Schlagwort: EU

  • „Die EU dreht ein großes Rad für ein relativ kleines Problem“

    NÜRNBERG // Ein drohendes komplettes Tabakwerbeverbot und das Nachverfolgungssystem für Tabakwaren (Track & Trace) sind die herausragenden Themen, mit denen sich Horst Goetschel im vergangenen und im laufenden Jahr auseinandersetzt. Er ist Vorsitzender und Geschäftsführer der Organisation MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft).

    Bekanntlich haben sowohl die Bundestags-Fraktion der Partei Die Linke als auch Die Grünen einen neuen Anlauf für Restriktionen bei der Werbung für Tabakerzeugnisse und E-Zigaretten unternommen. Beide Parteien streben weitere Einschränkungen an, etwa ein Verbot der Plakat- und Kinowerbung. Auch Tabaksponsoring und die kostenlose Abgabe (Sampling) von Warenproben sollen untersagt werden. „Dann dürften Fachhändler ihren Kunden nicht einmal mehr Pfeifentabak- oder Zigarillo-Pröbchen schenken“, macht Goetschel die Auswirkungen deutlich.

    Die Linke hält jede Form der kommerziellen Kommunikation, Empfehlung oder Handlung mit dem Ziel, ein Tabakerzeugnis oder den Tabakgebrauch zu fördern für Werbung. Die Partei sieht sich dabei auf Linie mit dem Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der MUT-Vorsitzende fragt sich, ob dann Fachhändler überhaupt noch Zigarren-Abende veranstalten dürfen. „Auch solche Events könnten eventuell als verbotene Werbung für den Tabakgenuss angesehen werden“, gibt er zu bedenken.

    Vertriebsweg Zigarettenautomat
    Der Vertriebsweg Zigarettenautomat könnte bei einem umfassenden Werbeverbot ebenfalls in die Bredouille geraten. Goetschel ist nun gespannt, ob die aus CDU/CSU und SPD bestehende Regierungskoalition einen neuen Gesetzentwurf für ein Tabakwerbeverbot im Bundestag einbringt. Wie DTZ in Ausgabe 7/2019 berichtete, haben die zuständigen Fachpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bereits einen Kompromissvorschlag zum Thema Einschränkung der Tabakwerbung vorgelegt. Basis dafür ist der Gesetzentwurf der Bundesregierung aus dem Jahr 2016, der jedoch nicht vom Bundestag verabschiedet wurde. Dieser Entwurf sah unter anderem ein Verbot der Außenwerbung mit Ausnahme der Ladenlokale und eine Beschränkung der Kinowerbung auf Filme ab 18 Jahren vor.

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    (DTZ 08/19)

  • Trafikant wird Europa-Chef

    BRÜSSEL // Der Trafikant Peter Schweinschwaller aus Niederösterreich wurde zum Präsidenten des europäischen Verbandes der Tabakeinzelhändler, der Confédération Européene des Détaillants en Tabac (CEDT), und damit an die Spitze der Interessenvertretung von 150.000 Tabakfachhändlern in Europa gewählt. Die Wahl in Brüssel erfolgte einstimmig.

    „Das Bundesgremium der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gratuliert Peter Schweinschwaller zu seiner neuen Funktion als Präsident des Verbandes der europäischen Tabakfachhändler herzlich“, zeigt sich Bundesgremialobmann Josef Prirschl erfreut. Und weiter: „Wir sind natürlich sehr stolz, dass ein Österreicher dieses hohe Amt bekleidet und 150.000 Tabakfachhändler repräsentiert.“ Schweinschwaller ist Auslandsbeauftragter des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich und Landesgremialobmann der niederösterreichischen Tabaktrafikanten. Im Vorstand des europäischen Dachverbandes CEDT fungierte er seit Jänner 2016 zuerst als Schatzmeister (Trésorier), anschließend als stellvertretender Präsident (Vice-Président). Der Vorstand der CEDT setzt sich nunmehr zusammen aus Président Peter Schweinschwaller (Österreich), Vice-Président Philippe Coy (Frankreich), Sécretaire Général Giovanni Risso (Italien) und Trésorier Antal Lengyel (Ungarn).

    Der neu gewählte CEDT-Präsident Peter Schweinschwaller sagt: „Schon seit drei Jahren vertrete ich die österreichischen Tabaktrafikanten und unsere Interessen in der CEDT. Als Österreicher mit langjährigen Aufenthalten in Paris, Trafikant und Funktionär in der Wirtschaftskammer Niederösterreich kann ich mich sowohl fachlich als auch sprachlich sehr gut in diesen europäischen Branchenverband einbringen. Wichtig ist der Austausch zwischen den Mitgliedern, relevanten Branchenverbänden und EU-Institutionen, der ein Reagieren auf für uns wesentliche Themen ermöglicht. In meiner neuen Funktion als Präsident werde ich die bisher erfolgreiche Arbeit des Verbandes natürlich fortsetzen. Mein Fokus liegt auf der Gewinnung neuer Mitglieder und einem intensiven Austausch innerhalb der Wertschöpfungskette Tabak. Ziel ist es, mit der CEDT kompetente Ansprechpartnerin bei unseren Fachthemen in Europa zu sein.“


    red

    (DTZ 08/19)

  • „Wachstum bringt viele Herausforderungen mit sich“

    MÜNCHEN // Die E-Zigarettenunternehmen sind in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Für das laufende Jahr rechnet Dustin Dahlmann, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG), mit einem Marktvolumen von 500 Millionen Euro. Auf die Branche warten aber die unterschiedlichsten Herausforderungen. Welche das sind, erklärt der BfTG-Chef.

    Dahlmann erwartet, dass der Markt sukzessiv kleinteiliger wird, da vor dem Hintergrund steigender Nachfrage immer mehr vielversprechende Neugründungen hinzukommen. Ein Zentrieren auf große Konzerne befürchtet Dahlmann weniger, da aus seiner Sicht die Zielgruppe zu verschieden ist und die kleinen und mittelständischen Unternehmen, in Verbänden organisiert, mittlerweile eine starke Lobby haben.


    Wachstum in Deutschland

    Im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Großbritannien, in denen die Märkte etwas älter und auch stärker fragmentiert sind, wächst der Markt in Deutschland bisher in extrem großen Schritten. Es ist nach Verbandsangaben damit zu rechnen, das sich das Marktvolumen in einigen Jahren auf einem hohen Niveau einpendeln und es in Deutschland dann um Marktanteile als um -zuwächse gehen wird.

    Die E-Branche bietet aufgrund nationaler Regulierungen aber noch einiges Potenzial. Zum Beispiel setzt sich das BfTG mit viel Engagement für ein Abschaffen der Sechs-Monats-Frist in Deutschland ein. Kürzlich hat der Verband gemeinsam mit der FDP eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung initiiert, die die Stillhaltefrist zwischen Markteinführung und Verkaufsstart für deutsche E-Zigarettenhändler infrage stellt (DTZ berichtete). Die Frist benachteiligt laut BfTG den deutschen Handel im Vergleich zum EU-Ausland ohne Stillhaltefrist enorm. „Wenn wir das stoppen können, steht der hiesigen Branche ein weiterer Aufwärtssprung bevor.“


    Steuer im Blick

    Andererseits könnte durch eine überzogene Steuer aufs Dampfen die Entwicklung ins Stocken geraten. „Generell muss mit einer Besteuerung in den nächsten Jahren gerechnet werden. Hier engagieren wir uns als tabakfreier Branchenverband, um dafür sorgen, dass die Höhe der Besteuerung nicht analog zur Tabakzigarette ist“, sagt Dahlmann.

    Das BfTG bringt sich auf EU- sowie auf Bundesebene ein und steht unter anderem im Dialog mit der Arbeitsgruppe der Generaldirektion für Steuern und Zollunion (DG Taxud), die den Verband um fachlichen Rat gebeten hat. Sollte eine Steuer kommen, dürfe das laut BfTG nicht den Erfolg des Produkts finanzpolitisch ausbremsen.

    Anfang 2018 hatte sich Brüssel gegen eine Steuer ausgesprochen. In diesem Jahr wird sich die EU wieder damit befassen. Jedoch steht 2019 einen Europawahl, die Einfluss auf den Zeitplan haben kann, an. Ebenso sind nach Verbandsangaben theoretisch auch nationale Alleingänge zu einer Besteuerung möglich.

    Aufklärung und Transparenz
    Und dem Markpotenzial steht noch etwas anderes im Weg: fehlinformierte Verbraucher beziehungsweise Wissensdefizite. Der Dampf von E-Zigaretten ist um 95 Prozent weniger schädlich als der Rauch von Tabakzigaretten – das wurde in Studien bereits mehrfach bestätigt. Aber wissen Raucher davon? Kürzlich belegte eine unabhängige Studie aus Großbritannien, dass das über 40 Prozent der Raucher nicht wissen. Die Wissenslücke schwächt die Motivation eines wechselwilligen Rauchers zusätzlich, E-Zigaretten zu testen und blockiert damit den Weg zum erfolgreichen Rauchstopp.

    Auch in den deutschen Medien vermisst Dahlmann häufig eine neutrale Berichterstattung zur E-Zigarette als Tabakalternative: „Die meisten Beiträge sind negativ bis bedrohlich gehalten. Das schreckt Raucher vom Umstieg auf das weit weniger schädliche Produkt ab. Der Verband arbeitet mit Interviews in der Presse, Expertendiskussionen und öffentlichen politischen Debatten an einer breiten Aufklärung“. Zudem pflegten die Verantwortlichen den Kontakt zur Forschung, denn die Fakten sprächen seit Jahren eine klare Sprache: Deutlich reduzierte Schädlichkeit des E-Zigarettendampfs im Vergleich zum Tabakrauch.

    Die – wenngleich tendenziöse – Berichterstattung ist aber auch ein Zeichen dafür, dass E-Zigaretten und Liquids mittlerweile ihre Nische verlassen haben. Die tabakfreie Branche, die das Dampfen in Deutschland groß gemacht hat, profitiert trotz des wachsenden Engagements der Tabakkonzerne von der steigenden Zahl derer, die mit der E-Zigarette den Tabakstopp schaffen wollten. Zwar gibt es unter Konsumenten auch Einsteiger, die ein beliebiges Gerät an der Tankstelle kaufen, aber die deutlich größere Kundengruppe bevorzugt den Fachhandel wegen der Produktauswahl und der technischen Expertise. Zudem steigen die meisten Nutzer mittelfristig von sehr einfachen Geräten auf komplexere Modelle, die technisch mehr Möglichkeiten bieten, um, und stärken ebenfalls die Nachfrage im Fachhandel.

    Beratungskompetenz der Händler
    Und hier kommt die Beratungskompetenz der Händler ins Spiel, denn wie etwa im Markt für Unterhaltungselektronik oder Telekommunikation werden auch im E-Zigarettenmarkt die Innovationszyklen immer kürzer. Innerhalb von wenigen Jahren haben sich die technischen Spezifikationen und das Aussehen der E-Zigarette deutlich verändert: Von einer einfachen Cig-a-like der ersten Generation zu einem leistungsstarken Modell in Mod-Box-Optik mit vielfältigen individuellen Einstellmöglichkeiten.

    Und spannende neue Entwicklungen wie Ultraschall-Technologie, minutenschnell ladende Akkus und Pod-Systeme mit verbesserter Leistung werden den E-Zigarettenmarkt von morgen bereichern. Bei den Liquids könnte sich ein Trend verstärken, den man im BfTG bereits seit geraumer Zeit beobachtet: Kombinierte Aromen, auch als Shot im Eigen-Mix, werden in der Dampferszene beliebter. Ebenfalls im Trend: Aromen aus natürlichen pflanzlichen Essenzen ohne künstliche Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker.

    Allerdings bringen schnelle Produktwechsel und Liquid-Trends dem Handel auch Probleme, zum Beispiel Lücken im Regal, dem „Out of Stock“. Wie stemmen die europäischen Großhändler die steigende Nachfrage? „So ein Wachstum bringt viele Herausforderungen mit sich, die der überwiegende Teil der Großhändler in Europa aber vorbildlich meistert. Auch die chinesischen Hersteller haben sich stark professionalisiert, man hat insgesamt gelernt, mit den strengen Regularien und damit zusammenhängenden Herausforderungen umzugehen“, sagt Dahlmann.

    Seriöser Service
    Zudem seien deutsche Anbieter gut vernetzt. „Es spricht sich nicht nur über den Branchenverband herum, wer– was mittlerweile bei der absolut überwiegenden Mehrheit der Unternehmen der Fall ist – seriösen Service bietet – und bei wem das nicht der Fall ist.“

    „Out of Stock“ kann laut BfTG einerseits mit den Kapazitäten des Zolls zusammenhängen, bei dem es vorkommt, dass Waren tatsächlich regelrecht „festhängen“. Andererseits spielt die Schnelllebigkeit des Produkts eine Rolle. „Es gibt wahre Hypes, sogar auf eher unspektakuläre Artikel wie Liquid-Flaschen, die jede Lagerlogistik strapazieren“, verrät Dahlmann. Daher seien das langfristige Vorbestellen von Waren und das „Drop shipping“ populärer geworden, weil Händler kleinerer Firmen weniger finanzielle Risiken eingehen wollen. Beim Drop shipping kaufen Einzelhändler die Ware erst dann beim Großhändler ein, wenn Kunden ein entsprechendes Produkt bestellt und bezahlt haben. Anstatt auf eigenes Risiko in große Warenbestände zu investieren und sie einzulagern, verbleiben alle angebotenen Artikel beim Großhändler.

    Außerdem müssen Händler nicht jeden Produkttrend mitgehen. Viele Geschäftsleute können inzwischen gut abschätzen, welches Sortiment an E-Zigaretten und Liquids sie vorrätig haben müssen, damit ihre Kunden zufrieden sind. Schwierigkeiten bereitet der Branche die oben genannte Sechs-Monatsfrist. Dampfer, die nicht ein halbes Jahr auf ihr neues Modell warten wollen, bestellen im Nachbarland, wo es diese Frist nicht gibt, oder sie ordern direkt aus China. „Das BfTG bohrt hier sicherlich ein dickes Brett, aber es zeigt sich in fast jedem Segment der Branche in Deutschland, dass wir als unabhängiger Verband mit allen Mitteln gegen die Stillhaltefrist kämpfen müssen, um den Fachhandel zu schützen“, betont Dahlmann.

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    (DTZ 06/19)

  • Niederlage für Planta

    LUXEMBURG // Der Europäische Gerichtshof hat vor wenigen Tagen entschieden: Das EU-Verbot von aromatisierten Zigaretten und Tabak zum Selbstdrehen ist rechtmäßig.

    Das Berliner Unternehmen Planta hatte zunächst vor dem Verwaltungsgericht Berlin geklagt, weil es in unterschiedlichen Fristen – Produkte mit einem Marktanteil von mehr als drei Prozent müssen erst 2020 endgültig vom Markt genommen werden, alle anderen sind bereits seit 2016 verboten – eine Ungleichbehandlung sah. Die Berliner Richter hatten den Fall nach Luxemburg verwiesen.

    Die Juristen stellten fest, dass eine Unterscheidung nach Verkaufsmengen zulässig sei. Der Unionsgeber sei berechtigt gewesen, schrittweise vorzugehen, „um den Verbrauchern von Erzeugnissen mit hohen Verkaufsmengen ausreichend Zeit zu geben, zu anderen Erzeugnissen zu wechseln“, hieß es. Das fragliche Verbot stelle zudem zwar eine Beschränkung des freien Warenverkehrs dar; diese sei jedoch gerechtfertigt, da sie Folge des Abwägens der wirtschaftlichen Auswirkungen gegen das Erfordernis, die menschliche Gesundheit zu schützen, sei.

    Außerdem könnten sowohl alle Informationen über Geschmack und Geruch sowie gegebenenfalls das Aufbringen von aromabezogenen Marken durch die EU-Staaten verboten werden.


    red

    (DTZ 06/19)

  • EU-Vorgaben für Plastik und Zigarettenfilter

    BRÜSSEL/STRASSBURG // Die EU schränkt die Verwendung von Einwegplastik drastisch ein: Der Umweltausschuss hat die EU-Richtlinie zur Vermeidung von Plastikmüll angenommen. Das Verbot soll in Deutschland greifen, sobald die EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt ist.

    Dies dürfte bis spätestens 2021 der Fall sein. Demnach sollen künftig EU-weit neun verschiedene Plastik-Einwegprodukte verboten werden: Trinkhalme, Besteck, Teller, Luftballonstäbe, Rührstäbchen für den Kaffee, dünne Plastiktüten, Wattestäbchen, Getränkeverpackungen aus erweitertem Polystyrol und so genanntes „oxo-abbaubares Plastik“ – ein Material mit Metallbeimischung. Darüber hinaus sollen auf Produkten wie Trinkbechern und Tabakfiltern Entsorgungsempfehlungen aufgedruckt werden, um das achtlose Wegwerfen zu verhindern und auf die Recyclebarkeit des Artikels hinzuweisen. Hersteller von Zigarettenfiltern, die Plastik enthalten, fallen unter die erweiterte Herstellerverantwortung und müssen die Kosten für die Beseitigung der Zigarettenstummel übernehmen.

    Ferner muss die Zigarettenverpackung eine Markierung tragen, dass Zigaretten nicht einfach weggeworfen werden dürfen.

    red

    (DTZ 05/19)

  • Valora: Deutschland-Chef geht

    HAMBURG // In der Valora Gruppe kommt es zu zwei personellen Veränderungen: Peter Obeldobel, CEO Retail Deutschland und Mitglied der erweiterten Konzernleitung, sowie Michel Gruber, Managing Director Food Service Schweiz, verlassen im Januar das Unternehmen. Übergangsweise übernehmen die Konzernleitungsmitglieder Roger Vogt, CEO der Division Retail, und Thomas Eisele, CEO der Division Food Service, die Führung der jeweiligen Business Units.

    Obeldobel werde eine externe Herausforderung annehmen, hieß es aus dem Unternehmen. Seit seinem Start bei der Valora Gruppe im Jahr 2015 verantwortete er als Mitglied der erweiterten Konzernleitung das Retail-Geschäft in Deutschland mit den Formaten „cigo“, „k kiosk“, „Press & Books“, „avec“, „ServiceStore DB / U-Store“ sowie in Luxemburg, seit 2018 auch die zehn „Press & Books“-Verkaufsstellen in Österreich.

    Gruber wird ebenfalls einer neuen Aufgabe außerhalb der Valora Gruppe nachgehen. Er war seit 2010 für die Valora Gruppe tätig, wurde 2014 Geschäftsführer von „Brezelkönig“ und verantwortete zuletzt die Business Unit Food Service Schweiz.

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    (DTZ 04/19)

  • Stimmiges Gesamtkonzept

    STUTTGART // Siegfried Schäuble, Inhaber des Fachgeschäfts Tabacum und der Stuttgarter La Casa del Habano, war auf der exklusiven Verbrauchermesse „Euro Motor“ vertreten. Dort durfte geraucht werden.

    „Tue Gutes und rede darüber“, forderte Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim und schrieb 1961 sein gleichnamiges Buch. Bis heute gilt es als Standardwerk im Bereich Public Relations. Doch welche Möglichkeiten hat ein Tabakwaren-Fachhändler, um sich und seine Produkte bekannter zu machen? Neben dem Offensichtlichen (Schaufensterwerbung), dem Eigenständigen (Mundpropaganda) und dem Traditionellen (Handzettel) lässt sich der eigene Bekanntheitsgrad mittels Social-Media-Angeboten (Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat und so weiter) erhöhen. Wenn es jedoch um komplexe Produkte wie die Zigarre geht, kann die digitale Welt höchstens zwei unserer fünf Sinne ansprechen. Das Fühlen, Riechen und Schmecken bleiben (bislang) auf der Strecke.

    Forum für die Zigarren
    Verbrauchermessen sind eine gute Möglichkeit, um auf potenzielle Kunden zuzugehen und der Zigarre ein Forum zu bieten. Vorausgesetzt, es darf dort geraucht werden. So ist beispielsweise die Nürnberger Whiskey-Messe „The Village“ zigarrenfreundlich, ebenso die „Plaza Culinaria“ in Freiburg und die „Bottle Market“ in Bremen. Auch die Stuttgarter „Kulinart“ hieß Longfillerfreunde lange Zeit willkommen; seitdem schätzen schwäbische Zigarren-Aficionados die Spirituosenmesse „0711 Spirits“ und die exklusive „Euro Motor“ als kleine Genussoasen.

    Letztere unterscheidet sich elementar von anderen Verbrauchermessen: Sie ist nicht öffentlich, Besucher werden von den ausstellenden Unternehmen persönlich eingeladen. Damit sollen vorzugsweise „Genießer, Individualisten, Autoliebhaber, Freigeister, Kunstinteressierte oder Flaneure“ auf ihre Kosten kommen, so der Veranstalter. Vom handverlesenen Publikum sollen wiederum die ausstellenden Gastgeber profitieren. Im Dezember fand die sechste „Euro Motor“ im Internationalen Congresscenter Stuttgart statt, wo nicht nur antike und moderne Edelkarossen verkauft wurden. Rund 140 Anbieter präsentierten Luxus in allen Facetten und Preislagen – von der exklusiven Armbanduhr über Konzertflügel bis zu individuellen Reisen.

    Stilvoll genießen
    Als quirliger Show Act war unter anderem der TV-Koch und Buchautor Horst Lichter gebucht, ebenso sein „Bares für Rares“-Kollege Wolfgang Pauritsch, der erlesene Stücke (mit und ohne Räder) versteigerte. Stilvoll genießen konnten die Besucher währenddessen in der gemütlichen Lounge von Siegfried Schäuble: Mit dem Longfillerangebot seiner Casa del Habano zog der Tabacum-Inhaber alle Register. Als hochprozentige Ergänzung wurden dazu erlesener Whisky, Gin und Rum angeboten. Außerdem rollte die Torcedora Gina Mercedes Marquardt von der Frankfurter Zigarrenmanufaktur Mercedes Reyes den Gästen ihr Wunschformat. Mit seiner Smokers Lounge war Schäuble zudem in guter Gesellschaft: Als direkter Standnachbar stellte S. T. Dupont edle Feuerzeuge aus, daneben präsentierte die Stuttgarter Maßschneiderei Ploug’s feine Stoffe und Schnitte für den Herrn.

    Etwa 6000 Gäste zählte der Veranstalter und war begeistert. Auch Schäuble war mit der Kundenresonanz sehr zufrieden. Gemäß der Empfehlung von Zino Davidoff, weniger zu rauchen, dafür aber besser, erwies sich das branchenübergreifende Angebot der Euro Motor als stimmiges Gesamtkonzept.

    esa

    (DTZ 03/19)

  • Bei Zigarren Fries knallen die Sektkorken für den guten Zweck

    GEESTACHT // Menschen kann man mit Fantasie gewinnen. Das lässt sich an Silvester in der Innenstadt von Geesthacht beeindruckend beobachten. Vor dem im Zentrum gelegenen Fachgeschäft Zigarren Fries trifft man sich schon am Morgen zum Gläschen Sekt und läutet den „Guten Rutsch“ ein.

    Zu dem seit Jahrzehnten beliebten Zeremoniell kommen mehr als tausend Besucher, die gut gelaunt den Jahresausklang bis zum Geschäftsschluss am frühen Nachmittag genießen. „Es ist ein „Kommen und Gehen in ungezwungener und heiterer Atmosphäre“, freut sich Geschäftsinhaber Oliver Fries und fügt hinzu: „Man kennt sich in einer kleinen Stadt, schätzt persönliche Kontakte und pflegt ein Gefühl der Gemeinschaft, von dem sich viele Menschen angezogen fühlen.“


    Spenden für einen guten Zweck

    Bei dieser Veranstaltung spendiert der Ermuri-Fachhändler den Sekt, den sich die Gäste gegen eine Spende ausschenken lassen. Am speziell eingerichteten Tresen sammeln sich in Glasschalen stattliche Beträge. Der besondere Effekt des heiteren „Klönschnacks“ war diesmal eine Einnahme von 7565 Euro, womit die Vorjahres-Summe von 5000 Euro noch einmal deutlich übertroffen wurde. Der Betrag ging als Spende an den Verein „Hilfe für das schwerkranke Kind“, eine von ‧Ilse Timm aus Geesthacht gegründete Hilfsorganisation, und an den Serviceclub „Round Table“. Der weltweit vertretene Club Round Table erwartet von seinen Mitgliedern, dass sie sich für die Gesellschaft engagieren und anderen Menschen helfen. Eine Initiative war der Weihnachtspäckchen-Konvoi nach Bulgarien, Moldawien, Rumänien und in die Ukraine, um arme Kinder zu erfreuen. Am Ende waren es bundesweit über 150 .000 Päckchen. Die Region Geesthacht unter Mitwirkung von Oliver Fries steuerte zirka 1000 Pakete bei.

    Mit etwa 30.000 Einwohnern ist Geesthacht die größte Stadt im Herzogtum Lauenburg. Der Name Fries ist hier mit seinen drei Geschäften fest verwurzelt. Das Hauptgeschäft in der modern gestalteten Fußgängerzone ist stets der Veranstaltungsort für das Benefiz–Treffen zum Jahresausklang. Begehbarer Klimaraum, ein breites Spirituosen-Programm und ein großes Presse-Sortiment sowie Lotto, Geschenkartikel und der Verkauf von Theaterkarten bestimmen das Angebot. Alle Mitarbeiter sind beim Sektausschank an Bord, denn die Kundenanzahl ist bei voller Innenstadt beträchtlich. Hinzu kommen freiwillige Helfer und die ganze Familie, denn Arbeit gibt es genug. Tresen-, Zelt- und Stehtisch-Aufbau sowie -Abbau und der Ausschank brauchen viele helfende Hände.

    Positives Fazit
    Schon seit mehr als 30 Jahren – anfangs nur im kleinen Kreis im Ladenlokal – wird der Sekt zum Jahresende spendiert. Daraus hat sich im Lauf der Jahre eine Art Stadtfest entwickelt. Dazu erklärt Oliver Fries: „Es ist eine ideale Gelegenheit, auf gesellige Weise Kundentreue zu belohnen. Denn der Kunde sichert unsere Existenz, ihn zu pflegen, stärkt uns als Partner und macht potenzielle Kunden auf uns aufmerksam. Zugleich lässt das ‚Wir-Gefühl’ Verantwortung auf beiden Seiten erkennen“, zieht der Inhaber ein positives Fazit. Und Fries ergänzt: „Für unser Geschäft halte ich die Verquickung mit einer sozialen Idee für erstrebenswert, denn das Ganze ist zugleich eine gute Investition in die Zukunft“.

    kdp

    (DTZ 03/19)

  • Marcel Crijnen verstorben

    BONN //Der Generalsekretär des europäischen Zigarrenverbandes ECMA, Marcel Crijnen, ist am 8. Januar im Alter von 54 Jahren verstorben.

    Crijnen hat über einen langen Zeitraum die Entwicklung des in den frühen 1990er-Jahren gegründeten europäischen Zigarrenverbandes geprägt.vi

    (DTZ 03/19)

  • Abmahnung gegen Amazon

    FRANKFURT // Das Landgericht Frankfurt am Main hat auf Antrag des Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH) eine einstweilige Verfügung gegen Amazon Services Europe erlassen (Az.: 3–06 O 103/18). Der Beschluss muss noch zugestellt werden. Das teilte der VdeH mit.

    Auf amazon.de finden sich zahlreiche ausländische Anbieter, die E-Zigaretten und Zubehör an Verbraucher in Deutschland verkaufen. Der Versand erfolgt dabei oft aus dem Ausland. Allerdings muss sich der ausländische Verkäufer für einen solchen grenzüberschreitenden Fernabsatz von E-Zigaretten bei der zuständigen Behörde registrieren. Der VdeH hatte Amazon auf mehrere Verstöße gegen diese Vorschrift hingewiesen und den Konzern deshalb verklagt.

    Das Gericht untersagte es Amazon, E-Händlern den grenzüberschreitenden Fernabsatz zu ermöglichen. Bei Zuwiderhandlung drohen Ordnungsgeld bis zu 250 000 Euro oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten.

    „Die mit dieser Verfügung endlich abgestellte Situation war untragbar. Wir begrüßen den Beschluss des Landgerichts als ersten Schritt zur Wiederherstellung eines fairen Wettbewerbs und Stärkung des Verbraucherschutzes“, erklärte der VdeH-Vorsitzende Michal Dobrajc.

    red

    (DTZ 02/19)