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  • Der Staat hat die Rechnung ohne den Raucher gemacht

    WIESBADEN (DTZ/red). Statt mehr Geld einzunehmen, musste der Staat für 2010 bei der Tabaksteuer Einbußen in Höhe von rund 200 Millionen Euro hinnehmen. Der Absatz von Fabrikzigaretten als der größten Tabaksteuerquelle ging laut Statistischem Bundesamt weiter zurück.

    Dass Erhöhungen der Tabaksteuer zu massiven Marktverwerfungen führen und dem Staat nicht unbedingt die erhofften Mehreinnahmen bringen, ist Tabakwarenindustrie und -handel hinlänglich bekannt. Auch für Finanzpolitiker ist dies keine wirklich neue Erkenntnis, allzu oft müssen sie jedoch völlig überzogenen Forderungen ihrer Kollegen aus den Gesundheitsressorts nachgeben. Wohin das Überdrehen der Tabaksteuer-Schraube letztlich führte, konnte man in den zurückliegenden Jahren schmerzlich feststellen. Die Raucher schlugen dem Fiskus ein Schnippchen.

    Die Folge: Der margenträchtigere Fabrikzigaretten-Markt ging deutlich zurück, während Jedermann-Einfuhren aus Niedrig-Steuerländern und Schmuggelzigaretten sowie preisgünstigere Rauchalternativen massiv an Boden gewannen.

    Staat hat sich verrechnet
    Dass sich am Ende auch der Staat verrechnet hat, wird nun von amtlicher Seite durch das Statistische Bundesamt mit Zahlen für das Jahr 2010 belegt. Nach Angaben der Wiesbadener Behörde wurden 2010 insgesamt Tabakwaren mit einem Kleinverkaufswert von 22,5 Milliarden Euro versteuert. Das waren rund 257 Millionen Euro oder 1,1 Prozent weniger als 2009. Der Steuerwert sank um 1,5 Prozent auf 13,3552 Mrd. Euro (netto).

    Im Vorjahr hatte der Staat noch rund 200 Millionen Euro mehr an Tabaksteuern eingenommen. An Zigaretten wurden im vergangenen Jahr 3,5 Prozent weniger versteuert als 2009. Dies entsprach einem Rückgang von 3,0 Mrd. Stück auf 83,6 Mrd. Zigaretten. Nicht ganz so stark sackte der versteuerte Verkaufswert ab. Er fiel um 2,2 Prozent auf knapp 19,2 Mrd. Euro.

    Die meistverkaufte Preisklasse (PK) bei der Zigarette war nach wie vor die PK 24,14/19 Cent pro Stück (gehobene Konsumpreisschiene) mit einem Marktanteil von 16,8 Prozent. Aber der Aufschwung der Industrie-Niedrigpreisprodukte hielt auch 2010 an. Mit einem Marktanteil von 16,4 Prozent lag die PK 21,17/23 Cent nur knapp hinter der gehobenen Konsumpreisschiene. Auf dem dritten Platz folgte mit deutlichem Abstand die Preisklasse 24,7/12 Cent mit einem Anteil von 8,5 Prozent.

    Gespannte Erwartung in der Branche
    In der Tabakbranche ist man gespannt, wie sich die im Dezember 2010 vom Bundestag beschlossene Erhöhung der Tabaksteuer in fünf Schritten im Zeitraum 2011 bis 2015 auswirken wird. Durch den ersten Steuerschritt zum 1. Mai 2011 erhöht sich die Belastung aus Tabak- und Mehrwertsteuer für Zigaretten je nach Preislage um zirka vier bis elf Cent pro 19er Packung.

    Beim Feinschnitt wird es ebenfalls, beginnend ab 1. Mai 2011, Steueranhebungen in fünf Schritten bis 2015 geben, wobei die Steuersteigerungen höher ausfallen als bei der Zigarette. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete Feinschnitt laut Statistischem Bundesamt ein Plus von 4,4 Prozent auf 25 486 Tonnen in der versteuerten Menge und ein Wachstum von 6,0 Prozent auf 2,5826 Mrd. Euro beim Wert.

    Die Menge an versteuerten Zigarren und Zigarillos stieg um 5,0 Prozent auf 4,0 Mrd. Stück. Beim versteuerten Verkaufswert verzeichneten Zigarren und Zigarillos eine Steigerung von 4,0 Prozent auf 655,7 Millionen Euro.

    Ein Großteil der versteuerten Zigarren und Zigarillos entfiel auf die sogenannten Eco-Cigarillos. Vorwiegend diese besonders preisgünstigen Produkte werden künftig durch eine neu eingeführte Mindeststeuer stärker belastet. Im ersten Schritt ab 1. Mai 2011 trifft die Steuermehrbelastung Preislagen bis zu einer Höhe von 20 Cent pro Stück; ab 1. Januar 2012 sind es dann Produkte mit Kleinverkaufspreisen von 25 Cent pro Stück.

    Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, war neben Zigaretten auch die versteuerte Absatzmenge von Pfeifentabak ebenfalls rückläufig, und zwar um minus 6,3 Prozent auf 756 Tonnen beziehungsweise um minus 4,8 Prozent auf 83,7 Mio. Euro.

    (DTZ 04/11)

  • Trend: Herzhaftes mit weniger Fett

    KÖLN (DTZ/schu). Im Messekalender des Einzelhandels hat sie einen festen Platz: Die Internationale Süßwarenmesse (ISM) in Köln, die vom 30. Januar bis 2. Februar zum 41. Mal stattfindet. Unternehmen wie Wrigley, Haribo und Halloren haben wieder reichlich Neuheiten dabei.

    [pic|281|l|||Aussteller aus 70 Ländern zeigen ihre Waren.|||]

    Allerdings halten sich die meisten Hersteller selbst kurz vor Messestart mit Informationen zurück, um Produktpiraten die Tour zu vermasseln.

    Auf der ISM präsentieren zirka 1500 Hersteller und Importeure Süßwaren, Kaugummis und Knabberartikel. Das Fachpublikum erwarten Anbieter aus rund 70 Ländern, die auf einer Ausstellungsfläche vor 110.000 Quadratmetern – aufgeteilt auf sechs Hallen – ein umfassendes Weltmarktangebot zeigen.

    Zum ersten Mal stellt sich mit der Türkei offiziell ein Partnerland der ISM vor.

    (DTZ 03/11)

  • Lekkerland eröffnet ein neues Logistikzentrum vor den Toren Berlins

    GROSSBEEREN (DTZ/pnf). Der Convenience-Großhändler Lekkerland hat am 14. Januar 2011 sein neues Logistikzentrum in Großbeeren eingeweiht. An der Eröffnungsfeier nahm unter anderem Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, teil.

    [pic|282|l|||Stefan Punke, Geschäftsführer Lekkerland Deutschland.|||]

    „Der europaweit agierende Lekkerland Konzern ist ein wichtiges Unternehmen in der Region und sichert durch den Vertrieb regionaler Produkte Arbeitsplätze in Berlin-Brandenburg“, sagte Platzeck. Zunächst sind vor Ort 30 neue Arbeitsplätze entstanden.

    Das Logistikzentrum in Großbeeren ist mit modernster Technologie ausgestattet und ersetzt den zu klein gewordenen Standort in Berlin-Tegel. In den Neubau wurden 16 Millionen Euro investiert. Auf einem Areal von über 40 000 Quadratmetern errichtete Lekkerland innerhalb von nur sieben Monaten ein modernes Logistikzentrum, in dem rund 150 Mitarbeiter beschäftigt sind.

    „Ausschlaggebend für die Entscheidung für Großbeeren war die hervorragend ausgebaute Infrastruktur und die Nähe zu Berlin“, so Kay Schiebur, Chief Operating Officer der Lekkerland AG & Co. KG, auf der Eröffnungsveranstaltung.

    Durch die unmittelbare Anbindung an das Autobahnnetz und den künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld ist der neue Standort verkehrsgünstig gelegen. Bis zur Berliner Innenstadt sind es nur 18 km. „Der Bau des Logistikzentrums Großbeeren bedeutet für Lekkerland eine Investition in seine Innovationskraft und Dienstleistungsfähigkeit, aber auch in die Zukunft des Standortes im Großraum Berlin“, erläutert Stefan Punke, Geschäftsführer der Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG.

    Von Großbeeren aus beliefert das Unternehmen Kunden in Berlin und Brandenburg. Stefan Punke, Geschäftsführer von Lekkerland Deutschland.

    (DTZ 03/11)

  • Warum dürfen Kamine rauchen, aber Gäste nicht?

    PASSAU (DTZ/fok). Seit August 2010 gilt in Bayern ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie – Ergebnis eines Volksentscheids, den die ÖDP unter dem Passauer Stadtrat und heutigen Bundesvorsitzenden der Partei, Sebastian Frankenberger, initiiert hatte. Als Begründung für das totale Gastrorauchverbot wurde der Gesundheitsschutz von Gästen und Mitarbeitern, speziell der Passivraucher, ins Feld geführt.

    Doch wie sieht es mit dem Schutz vor Rauch in der Praxis aus? Gerade in der kühleren Jahreszeit kokelt in vielen Restaurants, Gaststätten und Hotel-Lobbies das Kaminfeuer still vor sich hin, oft mit offenen Feuerstellen, und reichert die Luft in den Lokalen mit Benzpyrenen und vielen anderen Rauchinhaltsstoffen an, die auch im Tabakrauch vorkommen und die man dort als Auslöser schwerwiegender Krankheiten identifiziert haben will.

    Wäre es unter diesen Umständen nicht sinnvoll und konsequent, auch den Einsatz von Emissionsquellen gesundheitsschädlichen Rauches, wie der von Kaminöfen und offenen Feuern, in der Gastronomie zu verbieten? Auf eine entsprechende Anfrage teilte der ÖDP-Vorsitzende Sebastian Frankenberger mit: „Der Nichtraucherschutz betrifft nur das Nikotin durch Zigarettenrauch. Andere Verbrennungsprozesse sind sicherlich auch gefährlich, aber gerade beim Umstieg von Öl, Gas sind Holzheizungen sehr zu bevorzugen.“

    Die Antwort macht einmal mehr deutlich, dass es den Initiatoren des Gastrorauchverbots nicht um die Gesundheit der Bürger, sondern um die Ausgrenzung der Raucher geht. Eine Doppelmoral, die auch im „Land der unbegrenzten Raucherhatz“, den USA, nur allzu augenfällig wird: Wer dort genüsslich eine Zigarette rauchend durch die Straßen schlendert, wird alle Nase lang als Gesundheitsgefährder angemacht. Aber dieselben Leute, die sich übers Rauchen empören, sieht man reihenweise am Abend am Grill, wie sie die Fleischstücke mit Kanzerogenen sättigen und diese mit Vergnügen vertilgen.

    (DTZ 03/11)

  • Zigarettenhersteller setzen auf den Produktionsstandort Deutschland

    HAMBURG (DTZ/pnf/fok). Die deutschen Werke der internationalen Zigarettenhersteller zählen zu den modernsten der Welt. Trotz eines leicht rückläufigen Inlandsmarktvolumens sind in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in diese Produktionsstätten geflossen, und auch 2011 investieren die Unternehmen hohe Beträge, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

    Offensichtlich haben die Standortvorteile Deutschlands in den Konzernzentralen einen hohen Stellenwert: Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, gute Infrastruktur und, mit Blick auf die Produktion, verlässliche Rahmenbedingungen. Angesichts des hohen Automatisierungsgrades in der Zigaretten- und Feinschnittproduktion spielen die im Vergleich zu anderen Ländern relativ hohen Lohnkosten offensichtlich nicht allein die ausschlaggebende Rolle.

    [pic|283|l|||Werkleiterin Christina Florian (r.) und Technikvorstand Dr. Rainer Eberlein freuen sich über den Ausbau den Ausbau und die Modernisierung des Reemtsma-Werks.|||]

    Gleichzeitig ist bei fast allen Herstellern eine Konzentration der Fertigung festzustellen: Werkschließungen im In- und Ausland gehen mit dem Ausbau der verbliebenen Produktionsstätten einher. So etwa bei Reemtsma: Die Imperial Tobacco Tochter schließt Mitte 2012 ihr Werk in Berlin, baut aber parallel die Fertigung in Langenhagen bei Hannover aus und setzt dabei auf modernste Techniken. Mit einem Investitionsaufwand von rund 145 Mio. Euro wurden bzw. werden dort zusätzliche Lager- und Produktionsflächen von insgesamt 150 000 Quadratmetern geschaffen.

    Die Produktionskapazität steigt von 27 auf 34 Mrd. Zigaretten jährlich, die Mitarbeiterzahl soll von derzeit 660 auf 780 erhöht werden. Neben dem Volumen für den deutschen Markt werden erhebliche Mengen an Fertigwaren und Fertigungsmaterialien in über 100 Länder exportiert, darunter die bekannten Marken Davidoff, JPS, R1 und P&S.

    Der Ausbau des Werkes Langenhagen begann im Jahr 2009. Seither sind ein vollautomatisches, 4 100 Quadratmeter großes und 35 Meter hohes Hochregallager sowie eine 4 500 Quadratmeter große Handlingfläche mit integriertem Regionallager entstanden, die Hochregallager und die bestehenden Produktionsstätten verbindet. Das Hochregallager bietet Platz für 24 000 Palettenstellplätze. In zwei weiteren Ausbaustufen entstanden Werkhallen mit 6 200 Quadratmetern zusätzlicher Produktionsfläche. Auf rund 3 600 Quadratmetern wurden Zigarettenmaschinen und Verpackungsanlagen der neuesten Generation installiert.

    Ab Februar 2011 erfolgt der Aufbau weiterer Maschinen, die auch für die Produktion von Feinschnitttabak dienen. Walter Prinz, Direktor für Produktion und Entwicklung beim Reemtsma-Mutterkonzern Imperial Tobacco, bezeichnete das Langenhagener Werk als einen der leistungsfähigsten und flexibelsten Standorte im Konzern. Gerade das Thema Flexibilität hebt er hervor, denn unter diesem Aspekt sei Langenhagen „Produktionsweltmeister“.

    Die Anforderungen der verschiedenen Märkte mit unterschiedlichen Produkt- und Packungsvarianten spiegeln sich in der enormen Zahl von 800 Produktvarianten wider, die hier produziert werden.

    [pic|284|l|||Blick auf das Werk von British American Tobacco in Bayreuth, das inzwischen das größte Werk des Konzerns weltweit ist.|||]

    BAT Bayreuth: Produktionsrekord

    Doch auch andere Hersteller setzen auf Standorte in Deutschland. Die BAT beispielsweise stellte im Jahr 2010 in ihrem Werk Bayreuth einen neuen Produktionsrekord von fast 47 Mrd. Stück Zigaretten auf und ist aktuell das größte Werk im BAT-Konzern weltweit. 2010 war u.a. die Produktion der Marke Prince nach Franken verlagert worden.

    In den letzten fünf Jahren wurden 125 Mio. Euro in die Bayreuther Produktion investiert, für 2011 sind weitere 25 Mio. Euro vor allem für die Anschaffung neuer Maschinen vorgesehen. Die Mitarbeiterzahl soll unverändert bei gut 1 400 liegen. Das geplante Produktionsvolumen für 2011 liegt bei 53 Mrd. Stück. Um dies zu ermöglichen, wurde mit den Mitarbeitern ein neues Schichtmodell vereinbart, das seit Anfang 2011 eine Produktion rund um die Uhr – 7 Tage à 24 Stunden – realisiert.

    Innerhalb des Gesamtkonzerns ist Bayreuth ein strategisches Werk, das sich sowohl durch hohe Flexibilität als auch durch Innovationskraft auszeichnet. Doch Marc Van Herreweghe, BAT-Produktionsdirektor Westeuropa, mahnt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, da die Produktionskosten in Bayreuth deutlich über dem westeuropäischen Durchschnitt lägen.

    Insofern dienen die Investitionen vor allem der Kostensenkung unter Beibehaltung des hohen Qualitätsniveaus.

    Philip Morris:1,1 Mrd. Euro investiert
    Die Philip Morris GmbH hat ihre Produktionsstätten in Berlin und Dresden ebenfalls mit hohem Aufwand modernisiert, während das vor allem für den Export tätige Werk in München Ende 2009 geschlossen wurde.

    In Berlin stellt Philip Morris rund 63 Mrd. Zigaretten her (2009), wovon 60 Prozent in den Export in 40 Länder gehen. Seit dem Start im Jahr 1972 hat der Marktführer in Berlin ca. 1,1 Mrd. Euro investiert. Seit 2009 laufen dort modernste High-Speed-Produktionsgruppen, die Zigarettenmaschinen stellen bis zu 20 000 Zigaretten pro Minute her. In der Tochtergesellschaft f6 Cigarettenfabrik in Dresden wurden 150 Mio. Euro investiert, im Jahr 2009 waren es 9,5 Mio. Euro für Umbauten und neue Maschinen zur Aufbereitung und Verpackungen von Feinschnitttabak sowie zur Umstellung logistischer Prozesse.

    JTI Trier: State of the Art-Betrieb

    JTI setzt ganz stark auf den Produktionsstandort Trier – für den Binnenmarkt wie für die insgesamt 53 von dort aus belieferten Exportmärkte. In den vergangenen vier Jahren wurden dort Investitionen von mehr als 200 Mio. Euro getätigt, mit den Schwerpunkten Modernisierung des Maschinenparks (u.a. Einsatz von Ultra-High-Speed-Maschinen) und Logistik.

    So wurde 2010 ein neues 7 000 Quadratmeter großes Hochregallager gebaut und in Betrieb genommen, in dem 4,5 Mrd. Zigaretten auf 15 000 Lagerplätzen untergebracht werden können. Das neue Hochregallager ist neben dem bereits früher erfolgten Ausbau der Produktionsanlagen, der Errichtung einer Tabakexpansionsanlage und der Optimierung des Bereichs Tabakaufbereitung ein weiterer Schritt, die Position des Trierer JTI-Werks als „State-of-the-Art“-Betrieb zu festigen.

    Geschäftsführer und Werkleiter Jürgen Rademacher: „Mit dem neuen Fertigwarenlager wurde die Bedeutung des Werks im globalen Konzernverbund weiter erhöht.“ Hatte das JTI-Werk Trier vor dem Bau des neuen Lagers eine Produktionskapazität von 24 Mrd. Zigaretten jährlich, so wurde diese zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. Werkleiterin Christina Florian und Technikvorstand Dr. Rainer Eberlein freuen sich über Ausbau und Modernisierung des Reemtsma-Werks. Blick auf das Werk von British American Tobacco in Bayreuth, das inzwischen das größte Werk des Konzerns weltweit ist.

    (DTZ 03/11)

  • Illegale graben Lotto-Block das Wasser ab

    MÜNCHEN (DTZ/vi). Die Spieleinsätze im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) gehen zurück. Mit einer Summe von rund 6,5 Milliarden Euro setzten die Spielteilnehmer um etwa 7,2 Prozent weniger ein als im Vorjahr.

    Dieses Minus begründet Erwin Horak, Präsident von Lotto Bayern, dem derzeit federführenden Unternehmen im DLTB, einerseits mit dem Mangel an großen Lotto-Jackpots, wie es sie im Vergleichszeitraum 2009 mit obendrein 53 Kalenderwochen gleich zweimal in einer Höhe von deutlich über 30 Millionen Euro gegeben hatte. Andererseits verweist Horak aber auf die Abwanderung von Kunden zu illegalen Glücksspiel-Angeboten im Internet.

    „Bei der Bekämpfung der illegalen Internet-Angebote bestehen große Defizite! Rund 963 Millionen teilnehmende Spielaufträge mit einem Gesamteinsatz von rund 6,5 Milliarden Euro registrierten die 16 staatlichen Lotteriegesellschaften im vergangenen Jahr.

    Den Löwenanteil von 62 Prozent steuerte Lotto 6aus49 bei, für das die Bundesbürger rund vier Milliarden Euro (2009: 4,5 Mrd.) einsetzten. In den Zusatzlotterien Spiel 77 und Super 6 mit einem Anteil von rund 23,5 Prozent am gesamten staatlichen Spielgeschäft lagen die Einsätze konstant bei etwa 1,53 Milliarden Euro (2009: 1,53 Mrd.).

    Auf dem hohen Niveau des Vorjahres halten konnte sich – trotz des Anstiegs um 24 Prozent in 2009 gegenüber 2008 – die Glücksspirale mit Spieleinsätzen von rund 246 Millionen Euro (2009: 248 Mio.). Einbußen verzeichneten trotz der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika die staatlichen Sportwetten.

    So sanken die Einsätze im Fußballtoto (13er-Wette, Auswahlwette 6 aus 45) auf rund 48,4 Millionen Euro (2009: 52,3 Millionen). Bei Oddset setzten die Teilnehmer im vergangenen Jahr rund 174,1 Millionen Euro (2009: 184,5 Mio.) ein. Einen Rückgang gab es auch bei der täglichen Zahlenlotterie Keno mit Spieleinsätzen von rund 152,5 Millionen Euro (2009: 157,9 Mio. Euro).

    Heftiges Tauziehen um Glücksspielstaatsvertrag

    Die politischen Rahmenbedingungen für das staatliche Glücksspiel sind trotz des immer heftiger werdenden Tauziehens um dessen Fortbestand 2010 weitgehend unverändert geblieben. So bestätigten die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September 2010 die Zulässigkeit eines ausschließlich staatlichen Glücksspielangebotes. Anbieter aus anderen Ländern dürfen gemäß dem EuGH weiterhin nicht ohne Erlaubnis in Deutschland tätig werden. Auch die Untersagung und Reglementierung von Sportwetten und anderen Glücksspielen im Internet ist in den Urteilen zu Vorlageverfahren bundesdeutscher Verwaltungsgerichte ausdrücklich zugelassen worden.

    (Ausführlicher Bericht in DTZ 02/11)

  • Düstere Aussichten?

    NEW YORK (DTZ/kes). Mit Untergangsstimmung hat die Citigroup Erfahrung: Die viertgrößte US-Bank geriet wie andere US-Kreditinstitute während der Finanzkrise in arge Bedrängnis.

    Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren – was die Banker nicht abhält neue Schauplätze aufzutun. Jüngstes Beispiel ist Pressemeldungen zufolge der Raucher. Nach Schätzungen der Finanzexperten wird es in 50 Jahren keine Raucher in den so genannten entwickelten Staaten geben, was natürlich auch das Ende der internationalen Tabakmärkte bedeuten würde. Zur Erläuterung listet das Unternehmen 18 Nationen exemplarisch auf, unter anderem auch Deutschland.

    Während England bereits im Jahr 2040 das Aus für Raucher einläutet, bietet Deutschland bis 2280 dem Tabakgenuss eine Heimstatt und ist damit eindeutig der Spitzenreiter der Liste, vor Frankreich (2118) oder Griechenland (2231), heißt es. Die Daten wurden Medieninformationen zufolge aus internen Recherchen und externen Quellen, wie der OECD, zusammengestellt.

  • Mehrheit gegen striktes Verbot

    WIEN (DTZ/red). Mehr als zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung sind gegen ein totales Rauchverbot.

    Das ergab eine Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Selbst die Nichtraucher sprechen sich demnach zu rund 55 Prozent dagegen aus. Etwa drei Viertel der Österreicher erleben das Miteinander von Rauchern und Nichtrauchern als zufriedenstellend, zitiert „Der Standard“ die repräsentative Erhebung der WKÖ. Hintergrund ist das Tabakgesetz, das seit sechs Monaten für die österreichische Gastronomie in Kraft ist.

    Konkret bedeutet dies für Lokale mit einer Fläche von 50 Quadratmetern, dass das Rauchen erlaubt ist, wenn der Wirt einverstanden ist und seine Gastronomie entsprechend kennzeichnet. Darüber hinaus darf nur in abgetrennten Räumen geraucht werden. Wenn das Gebäude oder der Raum nicht denkmalgeschützt ist, greifen wiederum Ausnahmeregelungen. Insgesamt seien die Umsätze der betroffenen Wirte aber gesunken, heißt es.

    Kritiker kündigt neue Umfrageergebnisse an
    Kritik an der WKÖ-Umfrage äußert Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene in Wien. Die Resultate hätten sich durch die „manipulative Fragestellung“ ergeben, sagt er dem „Standard“. Er kündigt für Ende Februar eine eigene Umfrage an, mit „180 Grad unterschiedlichen Ergebnissen“.

  • ELV: Noch keine klare Datierung für Abschaffung des Magnetstreifens

    BERLIN (DTZ/fok). Zum Jahresbeginn wies der Deutsche Sparkassen und Giroverband (DSGV) darauf hin, dass seine Mitglieder sich Schritt für Schritt vom Magnetstreifen auf den EC-Karten verabschieden und dann nur noch auf den Chip setzen werden.

    Die rund 45 Mio. SparkassenCards sind bereits heute mit der neuesten Chip-Generation ausgestattet. Mit dem Chip können die Kunden an deutschen Geldautomaten Bargeld abheben und mit electronic cash (Karte und PIN) im Handel bezahlen. Das Bezahlen mit Karte und Unterschrift (elektronisches Lastschriftverfahren ELV) sowie Kontoauszugsdrucker und andere Anwendungen arbeiten derzeit jedoch noch mit Magnetstreifen.

    Im Ausland wird der Magnetstreifen noch häufiger eingesetzt. Bevor der Magnetstreifen auf den Karten vollständig entfallen wird, sind noch zahlreiche Umstellungen notwendig. Ab 1. Juli 2011 werden EC-Zahlungen bei den Sparkassen nur noch über den Chip mit persönlicher Geheimzahl abgewickelt. In 2012 sollen dann alle Verfügungen am Geldautomaten mittels Girocard ausschließlich per Chip und PIN erfolgen.

    Danach folgen die nicht zahlungsrelevanten Nutzungen. Beim ELV ist im Handel heute der Magnetstreifen noch weit überwiegend im Einsatz, weil es die kostengünstigere Kartenlösung ist. Allerdings sind sehr viele der Terminals im Handel heute mit einer Hybridtechnik ausgestattet, die sowohl Chips als auch Magnetstreifen auslesen kann.

    Im Tabakwareneinzelhandel sind jedoch häufig noch ältere, ausschließlich auf die Magnetkartentechnik setzende Geräte im Einsatz. Laut DSGV steht noch nicht fest, wann für die Anwendung der Magnetstreifentechnik im Handel endgültig Schluss ist. Allerdings rechne man beim HDE damit, dass einige kleinere Banken bereits in diesem Sommer Karten ausgeben, die nur noch mit dem Chip ausgestattet sind.

    Bei den größeren Banken hätte sich bisher noch keine mit der Ankündigung eines solchen Schrittes vorgewagt; möglicherweise werde das noch zwei Jahre dauern. Bis dahin sollten sich aber die Händler, die derzeit noch auf die Magnetkartentechnik setzen, um eine neue Lösung bemühen.

  • Herausforderungen 2011: Was kommt auf Tabakbranche zu?

    MAINZ (DTZ/fok). Die politischen Rahmenbedingungen wie auch die fiskalischen Änderungen stehen für das Jahr 2011 im Fokus der Beobachtungen seitens der Tabakbranche. Mit Sorge sehen die Unternehmen vor allem den Aktivitäten der EU-Kommission bei der Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie entgegen.

    Das am 17. Dezember 2010 abgeschlossene Konsultationsverfahren, an dem sich Bürger, Unternehmen, Verbände und andere Institutionen zu den von der Kommission vorgelegten Vorschlagsalternativen äußern konnten, wird in denn nächsten Monaten ausgewertet werden. Wann und in welcher Form die Kommission die dabei getätigten insgesamt rund 84 000 Stellungnahmen und Einwendungen veröffentlicht und inwieweit sie diese bei dem Entwurf einer überarbeiteten Richtlinie berücksichtigt, ist noch völlig offen.

    Tatsache ist, dass die Entscheidung über die Ausgestaltung des Richtlinienentwurfs bei der Kommission liegt und der Ministerrat in Abstimmung mit dem Europäischen Parlament die endgültige Entscheidung hierüber trifft.

    Kommissionsvorschläge: Gespanntes WartenNachdem zahlreiche Unternehmen aus der Tabakbranche sich bei ihren Stellungnahmen energisch gegen etliche Extremforderungen der Kommissionsvorschläge aussprachen – vor allem gegen Pläne für Einheitspackungen, Werbe- und Präsentationsverbot am POS, Automatenverbot und hierüber hinaus Beschränkungen bzw. Verbote für die Verwendung von Zusatzstoffen bei der Tabakwarenproduktion, darf man gespannt sein, ob diese gut begründeten Argumente von der Kommission beim Richtlinienentwurf berücksichtigt werden.

    Im Auge behalten muss die Branche jedoch nicht nur diese Extremvorschläge, sondern auch auf den ersten Blick nicht ganz so weit gehende Pläne, die gleichwohl massiv in den Wettbewerb eingreifen, obwohl bisherige Erfahrungen dagegen sprechen, dass sie tatsächlich zu der beabsichtigten Reduzierung des Tabakkonsums führen, wie etwa groß dimensionierte Bildwarnhinweise, die letztlich dieselbe egalisierende Wirkung auf die Packungsgestaltung haben können wie Einheitspackungen, oder massive Werbebeschränkungen am POS, die die Kommunikation mit den erwachsenen Rauchern unverhältnismäßig erschweren.

    Das Thema Tabakproduktrichtlinie wird keine aktuellen Auswirkungen auf den Markt 2011 haben. Aber die Weichen, die hier gestellt werden, sind entscheidend für die mittel- und längerfristige Zukunft der Tabakbranche. Deshalb wird es von großer Bedeutung sein, auch und gerade den nationalen politischen Entscheidungsträgern die Reichweite der Entscheidungen bei der Tabakproduktrichtlinie zu verdeutlichen und argumentativ zu untermauern. Schließlich ist langfristig damit zu rechnen, dass wie beim Thema Tabakwerbung Dominoeffekte auf andere Konsumgüterbereiche entstehen.

    Mit Blick auf das zeitliche Procedere bei der Richtlinienüberarbeitung ist die Abstimmung mit anderen Kommissionsbereichen, wie etwa dem für Steuern und Zölle, der nächste Schritt. Der Vorschlag der EU-Kommission für den Richtlinienentwurf dürfte voraussichtlich im 3. Quartal 2011 vorgelegt werden. Darauf folgen die Mitentscheidungsverfahren von EU-Ministerrat und EU-Parlament, die im Jahre 2013 abgeschlossen sein dürften. Danach besteht eine Umsetzungsfrist für die einzelnen Mitgliedstaaten von zwei Jahren, also bis in die Jahre 2014/15.

    Überwälzung der SteuererhöhungDie zweite große Herausforderung in 2011 für die Tabakbranche ist die kürzlich verabschiedete Anhebung der Tabaksteuer in fünf Schritten, beginnend am 1. Mai 2011 und dann in vier Folgeschritten bis 2015, jeweils zum 1. Januar. Noch haben sich die Hersteller nicht angegeben, wie die neuen Preisstellungen im Mai 2011 konkret aussehen werden, um die vor allem für die unteren Preislagen deutlich spürbaren Mehrbelastungen aus der Tabaksteuer sowie die zwischenzeitlich gestiegenen Produktionskosten aufzufangen.

    Handelsseitig wird immer wieder betont, dass sich die Margensituation deutlich verbessern muss, um die Ertragseinbußen der vergangenen Jahre wieder auszugleichen. Gleichzeitig wird auch der kurze Zeitabstand bis zum nächsten Steuerschritt per 1. Januar 2012 in die Diskussion mit einbezogen, was sicher Fragen über die Verbraucherakzeptanz bei den neuen Preisstellungen aufwirft.

    In diesen Zeitraum fällt auch ein weiteres neues Regulativ, denn voraussichtlich ab Mitte November 2011 wird eine neue CEN-Norm verbindlich werden, die bei der Herstellung von Zigaretten die Verwendung von Zigarettenpapier vorschreibt, welches ein selbständiges Weiterglimmen der Zigaretten nach dem Anzünden an bestimmten Stellen unterbrechen kann, wenn nicht an der Zigarette gezogen wird. Die Umstellung auf Zigaretten mit verringertem Zündpotenzial erfordert den Einsatz neuer Technologien, deren Einführung erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand verlangt.

    Schmuggelbekämpfung
    Ein Dauerthema für die Branche bleibt der hohe Anteil von Schmuggelzigaretten und privaten Grenzeinfuhren, der aktuell bei über 20 Prozent des Gesamtkonsums liegt, mit steigender Tendenz. Hier stellt sich die Frage, ob die steuerbedingten Preiserhöhungen zu einem weiteren Wachstum des Schwarzmarktes führen, und wie die Bundesregierung, unterstützt von den Tabakwarenherstellern, diese Entwicklung hemmen kann.

    Bedauerlicherweise greift die vorgesehene 300-Stück-Grenze bei Privateinfuhren aus einigen EU-Ländern mit Niedrigpreisniveau erst ab 2014. In diesem Zusammenhang ist auch von Interesse, dass gerade auf Druck der EU die Thematik eines weltweiten Schmuggelprotokolls vorangetrieben werden soll, wobei darauf hingewirkt werden muss, dass die vorgesehenen Maßnahmen tatsächlich dem Schmuggel Einhalt gebieten und nicht als bürokratische Hemmnisse gerade den legal arbeitenden Unternehmen Steine in den Weg legen.

    Weitere Verschärfung der Rauchverbote?Nach dem für die Raucher ernüchternd ausgefallenen Volksentscheid über das Gastrorauchverbot in Bayern muss damit gerechnet werden, dass auch in anderen Bundesländern die Verschärfung der Regelungen politisch angeschoben wird. Immerhin stehen in 2011 Landtagswahlen in sieben Bundesländern an, und das Thema Rauchverbote wird leider von einigen politischen Kräften mangels anderer Konzepte als geeignetes Mittel angesehen, sich zu profilieren.

    Schaut man sich die Rahmenbedingungen und die reale Geschäftsentwicklung in dem umkämpften Markt an, wird das Leben in der Tabakwarenbranche auch 2011 nicht leichter. Speziell der Fachgroß- und -einzelhandel hat unter dem Rückgang der Renditen enorm zu leiden und hofft auf eine Verbesserung. Aus dem Großhandel ist zu hören, dass man mit einer Fortsetzung des schon weit fortgeschrittenen Konsolidierungsprozesses rechnet.

    Hart umkämpftes RechnungsgeschäftEinerseits arbeitet man dort mit erheblichen Investitionen daran, die Automaten durch Banknotenleser/Geldwechsler sowie Maßnahmen zur verbesserten Funktionstüchtigkeit der Geräte wieder attraktiver zu machen. Andererseits ist man im hart umkämpften Rechnungsgeschäft aktiv, um die Einzelhandelskunden noch intensiver zu beraten und deren Zukunftssicherung zu verbessern.

    Im Facheinzelhandel setzt ein zunehmender Kreis von Betrieben auf Genusskonzepte, die, vor allem mit Wein, Spirituosen und Süßwaren, ihre Tabakkompetenz erfolgreich ergänzen. Für das Gros der Einzelhandelsunternehmen wird die Luft angesichts rückläufiger Erträge aus den Kernbereichen Tabak, Presse und Lotto aber immer enger.

    Hinzu kommt die Unsicherheit über den Weiterbestand des staatlichen Glücksspielmonopols. Im Wettbewerb spielen bei den auf Schnelldreher und Convenience ausgerichteten Geschäftstypen die geeigneten Standorte eine sehr wichtige Rolle. Hier ist festzustellen, dass filialisierte und franchisierte Unternehmen bei der Standortgewinnung oft Vorteile genießen.

    (DTZ 1/11)