Tabak als Lebensretter

HALLE (DTZ/red). Molekularbiologen aus Deutschland und den USA haben Antikörper gegen Ebola in Tabakpflanzen entwickelt.

Die Virusinfektion schreitet in Westafrika weiter voran. Als Folge intensiviert die Wissenschaft den Kampf gegen die Seuche und nutzt dabei die Besonderheit des Tabak: In ihren großen weichen Blättern stellen die Pflanzen Eiweißmoleküle her, die als Antikörper gegen Virusinfektionen eingesetzt werden können, erklärt Viktor Klimyuk, Molekularbiologe bei Icon Genetics gegenüber den Medien. Mit Hilfe der Gentechnik lasse sich die Pflanze quasi umprogrammieren, sodass sie sogenannte Plantibodies produziere.

Erste Erfolge damit sind dem US-Pharmakonzern Mapp Biopharmaceutical in San Diego gelungen, der den Wirkstoff ZMapp mit Hilfe der in Halle entwickelten Antikörpermischung herstellte. Obwohl das Serum noch im Entwicklungsstadium sei, habe es mit Ebola Infizierte geheilt.

Der Vorteil bei Tabakpflanzen liege vor allem darin, dass sie „schnell, ergiebig und deutlich kostengünstiger“ produzieren können als die sonst eingesetzten tierischen Produktionszellen, heißt es.

(DTZ 37/14)

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