„Zu Unrecht am Pranger“

MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabak- und Nikotinwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Die Gastbeiträge druckt die Redak‧tion in diesen Wochen. Im zweiten Teil der Reihe äußert sich Oliver Pohland, Geschäftsführer des [link|https://vd-eh.de/]Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH)[/link].

„Während der Handel mit Einweg-E-Zigaretten im Fachhandel bereits abgenommen hat und durch nachhaltigere, vorgefüllte Pod-Geräte ersetzt wird, ist außerhalb des Fachhandels eine Zunahme des gesetzwidrigen Handels mit Einweggeräten zu beobachten. Aktuell handelt es sich in vielen Fällen um die sogenannten Tornados / Big Vapes mit Füllmengen von bis zu 20 Millilitern und einer deutlichen Überschreitung des zulässigen Nikotingehalts. Die Geräte können daher auch keinesfalls registriert beziehungsweise angemeldet sein und tragen meist auch nicht die erforderlichen Warnhinweise. Demzufolge findet bei diesen Angeboten keine Versteuerung statt, was einen erheblichen Schaden nach sich zieht.

Massive Verbreitung illegaler Disposables
Leider ebbt das Thema, das uns bereits seit über einem Jahr beschäftigt, kaum ab. Obwohl die Kontrollen der Behörden erfreulicherweise zugenommen haben, steht das in keinem Verhältnis zur massiven Verbreitung illegaler Disposables in Kiosken, Spätis und Shisha-Shops. Die Produkte werden dort teilweise offen angeboten und stellenweise sogar an Jugendliche verkauft. Die meisten Versuche, die zuständigen Behörden zu einem entschlosseneren und intensiveren Handeln zu bewegen und dem Treiben ein Ende zu setzen, verlaufen leider im Sande. Dennoch werden wir nicht müde, das Gespräch zu suchen und die notwendigen Stellen über die Missstände aufzuklären.

Eng mit der Problematik verbunden ist weiter das handwerklich schlecht gemachte Tabaksteuermodernisierungsgesetz, bei dem seit dem 1. Januar bereits die zweite Steuerstufe greift, wodurch pro zehn Millilitern Flascheninhalt zwei Euro Steuer anfallen. Die unverhältnismäßig hohe Steuer und der daraus resultierende Schwarzmarkt belasten die E-Zigarettenbranche stark. Der Verband blickt daher auf ein arbeitsintensives Jahr 2024.


Erhalt der Aromenvielfalt

Wir erwarten jedoch auch ein ereignisreiches Jahr, bei dem der Kampf um den Erhalt der Aromenvielfalt weitergehen wird, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Dazu sind viele Termine geplant, sowohl in Berlin als auch in Brüssel, bei denen wir den politischen Kräften klar machen müssen, wie wichtig und essenziell die Vielfalt der Geschmacksrichtungen für den Erfolg der E-Zigarette und somit auch für den Erfolg der „Tobacco Harm Reduction“ ist.

Anders als bei aromatisierten Tabakwaren, bei denen die Aromen ein „Add-on“ darstellen, machen die Aromen bei Liquids einen Großteil der Attraktivität bei dem ansonsten geschmacksneutralen Produkt aus. Nur wenn die Attraktivität erhalten bleibt, kann es gelingen, Raucher zum Umstieg auf eine wesentlich weniger schädliche Alternative zu bewegen.

Leider herrscht in der Öffentlichkeit noch immer ein völlig falsches Bild von der E-Zigarette. Hier hat die Anti-Tabak-Lobby ganze Arbeit geleistet und dadurch ein Erzeugnis, das erfolgreicher ist als sämtliche Tabakkontrollmaßnahmen der Vergangenheit, ungerechtfertigterweise an den Pranger gestellt.“

vi

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert