DORTMUND (DTZ/da). Es wurde viel geraucht und kräftig geordert. Das waren zwei wichtige Ergebnisse auf der 35. Inter-tabac, die vom 20. bis 22. September 2013 in Dortmund stattfand. Die Zigarrenanbieter auf der größten internationalen Tabakmesse zeigten sich denn auch zufrieden.
„Eine Inter-tabac ohne die Möglichkeit, Zigarren zu rauchen, das wäre so als dürfte man auf einer Süßwarenmesse keine Schokolade naschen. Ein absolutes Unding also, zum Glück blieb uns das erspart.“ Diese und ähnliche Kommentare gaben die Zigarrenhersteller und -Importeure zu dem ursprünglich der Messe drohenden Rauchverbot ab. Dank einer Ausnahmeregelung, für die sich vor allem der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) eingesetzt hatte, hieß es auch auf der 35. Inter-tabac „Feuer frei“. Dagegen konnte auch das winzig-kleine Häuflein Demonstranten vor dem Haupteingang am Messesamstag nichts ausrichten.
Während das Dutzend Tabakgegner draußen protestierte, probierte drinnen das Fachpublik in den vier Messenhallen mit Genuss Tabakwaren, allen voran Zigarren und Zigarillos, wo es in der Regel nicht nur beim Verkosten blieb. Meist wurde auch kräftig geordert. Gefragt waren dabei in besonderem Maße die Neuheiten, die auch dieses Jahr wieder in großer Zahl vorgestellt wurden.
Das Gros der Neuheiten an „braunen Produkten“ entfiel auf Longfiller. Hier wird die „Tabak Zeitung“ in den nächsten Ausgaben noch einige Produkte vorstellen. Im Bereich der Shortfilller-Zigarren und Zigarillos war das Füllhorn neuer Produkte deutlich kleiner, doch auch hier gab es die eine oder andere interessante Offerte.
Zigarillos und Shortfiller-Zigarren sind im Markt der „braunen Produkte“ zwar eindeutig führend, stehen aber auf der Inter-tabac meist nicht so stark im Fokus der Messebesucher. Hier war auch in diesem Jahr die Premiumzigarre wieder einer der Publikumslieblinge. Dabei führt kein Weg an der Havanna vorbei. Leider hatte Habanos S. A. die neue Ware nicht rechtzeitig liefern können. Vom gängigen kubanischen Zigarren-Sortiment wurden in Dortmund am stärksten die Preisklassen zwischen sechs und neun Euro eingekauft, gefolgt von Produkten zu Stückpreisen zwischen neun und 15 Euro. Was es bei der Havanna wohl nicht gibt, das ist ein Trend zum „short smoke“.
Eine Tendenz hin zu kleinere Produkten haben indes verschiedene Anbieter anderer Provenienzen beobachtet. Entsprechend wurden bei ihnen für den bevorstehenden Winter wieder mehr Formate wie etwa Perla, Short Robusto oder Robusto eingekauft.
Neben Kuba bleibt die Dominikanische Republik führend. Hier rücken kräftigere Zigarren deutlicher in den Fokus. Stark im Kommen ist Nicaragua, war in Dortmund immer wieder zu hören. Auch Honduras erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit, während Premiumzigarren aus anderen Provenienzen wie zum Beispiel Mexiko, Kanarische Inseln oder Costa Rica (noch) Nischenprodukte sind. Auf Anerkennung stießen brasilianische Longfiller. Nicht unerheblich für den Erfolg der Brasilzigarren dürfte in diesem Zusammenhang die Preisgestaltung sein. Stückpreise jenseits der Zehn-Euro-Schwelle lassen sich wohl, abgesehen von limitierten Spezialeditionen, schwer an die Frau oder den Mann bringen. Erfolg versprechender sind KVP zwischen vier und acht Euro.
Apropos Preislagen: Der Verkauf billiger Bundle-Ware spielte auf der Inter-tabac keine nennenswerte Rolle, wenngleich die Nachfrage außerhalb des Messegeschäftes ungebrochen hoch ist.
Abgesehen von Havannas wurden in Dortmund über alle Provenienzen hinweg die Preislagen zwischen fünf und sieben Euro pro Stück am stärksten geordert, wenngleich die Fachbesucher bei populären Marken durchaus bereit waren, etwas tiefer in die Taschen zu greifen. Das wurde übrigens auch bei ausgefallenen Spezialitäten und limitierten Editionen beobachtet, die auch schon mal deutlich über zehn Euro kosten durften. Ansonsten ist diese Preislage eher die Domaine von Davidoff und der Habanos-Topmarken.
Ein auf den Messefluren diskutiertes Thema war der Direktverkauf einzelner Zigarrenanbieter via Internet an Konsumenten. In der Kritik stand hier ganz aktuell die Firma Laura Chavin, die nicht in Dortmund ausstellte.
(DTZ 39/13)
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