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  • Wechsel in der MUT-Geschäftsführung

    Frank Hidien Nachfolger von Hans-Jürgen Dersche

    LANGENZENN (DTZ/vi). Zum 1. Januar 2009 wird es einen Wechsel in der Geschäftsführung der Gruppe MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) geben. Hans-Jürgen Dersche, der 2005 zu den Gründungsmitgliedern der Vorgängerorganisation von MUT, der AVPZ gehörte, tritt seinen verdienten Ruhestand an, wird MUT aber weiterhin beratend zur Verfügung stehen. Sein Nachfolger ist der Journalist Frank Hidien, der der Tabakbranche seit 1997 als Chefredakteur des Magazins Pipe & Cigar eng verbunden ist und seit drei Jahren die Branche als Freier Journalist begleitet.

    „Ich möchte mich im Namen aller Mitglieder ausdrücklich bei Herrn Dersche für seine engagierte Aufbauarbeit bedanken“, kommentiert Ulrich Kotschenreuther, 1. Vorsitzender von MUT, die Verabschiedung seines Geschäftsführers. „Ohne ihn, seinen von Idealismus geprägten Einsatz, seine weit verzweigten Kontakte in der Branche und darüber hinaus, hätte MUT nicht zum Erfolg werden können.“

    Frank Hidien zu seiner neuen Aufgabe: „Ich freue mich sehr auf die spannende Herausforderung. Herrn Dersche kenne ich natürlich aus seiner vorherigen Tätigkeit bei John Aylesbury seit vielen Jahren und danke ihm für seine Bereitschaft, beratend weiterhin für MUT zur Verfügung zu stehen. Eine enge Zusammenarbeit mit den MUT-Mitgliedern steht natürlich an oberster Stelle meiner Prioritäten. Durch eine Synergien schaffende Kommunikation mit den Verbänden der Tabakbranche sowie aufklärende Gespräche mit Meinungsführern im Journalismus und der Politik möchte ich die Ziele von MUT vorantreiben.“

    MUT ist eine eng vernetzte Gemeinschaft von vorwiegend familiengeführten Unternehmen aus allen Bereichen der mittelständischen Tabakwirtschaft (Herstellung, Großhandel, Einzelhandel und Importeuren von Pfeifentabak, Zigarren, Zigarillos, Zubehör und Accessoires). Das Ziel der Gruppe ist es, angesichts der politischen und gesellschaftspolitischen Restriktionen gegenüber dem Genussrauchen, auf die wirtschaftlichen und kulturellen Implikationen hinzuweisen, die zunehmende Verbote zur Folge haben. Für MUT hat gegenseitige Toleranz im Umgang oberste Priorität.

    (DTZ 43/08)

  • Großverlage und Grosso auf Konfrontationskurs

    Streit um Spannen, Daten und Platzierung

    HAMBURG (DTZ/kh/fok). Mit harten Bandagen wird derzeit der Streit zwischen einigen Großverlagen und dem Presse-Grosso ausgetragen. Neben unterschiedlichen Auffassungen bei den Verhandlungen um Handelsspannen geht es um Differenzen über die Weitergabe von Verkaufsdaten und über Platzierungsfragen. Im September hatte der Springer Verlag einem Grossisten in Cham den Vertrieb für seine Produkte entzogen, weil dieser nicht bereit war, Verkaufsdaten in gewünschtem Umfang bereitzustellen. Mitte Oktober hatte Yvonne Bauer, Vertriebschefin des Bauer-Verlags, eine umfassende Reform des Pressevertriebssystems verlangt.

    Dabei forderte sie vor allem eine Platzierung der Pressetitel im Einzelhandel nach ihrer Nachfrage- und Umsatzbedeutung und die konsequente Auslistung unverkäuflicher Titel. Der Drohung folgten Taten. Denn der Bauer-Verlag hat jetzt den beiden Grossisten Grade in Elmshorn und Mügge in Stade den Vertrieb der eigenen Titel per Ende Februar 2009 gekündigt und will dann mit dem verlagseigenen Dienstleister PVN die Lieferungen in den betreffenden Regionen selbst übernehmen. Beim Bundesverband Presse-Grosso verweist man auf eigene Vorschläge, Missstände zu beseitigen.

    Danach sollen Neutitel zu aufwandsgerechten Spannen und nachfragegerechten Mengen in den Handel gebracht werden. Der Ruf nach marktanteilsgerechter Regalbestückung, so das Grosso, verkenne die Selbständigkeit der Pressehändler und stelle die Pressevielfalt in Frage. Der Verband plädiert für die gemeinsame Suche aller Marktpartner nach konsensfähigen Lösungen.

    (DTZ 43/08)

  • EuGH-Generalanwalt: Staatiche Hilfe Glücksspielmonopole zulässig

    Einschränkungen privater Glücksspielangebote auch im Internet möglich

    LUXEMBURG (DTZ/vi). Steht das EU-Gemeinschaftsrecht einem nationalen Lotterie- und Wettmonopol entgegen, das sich auf das gesamte Staatsgebiet eines Mitgliedsstaates einschließlich des Internets erstreckt? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit der Europäische Gerichtshof in Luxemburg in einem Verfahren (Rechtssache C-42/07) , das die portugiesische Fußballliga und der zum bwin-Konzern gehörende Buchmacher Baw International Ltd gegen den portugiesischen Monopolanbieter Santa Casa da Misericórdia de Lisboa anstrengt. Santa Casa, eine öffentlich anerkannte gemeinnützige Einrichtung, die in Portugal das staatliche Glücksspielmonopol innehat, versuchte im Vorfeld, einen Sponsorenvertrag des Buchmachers Baw mit der portugiesischen Fußballliga im Wert von bis zu 10 Mill. Euro über vier Jahre für unwirksam erklären zu lassen. Im Rahmen des Sponsorenvertrags war die Fußballliga in „Bwin Liga“ umbenannt worden. Santa Clara beruft sich aber darauf, dass nach dem portugiesischen Werbegesetz nur die von ihr veranstalteten Glücksspiele beworben werden dürfen und hatte deshalb eine Strafzahlung von Baw erwirkt.

    Der Fall kam in der Folge vor den Europäischen Gerichtshof, dessen Entscheidung in der ersten Jahreshälfte 2009 erwartet wird.

    Mit seinen aktuellen Schlussanträgen hat der Generalanwalt beim EuGH, Yves Bot, Mitte letzter Woche jedoch deutlich gemacht, dass er im Vorgehen des portugiesischen Monopolanbieters gegen den privaten Sportwettenbetreiber keinen Verstoß gegen das Gemeinschaftsrecht sieht. Er ist der Meinung, dass die Ausführungen von Liga und Bwin für sich genommen nicht belegen, das Portugal die obliegende Pflicht verletze, die Ziele, die den in den Rechtsvorschriften festgelegten Beschränkungen zugrunde liegen, kohärent und systematisch umzusetzen. Er ist der Auffassung, dass „Portugal zu Recht die freie Erbringung von Lotterie- und Wettdienstleistungen im Internet zum Schutz der Verbraucher und der öffentlichen Ordnung einschränken kann“, weil Portugal davon ausgehen dürfe, dass Internetglücksspiele mit zu großen Gefahren verbunden sind, um sie einem offenen Markt zu überlassen. Der Generalanwalt bestätigt erneut, dass die Vergabe eines Ausschließlichkeitsrechts an eine einzige Organisation in einem Mitgliedsstaat eine verhältnismäßige Maßnahme sein kann, um Allgemeinwohlziele, wie z.B. den Spielerschutz und die Eindämmung der Spielsuchtgefahren zu verfolgen.

    Die Schlussanträge des Generalanwalts haben für den EuGH keine bindende Wirkung. In der Praxis folgte der Gerichtshof bisher in fast allen Fällen seinem Plädoyer.

    Dr. Winfried Wortmann, Geschäftsführer von WestLotto und Präsident der European Lotteries, begrüßte die Positionen des Generalanwalts ausdrücklich: „Der Generalanwalt hat in seinen Schlussanträgen nochmals eindeutig bestätigt, dass staatliche Glücksspielmonopole zulässig sind. Die Behauptungen der kommerziellen Glücksspielindustrie, exklusive staatliche Glücksspielangebote würden gegen europäisches Recht verstoßen, sind erneut als falsch widerlegt worden. Der Generalsnwalt betont in aller Deutlichkeit, dass eine Kommerzialisierung des Glücksspiels in Europa nicht Ziel des Gemeinschaftsrechts ist.“

    (DTZ 43/08)

  • Schlechte Behandlung der Milchkuh Tabakwaren lässt Steuereinnahmen des Fiskus we

    In den ersten drei Quartalen nahm der Bund 712,8 Mio. Euro weniger ein

    WIESBADEN (DTZ/fok). Die Tabaksteuer, drittgrößte Verbrauchssteuer in Deutschland, sprudelt nicht mehr wie noch zu Beginn des Dezenniums, sie tröpfelt. Durch den Steuererhöhungsmarathon in den Jahren 2002 bis 2005 nachhaltig geschädigt, brachte sie dem Fiskus in den ersten drei Quartalen 2008 kumuliert nur noch 9,461 Mrd. Euro ein, 7,0 Prozent bzw. 721,8 Mio. Euro weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Steuerflucht der Verbraucher beschert illegalen Vertriebsschienen wie dem Schmuggel mit seinem hohen Anteil an Produktfalsifikaten sowie den Absatzstellen jenseits der Grenzen, vor allem in den Billigländern an den Ostgrenzen, blühende Geschäfte. Eine Situation, die den legalen Handel und die Hersteller in Deutschland, aber auch den „Mehrheitsaktionär“ Fiskus in erheblichem Ausmaß belastet. Wie die Einnahmenstatistik zeigt, traf der Rückgang in den ersten drei Quartalen vor allem die Zigarette (minus 648,1 Mio. Euro), aber auch Feinschnitt (minus 56,6 Mio. Euro) und Zigarren/Zigarillos (minus 24,0 Mio. Euro).

    Beim Bezug von Steuerzeichen wies der September 2008 relativ starke Zahlen auf: Es wurden für 7,874 Mrd. Stück Zigaretten Banderolen bezogen, gegenüber dem allerdings recht schwachen Vorjahresmonat ein Plus von 9,7 Prozent. Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten bezifferte sich auf 1,742 Mrd. Euro (plus 10,6 Prozent). Kumuliert für die ersten neun Monate reduzierte sich die Menge der versteuerten Zigaretten jedoch um 4,5 Prozent auf 67,743 Mrd. Stück, der Kleinverkaufswert sank um 3,3 Prozent auf 14,971 Mrd. Euro. Beim Feinschnitt erreichte der Steuerzeichenbezug im September einen Spitzenwert in der Menge von 2 050,0 Tonnen (plus 18,9 Prozent gegenüber Vorjahresmonat) und im Kleinverkaufswert von 201,7 Mio. Euro (plus 21,7 Prozent). Für die ersten neun Monate 2008 kumuliert ging der Banderolenbezug in der Menge jedoch um 2,6 Prozent auf 16824,0 Tonnen zurück, im Wert stieg er aufgrund von Preiserhöhungen um 0,3 Prozent auf 1,671 Mrd. Euro.

    Die Entwicklung muss im Zusammenhang mit dem Billigpfeifentabak gesehen werden, der in der ersten Jahreshälfte erhebliche Volumina vom klassischen Feinschnitt vor allem in den unteren Preislagen absaugte, dann durch steuerliche Neudefinition aber gestoppt wurde.

    Auch die Versteuerung von Zigarren/Zigarillos wurde durch eine zum letzten Jahreswechsel vorgegebene neue steuerliche Definition im Ecocigarillo-bereich stark tangiert. Im September 2008 lag hier der Steuerzeichenbezug in der Menge bei 561,7 Mio Stück und damit um 6,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, im Wert bei 72,9 Mio. Euro (minus 7,3 Prozent). Im Zeitraum Januar bis September 2008 ging aufgrund der geringeren Verbraucherakzeptanz für die Ecocigarillo-Nachfolgerprodukte die Menge jedoch deutlich um 21,6 Prozent auf 4,165 Mrd. Stück zurück, der Wert sank um 11,6 Prozent auf 582,0 Mio. Euro.

    Die bereits beschriebene Entwicklung beim Pfeifentabak ließ für den Neun-Monats-Zeitraum die versteuerte Menge um 71,6 Prozent auf 1 711,5 Tonnen emporschnellen, der Kleinverkaufswert stieg um 41,6 Prozent auf 124,1 Mio. Euro.

    (DTZ 43/08)

  • Tipps für die attraktive Schaufenstergestaltung

    Hamburger Grossist bietet Einzelhandelskunden Workshop für Schaufensterdekoration an

    Presse

    [pic|105|l|||Elke Reichelt, Spezialistin für Schaufensterdekoration, vermittelte wichtige Grundregeln und viele Detail-Tipps.|||]

    HAMBURG (DTZ/IH/fnf). Das Schaufenster ist die Visitenkarte des Händlers und schafft Kaufanreize. Eine verkaufsfördernde Schaufenster-Dekoration sichert eine 24-Stunden-Werbung an sieben Tagen in der Woche. Unter diesem Motto lud Isabelle Hinze, Leitung Kundenservice bei Buch- und Presse-Großvertrieb Hamburg GmbH & Co. KG ausgewählte Hamburger Lotto-Einzelhändler im September zu einem Workshop ein.

    Die Schulung wurde in Kooperation mit Lotto Hamburg und mit Unterstützung von Elke Reichelt, selbständig tätige Schauwerbegestalterin im Vertriebsgebiet Hamburg, durchgeführt. Individuell auf die Bedürfnisse der Presse- und Lotto-Verkaufsstellen zugeschnitten, wurden den Teilnehmern ausreichend Möglichkeiten angeboten, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse bei der Schaufensterdekoration zu entwickeln und auszubauen. Nach einem Sonntagsbruch und der Gelegenheit sich untereinander kennen zu lernen, erläuterte Hans-Dieter Schriever, Schulungsleiter bei Lotto-Hamburg, den Fachhändlern die Bedeutung der Schaufenster-Dekoration in der Verkaufsförderung. „Das Schaufenster ist Ihr Aushängeschild, Sie wissen, der erste Eindruck ist entscheidend“, betonte er. Auf die Frage, warum es gerade im Hinblick auf die heutige Marktsituation so wichtig ist, vorhandene Schaufensterflächen zu nutzen und diese werbewirksam zu dekorieren, lautet die Antwort von Elke Reichelt, Spezialistin beim Thema Schaufenster-Dekoration: „Ein fachkundig gestaltetes Schaufenster lockt neue Kunden an, macht Stammkunden neugierig und trägt dazu bei, sich von Mitbewerbern und der Konkurrenz abzuheben. Sie können bereits im Schaufenster das Sortiment, die ausgestellten Waren für sich arbeiten lassen und Kaufanreize schaffen. Sie erregen Aufmerksamkeit und animieren zum Betreten ihres Geschäftes!“

    Nachholbedarf im Einzelhandel Hans-Dieter Schriever machte die Einzelhändler auf häufig beobachtete Miseren im Hamburger Einzelhandel aufmerksam: „Aufkleber oder auf der Scheibe mit Klebestreifen befestigte Plakate sind ein absolutes no-go und sollten schnellstens entfernt werden. Zudem muss es selbstverständlich sein, die Fensterscheibe zu putzen und für einen sauberen Dekorationsbereich zu sorgen. Jedem Kunden muss der Blick in das Geschäft trotz Dekoration möglich sein.“ Elke Reichelt: „Ganz besonders wichtig ist die Ausleuchtung des Schaufensters. Schwenkbare Strahler sorgen zusätzlich für Akzente in der Beleuchtung. Ohne eine ausreichende Beleuchtung verliert jede Dekoration ihre Wirkung.“

    Gestaltungsregeln
    Die Einzelhändler wurden mit den wichtigsten Gestaltungsregeln der Schaufensterdekoration vertraut gemacht. Zuerst ist ein Thema auszuwählen und festzustellen, welche Werbebotschaft der Händler übermitteln will. Das Motto „weniger ist mehr“ hat gerade bei der Gestaltung des Schaufensters oberste Gültigkeit. „Überfordern Sie das Auge des Betrachters nicht“, so Elke Reichelt. „Schaffen Sie Blickfänge und verschiede Ebenen und wählen vor allen Dingen farblich abgestimmte Waren und Dekorationsmaterialien. Auch ganz wichtig ist, sich selbst hinaus vor das Schaufenster zu wagen und den natürlichen Kundenlauf zu ermitteln. Wo schaut der Kunde zuerst hin?“

    Workshop
    Um das gerade Gelernte nun auch in der Praxis auszuprobieren, gingen die Einzelhändler und Mitarbeiter von Buch und Presse gemeinsam ans Werk. Die zahlreichen von Lotto Hamburg kostenlos zur Verfügung gestellten Dekorationsmaterialien wurden von den Dekorationsteams zügig zusammengestellt und mit entsprechenden Waren aus dem Sortiment Presse und Tabak ergänzt. Die Ergebnisse dieser Gestaltung wurden von Elke Reichelt anschließend auf Basis der Gestaltungsregeln beurteilt und von den Einzelhändlern mit Hilfe ihrer Tipps entsprechend „nachgebessert“. Die Einzelhändler zeigten sich begeistert: „Toll, dass Buch und Presse uns diese Möglichkeit bietet und uns vielfältige Informationen und Ideen rund um das Dekorieren liefert. Ich habe viel gelernt und freue mich schon, unser Schaufenster neu zu gestalten“, so eine Mitarbeiterin der Firma Frese.

    Positives Fazit
    Isabelle Hinze freut sich über die gelungene Veranstaltung. „Zu Beginn waren wir unsicher, ob wir eine Veranstaltung dieser Art, also mit kreativem Inhalt und begrenzt auf einen sehr kleinen Teilnehmerkreis, in unsere Schulungsreihe für den Einzelhandel aufnehmen sollten. Heute sind wir froh, dies gewagt zu haben. Ganz besonders freut mich, dass unsere Händler und Mitarbeiter so engagiert und mit Spaß an der Sache teilgenommen haben. Im nächsten Jahr wird es sicher eine weitere Veranstaltung zum Thema ‚Verkaufsfördernde Schaufensterdekoration‘ geben.“

    Der Workshop war die achte von insgesamt 15 für 2008 geplanten Einzelhändler-Veranstaltungen bei Buch und Presse Hamburg. Weitere Infos: Isabelle Hinze, Buch und Presse Hamburg, E-Mail: service@bphh.de Presseeinzelhändler Frese und seine Mitarbeiterinnen schulten ihre Kreativität unter fachlicher Anleitung. Mitarbeiter der Grossofirma Buch und Presse und Hamburger Presseeinzelhändler zeigten sich vom Workshop begeistert.

    (DTZ 42/08)

  • Einzelhandelszentren sind als Standort begehrt

    Tabakwaren-Fachhändler Christoph Sturm in Kempten berichtet über seine Erfahrungen

    Einzelhandel

    [pic|106|l|||Im Allgäu Forum in Kempten hat das Zigarrenhaus Sturm einen guten Standort.|||]

    KEMPTEN (DTZ / kdp). Einzelhandelsstagnation, Konsumverzicht, Einkommensverluste, Reglementierungen der Politik und Militanz einzelner gesellschaftlicher Gruppen gegenüber Tabakwaren, aber auch veränderte Ertragsbedingungen nähren kritische Diskussionen zur Perspektive und zu Chancen der Branche. DTZ hat in einem Gespräch Christoph Sturm (37), Fachhändler in Kempten im Allgäu, zu einzelnen Themen befragt und seine Gedanken im nachfolgenden Interview zusammengestellt, die sich mit Standort, Sortiment und Konsumentenstruktur befassen.

    DTZ: Das geflügelte Wort „Handel ist Wandel“ und „morgen ist anders als heute“ wird nicht selten als Hypothek und Belastung empfunden, weil wir Menschen uns bei Veränderungen eigentlich immer recht schwer tun. Wie ist das bei Ihnen ?
    Christoph Sturm: Dabei bin ich selbstverständlich keine Ausnahme. Steigende Umsätze, zum Teil auch Geschäftsausweitungen stacheln meine Initiative an, während negative Entwicklungen neben den Folgen für Kosten und Gewinn auch meine emotionale Verfassung erheblich beeinträchtigen. Wenn das endlich bewältigt ist, muss aber gehandelt werden, denn Probleme beschreiben ist eine Seite der Medaille, sie zu lösen hingegen die eigentliche unternehmerische Aufgabe.

    [pic|107|r|||Christoph Sturm ist mit seiner Standortwahl zufrieden: Gutes Center-Management sorgt für hohe Kundenfrequenz.|||]

    DTZ: Haben Sie dazu ein zeitgemäßes Beispiel ?
    Sturm: Mein Vater Franz Sturm hat den Betrieb mit mehreren Filialen aufgebaut, heute verfügen wir noch über zwei Geschäfte: Das Zigarrenhaus Sturm in Memmingen mit unserer Partnerschaft zu „John Aylesbury“ und unsere Filiale im Einkaufszentrum Forum in der Innenstadt von Kempten. Als vor fünf Jahren das Center gebaut wurde, haben wir lange überlegt im Forum präsent zu sein. Wir waren ja bereits in Kempten. Wir entschieden uns aus guten Gründen auch für diesen Standort, weil wir vom Erfolg überzeugt waren, auch wenn wir Risiken diskutiert haben. Die ehemalige Filiale konnten wir schließen, weil das Center so gut angelaufen ist. Also die Standortfrage stellt sich immer wieder neu, wir haben mit unserer Einschätzung richtig gelegen und die hohe Investition hat sich bezahlt gemacht. Man mag es drehen und wenden wie man will, Handel kann nur dort erfolgreich sein, wo Kunden gerne hinkommen. Hier kommt den SB-Warenhäusern wie auch den Einkaufscentern besondere Bedeutung zu, weil sie hohe Kundenfrequenz schaffen und bei Erfolg mit neuen Investitionen den Standort stärken, so wie die derzeitige Ausweitung und der Umbau in Kempten.

    DTZ: Sie haben Ihre Erfahrungen mit verschiedenen Geschäften gemacht. Wo liegen die Vorteile für ein Einkaufszentrum?
    Sturm: Das kann ich natürlich nur für Kempten beantworten. Das EKZ eröffnete in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Es war nicht die klassische Konkurrenzsituation „grüne Wiese kontra Innenstadt“, sondern der Besucher nutzt zur gleichen Zeit Zentrum und herkömmliche Innenstadt. Wobei sich ein besonderer Vorteil ergab, dass für die ländliche Region um Kempten herum die Stadt immer interessanter und begehrenswerter wurde.

    DTZ: Es gibt Händler, die beklagen die Abhängigkeit zum Management des Hauses. Als Nachteil wird die Miete genannt, die nach Umsatzhöhe gezahlt wird. Aber auch Vorgaben und Weisungen, an die ein selbständiger Unternehmer sich erst einmal gewöhnen muss.
    Sturm: Diese Vorbehalte haben wir nicht. Letztlich liegt ja gerade in der guten Organisation ein entscheidender Vorsprung. Wir haben ein gemeinsames Werbekonzept. Mittlerweile bestehen hier 92 Geschäfte mit 240 000 qm Verkaufsfläche, die für hohe Kundenfrequenz sorgen. Das Haus gehört zum Hamburger Unternehmen ECE, das bundesweit Einkaufszentren mit erfolgreichen Konzepten betreibt. Regelmäßige Investitionen sichern zugleich Modernität und Aktualität des Standortes. Dass dabei ein erfolgreicher Auftritt im Vorfeld koordiniert werden muss und das Management dabei die Moderation übernimmt, erscheint mir plausibel und sinnvoll.
    Bei uns ist im Prinzip immer etwas los. Da präsentiert sich die Feuerwehr, ortsansässige Vereine informieren und es gibt eine Vielzahl sonstiger Aktionen, die neben dem werblichen Auftritt des Centers und seiner Partner für hohe Besucherzahlen sorgen und damit die Nachfrage außerordentlich beleben. Selbst nach fünf Jahren finden sich bei mir immer noch neue Kunden ein, die ich zum Teil als Stammkunden behalte.

    DTZ: Wie hat sich die Ertragskraft Ihrer Sortimente verändert, wo und wie konnten Sie gegensteuern ?
    Sturm: Mit dem Spannenproblem Feinschnitt und Zigarette leben wir mittlerweile einige Jahre. Das stellt uns natürlich nicht zufrieden. Sicherlich hat der Schmuggel in unserer Region in Grenznähe zur Schweiz und Österreich nicht die große Bedeutung, die sich für Gebiete an Ostgrenzen ergeben. Um diese Ertragsverluste aufzufangen, haben wir den Bereich edler Spirituosen ausgebaut. Mit Produkten, die nicht in der Vergleichbarkeit mit der Lebensmittelschiene sind und hohe Qualität bieten, findet sich ein interessierter und konsumstarker Kundenkreis. Auch die Zusammenarbeit mit der Ermuri hat uns hierbei Inspiration gegeben.
    Bei der Zigarre zeigt sich ein überschaubares Minus, während Zigarillos Zuwächse verzeichnen. Kein Wunder, dass bei den praktizierten Rauchverboten speziell der Zigarrenraucher verunsichert war und zeitweise Konsumverzicht geübt hat. Bei der Zigarette findet sich glücklicherweise immer noch eine Zeitspanne und ein Ort, wo zwischendurch geraucht werden kann. Sicherlich besteht nunmehr Hoffnung, dass die zu erwartende neue bayrische Landesregierung aus dem vernichtenden Wahlergebnis gelernt hat und sinnvolle Freiräume für den Raucher wieder einführt.
    Auch dem Zubehörbereich und der Pfeife widmen wir unverändert große Aufmerksamkeit, weil die Anzahl der Geschäfte mit breitem Sortiment rückläufig ist und sich damit unsere Chancen verbessern. Ein besonders wichtiges Standbein bildet Lotto. Trotz der vielen Diskussionen zu diesem Thema vermittelt mir die Lottogesellschaft Bayern das gute Gefühl, dass für Erhalt und Existenz der Lottogeschäfte viel getan wird. Für das Tagesgeschäft wünsche ich mir regelmäßig hohe „Jackpots“. Sie bringen stets besonderen Zulauf.

    DTZ: Welche wichtigen Vorhaben sehen Sie in der Zukunft auf sich zu kommen?
    Sturm: Für Kempten verknüpfen wir unsere Entwicklung mit dem Center und sind guter Hoffnung. Themen wie Internet-Shop und Raucherlounge beschäftigen uns gedanklich, sind aber noch nicht im Stadium der Umsetzung.

    (DTZ 42/08)

  • Bätzing will Bildwarnung

    Drogenbeauftragte: Gesetzliche Regelung bis 2010

    BERLIN (DTZ/fok). Mit einer konzertierten Aktion haben die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) und das DKFZ ihre Forderung nach bildgestützten Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen vorangetrieben. Als Aufhänger diente eine Veranstaltung „Rauchen und Frauen“ in Berlin, auf der das DKFZ Studien u.a. über den früheren Rauchbeginn bei Frauen und die angeblich schlechteren Bildungsstandards der Raucherinnen vorlegte und dies zum Anlass nahm, Bildwarnhinweise zu fordern.

    Bätzing kündigte an, die Einführung bildgestützter Warnhinweise und weitere geschlechtsspezifische Präventionsempfehlungen im nationalen Aktionsprogramm zur Tabakprävention, das Ende 2008 vorgelegt werden soll, aufzugreifen. Der Vorstoß ist als durchsichtiger Versuch zu werten, über die unbestrittenen Felder „Jugendschutz“ und „Schutz des ungeborenen Lebens“ die diskriminierenden Bildwarnhinweise politisch salonfähig zu machen.

    (DTZ 42/08)

  • Bayerns Wirte können aufatmen

    CSU und FDP für Lockerung des Rauchverbots

    MÜNCHEN (DTZ/pnf). Der Aufstand der bayerischen Raucher und Wirte gegen das totale Rauchverbot ind Bayerns Gaststätten mit ihrer Wahlentscheidung bei den Landtagswahlen zeigt schnelle Wirkung. Seit Anfang der Woche laufen die Koalitionsverhandlungen zwischen der CSU, die die Mehrheit verloren hat, und der FDP, die u.a. wegen ihres Einsatzes für eine Lockerung des rigiden Totalrauchverbotes neu in den Landtag einzog. Während die beiden Parteien in etlichen Punkten über eine gemeinsame Regierungspolitik noch streiten, sind sie sich in Sachen Gastrorauchverbot einig.

    „Leben und leben lassen“ gab der designierte Ministerpräsident Horst Seehofer als Losung vor. Man werde das Gesetz, „das die bayerische Volksseele verletzt hat“, mit Sicherheit ändern. Auch Innenminister Joachim Herrmann räumte ein: „Klar ist, dass wir beim Rauchverbot Fehler gemacht haben. Das muss korrigiert werden.“ Selbst der „Vater des Verbots“, CSU-Fraktionschef Georg Schmid, sieht jetzt in diesem Schritt einen Fehler und plädiert für eine Gesetzesänderung.

    Die FDP-Landesvorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sieht im CSU-Sinneswandel die Politik ihrer Partei bestätigt: „Die Ankündigung einer Lockerung des Gastrorauchverbots ist ein gutes Zeichen dafür, dass die CSU umdenkt. Immer mehr Verbote und Regeln haben bei den Bayern ordentlich Verdruss hinterlassen. In der Politik gilt wie sonst auch, dass man aus Fehlern lernen kann.“ Die FDP macht sich für eine „spanische Lösung“ in Bayern stark. Auch für Festzelte sollen Ausnahmen gelten.

    (DTZ 42/08)

  • Bankenkrach: Sind Tabakwaren krisensicher?

    DTZ-Umfrage im Handel: Aktuell keine Trendänderung/Konjunktureller Abschwung als Gefahr

    MAINZ (DTZ/fok). „Hat die internationale Börsenkrise und die Unsicherheit vor allem über die Zukunft des Bankenbereichs unmittelbaren Einfluss auf das Kaufverhalten der Kunden im Tabakwarenhandel?“, fragte DTZ im Rahmen einer (nicht repräsentativen) Umfrage im Tabakwareneinzelhandel. „Bisher nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß“, war die nahezu durchgängige Antwort der befragten Händler.

    Humidor sicherer als Bankdepot
    „Derzeit sind die Kunden eher damit beschäftigt, ihr Geld bei den Banken umzuschichten, als es verstärkt in krisensicheren Tabakwaren und RBA anzulegen. Der Werbespruch ‚Im Humidor können Sie Ihr Geld sicherer anlegen als im Bankdepot‘ hat sicher ein Quäntchen Wahrheit. In der Realität kann ich aber kaum ein verändertes Kaufverhalten feststellen“, sagt der Friedberger Fachhändler Paul Minturn. Bei denjenigen, die ohnehin keine größeren Summen auf der Bank haben, gehe der Trend nach wie vor zu preiswerteren Produkten. Speziell der Feinschnitt wächst wieder und Paul Minturn appelliert an die Hersteller, die Margen auf breiter Ebene anzuheben, um dem Handel auskömmliche Erträge zu sichern.

    Hartmut Wagner, Geschäftsführer der Dürninger GmbH, stellt fest: „Wir hatten tatsächlich sehr starke Verkaufstage zu Beginn der Bankenkrise. Das kann aber auch damit zusammenhängen, dass es einen Brückentag gab und die Versorgung entsprechend aufgestockt wurde. Natürlich ist unsere Hoffnung, dass der eine oder andere Kunde sagt: Jetzt nehme ich mein Geld vom Konto und gönn mir lieber was Richtiges. Aber wir kennen halt noch nicht den Bodensatz der ganzen Geschichte und welche Auswirkungen das auf die konjunkturelle Entwicklung haben wird. Nach den schwierigen Zeiten vor allem für Zigarre/Zigarillo im letzten Winter und zu Beginn des Jahres 2008, das wohl auch stark vom baden-württembergischen Rauchverbot in der Gastronomie beeinflusst war, hat sich die Lage im Sommer deutlich entspannt. Wenn wir die Umsätze in diesem Jahr halten könnten, wären wir sehr zufrieden.“

    Heinz Huckebrink, Geschäftsführer von DTV Einzelhandelssysteme, erkennt derzeit keine Nachfrageänderungen durch die Bankenkrise. „Falls sich die Krise jedoch fortsetzt, wird sich dies auch in unserer Branche auswirken“, befürchtet er und nennt dabei vor allem begleitende Sortimente in höheren Preislagen, die davon betroffen sein könnten.

    Analysten empfehlen Tabakaktien
    Während der Fachhandel froh ist, wenn er die Börsenkrise mit einem blauen Auge übersteht, sehen Analysten in den Aktien der meisten Tabakwarenhersteller relativ krisensichere Anlagen, die gegenüber konjunkturellen Abschwüngen weniger empfindlich seien als die Werte anderer Branchen, wie beispielsweise der Automobilhersteller. So sprachen Analysten u.a. den großen Tabakkonzernen Philip Morris, BAT, JTI und Imperial gute Kursentwicklungsmöglichkeiten zu, nachdem sie sich zunächst nicht dem Abwärtstrend der Börsen hatten entziehen können.

    Gefahren drohen jedoch auch von einer anderen Seite. Denn derzeit wird wahrscheinlich jeder am Markt betroffen sein, der kurzfristig Kredite benötigt. So berichtete ein Händler, dass er für die Prolongierung eines kleineren Kredits dieser Tage einen Prozentpunkt mehr Zinsen akzeptieren musste, obwohl sich weder seine Bonität noch sein Rating verändert habe. Gerade in diesem Punkt darf man gespannt sein, wie sich die Liquiditätsspritzen und Bürgschaftserklärungen der nationalen Regierungen auswirken werden. Da diese im Regelfall von den Banken bezahlt werden müssen, ist wohl auch mittelfristig mit höheren Kreditkosten zu rechnen.

    (DTZ 42/08)

  • FDP: Lockerung des Rauchverbots

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Martin Zeil, FDP-Fraktionssprecher in Bayern, sagte, seine Partei gehe mit der im Wahlkampf erhobenen Forderung nach Änderung des Gastrorauchverbots in die Koalitionsverhandlungen. Die FDP strebe eine Regelung analog der in Baden-Württemberg an.

    (DTZ 41/08)