Dabei soll an der geraden Preisgestaltung der AP nicht gerüttelt werden
ST. LEON-ROT (DTZ/vi). Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung zur diesjährigen Tagung der Mittelständischen Großhandelsvereinigung (MGV) in St. Leon-Rot gefolgt. Information, Meinungsaustausch und die Diskussion der anstehenden Probleme des Tabakwarengroßhandels standen im Mittelpunkt. Gerd Hammer, 1. Vorsitzender der MGV, ging in seiner Eröffnungsrede auf die bisher gesammelten Erfahrungen mit den Rauchverboten in den verschiedenen Bundesländern ein, die bei der letzten Tagung noch nicht bestanden hatten. „Mich freut es besonders, dass die Wähler in Bayern die CSU mit ihrer rigiden Verbotspolitik abgestraft haben“, so der Vorsitzende. Gleichzeitig betonte er, dass damit ein Umdenken in der Politik stattgefunden habe, zumindest was das totale Gastro-Rauchverbot angehe. Die MGV setze sich nach wie vor für das sogenannte spanische Modell ein, das den Rauchern auch in Zukunft einen Gaststättenbesuch ermögliche.
Des Weiteren kam Hammer auf die Umsatzrückgänge seit Einführung des Jugendschutzes am Automaten zu sprechen. Diese seien mit einer erhöhten Störanfälligkeit der Automaten durch Ausfall der Kartenleser und einem komplizierteren Bezahlvorgang am Automaten verbunden, was letztlich die Kundenakzeptanz schwäche. Als Lösungsansatz wurde auf die neuesten Dokumentenprüfer verwiesen. Um all die neuen Investitionen auch bezahlbar zu machen, hält die MGV eine Margenverbesserung für zwingend notwendig. Diese dürfe aber auf keinen Fall von einer ungeraden Preisgestaltung der AP begleitet werden.
Bezugnehmend auf die neue Altersgrenze von 18 Jahren am Automaten kritisierte Hammer, dass immer noch nicht von allen Herstellern die aktuelle Software vorliege, so dass der Automaten aufstellende Handel nun gezwungen sei, die neue Software in den Wintermonaten aufzuspielen.
Nach dem Bericht des Vorstandes konnte Kassenwart Andreas Reusch von einer stabilen Mitgliederzahl und wohlgeordneten Finanzen berichten, was von den Kassenprüfern Zinser und Clarner bestätigt wurde. Prof. Dr. Ekkehard Grünig, der ein letztes Mal an der Mitgliederversammlung teilnahm, bedankte sich nochmals bei allen MGV-Mitgliedern für die jahrelange Zusammenarbeit und ließ die Geschichte der Firma Grünig Revue passieren. Lange hatte diese das Automatengeschäft mitgestaltet und sich auch nach seiner Übernahme konstant mit neuen Automaten und Ideen weiterentwickelt. Im weiteren Verlauf der Tagung präsentierte sich die Nachfolgefirma mk electronic, vertreten durch Geschäftsführer Mike Kleene, als neuer Partner des Automaten aufstellenden Handels. Kleene verwies auch auf langjährige Erfahrung als Zulieferer für Grünig-Poth wie auch für andere Branchen. Ein Team der Firma ICT, vertreten durch Stephan Zimmermann und eine Führungskraft aus Taiwan, stellte den Tagungsteilnehmern die neuesten ICT-Produkte vor, darunter den Dokumentenleser DC3, für den sein robustes Gehäuse, die Schnelligkeit und der unproblematische Einbau herausgehoben wurden. Auch das neue Modell eines Multigeldscheinlesers, der Geldscheinannahme und Altersnachweis mit Führerschein und Personalausweis in sich vereinigt, stieß bei den Anwesenden auf große Zustimmung.
Im weiteren Verlauf der Versammlung erwiesen sich die bevorstehenden Umrüstungen auf die Altersgrenze 18 als herausragendes Diskussionsthema. Einige Großhändler konnten schon auf erste Erfahrungen verweisen und rieten ihren Kollegen, die neue Software baldmöglichst dort aufzuspielen, wo dies bereits möglich ist.
(DTZ 45/08)
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