WALDSHUT-TIENGEN // Robert Suter ist seit gut einem Jahr Chef der Villiger-Gruppe. Zum 1. März 2016 hat er Heinrich ‧Villiger als CEO der Villiger-Unternehmen abgelöst. Nach dem Ausscheiden von Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Peter Witzke hat Suter dessen Aufgaben mit übernommen. DTZ sprach mit ihm über die Herausforderungen für das Familienunternehmen.
DTZ: TPD 2 hat die Tabakbranche sowohl arbeitsmäßig als auch finanziell belastet. Was hat die Umstellung auf TPD-konforme Ware das Haus Villiger bislang gekostet?
Robert Suter: Die finanziellen Aufwendungen gingen in den siebenstelligen Euro-Bereich. Wegen TPD 2 war 2016 ein enorm belastendes Jahr. Die Mitarbeiter waren sehr stark gefordert. Schließlich setzte jedes EU-Mitgliedsland die Vorgaben aus Brüssel etwas anders um, und in manchen Ländern waren die Umsetzungsfristen extrem kurz.
DTZ: In welchem Umfang verursachte die TPD 2 Rückgänge?
Suter: Es gab Artikel, da verzeichneten wir zweistellige Absatz- und Umsatzrückgänge.
DTZ: Und wie war die Umsatzentwicklung schließlich im Gesamtjahr ?
Suter: Letztlich nicht so krass wie befürchtet. Über das Gesamtjahr konnten wir den Umsatz sogar leicht steigern.
DTZ: Auf welches Niveau?
Suter: Konkrete Zahlen publizieren wir nicht.
DTZ: Wie viele Produkte hat die Villiger-Gruppe wegen TPD 2 vom Markt genommen?
Suter: Am Ende waren es rund 30 Artikel, die der Umstellung auf die TPD-2-Vorgaben zum Opfer fielen.
DTZ: Nach dem 20. Mai darf nur noch TPD-konforme Ware verkauft werden. Wird Villiger Söhne Altware seiner Handelskunden zurücknehmen?
Suter: Wir nehmen grundsätzlich keine Ware zurück. Das können wir uns nicht leisten, denn wir haben, wie schon gesagt, enorm unter der TPD 2 gelitten.
DTZ: Werden Sie wegen der Ausgaben für die TPD 2 die Verkaufspreise erhöhen?
Suter: Wegen der TPD 2, aber auch aufgrund gestiegener Rohtabakpreise und der allgemeinen Kostenentwicklung kommen wir an Preisanhebungen nicht mehr vorbei. Wir müssen deshalb die höheren Kosten laufend an die Konsumenten weitergeben.
DTZ: Nicht zuletzt wegen der TPD 2 haben Sie auch den Rotstift angesetzt. Wo sparen Sie Kosten ein und in welcher Größenordnung?
Suter: Die Einsparungen entsprechen in etwa dem Betrag, der durch die Ausgaben für die TPD 2 entstanden ist. Gespart wird vor allem beim Marketing und im Vertrieb. Das betrifft zum Beispiel Kürzungen bei Werbeausgaben. Das kann man natürlich nicht beliebig weiterführen.
DTZ: Und wie sieht es beim Vertrieb aus?
Suter: Wir haben darauf geachtet, dass wir da weiterhin schlagkräftig bleiben. Deshalb haben wir auch den Verkauf neu strukturiert und die Außendienstmannschaft aufgegliedert in Fachhandelsbetreuer und Außendienstmitarbeiter für die übrigen Absatzkanäle.
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Lesen Sie das vollständige Interview in der Printausgabe DTZ 13/17.
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