Eidgenössischen Politischen Departement in Bern, für das er bis 1948 tätig war. Im Jahr 1948 heiratete Ernst Schneider Annemarie Huppuch und trat in die Max Oettinger AG ein.

    Das von seinem Schwiegervater Georg Huppuch geführte Familienunternehmen war seit 1875 im Tabak-Import/Export-Geschäft tätig.

    Neue Herausforderung gesucht
    1955 übernahm Ernst Schneider als neue Herausforderung die Direktion der Cigarettenfabrik Ed. Laurens SA in Genf, ehe er 1961 als Geschäftsführer ins Familienunternehmen seiner Frau zurückkehrte und dieses durch strategische Zukäufe im Tabakwaren-Fachhandel sowie im Tabak- und Süßwarengroßhandel sukzessive ausbaute. 1967 wurde er Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Oettinger Gruppe.

    Der Durchbruch zur heutigen Bedeutung des Unternehmens gelang Ernst Schneider im Jahr 1970, als er das Fachgeschäft von Zino Davidoff in Genf kaufte und gleichzeitig die Rechte an der Marke „Davidoff“ erwarb.

    Diese baute er systematisch auf der Basis der Schlüsselbegriffe „Exklusivität“, „Genuss“ und „Lebensfreude“ zu einer global führenden Marke auf.

    Luxusprodukte kreiert
    Zu der herausragenden Luxusmarke „Davidoff“ gesellten sich im Laufe der Jahrzehnte weitere Premiumprodukte wie die Marken „Avo“, „The Griffin´s“, „Private Stock“, „Zino“, „Zino Platinum“ und zuletzt „Winston Churchill“.

    Zino Davidoff blieb dem Hause Oettinger, der Marke Davidoff und seinem Freund Ernst Schneider bis zu seinem Tod im Jahre 1994 verbunden.

    Eine weitere wegweisende Entscheidung in Schneiders Berufsleben war die Verlegung des Produktionsstandorts Ende der 1980er Jahre von Kuba in die Dominikanische Republik, wo die Oettinger Imex AG eigene Zigarrenmanufakturen aufgebaut hat und betreibt.

    Zuvor hatte Schneider mit der Marke „The Griffin´s" getestet, wie die Zigarrenraucher auf eine dominikanische Mischung reagieren würde und sah sich durch deren positives Feedback bestätigt.

    Weitsichtig Unternehmensnachfolge geregelt
    Weitsichtig hat Dr. Ernst Schneider seine Nachfolge geregelt und das Unternehmen schon vor einigen Jahren an seine beiden älteren Töchter übertragen, welche mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung das Familienunternehmen in seinem Sinn und Geist weiterführen und entwickeln.

    Mit Dr. Ernst Schneider verliert die Branche einen international anerkannten Wirtschaftskapitän, der als Vordenker und „Macher“ höchste Wertschätzung genossen hat.

  • Rauch frei für Kroaten

    ZAGREB (DTZ/schu). Von Diskussionen um das Rauchverbot unbeeindruckt, kippt Kroatien den dort bestehenden Erlass in Gaststätten (siehe auch DTZ 36/09). Das erst vor vier Monaten eingeführte Rauchverbot wurde aufgehoben. In Gaststätten bis zu 50 Quadratmeter darf ohne Einschränkung wieder dem Tabakgenuss gefrönt werden. Größere gastronomische Betriebe können einen eigenen Raucherraum einrichten.

    „Kroatien ist das einzige Land, das beim Rauchverbot wieder umgedacht hat“, stellt die Zeitung „Jutarnji list“, Zagreb, fest. Die Umsätze in der kroatischen Gastronomie waren zuvor dramatisch eingebrochen.

    (DTZ 42/09)

  • EU-Logik: überdacht ist schon geschlossen

    BERN (DTZ/red). Eine neue Empfehlung zu Rauchverboten in Restaurants ist jetzt Thema innerhalb der EU. Die nationalen Verbote sollen auf überdachte Terrassen und Gärten ausgedehnt werden.

    Die Europäische Union empfiehlt ihren Mitgliedsländern Rauchverbote in geschlossenen, öffentlich zugänglichen Räumen. Jetzt geht man noch einen Schritt weiter: Die Verbote sollen auch in bestimmten Garten- und Terrassenwirtschaften gelten – überall dort, wo es eine Seitenwand oder ein Dach gibt. So soll das Rauchen auch unter großen Schirmen verboten werden, zum Beispiel vor Skihütten oder Bars.

    Eine Abgeordnete aus Tirol ist außer sich: „Das Ziel der EU ist klar: Sie will ein generelles Rauchverbot – sogar für Privaträume.“

    (DTZ 42/09)