MAINZ (DTZ/fok). Der Markt für Zigaretten und Feinschnitttabak hat sich in Deutschland im ersten Halbjahr 2012 sehr stabil gehalten, obwohl zum Jahresbeginn ein weiterer Tabaksteuerschritt dafür sorgte, dass die Kleinverkaufspreise erneut angehoben werden mussten.
Doch da dieser Steuer- und Preisschritt moderat war und auch zeitlich entzerrt stattfand,fiel auch die Reaktion der Konsumenten nicht aus dem Rahmen.
Die Auslieferungen von Fabrikzigarette an den Handel bezifferten sich im ersten Halbjahr 2012 auf 41,210 Mrd. Stück. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres war dies ein Rückgang um 1,3 Prozent bzw. 539 Mio. Stück weniger. Dies bewegt sich also in der Größenordnung der demografischen Entwicklung mit rückläufigen Bevölkerungszahlen und höherem Durchschnittsalter.
Dank geschickter Markenpolitik erreichten die Hersteller von Markenzigaretten dabei sogar eine etwas bessere Entwicklung als die niedrigpreisigen Handelsmarken. Im Zeitraum Januar bis Juni 2012 wurden 36,368 Mrd. Markenzigaretten an den Handel geliefert; das entsprach einem minimalen Rückgang von 0,5 Prozent bzw. minus 184 Mio. Stück im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Auslieferungen von Handelsbilligzigaretten bezifferten sich auf schätzungsweise 4,842 Mrd. Stück; das waren 6,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Nimmt man nur den Juni 2012 unter die Lupe, zeigt sich für den Fabrikzigarettenmarkt ein Volumen von 7,010 Mrd. Stück, 4,6 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Davon waren 6,208 Mrd. Stück Industriemarken (minus 3,5 Prozent) und schätzungsweise 802 Mio. Stück Handelsmarken (minus 12,1 Prozent).
Etwas besser als der Zigarettenmarkt entwickelte sich der Feinschnittmarkt in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2012 wurden hier insgesamt 13 149 Tonnen an den Handel geliefert. Das war eine minimale Steigerung um 0,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Interessant ist, dass dabei der Markenfeinschnitt deutlich zunahm (um plus 6,9 Prozent auf 9 448 Tonnen, während die Feinschnitt-Handelsmarken mit ca. 3 701 Tonnen sogar um 12,3 Prozent an Auslieferungsvolumen verloren hatten. Dies mag einerseits damit zusammenhängen, dass die Handelsmarken nicht im Wachstumssegment der Volumentabake vertreten sind, spiegelt möglicherweise teilweise aber auch strategische Entscheidungen der Handelsketten wider.
Wenn man sich die verschiedenen Feinschnittsegmente anschaut, zeigte sich der klassische Feinschnitt im ersten Halbjahr mit 6 907 Tonnen um 5,8 Prozent schwächer als im Vorjahreszeitraum. Auch an schnittoptimiertem Tabak wurde mit 3 129 Tonnen weniger abgesetzt; hier fiel der Rückgang mit minus 14,8 Prozent sogar noch kräftiger aus. Der Boom erfolgte hingegen beim Volumentabak, dessen Auslieferungsmenge um 51,0 Prozent auf 3 113 Tonnen nach oben schoss.
Die Juni-Zahlen waren für den Feinschnittmarkt etwas schwächer ausgefallen: Der Gesamtfeinschnittmarkt bezifferte sich auf ein Volumen von 2 239 Tonnen (minus 2,2 Prozent); davon waren 1 602 Tonnen Markenfeinschnitt (plus 2,2 Prozent), während der Handelsmarkenfeinschnitt nach derzeitigen Schätzungen auf 637 Tonnen zurückgefallen war (minus 11,8 Prozent). Auf klassischen Feinschnitt entfielen im Juni 1 167 Tonnen (minus 7,7 Prozent), auf schnittoptimierten Tabak 529 Tonnen (minus 13,6 Prozent) und auf Volumentabak 543 Tonnen (plus 31,2 Prozent).
Der kleine Marktsegment der Ecocigarillos verzeichnete im ersten Halbjahr ein Absatzvolumen von 1,302 Mrd. Stück (minus 9,1 Prozent); im Monat Juni waren es 215 Mio. Stück (minus 12,2 Prozent). Hier hat sich die Erhöhung der Mindeststeuer, die zu kräftigen KVP-Anhebungen zwang, doch recht deutlich ausgewirkt.
(DTZ 28/12)
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