Autor: admin

  • Neue Drogenbeauftragte mit klaren Aussagen

    KÖLN (DTZ/pnf). Die neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, hat in einem Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ in sehr offener Weise Stellung zu ihren künftigen Arbeitsfeldern bezogen. Die hessische FDP-Politikerin und langjährige Richterin zeigte dabei deutlich auf, dass es ihr vor allem um konkrete und effektive Arbeit und nicht um medienwirksame Schlagzeilen geht. Sie betonte, dass der Missbrauch von Alkohol und Nikotin insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ein ganz wichtiger Aspekt ihrer Arbeit sein wird, doch dürften andere Süchte nicht vergessen werden. So sollten Online-Sucht und Medikamentenmissbrauch stärker in den Fokus gestellt werden.
    Steuererhöhungen zur Reduzierung des Alkohol- und Tabakwarenkonsums bezeichnete Frau Dyckmans als nicht zielführend. „Prävention hat für mich oberste Priorität. Mir ist ein ausgewogenes Vorgehen wichtig“, sagte sie und kündigte Gespräche über erfolgversprechende Maßnahmen an. Bezüglich des Alkoholmissbrauchs durch Kinder und Jugendliche will sie gemeinsam mit den zuständigen Stellen, Eltern und Lehrern zunächst einmal Ursachenforschung betreiben, spricht sich gleichzeitig auch für die konsequente Einhaltung des Jugendschutzes aus. Zum Thema Rauchverbote in der Gastronomie sagte sie: „Ich genieße es sehr, in einer rauchfreien Atmosphäre zu leben oder in rauchfreien Gaststätten zu essen. Ich habe aber durchaus Verständnis dafür, dass für kleine Ein-Raum-Kneipen oder Eckkneipen, wo kein Essen serviert wird, Ausnahmen gelten.“ In der Abwägung zwischen freier Entfaltung des Individuums und der Verantwortung des Einzelnen für sich und seine Umwelt dürfe die Selbstkontrolle nicht verloren gehen, stellt Frau Dyckmans fest und spricht sich daher gegen eine generelle Freigabe illegaler Drogen aus. (DTZ 49/09)

  • Volksbegehren: 13,9 Prozent für Nichtraucherschutz

    BAYERN (DTZ/fnf). Das Volksbegehren Nichtraucherschutz hat mit 13,9 Prozent der Wahlberechtigten nach vorläufigen Endzahlen deutlich mehr Unterstützer in Bayern gefunden als erforderlich. Damit kann es jetzt zum Volksentscheid kommen.
    Die Organisatoren des Volksbegehrens fordern ein absolutes Rauchverbot in der bayerischen Gastronomie. Ausnahmen soll es nach ihren Forderungen nicht mehr geben. Nach dem erfolgreichen Volksbegehren könnte der bayerische Landtag den Gesetzentwurf nun absegnen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sprach sich allerdings bereits für einen Volksentscheid zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie aus. Dieser könnte im ersten Halbjahr 2010 stattfinden.

  • Onlineshop erregt Gemüter

    Vorstoß von Zippo weckt Sorge im Facheinzelhandel

    EMMERICH (DTZ/fok). Der Markenfeuerzeuganbieter Zippo hat seit Anfang dieser Woche einen offiziellen Onlineshop für seine Produkte eingerichtet. Endverbraucher haben dort die Auswahl unter mehr als 700 Feuerzeugen in unterschiedlichen Designs zu Preisen zwischen 25 und 7.250 Euro.

    Den ersten 200 Käufern winkt als Anreiz ein kostenloser Zippo-Kugelschreiber. Die Preise im Zippo-Onlineshop sind identisch mit den Preisempfehlungen für den stationären Handel.

    Andere Onlineshops
    Allerdings gibt es schon seit einiger Zeit etliche andere Onlineshops, die Zippo-Feuerzeuge zu teils deutlich niedrigeren Preisen anbieten. Diese beziehen ihre Ware nicht direkt von Zippo.

    Der Übergang vom bisherigen Internetauftritt, der nur der Information diente, in einen Onlineverkaufsshop erregt die Gemüter im Handel.

    „Wenn jemand vom Fachhandel gelebt hat, dann sollte er diesem auch die Treue halten“, sagt der Kölner Fachhändler Peter Heinrichs und denkt über Gegenmaßnahmen nach.

    Zippo betonte immer Fachhandelstreue
    Und Martin Schenke vom Tabak-Kontor Leipzig betont: „Gerade Zippo hat immer seine Fachhandelstreue betont. Warum kann das Unternehmen nicht im Internet seine Produkte zeigen und dann auf die entsprechenden Facheinzelhandelsfirmen für den Einkauf hinweisen, wie es zum Beispiel Otto Kopp, Martin Wess, die Fa. Seiffert und viele andere tun?“

    Im Großhandel sieht man das Thema differenziert. Bei der Firma Hauser rechnet man damit, dass der Onlineshop in erster Linie werbenden Charakter für Zippo haben wird und die Fachhandelsumsätze kaum tangiert.

    Unveränderte Geschäftsstrategie
    Seitens Zippo sieht man im Onlineshop keinen Wechsel in der Geschäftsstrategie. Geschäftsführer Guido Heuvelmann: „Wir stehen nach wie vor zum Vertrieb unserer Produkte über den Handel; der Onlineshop soll dies nur unterstützen. 90 Prozent der Kunden recherchieren erst im Internet, um dann im Handel zu kaufen. Wir zeigen im Shop ausschließlich Katalogware, Sondermodelle bleiben dem Handel vorbehalten. Unser Ziel ist es, den Billigangeboten in anderen Onlineshops Paroli zu bieten, aber nicht über den Preis, sondern über mehr Information. Um den Einzelhandel zu stärken, werden wir in Kürze im Zippo-Onlineshop auf die Einzelhandelspartner mit Adressen hinweisen.“

    (DTZ 48/09)

  • Vauen kämpft gegen Produktpiraten

    Fälschungen der „Dr. Perl junior“-Aktivkohlefilter kursieren in Malaysia und dem Iran

    NÜRNBERG (DTZ/schu). Ein malaysischer Geschäftsfreund machte Vauen auf Fälschungen der „Dr. Perl junior“-Aktivkohlefilter in der Verpackungsgröße „Junior“ aufmerksam, die in Malaysia und im Iran aufgetaucht sind.

    Der Pfeifenproduzent vermutet, dass die gefälschten Filter in China hergestellt und von dort aus vertrieben werden. Vauen hat sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet, um mögliche Schäden zu vermeiden. Bei der Suche nach den Hintermännern kommt den Nürnbergern allerdings die chinesische Mentalität ungelegen: In China gilt es als Ehre für den Hersteller des Originalprodukts, wenn dieses eins zu eins kopiert wird.

    „Nicht abzuschätzender Schaden für uns“
    „Eigentlich müssten wir demnach stolz sein, dass man die Vorzüge des ,Dr. Perl junior‘-Aktivkohlefilters erkannt hat und nun nach dem Motto ,Nur Gutes wird gefälscht‘ kopiert. Dem ist natürlich nicht so, da wir befürchten, dass ein nicht abzuschätzender Schaden für unser Haus entstehen könnte“, sorgt sich Vauen-Geschäftsführer Alexander Eckert.

    Zudem sind die Vertriebskanäle verschlungen, die die Fälscher nutzen. Das erschwert die Rückverfolgbarkeit. Nichtsdestotrotz setzt Vauen alles daran, den Kriminellen das Handwerk zu legen.

    [pic|196|l|||Die Verschlusskappengeometrie und die Papierbeschaffenheit der Hülse sind als Fälschungen zu erkennen. Bei der Verpackungsoptik ist das Original fast nicht vom Plagiat zu unterscheiden.|||]

    Sichtbare Unterschiede
    Jedoch unterscheidet sich der Filter selbst in einigen wichtigen Punkten: So ist die Hülse nicht aus saugfähigem Filterpapier gefertigt, sondern aus einem Papier, das einem starken Zigarettenpapier ähnelt. Des Weiteren sind die Verschlusskappen beide aus Kunststoff und haben eine andere Geometrie als die der Originalfilter. Schließlich weist die Papierhülse keine Struktur auf, wie das bei den Filtern von Vauen der Fall ist.

    Ein Unterschied zwischen gefälschter und Original-Verpackung ist kaum festzustellen.

    „Wir möchten unsere Handelspartner auf diese Fälschung aufmerksam machen und sie bitten, die Augen offen zu halten und uns sofort zu verständigen, falls gefälschte Filter auftauchen“, bittet Eckert um Mithilfe.

    (DTZ 48/09)

  • Starkes Engagement der Lotto-Annahmestellen

    600 Verbandsmitglieder trafen sich in München

    MÜNCHEN (DTZ/fh). In München trafen sich diese Woche 600 Vertreter von bayerischen Toto-Lotto-Annahmestellen zur Mitgliederversammlung. Hubert Schmid, Vorsitzender der Vertriebsgemeinschaft verwies auf ein Umsatzminus von zwölf Prozent für 2008, das durch ein Plus in diesem Jahr von momentan acht Prozent noch nicht aufgefangen sei.

    In seiner Rede stellte sich Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Finanzministerium, klar an die Seite des Verbands, was eine etwaige Änderung des Staatsvertrags betreffen würde.

    Der Vorstand des Verbandes unter Leitung von Gabriele Grasser wurde komplett in seinen Ämtern bestätigt.

    (DTZ 48/09)

  • DZV Branchentreffen in Berlin: Viele Tabaker an vielen runden Tischen

    Ein neues Gesprächsforum als Auftakt für einen intensiven Dialog der Tabakbranche

    BERLIN (DTZ/fok). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) veranstaltete Mitte November erstmals ein Treffen der Tabakbranche unter seiner Ägide. Mit dem erklärten Ziel, den Dialog innerhalb der Tabakbranche verbandsübergreifend anzuregen, wurde damit dem Wunsch etlicher Branchenbeteiligter nach einem „Runden Tisch“ entsprochen, der der gemeinsamen Positionsbestimmung dienlich sein soll.

    [pic|195|r|||Die DZV-Vorstandvorsitzenden Ad Schenk (Mitte) und Hans-Josef Fischer (r.) konnten zahlreiche Gäste aus der Tabakfamilie begrüßen.|||]

    Genauer gesagt waren es viele runde Tische, an denen sich Führungskräfte und Mitarbeiter der DZV-Mitgliedsfirmen, die sich in den verschiedenen DZV-Ausschüssen regelmäßig engagieren, sowie Vertreter anderer Verbände der Tabakbranche und von Dachverbänden zu einem regen Meinungsaustausch zusammengefunden hatten.

    Und das auf geschichtsträchtigem Boden, denn Veranstaltungsort war die hochelegante Sky-Lobby der DZ Bank in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor. Dort, wo vor 20 Jahren die Mauer fiel, war ein guter Platz, das Terrain auch für ein intensiveres gegenseitiges Verständnis innerhalb der Branche zu ebnen.

    DZV-Geschäftsführerin Marianne Tritz skizzierte anlässlich der Begrüßung die vielfältigen Aufgabengebiete des vor gut eineinhalb Jahren gegründeten Verbandes, geprägt vom Arbeiten in einem regulierten Umfeld.

    Gut verzahnter Dialog unverzichtbar
    Sie wies darauf hin, dass mittlerweile nicht nur Tabak und Alkohol, sondern auch viele andere Branchen sich mit zunehmender Regulierung auseinander setzen müssen. Eine gut verzahnte Informations- und Dialogpolitik sei dabei unverzichtbar. Dies gelte auch verbandsintern.

    So hatte der DZV im Vorfeld des Branchentreffens eine Plenartagung seiner zehn Ausschüsse durchgeführt. In Kurzpräsentationen wurden die aktuellen Aufgaben und Arbeitsergebnisse dargestellt und damit ausschussübergreifend informiert.

    „Auch Disharmonien machen Musik“
    Mit launischen Worten unterstrich Ad Schenk, Vorstandsvorsitzender des DZV, die Notwendigkeit, den Branchendialog zu intensivieren. „Auch Disharmonien machen Musik“, stellte er fest. „Doch wir sitzen hier zusammen und das ist gut so.“

    Ein Branchentreffen mache Sinn, sowohl bei Themen, die verbinden, als auch bei solchen, wo man möglicherweise unterschiedliche Auffassungen vertrete. Der DZV habe die Aufbauphase zu großen Teilen bewältigt, aber noch nicht völlig abgeschlossen. Im Gegensatz zum Vorgängerverband VdC sei die Arbeit stärker auf die Notwendigkeiten der Zukunft ausgerichtet. Der DZV versuche, eine gemeinsame Stimme für die Industrie, für den Handel und für die Tabakbranche insgesamt zu orchestrieren. Denn viele Themen gingen alle an.

    Keinen Illusionen hingeben
    Zum Verhältnis der Politik gegenüber der Tabakbranche dürfe man sich keine Illusionen machen, so Schenk. Der Druck stark gegen den Tabakgenuss gerichteter internationaler Organisationen, wie der WHO, werde auch unter der neuen Bundesregierung weiter bestehen.

    Die von dort ausgehenden Initiativen, die Tabakbranche bei der Diskussion um Regulierung auszuschließen, bezeichnete Schenk als schlimm und nicht mit den demokratischen Grundprinzipien vereinbar. Er hoffe, dass der Erhalt des Dialogs mit den politischen Entscheidungsträgern bei der neuen Bundesregierung gut aufgehoben sei.

    Wichtige Themen
    Weiter begrüßte Ad Schenk die Anregung der EU, künftig die Höchstmenge der Privateinfuhren zu regulieren. Auch der Jugendschutz bleibe ein wichtiges Thema, in das sich der DZV schon in der Vergangenheit mit maßgeblichen Initiativen eingebracht habe.

    Als Gastredner der Veranstaltung referierte Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung zum Thema „Industrieland Deutschland – Perspektiven nach der Wahl“.

    Wunsch nach schwarz-gelber Regierungskunst
    Schweer unterstrich die große Bedeutung der deutschen Industrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland und wünschte sich von der schwarz-gelben Koalition Regierungskunst, die die Balance wahre zwischen der Notwendigkeit zu sparen, Zukunftsinvestitionen, Abbau der Bürokratie und Steuersenkungen.

    Klar bekannte sich Schweer zur sozialen Marktwirtschaft. Aus Sicht des BDI werde das Jahr 2010 ganz entscheidend sein, denn die Bodenbildung der Konjunkturkrise werde erst in einem Jahr erreicht. Entscheidend sei auch, dass die Banken die Kreditversorgung der Industrie weiter aufrechterhalten.

    „Wollen keine Verbotsgesellschaft“
    Schweer ging auch auf die zahlreichen Regulierungen aus Brüssel ein, die für den BDI ein wichtiges Thema seien. „Wir wollen keine Verbotsgesellschaft“, machte Schweer klar. Der BDI werde sich für den mündigen Verbraucher stark machen. Schweer lud den DZV ein, mit seiner Expertise an dieser Aufgabe mitzuarbeiten.

    (DTZ 48/09)

  • Aushöhlung nationaler Zuständigkeiten

    Europa-Parlamentarier für harte Rauchverbote

    BRÜSSEL (DTZ/pnf). Die EU-Kommission erhält für ihre Pläne, die nationale Zuständigkeit für die Regulierung des Rauchens in öffentlichen Gebäuden und der Gastronomie via Arbeitsschutz auszuhöhlen, mit hoher Wahrscheinlichkeit Rückendeckung durch das Europäische Parlament.

    Wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtete, will das Europa-Parlament am Donnerstag dieser Woche im Zuge eines fraktionsübergreifenden Initiativantrags darüber beschließen, einen entsprechenden Appell an die Kommission zu richten.

    Ausnahmen, wie sie derzeit für bestimmte Formen und Bereiche innerhalb der Gastronomie in der Mehrzahl der deutschen Bundesländer gelten, könnten auf diesem Wege ausgehebelt werden. Danach soll das Rauchen in allen geschlossenen Räumen, Restaurants, Gaststätten, in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln generell verboten werden.

    (DTZ 48/09)

  • EP-Abgeordneter Dr. Werner Langen stellt „plain packaging“ in Frage

    CDU-Politiker befürchtet unverhältnismäßigen Eingriff in bestehendes Recht

    BRÜSSEL (DTZ/pnf). Nach Auffassung der EU-Kommission sollen die Bestimmungen für die Verpackung von Tabakwaren durch die Einführung von generischen, also schwarz-weiß genormten Verpackungen („plain packaging“) weiter verschärft werden.

    [pic|194|r|||Dr. Werner Langen|||]

    Der CDU-Europaabgeordnete Dr. Werner Langen hat sich deshalb mit der Frage an die EU-Kommission gewandt, auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse die Kommission ihre Annahme stützt, dass die Einführung von „plain packaging“ zu einer tatsächlichen Verringerung des Tabakkonsums in der Europäischen Union führen könnte.

    Ohne wissenschaftlich fundierte Begründung
    Die Überlegungen der Kommission könnten zudem einen schweren und unverhältnismäßigen Eingriff in die bestehende Rechtslage nach sich ziehen, erläuterte Dr. Langen auf seiner Homepage. So würde die Einführung von „plain packaging“ ohne eine wissenschaftlich fundierte Begründung nach deutschem Recht beispielsweise gegen Grundrechte wie die Eigentumsfreiheit, die Meinungsfreiheit und die Berufsfreiheit verstoßen.

    „Eine faktische Beschränkung des Handels zwischen den Mitgliedstaaten unter Berufung auf den Schutz der öffentlichen Gesundheit darf auch nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs nur mittels einer wissenschaftlich nachgewiesenen geeigneten Maßnahme erfolgen. Diesen Nachweis ist die Kommission jedoch bisher schuldig geblieben“, erklärte Dr. Langen kürzlich in Brüssel.

    Der CDU-Europaabgeordnete stellte klar, dass der Gesundheitsschutz ein hohes Gut sei und gerade auch beim Tabakkonsum ausreichend berücksichtigt werden müsse. Allerdings dürfe der Schutz eines wichtigen Rechtsguts nicht zur Verletzung anderer Rechtsgüter führen.

    Verstoß gegen bestehende Abkommen?
    In diesem Zusammenhang stelle sich deshalb die Frage, ob „plain packaging“ nicht zusätzlich gegen bestehende Abkommen zum Schutz des geistigen Eigentums verstoßen würde, wonach die Benutzung einer Marke im geschäftlichen Verkehr nicht ungerechtfertigt durch besondere Erfordernisse erschwert werden darf.

    „Die EU-Kommission muss diese offenen Fragen, die Bestandteil des Gemeinschaftsrechts sind, zunächst klären und neue Maßnahmen angemessen begründen. Erst dann kann sie zusätzliche Anforderungen an die Verpackung von Tabakprodukten erheben“, so Dr. Langen abschließend.

    (DTZ 48/09)

  • Tabaksteuereinnahmen im Oktober auf Vorjahresniveau

    Banderolenbezüge lassen Absinken zum Jahresende erwarten

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Mit Einnahmen von 1,227 Mrd. Euro (netto) erbrachte die Tabaksteuer dem Fiskus im Oktober 2009 nahezu den gleichen Ertrag wie im Vorjahresmonat. Dabei wurden geringere Einnahmen aus der Besteuerung von Zigaretten und Zigarren/Zigarillos durch höhere Einnahmen aus Feinschnitt und Pfeifentabak wieder aufgefangen.

    Für den Zeitraum Januar bis Oktober kumuliert bezifferten sich die Tabaksteuereinnahmen auf 10,634 Mrd. Euro und damit 0,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

    Steuerzeichenbezüge:spürbare Rückgänge
    Bei den Steuerzeichenbezügen des Oktobers ergaben sich jedoch spürbare Rückgänge. Dies deutet auf eine eher rückläufige Absatzerwartung der Hersteller zum Jahresende hin, speziell bei der Zigarette.

    Zu berücksichtigen ist auch, dass noch vorhandene Zigarettenbestände an 17er-OP, die nur noch bis zum Jahresende 2009 vom Handel verkauft werden dürfen, bremsende Wirkung auf die Steuerzeichenbezüge haben können.

    Im Oktober wurden Steuerzeichen für 6,936 Mrd. Stück Zigaretten bezogen (–10,4 Prozent). Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten bezifferte sich auf 1,590 Mrd. Euro (–6,8 Prozent). Kumuliert für die ersten zehn Monate 2009 lag die Menge bei 73,406 Mrd.Stück (–2,8 Prozent), der Kleinverkaufswert bei 16,578 Mrd. Euro (–0,6 Prozent).

    Feinschnitt im Plus
    Angestiegen sind hingegen die Steuerzeichenbezüge für Feinschnitt: Im Oktober 2009 wurden hier Steuerzeichen für 2 151,6 Tonnen ( 8,9 Prozent) bezogen, der Kleinverkaufswert belief sich auf 214,4 Mio. Euro ( 9,1 Prozent). Kumuliert für Januar bis Oktober 2009 belief sich die Menge auf 20 637,1 Tonnen ( 9,8 Prozent), der Wert auf 2,056 Mrd. Euro ( 10,2 Prozent).

    Zu berücksichtigen ist allerdings, dass mehr als die Hälfte der Mengensteigerung aus Konsumverlagerungen nach Wegfall der Pseudopfeifentabake resultieren dürfte.

    Pfeifentabak im Minus
    Beim Pfeifentabak wurden im Oktober 2009 für lediglich 57,2 Tonnen Banderolen (–43,7 Prozent) im Kleinverkaufswert von 6,7 Mio. Euro (–38,2 Prozent) bezogen. Im Zehn-Monats-Zeitraum lag hier die Menge bei 655,5 Tonnen (–63,8 Prozent) und der Wert bei 73,2 Mio. Euro (–45,8 Prozent).

    Auch der Bezug von Steuerzeichen für Zigarren/Zigarillos war deutlich rückläufig. Im Oktober 2009 lag er in der Menge bei 380,6 Mio. Stück (–14,1 Prozent) und im Wert bei 70,2 Mio. Euro (–8,4 Prozent).

    Im Winter wird niedriger Absatz erwartet
    Möglicherweise spielen hierbei niedrigere Absatzerwartungen in den Wintermonaten eine Rolle. Im Zehn-Monats-Zeitraum bezifferte sich der Banderolenbezug für Zigarren/Zigarillos in der Menge auf 3,194 Mrd. Stück (–30,7 Prozent) und im Wert auf 547,5 Mio. Euro (–16,9 Prozent).

    Addiert man die Kleinverkaufswerte für die Banderolenzüge aller Tabakprodukte, so ergibt sich für den Zeitraum Januar bis Oktober 2009 ein Betrag von 19,255 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einen minimalen Rückgang von 0,4 Prozent bedeutet.

    (DTZ 48/09)

  • Aktuelle Meldung: Auch BAT steigt in „Soft-Preislage“ ein

    MAINZ (DTZ/fok). Wie zu erwarten war, reagiert der Wettbewerb auf den Reemtsma-Vorstoß einer JPS Softpack zu 4,10 Euro/19 Stück rasch. Nach Philip Morris (L&M Soft Label) hat jetzt auch die BAT mitgeteilt, dass sie in das neue Preissegment mit einer Softpack einsteigen wird.

    Dazu erklärte Dr. Arno Lippert, Geschäftsführer Marketing British American Tobacco Germany: „Wir halten die Einführung einer neuen Preislage von 4,10 Euro für eine Packung Zigaretten für den falschen Schritt. Damit wird dem Markt Wert entzogen. Gleichzeitig gilt es jedoch, unseren Marktanteil zu verteidigen. Deshalb werden wir zum 7. Dezember 2009 die Marken Pall Mall Red Soft Pack und Pall Mall Blue Soft Pack zum Preis von ebenfalls 4,10 Euro einführen.“

    (DTZ 48/09)