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  • „Presse bringt Profit“

    BADEN-BADEN (DTZ/red). Im Rahmen seiner Leistungsoffensive für den Einzelhandel will der Bundesverband Presse-Grosso einen sechsstelligen Eurobetrag investieren.

    Die dreiteilige Kampagne startet mit der 28-seitige Broschüre „Presse bringt Profit“, die gemeinsam mit dem Fachverlag erstellt wurde, informiert der Grosso auf seiner Jahrestagung (15. und 16. September) in Baden-Baden. Im vierten Quartal folgt die zweite Stufe der Handelskommunikation in Form einer Anzeigenkampagne.

    Anfang 2015 soll in der dritten Stufe der „Markenlehrbrief Presse“ erscheinen. Dieser richtet sich an die operativ zuständigen Geschäftsführer, Marktleiter und Abteilungsleiter und das Verkaufspersonal am Point of Sale (PoS). Im handlichen Format soll die Broschüre die wesentlichen Grundlagen im Umgang mit dem Pressesortiment vermitteln.

    (DTZ 38/14)

  • Messe-Chefin Loos: „Neue Themen ergänzen Klassiker“

    DORTMUND (DTZ/red). Die Inter-tabac wartet 2014 einmal mehr mit Rekorden auf. Die weltgrößte Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf wird in diesem Jahr um die Halle 5 erweitert und präsentiert vom 19. bis 21. September in Dortmund so viele nationale und internationale Unternehmen wie nie zuvor – laut Messegesellschaft Westfalenhallen Dortmund mehr als 460 Aussteller.

    Erstmals sind fünf der Hallen belegt. Bereits seit Ende Mai ist die Inter-tabac 2014 ausgebucht – ein Zeichen für die große Nachfrage und Wertschätzung aus der Tabakbranche. Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund, erklärt, was die Leitmesse kennzeichnet: „Die Inter-tabac deckt das gesamte Spektrum ab.“

    Neben den klassischen Segmenten für den Fachhandel führt die Weltleitmesse auch Presseartikel, Automaten und -Zubehör, Verpackungen sowie Ladenausstattungen. Das diesjährige Wachstum der Inter-tabac basiert unter anderem auf neuen Aussteller-Themen wie „E-Zigarette“ und „E-Shisha“, aber auch auf klassischen Bestandsthemen. Dabei stellen die elektronischen Produkte das größte Angebotssegment der Inter-tabac dar, gefolgt von Raucherbedarfsartikeln.

    Neu in diesem Jahr sind die „Themen-Inseln“ zu den Schwerpunktthemen „Zigarettenautomaten“ und „Verpackungen“. Die Sonderfläche „Verpackungen” soll Fachbesucher aus der Industrie ansprechen. In den vergangenen Jahren kam neben dem Einzelhandel auch ein erheblicher Anteil Industrievertreter zur Messe. Diese Fachbesucher verantworten unter anderem die unterschiedlichen Schritte des Herstellungsprozesses von Tabakwaren, E-Zigaretten und Raucherbedarfsartikeln in den Unternehmen.

    Sabine Loos: „Mit den neuen Themen-Inseln entwickeln wir unsere Messe zukunftsorientiert weiter, indem wir den Industrievertretern ein noch breiteres Spektrum bieten, ohne dabei die klassischen Themen der Inter-tabac zu vernachlässigen.”

    Die Halle 5 stellt unter anderem genug Raum für die neuen Themen-Inseln zur Verfügung. Sie bietet sich zur Erweiterung der Inter-tabac wegen ihrer hervorragenden Lage förmlich an.

    Die Halle 5 hat einen direkten Zugang vom Eingang Messe-Forum aus. Darüber hinaus verfügt sie über einen direkten Zugang zu Halle 6. Durch sie wird die effiziente Besucherführung als Rundlauf noch besser umsetzbar.

    Das Wachstum in Zahlen: Im Vorjahr waren 401 Unternehmen auf der Inter-tabac vertreten, 2014 sind es 460 Aussteller – das ist ein Plus von fast 15 Prozent.

    Insgesamt sind Unternehmen aus 48 verschiedenen Nationen in den Messehallen zu finden. Signifikante Schwerpunkte unter den Herkunftsländern bilden neben Deutschland unter anderem China, die USA, Italien, die Niederlande, Polen, Spanien und Großbritannien. 169 deutsche Unternehmen haben sich für die Inter-tabac 2014 angemeldet. Im Vorjahr wurden 9585 Fachbesucher auf der Messe gezählt.

    Weitere Messe-News, die Registrierung zur Messe und Informationen rund um die Inter-tabac finden Sie auch unter [link|http://inter-tabac.tabakzeitung.de]inter-tabac.tabakzeitung.de[/link]

    (DTZ 38/14)

  • MUT warnt vor „TPD 3“

    WÜRZBURG (DTZ/da). „Wir müssen alles dransetzen, die vorhandenen Spielräume bei der Umsetzung von TPD 2 in deutsches Recht zu nutzen. Und wir müssen weitere Verschärfungen in Form einer TPD 3 verhindern“, erklärt Horst Goetschel im DTZ-Interview. Der Erste Vorsitzende der Organisation MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) warnt vor weiteren Verboten.


    DTZ:
    Die TPD 2 ist aktuell die große Herausforderung für die Branche. Was will MUT in Sachen Tabakproduktrichtlinie unternehmen?
    Horst Goetschel: Wir müssen alles dransetzen, die vorhandenen Spielräume bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht zu nutzen. Da MUT die Interessen des Mittelstands der Tabakbranche vertritt, konzentrieren wir uns darauf, die Sichtweise der mittelständischen Unternehmen darzustellen. Das bedeutet zum Beispiel beim Thema Rückverfolgbarkeit der Produkte, der Politik zu verdeutlichen, dass Track and Trace für mittelständische Unternehmen organisatorisch und finanziell überhaupt nicht zu stemmen ist.


    DTZ:
    Nach der TPD 2 gibt es womöglich eine TPD 3 …
    Goetschel: Ganz bestimmt. Und da besteht die Gefahr, dass dann die Punkte folgen, die bei der TPD 2 noch nicht umgesetzt wurden. Das wären zum Beispiel Plain Packaging, ein Präsentations- und Werbeverbot in den Läden oder ein Verkaufsverbot über Automaten. Das müssen wir verhindern und uns dafür einsetzen, vernünftige und tragbare Lösungen für alle zu finden.

    DTZ: Laut einer repräsentativen Umfrage des nordrhein-westfälischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) sprechen sich 63 Prozent der Bürger Nordrhein-Westfalens gegen das totale Rauchverbot in der Gastronomie aus. Wie bewerten Sie dieses Votum?
    Goetschel: Sehr positiv. Es zeigt, dass die Menschen überhaupt keine totalen Rauchverbote wollen. Die Lösung in den 13 Bundesländern, in denen keine absoluten Rauchverbote bestehen, ist besser. Ich hoffe, die Politiker in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Bayern und im Saarland ziehen aus dem Votum die richtigen Schlüsse und finden Lösungen, die sowohl Nichtrauchern als auch Rauchern gerecht werden. Statt Existenzen vernichtender Verbote brauchen wir eine Politik mit Augenmaß.

    DTZ: Beim geplanten Volksbegehren gegen die Rauchverbote in NRW sind die verschiedenen Bürgerinitiativen zerstritten. Und vor allem fehlt Geld. Sehen Sie Chancen, dass es in NRW doch noch zu einem Volksbegehren kommt?
    Goetschel: Wir haben versucht, die gegensätzlichen Blöcke zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zu bewegen. Leider waren auf beiden Seiten zu viele Eitelkeiten im Spiel, so dass uns dies nicht gelungen ist. MUT steht natürlich gerne zur Verfügung, wenn es zu einem neuen Erfolg versprechenden Anlauf für ein Volksbegehren kommen sollte. Momentan sehe ich dafür jedoch keine Chance.

    DTZ: Warum sollte man als Tabakwaren-Fachhändler oder als mittelständischer Hersteller bei MUT mitwirken?
    Goetschel: Wir brauchen jede Menge Mitglieder, um etwas zu bewegen. Wenn nur noch die Tabakgegner gehört werden, drohen weitere Verschärfungen. Die Folge ist eine TPD 3 mit noch massiveren Einschnitten. Und das wäre fatal. Denken Sie nur zum Beispiel an Plain Packaging. Allein durch die dann wegfallenden Werbemittel der Zigarettenindustrie gehen dem Fachhandel Gelder verloren, die er dringend für seine Deckungsbeiträge benötigt. Über all die anderen negativen Begleiterscheinungen von Plan Packaging will ich gar nicht erst reden. MUT will sich dafür einsetzen, dass es keine weitere Verschärfung der TPD gibt. Und dafür, ebenso wie für Maßnahmen gegen die Verbotspolitik brauchen wir die Unterstützung vieler in der Branche.

    (DTZ 38/14)

  • Tabak als Lebensretter

    HALLE (DTZ/red). Molekularbiologen aus Deutschland und den USA haben Antikörper gegen Ebola in Tabakpflanzen entwickelt.

    Die Virusinfektion schreitet in Westafrika weiter voran. Als Folge intensiviert die Wissenschaft den Kampf gegen die Seuche und nutzt dabei die Besonderheit des Tabak: In ihren großen weichen Blättern stellen die Pflanzen Eiweißmoleküle her, die als Antikörper gegen Virusinfektionen eingesetzt werden können, erklärt Viktor Klimyuk, Molekularbiologe bei Icon Genetics gegenüber den Medien. Mit Hilfe der Gentechnik lasse sich die Pflanze quasi umprogrammieren, sodass sie sogenannte Plantibodies produziere.

    Erste Erfolge damit sind dem US-Pharmakonzern Mapp Biopharmaceutical in San Diego gelungen, der den Wirkstoff ZMapp mit Hilfe der in Halle entwickelten Antikörpermischung herstellte. Obwohl das Serum noch im Entwicklungsstadium sei, habe es mit Ebola Infizierte geheilt.

    Der Vorteil bei Tabakpflanzen liege vor allem darin, dass sie „schnell, ergiebig und deutlich kostengünstiger“ produzieren können als die sonst eingesetzten tierischen Produktionszellen, heißt es.

    (DTZ 37/14)

  • Wissenschaftler kritisieren WHO-Bericht zu E-Zigaretten

    MAINZ (DTZ/red). Tabak-Experten und Suchtforscher widersprechen der strengen Sichtweise der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die eine schärfere Regulierung für E-Produkte fordert.

    In ihrem Ende August veröffentlichten Bericht übertreibe die WHO die Risiken und unterschätze die möglichen positiven Effekte als Alternative zum herkömmlichen Tabakkonsum, heißt es in einem im Fachmagazin „Addiction“ veröffentlichten Beitrag . „Wir waren überrascht über den negativen Ton des Berichts, wir halten ihn für irreführend und für keine korrekte Darstellung der vorliegenden Beweise“, sagt Anne McNeill vom nationalen Suchtzentrum am Londoner King’s College. Die Wissenschaftlerin ist Hauptautorin des „Addiction“-Beitrags. „E-Zigaretten sind neu und wir haben mit Sicherheit noch nicht alle Antworten auf Fragen über ihre längerfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit.“

    Mitautor Peter Hajek von der Londoner Queen-Mary-Universität bekräftigt diese Ansicht: „Die E-Zigarette ist um Größenordnungen sicherer, stellt kein Risiko für Unbeteiligte dar und erzeugt einen vernachlässigbaren regelmäßigen Konsum bei Kindern und Jugendlichen.“ Ähnlich unbedenklich ist für die Addiction-Autoren das Thema Passivrauchen bei elektrischen Zigaretten. Im Gegenteil: „Die Nutzung von E-Zigaretten könnte in diesem Jahrhundert Millionen Leben retten und hat die wohl größte Auswirkung auf die öffentliche Gesundheit in der Geschichte des Tabakkonsums“, erklärt Jacques le Houezec, Mitautor und Experte für Tabakkonsum.
    Die WHO stützt sich in ihren strikten Forderungen auf einen von ihr in Auftrag gegebenen Bericht über „Elektronische Nikotin-Liefersysteme“ (englisch: Electronic nicotine delivery systems (ENDS)).

    (DTZ 37/14)

  • Konzessionen für Sportwetten vergeben

    WIESBADEN (DTZ/red). Laut einer Information des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport hat das Glücksspielkollegium der Länder über die Konzessionen im Sportwettbereich befunden. Der seit 1. Juli 2012 geltende Glücksspielstaatsvertrag sieht die Vergabe von bis zu 20 Konzessionen vor. Darauf beworben hatten sich ursprünglich mehr als sieben Mal soviel Glücksspielunternehmen. Das Auswahlverfahren, das in den Händen des Hessischen Innenministerium lag, hatte sich immer wieder verschoben.

    Unter den Bewerbern, die nun zum Zug kommen, befindet sich die Oddset Deutschland Sportwetten GmbH (ODS). Sie wurde am 25. Juli 2011 durch Lotto Hessen gegründet; weitere staatliche Lotteriegesellschaften schlossen sich an.
    Von den privaten Sportwettenanbieter sollen dem Vernehmen nach Admiral Sportwetten, Cashpoint, Digibet, Electra Works (Bwin), Ladbrokes, die Deutsche Sportwetten GmbH (tipp3) und weitere 13 Unternehmen Konzessionen erhalten haben. Einige andere Wettanbieter gingen leer aus. Darunter befinden sich international agierende Sportwettenfirmen, wie zum Beispiel Tipico, Bet365 und Betvictor. Sie können gegen die Entscheidung bis zum 18. September Einspruch einlegen. Tipico hat bereits juristische Schritte angekündigt.

    Kritiker hatten von vornherein moniert, dass die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegte Begrenzung der Zahl auf 20 Konzessionen willkürlich sei. Sie hatten vor einer Klagewelle durch Anbieter gewarnt, die nicht berücksichtigt würden. Die Hängepartie dürfte weiter gehen, befürchtet man in Kreisen der Lottoverkaufsstellen. Beim stationären Vertrieb der staatlichen Lotteriegesellschaften ist man ohnehin skeptisch, ob die Ordnungsbehörden nun tatsächlich gegen Wettbüros von Anbietern vorgehen, die keine Konzession haben. Nach deutschem Recht wären diese nun zwar eindeutig illegal. Da sie sich aber auf europäisches Recht berufen, rechnen die Annahmestellen damit, dass sich die Behörden weiterhin zurückhalten werden. Beim Vertriebsweg Internet sieht man ohnehin kaum Chancen, den illegalen Wettanbietern Einhalt zu gebieten. „Es wird wohl alles so weiter gehen wie gehabt, und wir bleiben am Ende auf der Strecke“, befürchten viele Annahmestellenleiter.

    (DTZ 36/14)

  • Aufklärung um Verwirrung bei Eurojackpot

    MAINZ (DTZ/pi). Unter den Eurojackpot-Spielern herrscht Verwirrung: Nachdem Anfang der Woche ein illegaler Online-Lotto-Anbieter kommuniziert hat, dass es einen 44-Millionen-Euro-Gewinner gibt, sind einige Tipper nun irritiert.

    Ist der Eurojackpot letzte Woche geknackt worden? Nein ist er nicht, auch wenn die Meldung durch die Medien ging, dass der Online-Lotto-Anbieter Tipp24 seine Prognose für das Geschäftsjahr 2014 senken muss, da er einem Gewinner 44 Millionen Euro auszahlen muss.

    Das Lotto-Online-Vermittlungsgeschäft von Tipp24 ist in Deutschland per Glücksspielstaatsvertrag verboten. Genau genommen handelt es sich bei den Angeboten nicht mal um ein Lotteriespiel. Denn Tipp24 nimmt nicht an der originalen Eurojackpot-Ziehung teil, sondern bietet – operierend aus dem Ausland – eine eigene Wette auf Basis der in Deutschland gezogenen Lottozahlen an. Im Falle eines Gewinns ist das Geld anscheinend nur zum Teil abgedeckt. Mittlerweile wurde die Gewinnmeldung von Tipp24 wieder zurückgenommen. Es gibt doch keinen Gewinner. Nun ist die Verwirrung also ganz perfekt.

    Hierzu Theo Goßner, Chairman der Eurojackpot-Kooperation: „Der illegale Wettanbieter Tipp24 hat nichts mit der echten Eurojackpot-Lotterie zu tun. Nur wir sind das Original und die Kunden sollten gut unterscheiden, bei welchem Anbieter sie spielen. Am besten man tippt auf der offiziellen Homepage www.eurojackpot.de oder in allen Lotto-Annahmestellen. Das ist sicher.“

    Der Jackpot wurde also noch nicht geknackt. Am kommenden Freitag befinden sich stolze 51 Millionen Euro im „Topf“. Die zweithöchste Gewinnsumme, die es in der Geschichte von Eurojackpot jemals gegeben hat.

    Ob sich bei der nächsten Ziehung ein „wahrer“ Eurojackpot-Gewinner findet, entscheidet sich am Freitag, den 5. September 2014.

    (DTZ 36/14)

  • Geudertheimer Tabak: Deutscher Anbau lohnt nicht mehr

    NEURIED (DTZ/red). Es ist das Ende einer 250-jährigen Ära: Im Ried wurde der letzte Geudertheimer Tabak geerntet. Die Anbauverträge laufen dieses Jahr aus und werden nicht verlängert. Die deutsche Produktion ist der Industrie zu teuer geworden.

    Künftig kommt die traditionelle dunkle Tabaksorte aus Lateinamerika – die Produktion ist dort billiger. Geudertheimer, der nach einem Ort im Elsaß benannt wurde, wird unter anderem als Deckblatt für Zigarren genutzt. Auf den Feldern im Ortenaukreis (Baden-Württemberg) wächst stattdessen in Zukunft die Tabaksorte Virgin (Zigarettentabak).

    (DTZ 36/14)

  • Hilfsprojekt von Reemtsma

    HAMBURG (DTZ/red). „Help Day“ nennt sich ein Projekt, das die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH 2012 startete. Dabei werden Mitarbeiter des Hamburger Unternehmens an einem Tag ehrenamtlich tätig oder betreuen hilfsbedürftige Menschen.

    Am 28. August fand der diesjährige „Help Day“ statt, zu dem Reemtsma seinen Mitarbeitern insgesamt 140 Plätze bei neun Projekten anbot. Die Nachfrage war groß und die Plätze schnell vergeben. Im Fokus stand in diesem Jahr insbesondere die Hilfe für Senioren, mit denen Reemtsma-Beschäftigte spazieren gingen oder für diese einkauften. Auch im Tierheim halfen die Mitarbeiter aus, die sich – ein positiver Nebeneffekt – bei den Projekten untereinander besser kennenlernen.

    Der „Help Day“ ist eine von vielen Facetten des sozialen Engagements des Unternehmens, das seit Jahrzehnten eine Vielzahl von gemeinnützigen und ehrenamtlichen Organisationen in ganz Deutschland unterstützt.

    (DTZ 36/14)

  • Glücksspiel: Annahmestellen haben den Schwarzen Peter

    FRANKFURT (DTZ/vi/da). Hohe Einnahmeverluste für die Lottoverkaufsstellen, die Lotteriegesellschaften, den Staat und gemeinnützige Organisationen registriert Günther Kraus. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) sieht den Grund dafür in einem nicht regulierten Glücksspielmarkt. Den Annahmestellen entgingen so dringend benötigte Provisions-Einnahmen in Höhe von zirka 600 Millionen Euro, rechnet er im DTZ-Interview vor.

    DTZ: Es hat mehr als zwei Jahre nach Verabschiedung des neuen Glücksspielstaatsvertrags, der unter anderem im Bereich der Sportwetten die Vergabe von 20 Konzessionen vorsieht,gedauert, bis nun endlich über die Lizenzen befunden wurde. Doch der Kampf mit den privaten und mit den illegalen Glücksspielanbietern geht weiter. Welche Folgen hat dies für die Lottoverkaufsstellen?
    Günther Kraus: Hauptverantwortlich für diese Situation ist meines Erachtens die Nichtumsetzung des Glücksspielstaatsvertrags. Für uns Annahmestellen hat der weiterhin nicht regulierte Glücksspielmarkt eine absolute Existenzgefährdung zur Folge. Wir, die wir uns an die Gesetze halten, die Spielsuchtprävention umsetzen und den Jugendschutz beachten, werden zu den Verlierern einer zunehmend außer Kontrolle geratenen nationalen Glücksspielpolitik. Während sich die Spieleinsätze des gesamten deutschen Glücksspielmarktes seit dem Jahr 2006 von zirka 27 Milliarden Euro auf geschätzte zirka 55 Milliarden Euro im Jahr 2012 mehr als verdoppelt haben, ist der Anteil der staatlichen Lotteriegesellschaften im selben Zeitraum von knapp 29 Prozent auf elf Prozent erheblich gesunken. Wäre der Marktanteil konstant bei 29 Prozent geblieben, würde der Staat heute rund 2,5 Milliarden Euro an Lotteriesteuern einnehmen, tatsächlich ist es rund eine Milliarde. Außerdem stünden rund 1,9 Milliarden Euro für soziale und gemeinnützige Aufgaben mehr zur Verfügung. Und wir Annahmestellen hätten zirka 600 Millionen Euro mehr an Provisionen – zusätzliche Einnahmen, die vielen unserer Kollegen die Existenz retten würden.

    DTZ: Während sich die privaten Wettanbieter ungehemmt entfalten können, werden die staatlichen Lotteriegesellschaften und ihr stationärer Vertrieb gegängelt. Der BLD hat Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in einem offenen Brief aufgefordert, gegen die fatale Entwicklung im Glücksspielbereich vorzugehen. Welche Reaktionen der Politik gab es darauf?
    Kraus: Wir haben im Mai dieses Jahres einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder gerichtet. Uns kommt nun der Spruch vom Propheten im eigenen Land in den Sinn. Denn bis heute haben wir keine Antwort aus dem Bundeskanzleramt in Berlin erhalten, so als gäbe es uns, den Brief und das Problem überhaupt nicht. Immerhin haben einige Ministerpräsidenten reagiert, wobei die Antworten so unterschiedlich wie die politischen Farben in den jeweiligen Bundesländern sind. Das zeigt den geringen Stellenwert, den die politische Seite den über 24 000 staatlichen Lotterieverkaufsstellen und deren über 100 000 Mitarbeitern beimisst. Ich kann nur jeden Verkaufsstellenleiter auffordern, das Problem bei dem für ihn zuständigen Landtags- beziehungsweise Bundestagsabgeordneten anzusprechen. Frei nach dem Motto: „Steter Tropfen höhlt den Stein“.


    „Befinden uns mitten im Krieg“

    DTZ: European-Lotteries-Präsident Friedrich Stickler fordert im Kampf gegen illegale Glücksspielanbieter Sperren der Zahlungsströme im Internet, die Veröffentlichung schwarzer Listen und ein Werbeverbot für Wettanbieter ohne Konzession in Deutschland. Wie sinnvoll sind diese Vorschläge aus Sicht der Lottoverkaufsstellen?
    Kraus: Das „Internet-Blocking“, also das Sperren illegaler Inhalte und Zahlungsströme im Internet, dürfte äußerst schwierig zu bewerkstelligen sein. „Jede Sperre, sei sie technisch noch so kompliziert, ist mit entsprechender Software mit einem einzigen Mausklick zu umgehen. Bei einer tatsächlichen Sperrung im Internet werden lediglich die Gelegenheitsspieler abgeschreckt. Beim Thema „Blockierung von Zahlungsströmen“ ist zum einen mit erheblichen Kollateralschäden zu rechnen, da auch legale Unternehmen davon betroffen wären, zum anderen gibt es auch hier leicht Umgehungsmöglichkeiten für die Anbieter.
    Ich verstehe die hilflosen Ideen und Forderungen der Generäle nicht. Lassen Sie mich diese Damen und Herren so nennen, denn wir befinden uns mitten im Krieg – einem Wirtschaftskrieg besonderen Ausmaßes. Die Forderungen des Herrn Präsidenten sind ja ehrenwert, aber nichts Neues. Ich habe schon im Jahr 2008 von solchen Ideen gelesen. Die Frage ist nur: Warum werden diese Ideen nicht umgesetzt?
    Die Generäle betreiben auf Grund der zahlreichen ungeklärten Fragen zur Vereinbarkeit des Glücksspielstaatsvertrages mit höherrangigem europäischem Recht am grünen Tisch Strategiespiele, immer mit der Angst im Nacken, wie die Gegenseite reagieren könnte. Bevor aber nicht der Regulierungsrahmen in sich schlüssig und kohärent ist, wird der unregulierte, illegale Markt gestärkt, was im Umkehrschluss die Schwächung der legalen Verkaufsstellen bedeutet.


    DTZ:
    Die Annahmestellen haben also am Ende den Schwarzen Peter in diesem Spiel …
    Kraus: Wir einfachen Soldaten an der Glücksspiel-Front halten die Köpfe hin und sind die Bauernopfer. Dabei verlieren wir zwar nicht unser Leben, aber so manch einer seine wirtschaftliche Existenzgrundlage.
    In unserem Land können noch weitere Änderungen im Glücksspielstaatsvertrag vorgenommen werden. Mit jeder Änderung entstehen neue Lücken, in die die gegnerische Seite hineinstößt. Knackpunkt ist die Gesetzeslage der EU. Daran müssen wir uns halten. Wenn also die Generäle keinen Weg finden, der uns mit den gegebenen Fakten zum Ziel führt, werden wir den Krieg verlieren.

    „Wir werden missachtet“

    DTZ: Glauben Sie, Sticklers Forderungen finden bei der Politik Gehör?
    Kraus: Sie sind mir nicht böse, wenn ich mich hier und auf Grund der Sachlage dazu bekenne: Mein Vertrauen in die Politik ist erheblich gestört. Wir, die Wähler werden missachtet, nicht ernst genommen. Wenn wir in unseren Verkaufsstellen so zaudernd agieren würden wie die politisch Verantwortlichen, gäbe es bald nur noch die Hälfte der Verkaufsstellen in Deutschland. Was ist dann mit dem legalen Glücksspiel, mit den Destinatären und dem Gemeinwohl?
    Angesichts all der wirtschaftlichen Problemen, die aus dieser misslichen Situation für die Verkaufsstellen entstehen, versucht der BLD seit Jahren durch Kooperationen mit namhaften Lieferanten, den Mitgliedern der Lotto-Landesverbände gesunde und wirtschaftlich Erfolg versprechende Einkaufsgelegenheiten zu vermitteln. Dies tun wir auch, um das Vertriebsnetz des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks zu erhalten.

    (DTZ 36/14)