wird Angela Merkel als die Bundeskanzlerin in die Geschichte eingehen, die zum Ende ihrer Amtszeit Deutschland entschlossen durch die Krise geführt hat? Oder werden wir uns an sie als die Politikerin erinnern, die die Bundesrepublik in die größte ökonomische Schieflage ihres Bestehens gesteuert hat? Wir wissen es nicht. Einen pragmatischen Umgang mit der Frage, wie sinnvoll das Berliner Krisenmanagement sei, pflegt die Virologin Karin Mölling.
Eine Frage des Ermessens
Im Interview mit der NZZ sagte sie: „Die getroffenen Entscheidungen waren eine Ermessensfrage. Ich suche keine Schuldigen. Ich suche nicht nach Fehlern – ich bin der Ansicht, das war eine so schwierige Situation, in der es viele Möglichkeiten gab. Man hat sich für diese Maßnahmen entschieden, denen habe ich mich dann untergeordnet.“ Ich empfehle unbedingt die Lektüre des gesamten Gesprächs!
Wettbewerbsverzerrungen
Mittlerweile ist die erste Woche der Lockerungen im Einzelhandel vorüber. Besonders umstritten ist die Grenze von 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln, befürchtet Wettbewerbsverzerrungen als Folge der Ungleichbehandlung. Zudem schützten die Restriktionen nicht die kleinen Geschäfte, die stark auf jeden Umsatz angewiesen sind. Vielmehr seien die großen, Frequenz sichernden Handelsunternehmen die Basis für den Erfolg der kleineren Anbieter. Ein interessanter Gedanke.
Gehen Sie ins Freie
Meine Empfehlung für Samstag und Sonntag: Gehen Sie ins Freie, so oft Sie können. Amerikanische Wissenschaftler gehen nämlich davon aus, dass Sonnenlicht das Corona-Virus abtötet. Rücken wir ihm also mit natürlichem UV-Licht auf den Leib. Angenehmer Nebeneffekt: Jede Bewegung an der frischen Luft stärkt unser Immunsystem zusätzlich.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.
Herzlich
Marc Reisner,
Chefredakteur DTZ
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