Schlagwort: Zigaretten

  • Werbeverbote: neuer Anlauf

    BERLIN // Die zuständigen Fachpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben Eckpunkte für einen Kompromiss zum Thema Tabakwerbeverbote vorgelegt.

    Grundlage dafür ist der nicht vom Bundestag beschlossene Gesetzentwurf der Bundesregierung aus dem Jahr 2016. Dieser sah über bereits bestehende Beschränkungen hinaus folgende Maßnahmen vor: Verbot der Außenwerbung mit Ausnahme der Geschäftsräume ab 2020; Beschränkung der Kinowerbung auf Filme ab 18 Jahren; ein Abgabeverbot von gewerbsmäßigen kostenlosen Warenproben bei Zigaretten, Feinschnitt und Shishatabak sowie eine Beschränkung der kostenlose Abgabe anderer Tabakprodukte (etwa E-Zigaretten und Tabakerhitzer) nur auf Geschäftsräume des Fachhandels.

    Außerdem sollten bestehende und neue Werbebeschränkungen auf E-Zigaretten und E-Shishas übertragen werden. Bei diesem Punkt verweisen die Fachpolitiker nun auf die WHO-Tabakrahmenkonvention, die ausschließlich Tabakprodukte erfasst. Tabakfreie E-Zigaretten und tabakfreie Nachfüllbehälter wären demnach ausgenommen.

    Die Fachpolitiker der Union unterstreichen darüber hinaus den Vertrauensschutz für bestehende Public-Private-Partnership-Finanzierungsmodelle für die Kommunen (zum Beispiel an Bushaltehäuschen), bei denen die Werbung einen nennenswerten Anteil ausmacht. Denn fünf bis zehn Prozent des Gesamtumsatzes der Außenwerbung entfallen auf die Tabakwerbung. Bestehende Werbeverträge sollen deshalb einem Bestandsschutz unterliegen, allerdings längstens bis 2024.

    red

    (DTZ 07/19)

  • „Wachstum bringt viele Herausforderungen mit sich“

    MÜNCHEN // Die E-Zigarettenunternehmen sind in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Für das laufende Jahr rechnet Dustin Dahlmann, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG), mit einem Marktvolumen von 500 Millionen Euro. Auf die Branche warten aber die unterschiedlichsten Herausforderungen. Welche das sind, erklärt der BfTG-Chef.

    Dahlmann erwartet, dass der Markt sukzessiv kleinteiliger wird, da vor dem Hintergrund steigender Nachfrage immer mehr vielversprechende Neugründungen hinzukommen. Ein Zentrieren auf große Konzerne befürchtet Dahlmann weniger, da aus seiner Sicht die Zielgruppe zu verschieden ist und die kleinen und mittelständischen Unternehmen, in Verbänden organisiert, mittlerweile eine starke Lobby haben.


    Wachstum in Deutschland

    Im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Großbritannien, in denen die Märkte etwas älter und auch stärker fragmentiert sind, wächst der Markt in Deutschland bisher in extrem großen Schritten. Es ist nach Verbandsangaben damit zu rechnen, das sich das Marktvolumen in einigen Jahren auf einem hohen Niveau einpendeln und es in Deutschland dann um Marktanteile als um -zuwächse gehen wird.

    Die E-Branche bietet aufgrund nationaler Regulierungen aber noch einiges Potenzial. Zum Beispiel setzt sich das BfTG mit viel Engagement für ein Abschaffen der Sechs-Monats-Frist in Deutschland ein. Kürzlich hat der Verband gemeinsam mit der FDP eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung initiiert, die die Stillhaltefrist zwischen Markteinführung und Verkaufsstart für deutsche E-Zigarettenhändler infrage stellt (DTZ berichtete). Die Frist benachteiligt laut BfTG den deutschen Handel im Vergleich zum EU-Ausland ohne Stillhaltefrist enorm. „Wenn wir das stoppen können, steht der hiesigen Branche ein weiterer Aufwärtssprung bevor.“


    Steuer im Blick

    Andererseits könnte durch eine überzogene Steuer aufs Dampfen die Entwicklung ins Stocken geraten. „Generell muss mit einer Besteuerung in den nächsten Jahren gerechnet werden. Hier engagieren wir uns als tabakfreier Branchenverband, um dafür sorgen, dass die Höhe der Besteuerung nicht analog zur Tabakzigarette ist“, sagt Dahlmann.

    Das BfTG bringt sich auf EU- sowie auf Bundesebene ein und steht unter anderem im Dialog mit der Arbeitsgruppe der Generaldirektion für Steuern und Zollunion (DG Taxud), die den Verband um fachlichen Rat gebeten hat. Sollte eine Steuer kommen, dürfe das laut BfTG nicht den Erfolg des Produkts finanzpolitisch ausbremsen.

    Anfang 2018 hatte sich Brüssel gegen eine Steuer ausgesprochen. In diesem Jahr wird sich die EU wieder damit befassen. Jedoch steht 2019 einen Europawahl, die Einfluss auf den Zeitplan haben kann, an. Ebenso sind nach Verbandsangaben theoretisch auch nationale Alleingänge zu einer Besteuerung möglich.

    Aufklärung und Transparenz
    Und dem Markpotenzial steht noch etwas anderes im Weg: fehlinformierte Verbraucher beziehungsweise Wissensdefizite. Der Dampf von E-Zigaretten ist um 95 Prozent weniger schädlich als der Rauch von Tabakzigaretten – das wurde in Studien bereits mehrfach bestätigt. Aber wissen Raucher davon? Kürzlich belegte eine unabhängige Studie aus Großbritannien, dass das über 40 Prozent der Raucher nicht wissen. Die Wissenslücke schwächt die Motivation eines wechselwilligen Rauchers zusätzlich, E-Zigaretten zu testen und blockiert damit den Weg zum erfolgreichen Rauchstopp.

    Auch in den deutschen Medien vermisst Dahlmann häufig eine neutrale Berichterstattung zur E-Zigarette als Tabakalternative: „Die meisten Beiträge sind negativ bis bedrohlich gehalten. Das schreckt Raucher vom Umstieg auf das weit weniger schädliche Produkt ab. Der Verband arbeitet mit Interviews in der Presse, Expertendiskussionen und öffentlichen politischen Debatten an einer breiten Aufklärung“. Zudem pflegten die Verantwortlichen den Kontakt zur Forschung, denn die Fakten sprächen seit Jahren eine klare Sprache: Deutlich reduzierte Schädlichkeit des E-Zigarettendampfs im Vergleich zum Tabakrauch.

    Die – wenngleich tendenziöse – Berichterstattung ist aber auch ein Zeichen dafür, dass E-Zigaretten und Liquids mittlerweile ihre Nische verlassen haben. Die tabakfreie Branche, die das Dampfen in Deutschland groß gemacht hat, profitiert trotz des wachsenden Engagements der Tabakkonzerne von der steigenden Zahl derer, die mit der E-Zigarette den Tabakstopp schaffen wollten. Zwar gibt es unter Konsumenten auch Einsteiger, die ein beliebiges Gerät an der Tankstelle kaufen, aber die deutlich größere Kundengruppe bevorzugt den Fachhandel wegen der Produktauswahl und der technischen Expertise. Zudem steigen die meisten Nutzer mittelfristig von sehr einfachen Geräten auf komplexere Modelle, die technisch mehr Möglichkeiten bieten, um, und stärken ebenfalls die Nachfrage im Fachhandel.

    Beratungskompetenz der Händler
    Und hier kommt die Beratungskompetenz der Händler ins Spiel, denn wie etwa im Markt für Unterhaltungselektronik oder Telekommunikation werden auch im E-Zigarettenmarkt die Innovationszyklen immer kürzer. Innerhalb von wenigen Jahren haben sich die technischen Spezifikationen und das Aussehen der E-Zigarette deutlich verändert: Von einer einfachen Cig-a-like der ersten Generation zu einem leistungsstarken Modell in Mod-Box-Optik mit vielfältigen individuellen Einstellmöglichkeiten.

    Und spannende neue Entwicklungen wie Ultraschall-Technologie, minutenschnell ladende Akkus und Pod-Systeme mit verbesserter Leistung werden den E-Zigarettenmarkt von morgen bereichern. Bei den Liquids könnte sich ein Trend verstärken, den man im BfTG bereits seit geraumer Zeit beobachtet: Kombinierte Aromen, auch als Shot im Eigen-Mix, werden in der Dampferszene beliebter. Ebenfalls im Trend: Aromen aus natürlichen pflanzlichen Essenzen ohne künstliche Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker.

    Allerdings bringen schnelle Produktwechsel und Liquid-Trends dem Handel auch Probleme, zum Beispiel Lücken im Regal, dem „Out of Stock“. Wie stemmen die europäischen Großhändler die steigende Nachfrage? „So ein Wachstum bringt viele Herausforderungen mit sich, die der überwiegende Teil der Großhändler in Europa aber vorbildlich meistert. Auch die chinesischen Hersteller haben sich stark professionalisiert, man hat insgesamt gelernt, mit den strengen Regularien und damit zusammenhängenden Herausforderungen umzugehen“, sagt Dahlmann.

    Seriöser Service
    Zudem seien deutsche Anbieter gut vernetzt. „Es spricht sich nicht nur über den Branchenverband herum, wer– was mittlerweile bei der absolut überwiegenden Mehrheit der Unternehmen der Fall ist – seriösen Service bietet – und bei wem das nicht der Fall ist.“

    „Out of Stock“ kann laut BfTG einerseits mit den Kapazitäten des Zolls zusammenhängen, bei dem es vorkommt, dass Waren tatsächlich regelrecht „festhängen“. Andererseits spielt die Schnelllebigkeit des Produkts eine Rolle. „Es gibt wahre Hypes, sogar auf eher unspektakuläre Artikel wie Liquid-Flaschen, die jede Lagerlogistik strapazieren“, verrät Dahlmann. Daher seien das langfristige Vorbestellen von Waren und das „Drop shipping“ populärer geworden, weil Händler kleinerer Firmen weniger finanzielle Risiken eingehen wollen. Beim Drop shipping kaufen Einzelhändler die Ware erst dann beim Großhändler ein, wenn Kunden ein entsprechendes Produkt bestellt und bezahlt haben. Anstatt auf eigenes Risiko in große Warenbestände zu investieren und sie einzulagern, verbleiben alle angebotenen Artikel beim Großhändler.

    Außerdem müssen Händler nicht jeden Produkttrend mitgehen. Viele Geschäftsleute können inzwischen gut abschätzen, welches Sortiment an E-Zigaretten und Liquids sie vorrätig haben müssen, damit ihre Kunden zufrieden sind. Schwierigkeiten bereitet der Branche die oben genannte Sechs-Monatsfrist. Dampfer, die nicht ein halbes Jahr auf ihr neues Modell warten wollen, bestellen im Nachbarland, wo es diese Frist nicht gibt, oder sie ordern direkt aus China. „Das BfTG bohrt hier sicherlich ein dickes Brett, aber es zeigt sich in fast jedem Segment der Branche in Deutschland, dass wir als unabhängiger Verband mit allen Mitteln gegen die Stillhaltefrist kämpfen müssen, um den Fachhandel zu schützen“, betont Dahlmann.

    vi

    Lesen Sie mehr im E-Zigaretten-Spezial in der Printausgabe DTZ 06/19.

    (DTZ 06/19)

  • Verbände für Werbeverbot

    BERLIN // Ein Bündnis von 13 Verbänden und Organisationen fordert ein umfassendes Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten.

    In einem gemeinsamen Appell an die Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD sprechen sich die Gesundheits-, Verbraucherschutz- und Kinderrechtsorganisationen dafür aus, über die bereits bestehenden Tabakwerbeverbote hinaus ein Tabakaußenwerbeverbot, ein Werbeverbot im Kino sowie ein Promotion- und Sponsoringverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten gesetzlich abzusichern.

    Neben dem Deutschen Kinderhilfswerk, der Deutschen Krebshilfe, dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem IFT Nord und der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten haben unter anderem das Netzwerk Rauchfrei Plus, die Fachstelle für Suchtprävention Berlin, der Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit, die Verbraucherorganisation Sum-OfUs und das Projekt Unfairtobacco den Appell unterzeichnet.

    Tabakwerbung und die Werbung für E-Zigaretten seien insbesondere für Jugendliche und Kinder attraktiv und machten ein umfassendes Verbot unumgänglich. Zur Unterstützung des Appells überreichte die Organisation SumOfUs mehr als 50 000 Unterschriften an die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler.

    vi

    (DTZ 06/19)

  • Niederlage für Planta

    LUXEMBURG // Der Europäische Gerichtshof hat vor wenigen Tagen entschieden: Das EU-Verbot von aromatisierten Zigaretten und Tabak zum Selbstdrehen ist rechtmäßig.

    Das Berliner Unternehmen Planta hatte zunächst vor dem Verwaltungsgericht Berlin geklagt, weil es in unterschiedlichen Fristen – Produkte mit einem Marktanteil von mehr als drei Prozent müssen erst 2020 endgültig vom Markt genommen werden, alle anderen sind bereits seit 2016 verboten – eine Ungleichbehandlung sah. Die Berliner Richter hatten den Fall nach Luxemburg verwiesen.

    Die Juristen stellten fest, dass eine Unterscheidung nach Verkaufsmengen zulässig sei. Der Unionsgeber sei berechtigt gewesen, schrittweise vorzugehen, „um den Verbrauchern von Erzeugnissen mit hohen Verkaufsmengen ausreichend Zeit zu geben, zu anderen Erzeugnissen zu wechseln“, hieß es. Das fragliche Verbot stelle zudem zwar eine Beschränkung des freien Warenverkehrs dar; diese sei jedoch gerechtfertigt, da sie Folge des Abwägens der wirtschaftlichen Auswirkungen gegen das Erfordernis, die menschliche Gesundheit zu schützen, sei.

    Außerdem könnten sowohl alle Informationen über Geschmack und Geruch sowie gegebenenfalls das Aufbringen von aromabezogenen Marken durch die EU-Staaten verboten werden.


    red

    (DTZ 06/19)

  • EU-Vorgaben für Plastik und Zigarettenfilter

    BRÜSSEL/STRASSBURG // Die EU schränkt die Verwendung von Einwegplastik drastisch ein: Der Umweltausschuss hat die EU-Richtlinie zur Vermeidung von Plastikmüll angenommen. Das Verbot soll in Deutschland greifen, sobald die EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt ist.

    Dies dürfte bis spätestens 2021 der Fall sein. Demnach sollen künftig EU-weit neun verschiedene Plastik-Einwegprodukte verboten werden: Trinkhalme, Besteck, Teller, Luftballonstäbe, Rührstäbchen für den Kaffee, dünne Plastiktüten, Wattestäbchen, Getränkeverpackungen aus erweitertem Polystyrol und so genanntes „oxo-abbaubares Plastik“ – ein Material mit Metallbeimischung. Darüber hinaus sollen auf Produkten wie Trinkbechern und Tabakfiltern Entsorgungsempfehlungen aufgedruckt werden, um das achtlose Wegwerfen zu verhindern und auf die Recyclebarkeit des Artikels hinzuweisen. Hersteller von Zigarettenfiltern, die Plastik enthalten, fallen unter die erweiterte Herstellerverantwortung und müssen die Kosten für die Beseitigung der Zigarettenstummel übernehmen.

    Ferner muss die Zigarettenverpackung eine Markierung tragen, dass Zigaretten nicht einfach weggeworfen werden dürfen.

    red

    (DTZ 05/19)

  • Ahnungsloses Berlin

    BERLIN // Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Gero Hocker hat die Fraktion der FDP eine sogenannte Kleine Anfrage an die Bundesregierung gerichtet. Dabei ging es um die praktische Umsetzung der Meldepflicht für E-Zigaretten. Nun liegen die Antworten des zuständigen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vor.

    Von echten Antworten allerdings kann kaum die Rede sein, denn immer wieder tauchen Aussagen auf wie: „Der Bundesregierung liegen hierzu keine statistischen Informationen vor“ oder „Im Übrigen geht die Bundesregierung davon aus, dass (…) die Behörden der Länder auf Grund der dort vorhandenen sachlichen und personellen Kompetenz zu einer sachgerechten und effizienten Handhabung der neuen tabakrechtlichen Vorschriften in der Lage sind.“ Fazit: Die Bundesregierung weiß nicht, was in Sachen Meldepflicht für E-Zigaretten in den Bundesländern und in anderen EU-Staaten vorgeht.

    Der Branchenverband Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) stellt dennoch fest, mit der Anfrage sei ein erster wichtiger Schritt dahingehend erfolgt, dass untersucht werde, wie effizient und praxisfest die europaweit geltende Stillhaltefrist wirklich sei. Das BfTG führt aus, die Antworten auf die einzelnen Fragen zeigten die Notwendigkeit zur Aufklärung hinsichtlich eines wichtigen Themas für einen stark wachsenden deutschen Wirtschaftszweig.

    Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG, erklärte dazu: „Das Ziel der Anfrage der FDP bestand darin, Aufmerksamkeit für ein Thema zu erzielen, das der Branche seit Jahren schwer zu schaffen macht. Dies hat funktioniert, denn die Wahrnehmung für die Sinnlosigkeit der Sechsmonatsfrist wurde erhöht. Das ist ein Erfolg, auf dem wir in der gezielten Ansprache aufbauen können. Wir werden alles dafür tun, dass diese Form der Fehlregulierung beendet wird.“

    pi

    (DTZ 05/19)

  • Mehr Jugendschutz

    BERLIN // Nach einer Verzögerung aus technischen Gründen haben der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) und der Deutsche Zigarettenverband (DZV) nun die Online-Plattform [link|http://www.jugendschutz-handel.de] www.jugendschutz-handel.de [/link]freigeschaltet. Die Seite richtet sich an Händler von Tabak- und E-Zigaretten.

    Mithilfe verschiedener Praxisbeispiele und Argumentationshilfen sollen Einzelhändler für den Umgang mit Minderjährigen, die versuchen, solche Produkte zu erwerben, geschult werden. Das rund 20-minütige Training kann sowohl auf dem PC als auch auf mobilen Endgeräten absolviert werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Trainings können neben einem personifizierten Zertifikat auch die aktuellen gesetzlichen Regelungen heruntergeladen werden.

    „Wir stehen zu 100 Prozent hinter der aktuellen gesetzlichen Regulierung. E-Zigaretten und Liquids sind nur für erwachsene Konsumenten gedacht. Daran regelmäßig zu erinnern und den Handel zu schulen, ist uns besonders wichtig“, erklärte Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH.

    Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes, ergänzte: „Auch Zigaretten gehören nicht in die Hände von Minderjährigen. Dieses gesamtgesellschaftliche Anliegen wird am besten durch die strikte Einhaltung und strenge Kontrolle des Abgabeverbots von Tabakwaren an unter 18-Jährige erreicht – als Herstellerverband stellen wir uns der Verantwortung und leisten in enger Kooperation mit dem Handel dazu noch intensiver unseren Beitrag.“

    Das Online-Tool ist die erste gemeinsame Initiative beider Verbände, um den Jugendschutz im Einzelhandel weiter zu verbessern. Der DZV hatte im Frühjahr 2018 über 500.000 Aufkleber herausgegeben, auf denen auf das Mindestabgabealter von 18 Jahren für beide Produktkategorien hingewiesen wird. Diese Aufkleber sind für alle interessierten Fachhändler auf der Seite des DZV oder über die DZV-Hotline (030 / 88 66 36-0) kostenlos bestellbar.


    vi

    (DTZ 03/19)

  • Abmahnung gegen Amazon

    FRANKFURT // Das Landgericht Frankfurt am Main hat auf Antrag des Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH) eine einstweilige Verfügung gegen Amazon Services Europe erlassen (Az.: 3–06 O 103/18). Der Beschluss muss noch zugestellt werden. Das teilte der VdeH mit.

    Auf amazon.de finden sich zahlreiche ausländische Anbieter, die E-Zigaretten und Zubehör an Verbraucher in Deutschland verkaufen. Der Versand erfolgt dabei oft aus dem Ausland. Allerdings muss sich der ausländische Verkäufer für einen solchen grenzüberschreitenden Fernabsatz von E-Zigaretten bei der zuständigen Behörde registrieren. Der VdeH hatte Amazon auf mehrere Verstöße gegen diese Vorschrift hingewiesen und den Konzern deshalb verklagt.

    Das Gericht untersagte es Amazon, E-Händlern den grenzüberschreitenden Fernabsatz zu ermöglichen. Bei Zuwiderhandlung drohen Ordnungsgeld bis zu 250 000 Euro oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten.

    „Die mit dieser Verfügung endlich abgestellte Situation war untragbar. Wir begrüßen den Beschluss des Landgerichts als ersten Schritt zur Wiederherstellung eines fairen Wettbewerbs und Stärkung des Verbraucherschutzes“, erklärte der VdeH-Vorsitzende Michal Dobrajc.

    red

    (DTZ 02/19)

  • War 2018 ein „gutes Jahr“?

    MAINZ // Wie lief das Jahr 2018, und was erwarten Fachhändler für 2019. DTZ befragte Geschäftsinhaber in verschiedenen Regionen Deutschlands. Der Tenor ist überwiegend positiv, aber es gibt auch kritische Anmerkungen.


    Erfolgreiches und arbeitsintensives Jahr

    Steffen Brinkmann betreibt zwei Fachgeschäfte, eines davon in Schwerin. Der John-Aylesbury-Partner stellt Tabak und Spirituosen in den Mittelpunkt seiner Handelsaktivitäten. Mit dem Namen „Tobaccohouse Brinkmann finest“ lässt sich die Philosophie für Qualität erkennen, die sich bei Tabak, Zigarren, Wein, Bier und Spirituosen wiederfindet. Diese Produkte werben für genussreiche Momente. Auch Kaffee der Union Rösterei gibt es. Eigenmarken im Spirituosen- und Zigarrenbereich gehören ebenfalls zur Ausstattung. Hinzu kommt ein Online-Shop.

    Hinter Steffen Brinkmann liegt ein erfolgreiches und arbeitsintensives Jahr. Im Juni wurden neue Geschäftsräume in absoluter Innenstadtlage bezogen. Die Verkaufsfläche erhöhte sich von 50 auf 100 Quadratmeter. „Mit diesem Schritt konnte der Umsatz positiv weiterentwickelt werden. Während die Nachfrage nach Raucherbedarfsartikeln schwächer wird, Feuerzeuge nicht mehr den hohen Stellenwert haben und Humidore wenig nachgefragt werden, weil sie nicht verschleißen, treffen Zigarren und Spirituosen unverändert auf eine hohe Nachfrage“, schildert der Firmeninhaber. Und er ergänzt: „Die Nachfrage nach Zigarren zum Kaufpreis von fünf bis 20 Euro hat sich nach oben entwickelt. Noch deutlicher wird die Kauffreude bei Spirituosen, wo über 400 Whisky-Sorten die Nachfrage zu Preisen zwischen 30 bis 100 Euro wecken, aber auch eine Flasche für 1600 Euro ihren Abnehmer fand. Gin ist unverändert im Trend und auch Rum mit über 60 verschiedenen Marken wird immer beliebter“, berichtet Brinkmann. Die neue Ausstattung, das größere Sortiment und die frequenzstarke Innenstadtlage geben dem Geschäft für die Zukunft eine gute Perspektive.


    Pfeifenverkauf : Säule des Fachgeschäfts

    Das noble Tabak-Spezialgeschäft Pfeifen Tesch in Hamburg, zwischen Binnenalster und Oper gelegen, ist seit 1880 im Familienbesitz und langjähriger John-Aylesbury-Partner. Das Traditionsgeschäft wird von Volker Cub geführt. Beim Rückblick auf 2018 äußert er nicht nur Zufriedenheit für Ware und Umsatz. Gestört haben ihn vor allem die Lieferschwierigkeiten bei großformatigen Havannas. „Die zugeteilten kleinen Mengen gerade bei begehrten Habanos behindern den Abverkauf. Das lässt sich durch Beratung und Qualitätsprodukte anderer Anbieter nur teilweise ausgleichen, denn die Markentreue bei den Aficionados für kubanische Erzeugnisse ist hoch.“ Die Unruhen in Nicaragua hätten ebenfalls negativen Einfluss auf die Lieferfähigkeit der Importeure.

    Eine weitere Säule des Fachgeschäfts ist der Pfeifenverkauf. Hier übt Cub Kritik daran, dass bestellte Christmas-Dunhill-Pfeifen teilweise nicht eingetroffen sind. Bei einem Kundenkreis, zu dem Sammler zählen, die bereit sind, auch einmal 1800 Euro für eine Pfeife zu zahlen, ist das überaus ärgerlich.

    Erfolgreich konnten hingegen wieder Weihnachtstabak-Packungen von Kohlhase & Kopp forciert werden, die gerne und umfangreich als Geschenke genutzt wurden.

    Das gilt auch für Whisky und Rum. Etwa 50 Sorten für jede Warengruppe treffen auf eine „erstaunliche Nachfrage für gehobene Ansprüche“, so Cub. Die Karibik bestimmt das Rum-Sortiment, während Whiskys aus Schottland, Amerika und Schweden bei den Kunden Gefallen finden.

    Wie der Hamburger Fachhändler betont, bleibt die Struktur des Fachgeschäfts 2019 unverändert. Unter dem Dach „Genuss“ stehen Tabakwaren und Spirituosen weiter im Mittelpunkt. Sowohl Zigaretten wie auch E-Produkte und Shisha werden nicht geführt. „Wir wollen mit mehr Präsenz von Pfeifenmachern sowie mit Zigarren-Vorführungen dem Kunden das Einkaufserlebnis noch stärker vermitteln“, erklärt Volker Cub.

    Warenpräsentation im Fokus
    Für Pierre Kasalowsky, aktiv mit drei Geschäften in Walsrode und Hannover, stand das Jahr 2018 im Zeichen klarer Veränderungen. Mit der Anschaffung von drei neuen Klimaschränken bekam die Zigarre größere Bedeutung. „Mehr Aufmerksamkeit für die Warenpräsentation wirkte beim Kunden enorm verkaufsfördernd und hat die Nachfrage nach hochwertigeren Produkten, sowohl bei Long- als auch bei Shortfillern gesteigert. Aber auch die Kontakte zu allen namhaften Herstellern und Importeuren ließen sich durch diesen Schritt verbessern. Mittlerweile sind etwa 60 verschiedene Zigarren im Angebot und haben den Umsatz im Kundenkreis deutlich gesteigert“, beschreibt der 29-jährige Firmeninhaber die erkennbar positive Weiterentwicklung.

    Das zeigt sich auch bei der E-Zigarette. „Wir haben diesen Trend sofort mitgemacht und gelten in der ländlichen Region um Walsrode als Experten. Mit verschiedenen Geräten, speziell im hochwertigen Sektor, mit einstellbaren Akkuträgern, LED-Schutzhüllen, einer breiten Auswahl von Liquids und einer eigenen Bar, die für jeden Geschmack und jede Mischung gerüstet ist, kommt der Verbraucher voll auf seine Kosten. Dazu gehört auch eine umfassende Beratung, die wesentlich den Erfolg sichert und beim Aufbau einer treuen Stammkundschaft hilft“, sagt Kasalowsky.

    Mit den neuen Tabakalternativen Iqos von Philip Morris sowie Blu von Reemtsma deuten sich weitere Umstiegsmöglichkeiten für Raucher an. Wurde diese Technik bisher vorwiegend von Männern genutzt, so finden mittlerweile auch Frauen daran Gefallen. Und noch eine Besonderheit gibt es zu berichten: Die Nachfrage nach Kautabak hat sich gut entwickelt. Mittlerweile werden bereits elf Artikel geführt. Die Käufer kommen meistens von den umliegenden Bundeswehr-Standorten. Die Vorteile liegen auf der Hand, weil die „Chewing bags“ schnell, einfach, sauber und diskret verwendet werden können und niemanden stören. Diese Art des Tabakkonsums gilt zwar als Nischenprodukt, verzeichnet aber ein erstaunliches Wachstum. Eine treue Stammkundschaft hat der niedersächsische Fachhändler bei Pfeifentabak, wo er mehr als 120 verschiedene Sorten führt.

    Mit den beschriebenen Veränderungen und seinem breiten und tiefgestaffelten Sortiment sieht sich Pierre Kasalowsky für die Zukunft gut gerüstet.

    Trend hin zu alternativen Produkten
    Dennis Meyer ist Fachhändler in Ahrensburg in Schleswig-Holstein und betreibt einen Shop im zentral gelegenen und gut frequenten Kaufhaus Nessler. Er spricht von einer guten Jahresentwicklung mit erfreulichem Zuwachs. Nach seiner Beobachtung hat vom trockenen und heißen Wetter bis weit in den Herbst hinein alles Rauchbare deutlich profitiert. Dazu kam der Trend hin zu alternativen neuen Produkten mit und ohne Tabak. Diese Erzeugnisse seien mittlerweile fest verankert. Die Ankündigung weiterer Anbieter, ins Geschäft mit E-Zigaretten oder Tabakerhitzern einzusteigen, dürfte diese Aufwärtsentwicklung nach seiner Einschätzung noch verstärken.

    Dagegen registriert der Ladeninhaber, dass der Pressebereich seit Jahren rückläufig ist und 2018 wieder ein einstelliges Minus verzeichnete.

    Auch Raucherbedarfsartikel erlebten deutliche Abschürfungen. Hier würden preiswerte Produkte nachgefragt. Insbesondere bei Feuerzeugen sei die Nachfrage nach hochwertigen Modellen vorbei.

    Als sehr erfreulich bezeichnet Dennis Meyer hingegen die Nachfrage bei Spirituosen und Süßwaren. „Whisky, Rum und Gin zeigen eine unverändert positive Entwicklung. Wir haben uns mit der Sortimentsbreite darauf eingestellt, um keinen Trend zu verpassen. Eine weitere Erkenntnis ist die zunehmende Regionalität speziell bei Whisky und Gin, wo auch deutsche Hersteller vermehrt in Erscheinung treten“, so seine Beobachtungen.

    Und noch etwas macht dieses Geschäft unverwechselbar: Der in das Kaufhaus integrierte Shop verfügt über eine Verkaufsfläche von 141 Quadratmetern. Allein die Hälfte davon entfällt auf Süßwaren – vom Lolli bis zur hochwertigen Praline. Der Kunde fühlt sich im Süßwarenparadies, und die süßen Verlockungen sorgen für ein regelmäßiges Umsatzwachstum. Diese wesentliche Geschäftssäule passt ideal unter das Dach „Genuss“, das von Tabakwaren und Spirituosen ergänzt wird. Beeindruckend ist außerdem, dass in den letzten beiden Monaten des Jahres nahezu zwei Drittel es Süßwarenumsatzes erzielt werden.

    Für 2019 rechnet Dennis Meyer mit einem stabilen Umsatz, weil das breitgefächerte Sortiment mit seinen verschiedenen Produktgruppen Sicherheit bietet.

    Pfeiferauchen schmackhaft machen
    Siegfried Schäuble vom Stuttgarter Tabacum ist mit dem Geschäftsjahr 2018 durchweg zufrieden: „Nach wie vor haben wir einen guten Lauf bei der Zigarre.“ Sein Herz hängt aber auch leidenschaftlich an der Bruyèrepfeife, wo er permanenten Handlungsbedarf sieht, beispielsweise in Form von Öffentlichkeitsarbeit. So hatte der Fachhändler bereits früher einen Pfeifenartikel im Lifestylemagazin „Heritage Post“ angeschoben, in dem kürzlich auch ein Bericht über Vauen erschien. „Wir haben ja schon die ersten jungen Leute, die Pfeife rauchen“, sagt Schäuble. Deshalb möchte er 2019 noch mehr fürs Bruyère tun und gemeinsam mit einem dänischen Herrenschneider einen Event ins Leben rufen, um den Menschen das Pfeiferauchen schmackhaft zu machen.

    Auf der anderen Seite will er zugunsten der Spirituosen sein Presseangebot weiter reduzieren: „Ich brauche die Fläche für das schöne Thema Cognac.“ Denn nach der Zigarre seien die Spirituosen die umsatzstärkste Sparte im Tabacum.

    Entsprechend positiv ist Siegfried Schäuble in das Jahr 2019 gestartet. „Natürlich haben wir als Fachhändler mit den unseligen Rauchverboten zu kämpfen, aber entgegen aller Behauptungen werden die Zigarre und die Pfeife überleben“, ist er fest überzeugt.

    Platz in der ersten Reihe
    Thomas Schlienz, Inhaber von Edico Tobacco in Stuttgart, hat einen Platz in der ersten Reihe: Wo der Hauptbahnhof in die Königstraße mündet und unzählige Menschen in die beliebte Fußgängerzone strömen, befindet sich sein kleines Geschäft. „Deshalb spüren wir jede Veranstaltung, die in Stuttgart stattfindet, sofort am Umsatz“, erklärt Schlienz. Ob Sommerfest, Volksfest, Weindorf oder Weihnachtsmarkt – er könne regelrecht die Uhr danach stellen, wann es im Laden richtig voll werde. Leider habe die baden-württembergische Landeshauptstadt für 2019 keine Extra-Events geplant, die zusätzlich Geld in die Kasse spüle. „Die Fußball-WM 2006 oder der Evangelische Kirchentag 2015 hatten mir schon einen Stein in den Garten geworfen“, sagt der Händler. Aus diesem Grund rechne er für das kommende Jahr nur mit kleineren Zuwächsen um die zwei Prozent.

    Mit 2018 war er jedenfalls ganz zufrieden: „Wir wussten beispielsweise nicht, ob das Weihnachtsgeschäft kommt – doch ab Mitte Dezember waren wir mittendrin“, erzählt Schlienz.

    Im vergangenen Jahr hätten sich E-Zigaretten und Zigarren besonders gut verkauft, dagegen sei die Nachfrage beim Rest des Sortiments verhaltener gewesen.

    Das Ergebnis muss stimmen
    Alfred Vogel von Vogel’s Tabakstube in Göppingen bezeichnet das Geschäftsjahr 2018, wie schon 2017, als gleichbleibend gut: „Es war ein sehr solides Jahr – ohne Ausreißer nach oben oder unten.“ Er sei sowieso nicht der Mensch, der immer um jeden Preis den Umsatz steigern wolle. „Das Ergebnis muss stimmen“, sagt Vogel – „dann passt alles“.

    Sein Sortiment aus Tabakwaren, Spirituosen und RBA ist ein stabiles Fundament, dessen Teilstücke je nach Bedarf ausgetauscht oder erweitert werden können. So hätten sich bei den hochprozentigen Artikeln einige Verschiebungen ergeben: Single Malt Whisky sei leicht rückläufig gewesen, dafür sei die Nachfrage nach Rum gestiegen. „Und dann war 2018 ein absolutes Gin-Jahr“, berichtet der Einzelhändler.

    Bei den Zigarren konnte er keine großen Umsatzveränderungen erkennen. Dafür habe die Pfeife in Vogel’s Tabakstube geschwächelt, „aber das sind oft nur Momentaufnahmen“, gibt sich der Inhaber gelassen. Da die Zigarette nur einen vergleichsweise kleinen Stellenwert im Göppinger Fachgeschäft hat, ist auch ihr Umsatzanteil eher gering ausgefallen.

    Sein Ziel für 2019: „Dass sich alles wie in den Jahren zuvor wiederholt, dann wäre ich schon zufrieden.“ Das bedeute aber auch, weiterhin Events wie Spirituosen-Tastings oder den Besuch eines Zigarrenrollers anzubieten. „Auch wenn man Whisky-Verkostungen heute überall besuchen kann, sind solche Veranstaltungen immer noch sehr wichtig“, macht Alfred Vogel klar. Da der Online-Handel weiter zulege, müsse man als Einzelhändler dagegen steuern: „Man kann heute nicht mehr warten, bis die Kunden reinkommen, man muss ihnen im Laden ein Einkaufserlebnis bieten“, weiß der erfahrene Fachhändler.


    esa/kdp

    (DTZ 02/19)

  • Altria investiert

    RICHMOND // Der amerikanische Marlboro-Hersteller Altria steigt bei der E-Zigarettenfirma Juul ein. Altria zahlt 12,8 Milliarden Dollar (rund 11,2 Milliarden Euro) für einen Anteil von 35 Prozent. Das teilten die Unternehmen vor den Feiertagen mit. Es sei die größte Investition in Altrias Konzerngeschichte, hieß es. Insgesamt wird Juul bei dem Deal mit 38 Milliarden Dollar bewertet.

    „Wir machen damit einen signifikanten Schritt in eine Zukunft, in der Raucher sich mehrheitlich für neue Produkte statt für klassische Zigaretten entscheiden“, sagte Altria-Chef Howard Willard. Erst kürzlich hatte Altria den Kauf eines Milliardenanteils an der kanadischen Cannabis-Firma Cronos verkündet (DTZ berichtete).

    Laut Beobachtern unterstreicht Altrias Investition in Juul den steilen Aufstieg des jungen Start-ups aus San Francisco: Juul hat seine Bewertung innerhalb weniger Monate mehr als verdoppelt und wird höher taxiert als andere Silicon-Valley-Schwergewichte wie Airbnb oder SpaceX.


    red

    (DTZ 02/19)