Konzessionen für Sportwetten vergeben

WIESBADEN (DTZ/red). Laut einer Information des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport hat das Glücksspielkollegium der Länder über die Konzessionen im Sportwettbereich befunden. Der seit 1. Juli 2012 geltende Glücksspielstaatsvertrag sieht die Vergabe von bis zu 20 Konzessionen vor. Darauf beworben hatten sich ursprünglich mehr als sieben Mal soviel Glücksspielunternehmen. Das Auswahlverfahren, das in den Händen des Hessischen Innenministerium lag, hatte sich immer wieder verschoben.

Unter den Bewerbern, die nun zum Zug kommen, befindet sich die Oddset Deutschland Sportwetten GmbH (ODS). Sie wurde am 25. Juli 2011 durch Lotto Hessen gegründet; weitere staatliche Lotteriegesellschaften schlossen sich an.
Von den privaten Sportwettenanbieter sollen dem Vernehmen nach Admiral Sportwetten, Cashpoint, Digibet, Electra Works (Bwin), Ladbrokes, die Deutsche Sportwetten GmbH (tipp3) und weitere 13 Unternehmen Konzessionen erhalten haben. Einige andere Wettanbieter gingen leer aus. Darunter befinden sich international agierende Sportwettenfirmen, wie zum Beispiel Tipico, Bet365 und Betvictor. Sie können gegen die Entscheidung bis zum 18. September Einspruch einlegen. Tipico hat bereits juristische Schritte angekündigt.

Kritiker hatten von vornherein moniert, dass die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegte Begrenzung der Zahl auf 20 Konzessionen willkürlich sei. Sie hatten vor einer Klagewelle durch Anbieter gewarnt, die nicht berücksichtigt würden. Die Hängepartie dürfte weiter gehen, befürchtet man in Kreisen der Lottoverkaufsstellen. Beim stationären Vertrieb der staatlichen Lotteriegesellschaften ist man ohnehin skeptisch, ob die Ordnungsbehörden nun tatsächlich gegen Wettbüros von Anbietern vorgehen, die keine Konzession haben. Nach deutschem Recht wären diese nun zwar eindeutig illegal. Da sie sich aber auf europäisches Recht berufen, rechnen die Annahmestellen damit, dass sich die Behörden weiterhin zurückhalten werden. Beim Vertriebsweg Internet sieht man ohnehin kaum Chancen, den illegalen Wettanbietern Einhalt zu gebieten. „Es wird wohl alles so weiter gehen wie gehabt, und wir bleiben am Ende auf der Strecke“, befürchten viele Annahmestellenleiter.

(DTZ 36/14)

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