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  • Verpackungen: Selbstentsorgung wird stark eingeschränkt

    Fachhandel in den wesentlichen Bereichen nicht betroffen

    BONN (DTZ/fok). Zum 1. Januar 2009 tritt die 5. Novelle der Verpackungsverordnung in Kraft, die zu starken Änderungen der Verpackungsentsorgungsregelungen führen wird. Ab diesem Datum müssen alle Unternehmen, die mit Ware befüllte Verkaufsverpackungen als erste in den Verkehr bringen, sich an einem flächendeckenden Rücknahmesystem beteiligen. Die Selbstentsorgung von Verpackungen wird stark eingeschränkt.

    Die Neuregelung vor allem die rund 25 Prozent „Trittbrettfahrer“ im Visier, die bisher weder einem lizenzierten Entsorgungssystem angehörten noch Selbstentsorger waren.

    Bisher mussten sich Verpackungshersteller, Abfüller und Handel einigen, wer sich um die Lizenzierung der Verkaufsverpackungen, die typischerweise in privaten Haushalten anfallen, kümmert.

    In der Tabakwarenbranche haben die Hersteller diese Aufgabe übernommen und werden dies auch künftig tun.

    Hersteller in der Pflicht
    Ab 1. Januar 2009 trifft die Lizenzierungspflicht nun grundsätzlich den „Erstinverkehrbringer“, also denjenigen, der mit Ware befüllte Verkaufsverpackungen als erster in Verkehr bringt.

    Überschreitung des Mengenlimits bei IHK anmelden
    Wer bestimmte Mengenschwellen (80 Tonnen Glas, 50 Tonnen Papier, Pappe, Karton, 30 Tonnen Kunststoff, Verbunde, Weißblech und Aluminium) überschreitet, muss darüber hinaus jährlich bis zum 1. Mai eine Vollständigkeitserklärung bei der zuständigen IHK hinterlegen.

    2009: Tabakwaren ohne Entsorgungslogo
    Mit der generellen Lizenzierungspflicht für Verkaufsverpackungen entfällt die bisherige Kennzeichnungspflicht. Deshalb brauchen Verkaufsverpackungen künftig keine Logos des Grünen Punkts (bzw. Logos anderer Entsorgungssysteme), können dies je nach Entscheidung für ein bestimmtes System aber auch weiterhin tun. Es ist davon auszugehen, dass Tabakwaren ab 2009 kein Entsorgungslogo mehr tragen.

    Für den Handel und für Konsumenten ist es dann wichtig zu wissen, dass die Pflichten aus der Verpackungsverordnung weiterhin von den Herstellern erfüllt werden: Leere Packungen gehören wie bisher in die Papier-Sammlung, Kunststoffe in den Gelben Sack.

    Reemtsma weist z.B. auf diese Tatsache auf seiner Internet-Seite hin und wird eine entsprechende Bestätigung für den Handel ab Januar 2009 auf die Rechnungen drucken.

    Stationärer Handel: Sonderregelung für Serviceverpackungen
    Für den stationären Handel gibt es keine gravierenden Änderungen durch die Novelle. Lediglich bei sogenannten Serviceverpackungen, also Tragetaschen und Tüten aus Kunststoff oder Papier gibt es eine Sonderregelung: Um zu verhindern, dass jeder einzelne Händler als Erstinverkehrbringer (er befüllt die Tragetaschen) diese bei einem Rücknahmesystem lizenzieren muss, hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, dass der Handel von seinem Serviceverpackungslieferanten oder -hersteller verlangen kann, dass dieser die Lizenzierung übernimmt.

    Eigenmarken im Handel
    Bei Eigenmarken des Handels liegt die Lizenzierungspflicht dann beim Handel, wenn er selbst als Abfüller/Verpacker anzusehen ist. Dies ist dann der Fall, wenn das Handelsunternehmen ausschließlich selbst als Abfüller/Hersteller auf der Verpackung angegeben ist und es das Markenrecht an der Wortmarke des Produktnamens innehat.

    Tabakwaren: Lieferant trägt Verantwortung
    Bei Tabakwaren dürfte dies in der Regel nicht der Fall sein: Denn nach den Vorschriften des Tabaksteuergesetzes können Abfüller/Verpacker nur die Hersteller/Importeure mit angemeldetem Tabakwarenlager sein, die zum Bezug von Steuerzeichen berechtigt sind.

    Damit wäre bei fast allen Eigenmarken des Tabakwarenfachhandels der Lieferant und nicht der Händler verpflichtet, sich um die Entsorgungslizenz für die Verkaufsverpackungen zu kümmern.

    Internethandel in der Pflicht
    Für Versand- und Internethandel gilt, dass Verpackungsmaterial, das dem Transport von Waren dient und beim privaten Endverbraucher anfällt(insbesondere Versandpakete und Füllmaterial) als Verkaufs- und nicht als Serviceverpackung anzusehen ist und daher selbst vom Händler zur Lizenzierung angemeldet werden muss.

    (DTZ 51/52/08)

  • Lotto- und Sportwetten-Umsätze befinden sich auf Talfahrt

    Fehlende Jackpots und Wirtschaftsschwäche drücken Spieleinsätze ins Minus

    STUTTGART (DTZ/vi). Die Spieleinsätze im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) sind bis Anfang Dezember im Vorjahresvergleich deutlich gesunken. Bundesweit gingen die Spieleinsätze der Lotterien und Sportwetten des DLTB bislang um rund 12,3 Prozent auf rund 6,04 Milliarden Euro zurück. Der vergleichbare Vorjahreswert belief sich auf 6,89 Milliarden Euro.

    Fehlende Jackpots drücken Spieleinsätze
    Hauptgrund dafür ist laut Lotto-Block neben der anhaltenden Kaufzurückhaltung vor allem die zufallsbedingt ungünstigere Jackpotentwicklung im Jahr 2008. Die vom Gesetzgeber im neuen Glücksspielstaatsvertrag vorgegebenen Rahmenbedingungen in Werbung und Vertrieb spielten für die Entwicklung der Spieleinsätze beim Lotto 6 aus 49 eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

    Der Glücksspielstaatsvertrag reguliert allerdings in besonderem Maße die unter dem Aspekt der Spielsucht als gefährlicher eingestuften Sportwetten und die tägliche Lotterie Keno. Diese Produkte weisen deshalb auch höhere Rückgänge beim Spieleinsatz auf.
    Im Jahresverlauf 2008 ist bislang kein einziger Lotto-Jackpot über 20 Millionen Euro zu verzeichnen.

    Wirtschaftsschwäche verprellt Spieler
    2007 sorgte insbesondere der Jackpot in Höhe von 45,3 Millionen Euro im November und Dezember für eine Steigerung der Spieleinsätze, die nun niedriger ausgefallen sind. Darüber hinaus verstärkte die im zweiten Halbjahr 2008 einsetzende wirtschaftliche Krise die bis dahin nur moderate Negativtendenz bei den Spieleinsätzen.

    In den ersten sechs Monaten 2008 lag der Lotto-Spieleinsatz gegenüber dem Vorjahr nur um etwa 2,4 Prozent im Minus.

    „Wir durchleben schwierige Zeiten. Die Finanz- und Wirtschaftskrise geht auch am Glücksspiel nicht spurlos vorbei“, sagte Dr. Friedhelm Repnik, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg und derzeitiger Federführer des Deutschen Lotto- und Totoblocks. „Die Höhe der Spieleinsätze hängt zu einem großen Teil vom Lotto-Jackpot ab.

    Und ob der Jackpot geknackt wird oder über 20 Millionen Euro steigt, ist rein zufallsabhängig“, so Repnik weiter. „Hinzu kommt, dass die Vielzahl von illegalen Anbietern die Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrages weiterhin ignoriert und deshalb den Lottogesellschaften Spieleinsätze verloren gehen.“ Sie rechtfertigten ihr Handeln mit der angeblich unklaren Rechtslage.

    Internetspielverbot ab 2009
    Damit dürfte aber mit In-Kraft-Treten des Internetspielverbots ab dem 1. Januar 2009 Schluss sein.

    Schwierige Rahmenbedingungen
    Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen kamen in diesem Jahr wiederum bislang weit über zwei Milliarden Euro in Form von Zweckerträgen und Lotteriesteuer dem Gemeinwohl, d. h. dem Sport, sozialen und karitativen Zwecken, der Kunst und Kultur sowie dem Umwelt- und Denkmalschutz, zugute.

    Keine Alternative
    „Zum Glücksspielstaatsvertrag gibt es keine Alternative. Nur ein staatliches Glücksspielmonopol schützt die Spielteilnehmer wirksam vor den Gefahren der Spielsucht und die Länder vor einem Abfluss der Zweckerträge in die Steueroasen. Als erfreulicher Nebeneffekt profitiert so vom Staatsvertrag das Gemeinwohl“, sagte Repnik.

    (DTZ 50/08)

  • Volksinitiative zum Rauchverbot gescheitert

    HANNOVER (DTZ/pnf).

    Den Betreibern einer Volksinitiative in Niedersachsen ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Die erforderlichen 70 000 Unterschriften sind nicht erreicht worden. Die Landeswahlleitung zählte nur 66 210 gültige Unterschriften.

    Mit der Initiative wollten der Dehoga-Landesverband Niedersachsen und seine Mitstreiter die Landesregierung dazu bewegen, die Ausnahmen vom strikten Gastrorauchverbot auch auf geschlossene Gesellschaften und Familienfeiern in gastronomischen Betrieben auszuweiten.

    Von den Kommunen hatten sie sich die eingereichten Unterschriften beglaubigen lassen. Am 28. November waren die Listen dem Landtagspräsidenten überreicht worden (siehe DTZ 49/08).

    Scharfe Prüfung der Unterschriftenliste
    Doch die Landeswahlleitung machte einen Strich durch Wirterechnung, indem sie die eingereichten Unterschriftenlisten gegen das bestehende Nichtraucherschutzgesetz genau daraufhin durchforstete, ob die Unterzeichner den vorgegebenen Kriterien genügen.

    Demnach zählen nur die Stimmen von deutschen Staatsbürgern, die mindestens 18 Jahre alt sind und mindestens drei Monate in Niedersachsen gewohnt haben, als gültige Stimme.

    Bei der Überprüfung sei festgestellt worden, dass nur 66 210 der Unterschriften diesen Vorgaben entsprechen, sagte der Landeswahlleiter. Folglich seien die erforderlichen 70 000 Unterschriften für die Volksinitiative nicht zusammengekommen und diese damit gescheitert. Eine Verlängerung sei wegen Fristüberschreitung ebenfalls nicht zulässig.

    Bei der Dehoga Niedersachsen, die sich auf die Beglaubigungen der Kommunen verlassen hatte, ist man tief enttäuscht.

    Über 66 000 Menschen wollen Ausnahmeregelung
    „Auch über mehr als 66 000 Stimmen kann sich die Politik doch nicht einfach hinwegsetzen“, betont Dehoga-Geschäftsführer Rainer Balke. Seine Hoffnung gilt nun der Politik, die ohnehin zur Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts das bestehende Gesetz ändern muss. Ausnahmen für Einraumkneipen unter 75 Quadratmeter Fläche sind geplant.

    Allerdings sperrt sich das niedersächsische Sozialministerium strikt gegen Ausnahmen für geschlossene Gesellschaften und Festzelte.

    Raucher sind gute Kunden: Für die Wirte ist die Lockerung rigider Gastrorauchverbote nach wie vor ein zentrales Thema.

    (DTZ 50/08)

  • „Ein Produkt, das mit Emotionen spielt“

    Moderne Grußkarten als rentabler Bereich, der in das Sortiment vieler Fachgeschäfte passt

    GRUßKARTEN
    MAINZ (DTZ/kh). „Liebe ist … wenn man jeden Tag etwas Schönes gesagt bekommt“, lautet der Spruch auf der bunten Karte mit dem eng umschlungenen Comic-Pärchen. Glückwunschkarten sind begehrt. Allein im Jahr 2007 wurden 635 300 000 Stück verkauft. Es ist ein rentables Geschäftsfeld, das angesichts von Umsatz- und Ertragsrückgängen in anderen Bereichen durchaus Freude bereitet.

    Grußkarten gibt es schon lange. Laut Arbeitsgemeinschaft der Hersteller und Verleger von Grußkarten (AVG) ist die älteste, bekannte Glückwunschkarte aus dem deutschsprachigen Raum datiert aus dem Jahr 1493. „Es ist ein Produkt, das mit Emotionen spielt“, sagt Sabine Kleinmann vom Produktmanagement Karten und Leiterin der Abteilung beim Korsch Verlag in Gilching. Doch die Motive haben sich verändert. „Klar gibt es Trends. Auf den Karten ist immer mehr drauf, etwa Lesezeichen, Aufkleber oder ähnliches“, sagt Kleinmann. „Stanzungen sind beliebt, andere Faltungen oder Transparentpapier“, beschreibt die Expertin: „Die Illustrationen, die man früher hatte, gibt es heute höchstens in modernisierter Form. Aktuell überwiegen Fotomotive und glatte Oberflächen.“

    Auch das längliche Format scheint gänzlich out zu sein. „DIN lang wird bei uns in Deutschland nur noch wenig nachgefragt. Es gilt als altbacken. In der Schweiz ist dieses Format dagegen sehr beliebt.“ B 6 (125 mm mal 176 mm) hat sich hierzulanden am meisten durchgesetzt, bestätigt Kleinmann. „Diese Größe lässt sich sehr gut in Karten-Truhen aufbewahren und die Ständer sind genormt.“ Selbst das beliebte Quadrat ist da keine echte Konkurrenz.

    Kleinmann unterscheidet zwischen zwei Käuferschichten: „Es gibt diejenigen, die günstige Karten kaufen wollen und andere, die die Karte bereits als Teil des Geschenks sehen. Diese Gruppe zahlt gerne auch etwas mehr dafür.“ Aus diesem Grund bietet Korsch eine ganze Serie für jeweils einen Euro an, die anderen Karten kosten bis zu drei Euro pro Stück. „Diese Ein-Euro-Karten werden bei uns sehr stark nachgefragt“, erklärt die Branchenkennerin.

    Rot, Grau, Gold und Silber sind beliebte Weihnachtsfarben. „Die Klassiker sind zu dieser Jahreszeit am gefragtesten. Eine Weihnachtskarte soll traditionell bleiben, darf höchstens mal witzig sein“, sagt Kleinmann. „Orange ist seit einigen Jahren beliebt.“ Gut gehen auch schwarz-weiße Karten mit einem knallroten Element.

    Die Trendfarben 2009 sind Lila und Hellgrün. „Wir wissen noch nicht, welche Rolle diese beiden Farben für unsere kommende weihnachtliche Glückwunschkarten-Kollektion spielen werden. Für die normale Kollektion sind sie auf jeden Fall wichtig.“

    Klassische Weihnachtskarten sind am beliebtesten
    Inzwischen gibt es für die allermeisten Situationen im Leben passende Glückwunschkarten. Der Korsch Verlag legt seinen Fokus auf Geburtstag, Allgemeine Wünsche, Geburt, Trauer und Hochzeit. „Die anderen Anlässe werden weniger gekauft“, so Kleinmann. Für alle Glückwunschkarten gelte: „Die Sprüche müssen unbedingt positiv sein.“ Es ist ein Produkt, „das mit Emotionen spielt“.

    Zuversichtlich und entspannt blickt die Abteilungsleiterin in die Zukunft. An eine Verdrängung der Karte durch E-Cards – Grüße, die via Internet gesendet werden – glaubt Kleinmann nicht. „Karten sind viel persönlicher“, findet sie. „Kartenschreiber werden auch weiterhin welche schreiben. E-Cards werden vor allem von einer jüngeren Zielgruppe genutzt, die sowieso keine Glückwunschkarten kaufen würde.“
    Während Weihnachtskarten in der klassischen Variante nach wie vor am beliebtesten sind, darf es rund um das Jahr kreativ zugehen. „In den anderen Bereichen experimentiert man.“

    Neu in der Kollektion des Korsch Verlages sind Duftkarten. Die Vorderseiten mit Wellness-Motiven müssen gerieben werden und riechen dann nach Zitronenmelisse. Sie wurden mit einem Duftlack veredelt. „Diese Karten sind sehr gut angenommen worden“, sagt Kleinmann.
    Neben Weihnachtskarten bietet Korsch unter anderem auch Adventskalender-Karten mit verschiedenen Motiven an. Bei diesen Grüßen kann an jedem der 24 Tage bis Weihnachten ein Türchen aufgemacht werden, hinter dem sich ein Bild verbirgt. Auch hier gibt es Karten, bei denen eines der geöffneten Felder duftet.

    Mittel- und hochpreisige Karten zwischen 1,60 und 4,90 Euro bietet der Klaus Hanfstingl Verlag in Geretsried-Gelting (Bayern). „Keine Massenware“, wie Geschäftsführer Matthias Hanfstingl betont. „Die Glückwunschkarte hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ist moderner geworden.“ Während sich Druck und Applikationen kaum verändert haben, und auch Materialien wie Filz oder Strick nach wie vor gerne aufgeklebt werden, ist die Gestaltung neu. „Das Foto ist wesentlich stärker als noch vor fünf Jahren“, weiß Hanfstingl. „Das kommt immer mal wieder. Jetzt ist es vor allem in schwarz-weiß sehr beliebt.“ Auch ein Arrangement aus mehreren Fotos zu einem Bild erfreue sich großer Beliebtheit bei den Käufern. Wie bei Korsch sind bei Hanfstingl zu Weihnachten gerade die Klassiker gefragt. „Doch die Motive haben sich verändert“, weiß der Fachmann. „Heute gibt es neben Nikolaus und Engeln auch Elche oder Weihnachtsmänner. Die gab es früher nicht.“

    Das Angebot für billige Karten ist da, weiß der Geschäftsführer. Sie seien meistens mit abgelegten und wieder neu aufbereiteten Motiven bedruckt. „Doch viele Menschen sehen eine Glückwunschkarte als persönliche Visitenkarte an, die man verschickt. Deshalb ist ihnen die Optik sehr wichtig. Kunden kaufen, was ihnen persönlich gut gefällt.“

    Kompetenz durch ein breites Angebot ausstrahlen
    Der Klaus Hanfstingl Verlag bietet Fachhändlern passende Präsentationsmöglichkeiten an. „Im Ständer wird meist ein zusammenhängendes Thema präsentiert“, sagt Matthias Hanfstingl. „Je mehr von der Karte gesehen wird, desto besser.“
    Generell bietet der Verlag Glückwunschkarten aller Themenbereiche an – „von der Geburt bis zum Tod“, wie Hanfstingl umschreibt. „Will ein Händler Kompetenz ausstrahlen, muss er auch Karten für besondere Anlässe haben“, sagt er. „Sie gehen ja auch nicht in ein Tabakgeschäft, das nur eine Tabak- oder Zigarettensorte anbietet.“

    In die Zukunft der Grußkarten-Branche blickt Matthias Hanfstingl gelassen. „Karten gehen immer. Wichtig ist für uns, das geschrieben wird, das Emotionen ausgetauscht werden. Glückwunschkarten vermitteln eine andere Wertigkeit des Wortes als beispielsweise E-Mails oder E-Cards. Es steht für ein anderes Lesen und andere Gedanken. Das Onlineangebot hat dem Glückwunschkarten-Segment nur wenig Umsatz weggenommen“, sagt der Verlags-Geschäftsführer. „Das Internet hat vor allem die Themen eingenommen, in denen die Karte nie stark war, wie beispielsweise das Osterfest. Und das Medium spricht vor allem eine jüngere Zielgruppe an.“ Um aber auch für sie interessant zu sein, versucht der Verlag Motive trendig zu gestalten, etwa durch Symbole.

    Warum das Geschäft mit Grußkarten für Händler interessant ist, erklärt Sebastian Winkler vom Seidel Verlag aus Göttingen. Wenn man das Geschäft mit Grußkarten professionell betreibe (Minimum drei Verkaufsständer) könne man je nach Kundenfrequenz etwa 20 bis 60 Karten am Tag verkaufen. Top Geschäfte (ab zirka 20 Verkaufsständer) verkauften mehr als 250 Karten am Tag, umschreibt Winkler seine Erfahrungen.

    „Der Umsatz ist sehr rentabel. Der durchschnittliche Aufschlag auf den Einkaufspreis ist aktuell im Schnitt 140 Prozent. Die Grußkarte hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Abschriften beziehungsweise Abschreibungen sind minimal. Viele unserer Kunden haben rückläufige Umsätze in den Bereichen Tabak und Lotto mit steigenden Umsätzen im Bereich Grußkarten kompensiert.“
    Der Händler habe entweder die Möglichkeit, das Grußkarten-Sortiment in Eigenregie zu pflegen oder dies dem Außenhändler des Karten-Herstellers zu überlassen. Letzteres Geschäftsmodell hat sich laut Winkler etabliert.

    „In den letzten zehn Jahren hat ein großer Wandel im Markt stattgefunden“, weiß der geschäftsführende Gesellschafter. „Vor zehn Jahren hat Seidel 90 Prozent grafische, das heißt gezeichnete Karten, verkauft. Fotokarten hatten einen Anteil von nur zehn Prozent. Heute sind gezeichnete Karten nur noch im Humorbereich wichtig und haben bei uns einen Umsatzanteil von 20 Prozent. Moderne Fotokarten machen hingegen 80 Prozent des Firmenumsatzes aus.“

    „Neuheiten, Neuheiten, Neuheiten“, sagt Winkler und betont, dass dies die wichtigste Erfolgsformel im Grußkartengeschäft sei. „Jeder Verlag und jeder Händler sollte seine Stammkundschaft möglichst häufig mit neuen ausdrucksstarken Motiven überraschen.“
    Dabei seien vor allem ausgefallene Motive in: „Nicht nur Blumen und Herzen zum Geburtstag. Renner sind Wellness-Motive beispielsweise mit Steinen.

    Kartenangebot in spezifischer Geschäftslage testen
    Das wäre vor Jahren undenkbar gewesen. Trauerkarten sind sehr modern geworden. Auch hier sind Steine ein wichtiges Thema.“ Fotogrußkarten mit Sprüchen verkaufen sich zu allen Anlässen rund zwei bis drei Mal so gut wie Karten ohne Sprüche, so Winkler. Glückwunschkarten mit Applikationen oder 3-D-Karten seien dagegen nicht mehr so stark gefragt. Exoten wie beispielsweise Metallschilder könnten nur im Einzelfall erfolgreich sein.
    Händlern, die sich dazu entscheiden Grußkarten in ihr Sortiment aufzunehmen, rät Sebastian Winkler, probeweise zwei bis drei Drehständer einzukaufen, diese mit Fotokarten verschiedener Verlage zu bestücken und zu testen, welche in der spezifischen Geschäftslage am besten ankommen (Verkaufspreis der Karten 1,90 bis 2,50 Euro). Mit nur einem Ständer anzufangen, könne man sich sparen.

    Der Seidel Verlag beliefert in Deutschland und Österreich zur Zeit 7 000 Kunden mit der aktuellen Kollektion. „Unser Motto lautet ,wir machen die Trends‘“, so Winkler. „Für uns bedeutet das, unsere Kundschaft Monat für Monat mit neuen und ausgefallenen Motiven zu überraschen.“

    635 300 000 Karten wurden im Jahr 2007 verkauft – für insgesamt 683 700 000 Euro. Davon laut Marktforschungsdaten, die die AVG auf ihrer Homepage veröffentlicht, 77,7 Prozent mit Text. Am beliebtesten sind mit 83,7 Prozent Karten zum Ausklappen. Vor allem Frauen lieben diese Art des Grußes. Zielgruppe und Käufer ist in Deutschland deshalb mit 63,5 Prozent vor allem das weibliche Geschlecht.

    (DTZ 46/08)

  • „Bei den Rauchern ist immer Party“

    Interview mit dem früheren Schwergewichtsboxer Axel Schulz

    MAINZ (DTZ/esa). Mit dem Ex-Profiboxer Axel Schulz konnte man auf der diesjährigen „Inter-tabac“ hautnah einen prominenten Zigarrenraucher ohne Kontaktscheu erleben. Die Tabak Zeitung sprach mit ihm einige Takte über Rauchen, Boxen und Golfen.

    [pic|120|l|||Der ehemalige Profiboxer Axel Schulz.|||]

    DTZ: Ist die Luft im Boxring auch so trocken wie in Messehallen?
    Axel Schulz: Ganz schlimm. Früher durften die Zuschauer noch rauchen. Jetzt gibt es Logen, in denen man rauchen kann – das ist für den Sportler perfekt.

    DTZ: Wie kamst du zum Zigarrerauchen?
    Schulz: Mein Manager Wilfried Sauerland hat geraucht wie ein Schlot – 80 bis 90 Zigaretten am Tag. Das brauchte er wohl, um den Stress abzubauen. Im Jahr 2001 waren wir unterwegs und haben beide mal eine Zigarre probiert. Dann sagte er: „Wenn du mit dem Zigarrerauchen anfängst, dann höre ich mit der Zigarette auf und rauche nur noch Zigarre.“ Also wurde ich mehr oder weniger dazu gezwungen, damit er gesünder lebt. (lacht) Eine Zigarre machst du ja nur an, wenn es gemütlich wird, im Stress rauche ich keine. Bis abends habe ich theoretisch schon drei Zigarren geraucht, wenn ich Golf spiele.

    DTZ: Du rauchst beim Golfen?
    Schulz: Ja, das ist total geil. Manche schauen mich komisch an, aber ich finde das absolut entspannend und schön. Golf spielen ist mein größtes Hobby, nach meiner Frau und meiner Tochter. Es ist auch ein Genuss, die Zigarre im Freien zu rauchen.

    DTZ: Wann ist für dich der schönste Moment, um eine Zigarre zu rauchen?
    Schulz: Reine Stimmungssache. Ich muss schön entspannt sein, dann habe ich auch Lust zu rauchen. Meistens sind es milde Zigarren aus der Dominikanischen Republik und am liebsten Torpedo-Formate. Neulich hat uns Jürgen Harder eingeladen, der Mann von Franzi von Almsick. Ich habe sofort den großen Humidor im Lokal entdeckt und den Oberkellner gefragt, wann es mit den Zigarren losgeht. Antwort: Wenn der Chef es will. Also bin ich gleich zu Jürgen: „Du bist der Chef heute – wann geht’s los mit dem Rauchen?“

    DTZ: Hast du bei den Getränken eine Lieblingskombination zur Zigarre?
    Schulz: Nein, gerne mal einen Cognac, aber es kann auch ein Rotwein oder Bier sein.

    DTZ: Du zeigst dich hier auf der Inter-tabac auf dem Villiger-Stand. Wie ist der Kontakt entstanden?
    Schulz: Durch Zufall. Auf mehreren Events hatte ich Michael Blumendeller kennen gelernt. Er hat mich auf die Inter-tabac eingeladen, damit ich mir die Messe mal anschauen kann. Und weil ich gerade in Duisburg war und Zeit hatte, bin ich auch gekommen – toll! Ich will mir noch unbedingt einen Stand mit Humidoren anschauen, dabei habe ich schon vier Stück Zuhause.

    DTZ: Würdest du aus heutiger Sicht wieder das Boxen als Profisportart wählen?
    Schulz: Ja, jederzeit. Ich habe auch Fußball gespielt, aber da ist der Erfolg auch von den Mannschaftskameraden abhängig. Bei mir war die Entscheidung Zufall, und ich würde alles wieder genauso machen. Auch meine Niederlagen gehören dazu. Das waren Niederlagen, die teilweise richtig weh taten, aber auch wichtig waren, um wieder rauszukommen.

    Das gesamte Interview ist nachzulesen im Smokers Club 04/ 2008.

    (DTZ 45/08)

  • MGV betont Notwendigkeit einer Margenverbesserung

    Dabei soll an der geraden Preisgestaltung der AP nicht gerüttelt werden

    ST. LEON-ROT (DTZ/vi). Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung zur diesjährigen Tagung der Mittelständischen Großhandelsvereinigung (MGV) in St. Leon-Rot gefolgt. Information, Meinungsaustausch und die Diskussion der anstehenden Probleme des Tabakwarengroßhandels standen im Mittelpunkt. Gerd Hammer, 1. Vorsitzender der MGV, ging in seiner Eröffnungsrede auf die bisher gesammelten Erfahrungen mit den Rauchverboten in den verschiedenen Bundesländern ein, die bei der letzten Tagung noch nicht bestanden hatten. „Mich freut es besonders, dass die Wähler in Bayern die CSU mit ihrer rigiden Verbotspolitik abgestraft haben“, so der Vorsitzende. Gleichzeitig betonte er, dass damit ein Umdenken in der Politik stattgefunden habe, zumindest was das totale Gastro-Rauchverbot angehe. Die MGV setze sich nach wie vor für das sogenannte spanische Modell ein, das den Rauchern auch in Zukunft einen Gaststättenbesuch ermögliche.

    Des Weiteren kam Hammer auf die Umsatzrückgänge seit Einführung des Jugendschutzes am Automaten zu sprechen. Diese seien mit einer erhöhten Störanfälligkeit der Automaten durch Ausfall der Kartenleser und einem komplizierteren Bezahlvorgang am Automaten verbunden, was letztlich die Kundenakzeptanz schwäche. Als Lösungsansatz wurde auf die neuesten Dokumentenprüfer verwiesen. Um all die neuen Investitionen auch bezahlbar zu machen, hält die MGV eine Margenverbesserung für zwingend notwendig. Diese dürfe aber auf keinen Fall von einer ungeraden Preisgestaltung der AP begleitet werden.

    Bezugnehmend auf die neue Altersgrenze von 18 Jahren am Automaten kritisierte Hammer, dass immer noch nicht von allen Herstellern die aktuelle Software vorliege, so dass der Automaten aufstellende Handel nun gezwungen sei, die neue Software in den Wintermonaten aufzuspielen.

    Nach dem Bericht des Vorstandes konnte Kassenwart Andreas Reusch von einer stabilen Mitgliederzahl und wohlgeordneten Finanzen berichten, was von den Kassenprüfern Zinser und Clarner bestätigt wurde. Prof. Dr. Ekkehard Grünig, der ein letztes Mal an der Mitgliederversammlung teilnahm, bedankte sich nochmals bei allen MGV-Mitgliedern für die jahrelange Zusammenarbeit und ließ die Geschichte der Firma Grünig Revue passieren. Lange hatte diese das Automatengeschäft mitgestaltet und sich auch nach seiner Übernahme konstant mit neuen Automaten und Ideen weiterentwickelt. Im weiteren Verlauf der Tagung präsentierte sich die Nachfolgefirma mk electronic, vertreten durch Geschäftsführer Mike Kleene, als neuer Partner des Automaten aufstellenden Handels. Kleene verwies auch auf langjährige Erfahrung als Zulieferer für Grünig-Poth wie auch für andere Branchen. Ein Team der Firma ICT, vertreten durch Stephan Zimmermann und eine Führungskraft aus Taiwan, stellte den Tagungsteilnehmern die neuesten ICT-Produkte vor, darunter den Dokumentenleser DC3, für den sein robustes Gehäuse, die Schnelligkeit und der unproblematische Einbau herausgehoben wurden. Auch das neue Modell eines Multigeldscheinlesers, der Geldscheinannahme und Altersnachweis mit Führerschein und Personalausweis in sich vereinigt, stieß bei den Anwesenden auf große Zustimmung.

    Im weiteren Verlauf der Versammlung erwiesen sich die bevorstehenden Umrüstungen auf die Altersgrenze 18 als herausragendes Diskussionsthema. Einige Großhändler konnten schon auf erste Erfahrungen verweisen und rieten ihren Kollegen, die neue Software baldmöglichst dort aufzuspielen, wo dies bereits möglich ist.

    (DTZ 45/08)

  • Wagner Erne Marketingchef bei Philip Morris

    MÜNCHEN (DTZ/fnf). Wagner Erne übernimmt die Position des Geschäftsführers Marketing Deutschland & Österreich bei der Philip Morris GmbH in München. Erne, dessen Berufung vom Aufsichtsrat noch genehmigt werden muss, löst damit seinen Vorgänger Jérôme Flandinette ab.

    [pic|123|l|||Wagner Erne|||]

    Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium in Sao Paulo begann der 1968 geborene Wagner Erne seine Karriere 1991 bei der Unilever Group. 1997 wechselte er zu Philip Morris in Brasilien. Nachdem er dort als Marlboro Group Manager und Marketing Direktor arbeitete, war er ab 2002 als Direktor für L&M weltweit am Hauptsitz in Lausanne tätig. Ab 2004 unterstützte Wagner Erne als Marketing Direktor die Tochtergesellschaft Philip Morris Mexiko und stieg dort 2006 zum Commercial Direktor auf.

    (DTZ 45/08)

  • Brandenburg will Rauchverbote lockern

    POTSDAM (DTZ/pnf). Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler hat Pläne für die durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts notwendig gewordene Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes vorgestellt, wonach künftig auch in Eckkneipen das Rauchen erlaubt werden kann. Die Ausnahmeregelung soll für Gastronomiebetriebe unter 75 Quadratmeter Fläche gelten, wenn sie über keinen abgeschlossenen Nebenraum verfügen. Auch dürfen dort keine zubereiteten Speisen verabreicht werden und Gäste unter 18 Jahren keine Zutritt haben.

    Außerdem müssen die betreffenden Lokale sich deutlich als Rauchergaststätte kennzeichnen. Zukünftig soll auch in Nebenräumen von Diskotheken das Rauchen wieder gestattet werden, unter der Bedingung, dass dort keine Tanzfläche ist und dass in der Disko nur Erwachsene Zutritt haben.

    (DTZ 45/08)

  • BVG bestätigt deutsche Glücksspielregelung

    Staatsvertrag für verfassungsgemäß erklärt

    KARLSRUHE/STUTTGART (DTZ/vi). Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat mit nun bekannt gewordenem Beschluss vom 14. Oktober 2008 (Az. 1 BvR 928/08) den neuen Glücksspielstaatsvertrag in allen wesentlichen Punkten für verfassungsgemäß erklärt und eine Verfassungsbeschwerde eines kommerziellen Spielvermittlers nicht zur Entscheidung angenommen. Zudem haben in den vergangenen Wochen mehrere obere Verwaltungsgerichte bestätigt, dass der Glücksspielstaatsvertrag weder gegen europäisches Recht noch gegen das Grundgesetz verstößt, so etwa der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg am 28. Oktober 2008.

    „Damit sind alle Zweifel am Glücksspielstaatsvertrag vom Tisch“, sagte Dr. Friedhelm Repnik, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg und derzeitiger Federführer im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB). „Die kommerzielle Glücksspielindustrie behauptet ohne Pause, der Glücksspielstaatsvertrag sei nicht zulässig. Der sehr ausführlich begründete Beschluss des Bundesverfassungsgerichts entkräftet diese Argumente völlig“, so Dr. Repnik.

    Nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts sind die Normen des Glücksspielstaatsvertrages in jeder Hinsicht zulässig. Der Glücksspielstaatsvertrag dient vorrangig dem Ziel, die Bevölke-rung, insbesondere Kinder und Jugendliche, vor den Gefahren der Glücksspielsucht und der mit Glücksspielen verbundenen Folge- und Begleitkriminalität zu schützen. Damit verfolgt er überragend wichtige Gemeinwohlzwecke, die eine Beschränkung der Berufsfreiheit rechtfertigen.

    „Notwendig ist jetzt, dass das geltende Recht konsequent angewandt wird und die illegalen Wettangebote unterbunden werden“, so Dr. Repnik weiter. „Die Bedenken einzelner erstinstanz-licher Verwaltungsgerichte dürften nach diesen klaren Entscheidungen nun ausgeräumt sein.“

    Ebenfalls am 14. Oktober 2008 veröffentlichte der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in einer portugiesischen Rechtssache seine Schlussanträge. Dabei wurde die grundsätzliche Zulässigkeit staatlicher Glücksspielmonopole in der EU ausdrücklich betont, wie DTZ bereits berichtete. Folgt der EuGH diesen Anträgen, wäre das Konzept des Glücksspielstaatsvertrages auch auf europäischer Ebene umfassend bestätigt. Die Entscheidung des EuGH wird für Anfang 2009 erwartet.

    (DTZ 45/08)

  • Zigarettenmarkt : Auf starken September folgt schwacher Oktober

    Markenzigarettenabsatz in ersten zehn Monaten um 2,1 Prozent gesunken

    MAINZ (DTZ/fok). Mit 6,435 Mrd. Zigaretten lieferten die Hersteller im Oktober 2008 insgesamt 9,4 Prozent weniger Ware an den Handel aus als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
    Ein gewichtiger Grund für die überdurchschnittliche Absatzschwäche dürfte in den extrem starken Septemberzahlen liegen, denn die Vermutung liegt nahe, dass hier von einzelnen Anbietern nicht unerhebliche Volumina nach vorn gezogen wurden.
    Die Markenzigarette erreichte im Oktober ein Absatzvolumen von 5,633 Mrd. Stück, 9,6 Prozent weniger als im Oktober 2007.
    Die Handelsmarken schlugen sich diesmal im Vergleich mit schätzungsweise 802 Mio Stück (minus 7,8 Prozent) etwas besser.
    Über die ersten zehn Monate 2008 kumuliert liegt der Absatzrückgang bei der Fabrikzigarette bei minus 3,1 Prozent.
    Der Markenzigarettenabsatz ging in diesem Zeitraum um 2,1 Prozent zurück, die Auslieferungen von Handelsmarken schrumpften um 10.4 Prozent.

    Ausgesprochen schwach war im Oktober der Anteil der Automatenpackung an den Gesamtauslieferungen von Fabrikzigaretten, der sich auf 12,5 Prozent bezifferte. Im Durchschnitt der ersten zehn Monate 2008 lag der AP-Anteil bei 13,5 Prozent. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum wurden in den ersten zehn Monaten 2008 insgesamt 10,3 Prozent oder eine Mrd. Stück Zigaretten weniger über die AP verkauft, während die OP mit minus 0,7 Prozent nahezu stabil blieb.

    Die Auslieferungszahlen für klassischen Feinschnitt bewegen sich relativ stabil auf hohem Niveau. Im Oktober 2008 lagen sie bei schätzungsweise 1880 Tonnen (plus 3,9 Prozent), im Zeitraum Januar bis Oktober 2008 schrumpften sie gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,8 Prozent auf ca. 18240 Tonnen.

    Billigpfeifentabak war dagegen im Oktober mit 36 Tonnen stark rückläufig und geht dem Ausverkauf der Restbestände entgegen.

    Auch das Segment der Ecocigarillos schwächte sich mit 221 Mio Stück (minus 58,5 Prozent) stark ab, im Zehn-Monats-Zeitraum lag der Rückgang bei 37,7 Prozent.
    Tabakstränge lagen mit 69 Mio Stück versteuerten Zigaretten stabil auf niedrigem Niveau.

    (DTZ 45/08)