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  • „Bayern sagt nein zum Rauchverbot“

    Aktionsbündnis für Freiheit und Toleranz präsentiert sich der Öffentlichkeit

    MÜNCHEN (DTZ/pnf/fh). Bayerns Wirte machen mobil. Am Mittwoch dieser Woche hat sich ihr „Aktionsbündnis für Freiheit & Toleranz“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel ist die Beibehaltung des derzeitigen Gesetzes zum Nichtraucherschutz in Bayern. Verhindern wollen die Wirte ein absolutes Rauchverbot in der bayerischen Gastronomie, über das am 4. Juli ein Volksentscheid ansteht.

    Einmütig erklärten Vertreter von Gastronomie und Brauereien, dass sie sich nicht gegen Nichtraucherschutz sträuben. Doch der werde durch das bestehende Gesetz schon ausreichend gewährleistet. Ein absolutes Rauchverbot dagegen gehe zu weit, sei nicht zielführend.

    Elf Prozent der Münchner Lokale gestatten Rauchen
    Schon heute ist laut Kreisverwaltungsreferat in München nur noch in knapp elf Prozent der Lokale das Rauchen gestattet, der Großteil davon sind Einraumkneipen, der Rest Lokale mit gesondertem Raucherraum.

    „Wir sind kein Pro-Raucher-Bündnis, aber wir wollen, dass die Ausnahmen dort, wo sie Sinn machen, wo Wirte und Gäste einvernehmlich zum Rauchen stehen sowie Kinder und Jugendliche keinen Zutritt haben, auch weiterhin zugelassen bleiben,“ war der Tenor der Träger des Aktionsbündnisses, zu dem unter anderem der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK), der Verein Privater Brauereien Bayern, die Vereinigungen der Bayerischen Festwirte sowie der Wiesnwirte, der Verband der Schausteller und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband gehören.

    Auch die IHK München und Oberbayern hatte sich mit einer Resolution für den Beibehalt der jetzigen Regelung ausgesprochen. Sie begrüße alle Initiativen zum Erhalt der Gewerbefreiheit.

    Aufruf zu regen Beteiligung am Volksentscheid
    Das Aktionsbündnis will nun mit einer Aufklärungskampagne an die Bürger appellieren, sich rege am Volksentscheid zu beteiligen. Flyer und Plakate sollen die Stimmberechtigten darüber informieren, warum ein Nein beim Volksentscheid die richtige Entscheidung ist. Der Wahlbeteiligung wird eine hohe Bedeutung zugemessen, weil die einfache Mehrheit entscheidet.

    (DTZ 12/10)

  • Bayerns Fachhändler wollen ihre Kunden für den Volksentscheid mobilisieren

    Schweigende und nichtwählende Mehrheiten nutzen nichts / Information ist Trumpf

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Am 4. Juli steht der Volksentscheid in Bayern zu einem totalen Rauchverbot in der Gastronomie an. 15 Wochen Zeit noch, um Bayerns Bürger dafür zu sensibilisieren, dass es Sinn macht, sich an dieser Wahl zu beteiligen. Und ebenso viel Sinn, beim Volksbegehren mit „Nein“ zu stimmen.

    Denn vielen potentiellen Wählern ist nicht klar, worum es geht: Nichtraucherschutz gewährleistet bereits die derzeit bestehende gesetzliche Regelung in Bayern, die lediglich einige Ausnahmen für die getränkeorientierte Kleingastronomie und für abgetrennte Raucherräume in größerem Gastrobetrieben zulässt.

    Wirte fürchten um Existenz
    Das Volksbegehren aber will das totale Gastrorauchverbot ohne Ausnahmen, gegen den Willen der meisten Gastwirte und ihrer rauchenden (und nichtrauchenden) Gäste. Für die Wirte geht‘s in vielen Fällen um die Existenz, denn sie hatten schon in der Vergangenheit erfahren müssen, dass die Umsatzeinbußen durch Rauchverbote vor allem in getränkeorientierten Kneipen enorm sind. Und viele haben zwischenzeitlich eine Menge Geld investiert, um getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche einzurichten.

    Auch der bayerische Tabakwarengroß- und Einzelhandel ist beunruhigt. Hat er doch viele Kunden im Gastrobereiche. Da geht es nicht nur um den Automaten aufstellenden Großhandel mit seinen zahlreichen Arbeitsplätzen, die durch den Volksentscheid gefährdet sind. Auch der Facheinzelhandel unterhält teils selbst gastronomische Aktivitäten oder versorgt Wirte mit Zigarren. Und will vor allem seinen rauchenden Kunden den Rücken stärken.

    Facheinzelhändler nehmen Problematik sehr ernst
    Eine Umfrage bei einigen bayerischen Facheinzelhändlern zeigt, dass sie die Problematik sehr ernst nehmen und sich teilweise heute schon intensiv darüber Gedanken machen, wie sie ihre Kunden für die Beteiligung am Volksentscheid mobilisieren können.

    Thomas Weiherer mit Tabakladen und Bar in Passau beispielsweise, der im Falle eines Total-Gastrorauchverbots auch die Existenz seiner kleinen Raucherbar stark gefährdet sieht, die er seit mehr als zehn Jahren erfolgreich betreibt. Ob sich ein Weiterbetrieb des Barbereichs im Falle eines Rauchverbots überhaupt noch rentiert, das sieht er mit erheblicher Skepsis.

    Gastrobetriebe fallen bei Rauchverbot als Zigarrenabnehmer weg
    Und auch dem parallel betriebenen Tabakladen drohen Einbußen, weil beispielsweise Kunden aus Österreich künftig wegbleiben könnten und weil andere Gastronomiebetriebe, die er bisher mit hochwertigen Zigarren versorgen konnte, bei einem Totalrauchverbot als Abnehmer wegfallen würden.

    Aber Weiherer wirft das Handtuch nicht schon vorab, er will kämpfen, seine Kunden informieren und zur Beteiligung an der Wahl bewegen. „Derzeit wird über das Thema im Kundenkreis relativ wenig gesprochen, aber wenn der Volksentscheid heranrückt, wird es wieder hochkochen. Die letzten 14 Tage vor dem Volksentscheid sind die wichtigsten. Da werde ich auch verstärkt zur Aufklärung unserer Kunden beiragen.“

    Sonne als „Gefahrenherd“
    Sorge hat Weiherer allerdings für den Fall, dass am Tage des Volksentscheids Sonnenschein herrscht. „Dann besteht die Gefahr, dass Leute zwar gegen ein totales Gastrorauchverbot sind, aber denken, das wird alles nicht so schlimm, und dann nicht zur Wahl gehen. Raucher und tolerante Nichtraucher sind halt nicht so verbissen wie die fanatischen Nichtraucher.

    Deshalb müssen wir Fachhändler und die Gastronomie gemeinsam unsere Kunden mobilisieren und ihnen ganz klar verdeutlichen, dass man ihnen hier ein Stück Freiheit nehmen will“, ist Weiherer überzeugt.

    Auch Ulrich Mayer mit seinem feinen Genussfachgeschäft „Steingasse No. 7“ in Augsburg sieht die Problematik, dass gerade lebensfrohe, genussfreudige Menschen toleranter sind, die Dimension nicht richtig einschätzen und deshalb vielleicht den Weg zur Wahlurne scheuen. Deshalb will er ca. vier Wochen vor dem Volksentscheid damit beginnen, über Plakate zu informieren. Er hofft, möglichst alle seiner Kunden zur Wahlbeteiligung zu animieren.

    Gelassenheit in Bamberg
    Thomas Schmidhuber von Zigarrenhaus Riegler in Höchstadt bei Bamberg stellt fest, dass das Thema Gastrorauchverbote in seinem Kundenkreis derzeit gar nicht im Fokus steht. Er ist aber optimistisch, dass die Gesetzesverschärfung abgelehnt wird, „denn schließlich haben fast 90 Prozent der Bürger ja nicht am Volksbegehren teilgenommen.“

    Er ist überzeugt: „Die Raucher werden sich ihr Recht nicht nehmen lassen“. Mit eigenen Informationsmaßnahmen will er bis kurz vor dem Wahltermin warten, „weil das sonst bei den Kunden wieder in Vergessenheit gerät“. Breitere Kampagnen gegen das Totalverbot will er gerne mittragen.

    Fachhändler Falkum setzt sich vehement ein
    Immer an vorderster Front im Kampf gegen ein totales Gastrorauchverbot stand und steht der Miltenberger Fachhändler Gerd Falkum, der sich auch in der Brancheninitiative MUT vehement für dieses Ziel einsetzt.

    „Die Kunden sind im Regelfall nicht gut über das Thema informiert, da hat gerade der Fachhandel eine entscheidende Aufgabe. Hier geht es um unsere Existenz, da müssen wir kämpfen. Und es sollte uns allen klar sein: Wenn das Totalverbot in Bayern kommt, dann wird es nach und nach auch in ganz Deutschland kommen. Solche Vorstöße beginnen beim Tabak, werden aber, wenn sie nicht gestoppt werden, bald weitere Bereiche unseres Lebens erfassen. Daher trifft die MUT-Slogan ‚Wer in der Demokratie schläft, wird in der Diktatur aufwachen‘, den Nagel auf den Kopf. Ich hoffe, dass meine Fachhandelskollegen alle den Ernst der Lage wirklich erkannt haben und sich intensiv an der Aufklärungsaktion beteiligen. Wir müssen uns heute schon auf unsere Aktivitäten für den Volksentscheid vorbereiten, individuell und im Netzwerk mit anderen, auch wenn die intensive Kundenansprache frühestens 6 Wochen vor der Wahl Sinn macht. Mit der MUT-Feuerzeugaktion werde ich einen aktiven Aufhänger nutzen, um meine Kunden aufzuklären.“

    (DTZ 12/10)

  • Ausbau des Elbe-Einkaufszentrums

    HAMBURG (DTZ/kdp). Das Elbe-Einkaufszentrum in Hamburg hat kürzlich ein Erweiterungsbau eröffnet. Im Tabakbereich ist dort neben den etablierten Fachgeschäften von Wolsdorff und Pfeifen Timm ein weiterer Laden hinzugekommen: Tobacco & More eröffnete im Anbau eine neue Filiale, die neben Tabakwaren, Presse und Lotto auch Postdienstleistungen anbietet.

    (DTZ 11/10)

  • „Werte leben. Werte schaffen“

    Umfassende Image- und Werbekampagne von Reemtsma

    HAMBURG (DTZ/kdp). Wer in diesen Wochen Termine bei der Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH in Hamburg-Bahrenfeld hat, sollte im eigenen Interesse sehr rechtzeitig kommen. Das große Verwaltungsgebäude zieht erst einmal alle Blicke auf sich.

    24 Transparente auf weißem Grund mit schwarzer Schrift, verteilt über sechs Etagen in den Abmessungen von etwa 400 x 80 Zentimeter zieren die Fassade und fordern auf, gelesen zu werden.

    Dieser Mühe unterzieht sich der Besucher gerne. Ihm, wie natürlich allen Mitarbeitern, die das Haus täglich betreten, kommt die besondere Stimmung im Umfeld des Komplexes entgegen. Der große Schriftzug „Danke“ und die gedruckten Mitarbeiternamen sind an jeder Eingangstür hinterlegt.

    Immerhin feiert das traditionsreiche Unternehmen, das 1910 mit dem Kauf der Zigarettenfabrik Dixi in Erfurt von Bernhard Reemtsma gegründet wurde in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen.

    Statements und Fragen von Geschäftsführung und Mitarbeitern
    In Verbindung mit einer umfassenden Image- und Werbekampagne unter dem Titel „Werte leben. Werte schaffen“ werden Statements und Fragen von Geschäftsführung und Mitarbeitern angesprochen, die auf großes gesellschaftliches Interesse stoßen.

    Ganz aktuell die Frage: „Erkennt man gute Unternehmen erst in schlechten Zeiten?“ Anregungen zum Nachdenken liefern auch die Texte: „Eine Gesellschaft braucht Regeln – die Frage ist nur wie viele?“, „Was bedeutet eigentlich Verantwortung?“, „Ist Vertrauen nicht die Basis jeder guten Beziehung?“ oder „Nachhaltig oder profitabel; warum oder?”.

    14 verschiedene Ideen und Gedanken können Besucher an der Gebäudefassade entdecken. Um sich damit umfassender zu beschäftigen oder vorzubereiten genügt ein Klick ins Internet unter www.reemtsma.de oder die Beachtung der Reemtsma-Anzeigen in der Presse.

    (DTZ 11/10)

  • Wiener Kaffeehausbetreiber machen mobil

    Gastronomen wollen Plaungssicherheit

    WIEN (DTZ/red). Anfang April starten die Wiener Kaffeehausbetreiber eine Urabstimmung über das geplante Rauchverbot in Lokalen. Berndt Querfeld, Obmann der Wiener Kaffeesieder und Besitzer des Cafes Landtmann, will mit seiner Initiative die Meinungen ausloten. Das Ergebnis soll dann Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) vorgelegt werden.

    Die FPÖ sieht die „Hängepartie“ ähnlich. „Die Zeit drängt, die Wirte hängen nach wie vor rechtlich in der Luft“, kritisierte der Tourismussprecher des FPÖ-Parlamentsklubs, Roman Haider, und forderte von Stöger „die längst überfällige Garantie für die heimische Gastronomie“ zu geben. Ab 1. Juli sind Österreichs Gastronomen gesetzlich verpflichtet, ihre Lokale in Raucher- und Nichtraucherareale zu trennen.

    (DTZ 11/10)

  • Rauchverbot: Saar-Kneipiers ziehen vor Gericht

    Weitere Mitstreiter gesucht

    VÖLKLINGEN (DTZ/red). Das Aktionsbündnis Saarländische Kneipenkultur hat Eckpunkte seiner geplanten Verfassungsklage gegen das Nichtraucherschutzgesetz der Jamaika-Koalition vorgestellt, berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ in der Mittwoch-Ausgabe.

    Die Klage, heißt es weiter, stütze sich darauf, dass die Landesregierung das verfassungsrechtlich gesicherte Eigentumsrecht zu wenig beachtet habe. 5.000 Euro, so Sabine Dewies, Vizechefin des Bündnisses, koste die Klage. Daher müssten mehr Wirte dem Bündnis beitreten. Schließlich könne es nicht sein, dass nur „100 Wirte für 4.000 Kollegen kämpfen“.

    (DTZ 11/10)

  • Fiskus erlebt Tiefkühlstart ins Jahr 2010

    Tabaksteuereinnahmen bisher deutlich unter Vorjahr / Niedrige Banderolenbezüge im Februar

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die niedrigen Temperaturen zum Jahresbeginn haben nicht nur die Konsumkonjunktur für Tabakerzeugnisse beeinträchtigt, sondern auch dem „Hauptaktionär“ der Branche, den Fiskus, niedrigere Tabaksteuereinnahmen eingebracht.

    Im Februar 2010 lagen die Tabaksteuereinnahmen netto bei 824,784 Mio. Euro, 23,9 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Für die beiden ersten Monate 2010 kumuliert lagen die Einnahmen mit 1,198 Mrd. Euro um 9,5 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

    Technische Effekte
    Auch wenn hierbei technische Effekte eine Rolle gespielt haben, ist die Tendenz zunächst einmal weiter nach unten gerichtet. Bei der Hauptsteuerquelle Zigarette wurden im Februar 2010 nur für 5,901 Mrd. Stück Steuerzeichen bezogen (minus 10,6 Prozent). Im Januar/Februar kumuliert lag die Menge bei 12,524 Mrd. Stück (minus 8,1 Prozent). Der Kleinverkaufswert dieser Steuerzeichen bezifferte sich im Februar auf 1,359 Mrd. Euro (minus 6,4) im Zwei-Monats-Zeitraum auf 2,859 Mrd. Euro (minus 5,0 Prozent).

    Stabil hielten sich dagegen die Banderolenbezüge beim Feinschnitt. Im Februar 2010 wurden hier für 1.833,0 Tonnen Steuerzeichen (plus 3,4 Prozent) im Kleinverkaufswert von 182,8 Mio. Euro (plus 4,1 Prozent) bezogen. Im Januar/Februar kumuliert waren es 3.823,6 Tonnen (unverändert) im Kleinverkaufswert von 382,8 Mio. Euro (plus 1,8 Prozent).

    Gestiegene Banderolenbezüge für Zigarillos und Zigarren
    Deutlich gestiegen sind die Banderolenbezüge für Zigarillos/Zigarren. Hier stieg die Menge im Februar um 22,7 Prozent auf 279,7 Mio. Stück und der Wert um 34,4 Prozent auf 35,6 Mio. Euro. Für Januar/Februar 2010 kumuliert nahmen die versteuerte Menge um 19,4 Prozent auf 499,8 Mio. Stück und der Wert um plus 12,2 Prozent auf 102,0 Mio. Euro zu.

    Deutlich niedriger waren dagegen die Banderolenbezüge beim Pfeifentabak. Im Februar 2010 wurden lediglich für 49,8 Tonnen Steuerzeichen bezogen und damit 35,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Auch der Kleinverkaufswert dieser Banderolen sackte um 32,0 Prozent auf lediglich 6,0 Mio. Euro. Im Zwei-Monatszeitraum reduziert sich beim Pfeifentabak die versteuerte Menge um 23,4 Prozent auf 108,2 Tonnen, der Wert ging um 16,2 Prozent auf 12,5 Mio. Euro zurück.

    Kleinverkaufswerte
    Ein Blick auf die Kleinverkaufswerte der bezogenen Steuerzeichen für alle Tabaksteuerobjekte zeigt, dass diese im Zeitraum Januar/Februar verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent auf 3,356 Mrd. Euro zurückgingen.

    In Relation zu den tatsächlichen Auslieferungsmengen der Hersteller zeigt sich, dass die Versteuerungszahlen ein negativeres Bild vermitteln als der Markt selbst, was auf den Einfluss technischer Effekte hindeutet.

    (DTZ 11/10)

  • Arnold André denkt über Zukunft ohne Swedish Match nach

    Ostwestfälisches Familienunternehmen wächst im In- und Ausland

    BÜNDE (DTZ/da). Arnold André – The Cigar Company hat sich 2009 gut behauptet und sowohl im Umsatz als auch im Absatz Zuwächse verzeichnet. Angesichts des geplanten Zusammenrückens von Swedish Match und Scandinavian Tobacco denkt man in Bünde über neue strategische Partnerschaften nach.

    Was macht Arnold André, wenn Swedish Match und die Scandinavian Tobacco Group (STG) ihre Absichtserklärung (Letter of intend) zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens demnächst in die Tat umsetzen sollten? „Geht es nach uns, wollen wir in Zukunft wieder mehr auf eigenen Beinen stehen“, erklärt Axel-Georg André, Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens.

    [pic|197|r|||Aufsichtsratsvorsitzender Axel-Georg André (Mitte) und die beiden Geschäftsführer Rainer Göhner (l.) und Wiljo van Maren sind ausgesprochen zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.|||]

    Derzeit ist Swedish Match zu 40 Prozent an Arnold André beteiligt, die Mehrheit von 60 Prozent liegt in den Händen der Familie André. Axel-Georg André könnte sich ein von Swedish Match losgelöstes eigenständiges Unternehmen vorstellen, das eine strategische Partnerschaft mit einem anderen Familienunternehmen anstrebe. Dabei müsse dieses Partnerunternehmen nicht unbedingt aus der Tabakbranche kommen, entscheidend für ihn sei aber, dass es eine ähnliche Firmenphilosophie wie Arnold André habe.

    Im Stadium der Überlegungen
    Noch befinde man sich allerdings im Stadium der Überlegungen, konkrete Pläne oder gar Gespräche mit potenziellen Partnern gebe es nicht. Dafür sei es auch noch zu früh, weil das Prüfverfahren (due diligence) zwischen STG und Swedish Match sowie die juristische Überprüfung durch die Kartellbehörden noch nicht abgeschlossen seien.

    Sowohl Axel-Georg André als auch die beiden Geschäftsführer, Rainer Göhner und Wiljo van Maren, bekräftigen, dass sich Arnold André in einer guten wirtschaftlichen Verfassung befindet und für die Zukunft gut gerüstet ist. Dafür spreche auch die Geschäftsentwicklung im zurückliegenden Jahr.

    Da hat der Bünder Zigarrenhersteller ein ganzes Stück besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Während der Markt für klassische Zigarren und Zigarillos nur leicht um ein bis zwei Prozent zugelegt hat, kann das ostwestfälische Familienunternehmen im Inland beim Zigarren- und Zigarillo-Absatz ein Plus von fünf Prozent vorweisen.

    Zusätzliche Bewegung
    Diese Steigerung wird in starkem Maße getragen von den Marken „Handelsgold“ und hier insbesondere von der neuen Variante „Sweet“ sowie von „Clubmaster“, wobei die Neueinführung der Minis für zusätzliche Bewegung gesorgt hat.

    Noch besser als im Inland verläuft die Entwicklung im Exportgeschäft mit einem Wachstum von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wichtigster Auslandsmarkt für Arnold André ist Frankreich, wo das Unternehmen mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft aktiv ist. Trotz schwieriger Marktverhältnisse haben die Ostwestfalen in Frankreich weiter an Boden gewonnen, ebenso wie in den anderen wichtigen Auslandsmärkten. Insgesamt ist der traditionsreiche Zigarren- und Zigarillohersteller mit seinen Produkten in rund 70 Ländern der Erde vertreten, allen voran mit der Marke „Clubmaster“, die auch im Exportgeschäft der Wachstumsmotor ist.

    Anstieg des Nettoumsatzes
    Das Absatzplus im In- und Ausland geht einher mit einem Umsatzwachstum. So ist der Nettoumsatz (ohne Tabaksteuer) von knapp 55 Millionen Euro in 2008 auf über 60 Mio. Euro in 2009 gestiegen.

    Neben den Absatzsteigerungen im Zigarren- und Zigarillogeschäft sorgt auch die Vertriebsübernahme der Pfeifentabakmarke „Mac Baren“ am 1. Januar 2009 für einen Umsatzschub. „Der Fachhandel hat diese ihm bestens vertraute Marke freudig aufgenommen, von Mac Baren selbst werden wir tatkräftig unterstützt und unser 45-köpfige Außendienst setzt sich mit großem Engagement für die Marke ein“, freut sich Wiljo van Maren über die positive Entwicklung.

    „Independence“-Zigarette ordentlich angenommen
    Als weiteren Grund für die Umsatzsteigerung nennt er die Lancierung der „Independence“-Zigarette im September vergangenen Jahres. In einem schwierigen und von großen Konzernen bestimmten Markt sei die „Independence“-Zigarette von Handel und Konsumenten recht ordentlich angenommen worden.

    Auf die DTZ-Frage, warum Arnold André denn kein Eco-Cigarillo statt einer Zigarette eingeführt habe, antwortet van Maren: „Es gibt Zigarren und Zigarillos und es gibt Zigaretten, dazwischen gibt es für uns nichts!“

    Zigarren und Zigarillos halten nach wie vor den Löwenanteil (rund 90 Prozent) am Gesamtumsatz des Unternehmens. Mit weitem Abstand folgen Pfeifentabak, Zigaretten und Schnupftabak.

    Ausgesprochen zufrieden
    Angesichts der Umsatz- und Absatzsteigerung zeigen sich Aufsichtsratschef Axel-Georg André und die beiden Geschäftsführer Rainer Göhner und Wiljo van Maren ausgesprochen zufrieden mit der Geschäftsentwicklung in 2009. Für das laufende Jahr sind sie vorsichtig optimistisch, auch wenn die ersten beiden Monate recht schwach gewesen seien.

    Das gelte vor allem für die Importzigarren, die aber nicht nur bei Arnold André unter Druck stünden, wie aus dem Fachhandel zu hören sei. „Wir müssen uns wohl angesichts der Rauchverbote in der Gastronomie an ein dauerhaftes Wintertief gewöhnen. Dafür können wir uns nun bald wieder mit steigenden Temperaturen auf ein Sommerhoch freuen“, hofft Wiljo van Maren.

    Hochwertiges Importprogramm
    Neben seinem hochwertigen Importprogramm mit Marken wie zum Beispiel „Macanudo“ oder „La Aurora“ hat Arnold André seit Herbst 2009 die Premiumzigarre „Carlos André“ im Sortiment. Der Vertrieb dieses Longfillers läuft bundesweit über ein Depotsystem mit derzeit 60 Top-Fachhändlern. „Diese Zahl möchten wir auf 80 anheben“, sagt Marketingdirektor Peter Reiter. Seinen Angaben zufolge wird die „Carlos André“ sowohl im Fachhandel als auch von den Aficionados gut angenommen.

    (DTZ 11/10)

  • Handelsmarke gewinnt Terrain zurück

    Zigarettenauslieferungen: Markenzigaretten rückläufig

    MAINZ (DTZ/fok). Im Februar 2010 setzte sich der zu Jahresbeginn abzeichnende leichte Marktrückgang bei der Fabrikzigarette nicht weiter fort. Mit 6,276 Mrd. Zigaretten (vorläufige Schätzzahl) lagen die Auslieferungen an den Handel um 1,0 Prozent über den Zahlen des Vorjahresmonats.

    Allerdings entwickelten sich die Markenzigaretten schwächer. Mit 5,476 Mrd. Stück ging ihr Absatz um 1,2 Prozent zurück. Dagegen stiegen die Auslieferungen an Handelsmarken um 19,6 Prozent auf gut 800 Mio. Stück. Hintergrund kann allerdings sein, dass die Discounter sich verstärkt mit altversteuerter Ware versorgten und ihre zum Jahresende heruntergefahrenen Bestände wieder aufstockten.

    Der Marktanteil der Handelsmarken lag kumuliert für die ersten beiden Monate 2010 bei 13,3 Prozent. Feinschnitt erreichte im Februar 2010 ein Auslieferungsvolumen von ca. 2 .020 Tonnen (plus 6,9 Prozent), liegt aber noch unter dem Niveau in der zweiten Jahreshälfte 2009. Dies gilt auch für Ecocigarillos mit 214 Mio. Stück (plus 5,4 Prozent) und für Tabakstränge mit 71 Mio. versteuerte Stück (plus 15,2 Prozent).

    (DTZ 10/10)

  • MUT-Tagung stand ganz im Zeichen des Volksentscheids in Bayern

    Tabakwarenhändler sollen ihre Kunden zur Wahl mobilisieren

    FÜRTH (DTZ/fok). Der am 4. Juli diesen Jahres anstehende Volksentscheid über ein totales Rauchverbot in der bayerischen Gastronomie war das eindeutige Schwerpunktthema der Mitgliederversammlung von MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) in Fürth/Bayern.

    „Es geht um die Mobilisierung der schweigenden Mehrheit“, betonte Ulrich Kotschenreuther, Sprecher der Initiative. „Ich bin überzeugt, dass die meisten bayerischen Bürger gut mit dem derzeitigen Gesetz im Freistaat leben können, das dem Nichtraucherschutz ausreichend Rechnung trägt und gleichzeitig mit einigen Ausnahmen z.B. für die Kleingastronomie auch die Anliegen der Wirte und ihrer rauchenden Gäste berücksichtigt. Wenn es gelingt, auch die toleranten Bürger zur Stimmabgabe zu bewegen, hoffe ich auf ein klares Nein gegen ein totales Gastrorauchverbot.“

    Rund 100 Mitglieder hat MUT derzeit: Tabakwareneinzelhändler, RBA- und Tabakwarengroßhändler, Rauchtabak- und Zigarrenanbieter. Ihnen allen gemeinsam ist die Affinität zum Tabakgenuss, Tabakprodukte sind ihre Geschäfts und Lebensgrundlage.

    Branche muss sich gegen Diskriminierung wehren
    Und sie teilen die Überzeugung, dass die Branche sich gegen die Diskriminierung ihrer Kunden und ihrer Produkte wehren muss. Dank eines gut funktionierenden Netzwerkes konnte sich MUT bereits in der Vergangenheit trotz nur bescheidenen Budgets erfolgreich in den politischen und öffentlichen Meinungsbildungsprozess einklinken, hebt die Initiative hervor und sucht auch weiterhin aktive und passive Mitstreiter.

    „Es muss jedem Fachhändler, jedem Branchenbeteiligten klar sein, dass die zunehmende Ausgrenzung und Diskriminierung der Raucher nicht nur die bürgerlichen Freiheiten immer mehr beschneidet, sondern auch sein Geschäft mit einem legalen Genussmittel vernichtet. Der Tabakwareneinzelhandel mit seinen millionenfachen Kontakten zu seinen Kunden ist daher aufgerufen, die Bürger zur Wahlbeteiligung zu motivieren“, hob Kotschenreuther hervor. „Hier geht es auch um die Existenz unseres Berufsstandes.“

    Beteiligung am Aktionsbündnis
    Mit Flyer-Aktionen sowie der kostenlosen Abgabe von Feuerzeugen, die den Wahlappell mit einem Aufdruck verdeutlichen, wollen die MUT-Mitglieder ihre bayerischen Kollegen im Tabakwareneinzelhandel in dieser Sache unterstützen und fordern sie zu starker Beteiligung auf. Gleichzeitig engagiert sich MUT in einem Aktionsbündnis gegen ein totales Gastrorauchverbot in Bayern, an dem sich u.a. die Wirtevertretung VEBWK, die Wies'n-Festwirte sowie Organisationen der Brauer beteiligen.

    Eine groß angelegte Aufklärungskampagne soll den Bürgern die derzeitige Rechtssituation einerseits und die Folgen eines totalen Gastrorauchverbots ohne Ausnahmen andererseits verdeutlichen.

    Oliver Kopp übernimmt Vorsitz
    Einen Wechsel gibt es an der Spitze von MUT. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Ulrich Kotschenreuther zieht sich nach fünf anstrengenden Jahren ins „zweite Glied“ zurück, will aber dort nach wie vor speziell die Aktivitäten in Bayern und damit den aktuellen Brennpunkt der Verbandsarbeit mitgestalten.

    Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig das bisherige Vorstandsmitglied Oliver Kopp, Junior-chef des RBA-Hauses Otto & Kopp, gewählt. Ebenfalls einstimmig wurden Cay-Uwe Vinke als Vorstandsmitglied bestätigt und der Münchner Fachhändler Harald Sommer als neues Mitglied in dieses Gremium gewählt.

    Dem MUT-Beirat gehören künftig fünf Mitglieder an. Gewählt wurden Alexander Eckert (Vauen), Dr. Heiko Berens ( Dan Tobacco), Steffen Rinn (Don Stefano), Philipp Schuster (Cigarrenfabrik August Schuster) und Peter Dersche (John Aylesbury). „Bayern geht uns alle an“

    Die Brisanz des Volksentscheids in Bayern machte der neue MUT-Vorsitzende Oliver Kopp deutlich: „Wenn sich das Volk für ein totales Rauchverbot entscheidet, gehören Zigarrenlounges und Raucherclubs der Vergangenheit an. Tabakfachhändler, Gastronomen und deren Lieferanten werden in ihrer Existenz bedroht. Ein solcher Erfolg würde die militanten Nichtraucher zweifelsfrei beflügeln und weitere Volksbegehren in anderen Bundesländern anstoßent. Somit geht Bayern uns alle an. Die ganze Branche muss jetzt zusammenstehen und ihre Interessen selbstbewusst und kämpferisch vertreten. Die Politik der leisen Worte kann für gescheitert erklärt werden. Die bayerischen Händler werden alles daran setzen, ihre Kundschaft am Wahltag zu mobilisieren. MUT wird sie dabei tatkräftig unterstützen.“

    (DTZ 10/10)