Fiskus erlebt Tiefkühlstart ins Jahr 2010

Tabaksteuereinnahmen bisher deutlich unter Vorjahr / Niedrige Banderolenbezüge im Februar

WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die niedrigen Temperaturen zum Jahresbeginn haben nicht nur die Konsumkonjunktur für Tabakerzeugnisse beeinträchtigt, sondern auch dem „Hauptaktionär“ der Branche, den Fiskus, niedrigere Tabaksteuereinnahmen eingebracht.

Im Februar 2010 lagen die Tabaksteuereinnahmen netto bei 824,784 Mio. Euro, 23,9 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Für die beiden ersten Monate 2010 kumuliert lagen die Einnahmen mit 1,198 Mrd. Euro um 9,5 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Technische Effekte
Auch wenn hierbei technische Effekte eine Rolle gespielt haben, ist die Tendenz zunächst einmal weiter nach unten gerichtet. Bei der Hauptsteuerquelle Zigarette wurden im Februar 2010 nur für 5,901 Mrd. Stück Steuerzeichen bezogen (minus 10,6 Prozent). Im Januar/Februar kumuliert lag die Menge bei 12,524 Mrd. Stück (minus 8,1 Prozent). Der Kleinverkaufswert dieser Steuerzeichen bezifferte sich im Februar auf 1,359 Mrd. Euro (minus 6,4) im Zwei-Monats-Zeitraum auf 2,859 Mrd. Euro (minus 5,0 Prozent).

Stabil hielten sich dagegen die Banderolenbezüge beim Feinschnitt. Im Februar 2010 wurden hier für 1.833,0 Tonnen Steuerzeichen (plus 3,4 Prozent) im Kleinverkaufswert von 182,8 Mio. Euro (plus 4,1 Prozent) bezogen. Im Januar/Februar kumuliert waren es 3.823,6 Tonnen (unverändert) im Kleinverkaufswert von 382,8 Mio. Euro (plus 1,8 Prozent).

Gestiegene Banderolenbezüge für Zigarillos und Zigarren
Deutlich gestiegen sind die Banderolenbezüge für Zigarillos/Zigarren. Hier stieg die Menge im Februar um 22,7 Prozent auf 279,7 Mio. Stück und der Wert um 34,4 Prozent auf 35,6 Mio. Euro. Für Januar/Februar 2010 kumuliert nahmen die versteuerte Menge um 19,4 Prozent auf 499,8 Mio. Stück und der Wert um plus 12,2 Prozent auf 102,0 Mio. Euro zu.

Deutlich niedriger waren dagegen die Banderolenbezüge beim Pfeifentabak. Im Februar 2010 wurden lediglich für 49,8 Tonnen Steuerzeichen bezogen und damit 35,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Auch der Kleinverkaufswert dieser Banderolen sackte um 32,0 Prozent auf lediglich 6,0 Mio. Euro. Im Zwei-Monatszeitraum reduziert sich beim Pfeifentabak die versteuerte Menge um 23,4 Prozent auf 108,2 Tonnen, der Wert ging um 16,2 Prozent auf 12,5 Mio. Euro zurück.

Kleinverkaufswerte
Ein Blick auf die Kleinverkaufswerte der bezogenen Steuerzeichen für alle Tabaksteuerobjekte zeigt, dass diese im Zeitraum Januar/Februar verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent auf 3,356 Mrd. Euro zurückgingen.

In Relation zu den tatsächlichen Auslieferungsmengen der Hersteller zeigt sich, dass die Versteuerungszahlen ein negativeres Bild vermitteln als der Markt selbst, was auf den Einfluss technischer Effekte hindeutet.

(DTZ 11/10)

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