Schlagwort: Einzelhandel

  • „Offen kommunizieren“

    MAINZ // Die branchenübergreifenden Lieferengpässe der vergangenen Jahre sind den Verbrauchern in Deutschland besonders im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) aufgefallen und stellen die Händler vor große Herausforderungen: 75 Prozent mussten in den vergangenen Jahren mit Produktengpässen bei Lebensmitteln umgehen.

    Konsumentenverhalten
    Die aktuelle Studie „Krisenfestigkeit im Handel“ des ECC Köln gemeinsam mit Grant Thornton in Deutschland untersucht, wie sich das Konsumentenverhalten durch die Krisen im Handel verändert hat, und welche Ansprüche in der Folge an die Händler gestellt werden – die teilweise eine Geschäftsmodelltransformation erfordern.

    „Auch in Krisenzeiten erwarten viele Verbraucher, beim Einkauf auf die komplette Produktpalette zugreifen zu können. Kann ein Einzelhändler das nicht bieten, muss er frühzeitig und offen kommunizieren, an welchen Stellen es zu Lieferengpässen kommt, um seine Kunden zu halten“, erklärt Kai Hudetz, Gründer des ECC Köln.

    Handelsexperten
    Konsumenten erwarten, dass Händler Lieferengpässe frühzeitig erkennen und Maßnahmen einleiten (80 Prozent). Jedoch gibt mehr als ein Drittel der befragten Handelsexperten an, es eher mit unerwarteten Waren-Engpässen zu tun zu haben (38 Prozent). Auch wenn die Engpässe meist nur kurz- bis mittelfristig anhalten (94 Prozent), schränkt die Spontanität der Vorfälle die Planbarkeit auf Händlerseite ein. Trotzdem erkennt die Mehrheit der befragten Einzelhändler die Relevanz einer schnellen und transparenten Information an, die Kundschaft über Probleme in der Lieferkette zu informieren, um den Konsumenten entgegenzukommen (76 Prozent). Die frühzeitige Kommunikation erreicht jedoch nur rund 40 Prozent der Verbraucher.


    Produktverfügbarkeiten

    Durch die anhaltenden Krisen um Produktverfügbarkeiten oder Preisverhandlungen hat sich der Umgang der Händler mit Lieferengpässen nachhaltig verändert: Mittlerweile planen sie ihre Beschaffung vorausschauender (87 Prozent), halten größere Lagerbestände von betroffenen Artikeln (71 Prozent) und bieten mehr lokale / regionale Erzeugnisse (62 Prozent) sowie Eigenmarken (59 Prozent) an.

    Durch eine lückenlose Nachverfolgung (83 Prozent) und eine umfassende Risikobewertung bezüglich der Ausfallrisiken (60 Prozent) versuchen Händler, Engpässe frühzeitig zu erkennen. Kommt es zu Lieferschwierigkeiten, setzt der Einzelhandel in der Kommunikation Richtung Verbraucher vor allem darauf, Alternativen anzubieten und diese als solche zu kennzeichnen (88 Prozent).

    Die Empfehlung der Handelsforscher: Einzelhändler sollten auf verschiedene Maßnahmen setzen, um möglichen Lieferengpässen kundengerecht entgegenzutreten. 

    fnf

  • Plastikgeld bleibt bei Verbrauchern beliebt

    KÖLN // Die Barzahler in Deutschland haben laut EHI ihre Gewohnheiten in den Corona-Jahren deutlich verändert und sind auch nach der Pandemie größtenteils dabeigeblieben. Sie zahlen weiter am liebsten mit Karte – und zwar mit der Girocard.

    Der Anteil des Bargelds am inflationsbedingt stark gewachsenen Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel (465 auf 485 Milliarden Euro) sinkt 2023 um weitere zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 auf 35,5 Prozent. Gut 172 Milliarden Euro wurden an den Kassen bar bezahlt. Der Umsatz mit Karte hingegen macht nun 61,8 Prozent aus. Nur noch 2,1 Prozent entfallen auf den Rechnungs- beziehungsweise Finanzkauf, der Rest auf sonstige Methoden wie Gutscheine.

    Beim Plastikgeld hat eine Karte klar die Nase vorn. Die Girocard liegt mit 42,4 Prozent des Gesamtumsatzes deutlich vor Kreditkarten im klassischen Sinne (8,6 Prozent) und deren neuen Debitvarianten (4,1 Prozent). red

  • Besserer Jugendschutz

    BERLIN // Im Rahmen des kontinuierlichen Engagements, einen umfassenden Jugendschutz zu gewährleisten, hat der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) über seine [link|https://vd-eh.de/jugendschutz/]neueste Initiative [/link]informiert.

    Flyer für den Einzelhandel
    Der Verband hat Aufkleber, ein digitales Logo und einen Flyer entwickelt, die speziell für Einzelhändler konzipiert sind. Mit der Aktion zielt der VdeH darauf ab, den Verkauf von E-Zigaretten an Personen unter 18 Jahren auch über die Grenzen der Mitglieder des Verbands hinaus konsequent zu unterbinden.

    „Wir sind überzeugt, dass der Fachhandel als Vorreiter und Vorbild für funktionierenden Jugendschutz durch gemeinsames Handeln damit einen wichtigen Beitrag leisten und damit das langjährige verantwortungsvolle Geschäftsgebaren unserer Mitglieder und der Branche erneut unterstreichen kann“, kommentiert VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland die Aktion.

    Jugendschutz geht vor
    Mit der Kampagne soll das Bewusstsein für die gesetzlichen Bestimmungen geschärft werden. Der Verband möchte an die Bedeutung des Jugendschutzes erinnern und ein Signal der besonderen Verantwortung in die Politik senden. Die Aufkleber werden gut sichtbar in den Verkaufsstellen an der Eingangstür, an Schaufenstern und in den Geschäften angebracht, um ein klares Zeichen zu setzen.

    vi

  • Händler sind mit Entwicklung wieder zufriedener

    MÜNCHEN // Die Stimmung unter den Unternehmen hat sich merklich verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im März auf 87,8 Punkte gestiegen, nach 85,7 Punkten im Februar. Besonders die Erwartungen der Firmenchefs fielen deutlich weniger pessimistisch aus. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich. Die deutsche Wirtschaft sieht einen Silberstreif am Horizont.

    Erwartungen optimistischer
    Im Handel konnte der Index deutlich zulegen. Die Händler zeigten sich mit den laufenden Geschäften zufriedener als im Vorjahr. Zudem waren die Erwartungen nicht mehr so pessimistisch. Besonders der Einzelhandel sieht einen Hoffnungsschimmer. Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima markant verbessert. In den Betrieben zeigte man sich merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem legte der Erwartungsindikator deutlich zu. Von Optimismus sind die Firmen aber noch ein Stück entfernt. Der Auftragsbestand war weiter rückläufig.

    Im Dienstleistungssektor ist der Geschäftsklimaindex spürbar gestiegen. Das war besonders auf die weniger pessimistischen Erwartungen zurückzuführen.

    Die Dienstleister bewerteten auch ihre aktuelle Lage etwas besser. Vor allem in Transport und Logistik sowie im Gastgewerbe ging es bergauf.

    Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator gestiegen. Die aktuelle Lage wurde etwas besser beurteilt. Nach dem historischen Tief im Vormonat legten die Erwartungen etwas zu. Die Aussichten bleiben jedoch düster.

    pnf

  • Einzelhandel erwartet zu Ostern 2,2 Milliarden Euro Umsatz

    BERLIN // Für das Ostergeschäft rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro.
    Etwa 41 Prozent der Konsumenten planen, Geld auszugeben. Das ergab eine im Auftrag des HDE durchgeführte Umfrage unter 1500 Personen. Im Vergleich zu 2023 bleiben die Umsätze im Ostergeschäft damit stabil.

    „Das Osterfest ist für den Einzelhandel mit wichtigen Umsatzimpulsen verbunden. In den Geschäften ist das Angebot an anlassbezogener Ware groß, besonders beliebt sind bei den Verbrauchern Lebensmittel“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Wer zu Ostern Geschenke kauft, greift laut HDE-Umfrage vor allem zu Lebensmitteln. Während 74 Prozent Lebensmittel verschenken wollen, planen knapp 47 Prozent den Kauf von Blumen und gut 45 Prozent den Kauf von Dekoartikeln. Auch Spielwaren zählen zu den rund um Ostern meistgekauften Produkten.

    Pro Kopf bis zu 40 Euro
    Die Verbraucher, die zu Ostern anlassbezogene Ausgaben tätigen, geben hierfür im Durchschnitt 39 Euro pro Kopf aus.
    Aus Sicht des HDE kann das Ostergeschäft in diesem Jahr ein besonders wichtiger Impuls für die weitere Entwicklung der Konsumstimmung in Deutschland sein. „Die Konsumlaune der Verbraucher ist aufgrund der weltweit schwierigen wirtschaftlichen und politischen Lage verhalten.

    Das diesjährige Ostergeschäft kann dazu beitragen, die Konsumstimmung wieder etwas zu verbessern“, so Genth. Nach Weihnachten ist Ostern der zweitgrößte feiertagsbezogene Konsumanlass.

    Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage wurde im Auftrag des HDE vom IFH Köln durchgeführt. Befragt wurden 1500 Verbraucher in Deutschland. vi

  • Alterskontrolle vereinfacht

    MAINZ // Viele Fachhändler kennen das Problem: Nicht jedem Kunden sieht man sein Alter genau an, wenn der Zigaretten oder einen Lotto-Schein kaufen möchte. Ihn nach seinem Alter zu fragen, um ihm die Produkte verkaufen zu dürfen, ist oftmals eine unangenehme Situation. Die Firma [link|https://www.innovative-technology.com/de/contact-de/contact-itl-de]Innovative Technology [/link]bietet Produkte an, die Ihnen bei der Problematik helfen könnten. DTZ hat sich dazu mit Christian Czeskleba unterhalten, Senior Business Development Manager.

    Was genau stellen Sie her?
    Christian Czeskleba: Als Unternehmen, das seit über 30 Jahren Produkte für die Automatisierung von Prozessen in den Bereichen Barzahlung und Interaktion entwickelt und vertreibt, bieten wir eine breite Palette an Systemen, die in Automaten – zum Beispiel Bezahlterminals oder Warenautomaten -, in der Zutrittskontrolle oder eben auch bei der Unterstützung im Einzelhandel zum Einsatz kommen.

    Wie sieht so ein Produkt aus und für wen ist es interessant?
    Czeskleba: Für die Unterstützung des Einzelhandels beim Verkauf von altersbeschränkten Waren haben wir zum Beispiel unsere MyCheckr-Serie entwickelt. Hierbei handelt es sich um Systeme, die das Verkaufspersonal bei der Altersprüfung unterstützen und ganz nebenbei eine praktische Werbefläche bieten können.

    Wie funktionieren die Systeme?
    Czeskleba: Die beiden Systeme – unser MyCheckr mit Bildschirm und der kompakte MyCheckrMini ohne Bildschirm – verwenden künstliche Intelligenz, um das Alter einer Person vor der integrierten Kamera durch eine Gesichtsanalyse zu erfassen.

    Und wie ist der Datenschutz geregelt?
    Czeskleba: Die dabei verwendete Methode ist zu 100 Prozent anonym, es werden dabei keine persönlichen Daten der Kunden gespeichert, noch werden Daten an irgendwelche Server gesendet. Alles passiert lokal auf dem MyCheckr und dauert für gewöhnlich weniger als eine Sekunde.

    Das hat aber nichts zu tun mit viel diskutierten und umstrittenen Gesichtserkennung.
    Czeskleba: Die in den Medien kontrovers diskutierte Gesichtserkennung ist ein gänzlich anderes Verfahren, das hierbei nicht zum Einsatz kommt. Die MyCheckr signalisieren dem Verkaufspersonal durch eine grüne, beziehungsweise eine rote LED-Leuchte, ob eine Ausweiskontrolle empfohlen wird. Neben dem Alter einer Person erfassen die MyCheckr ebenfalls, ob der Mensch vor der Kamera männliche oder weibliche Gesichtszüge aufweist, und erlauben es auf diese Weise, optional auf dem Bildschirm des MyCheckr gleich die passende Werbung darzustellen. Die Genauigkeit der Altersprüfung und auch der Datenschutz des Prozesses sind zudem unabhängig überprüft und bestätigt worden.

    Wie helfen Ihre Produkte Fachhändlern im Alltag?
    Czeskleba: Wir hören aus verschiedenen Ländern, dass nicht jedem Mitarbeiter wohl dabei ist, beim Verkauf von Alkohol oder Tabakerzeugnissen beziehungsweise den liquiden Alternativen, nach einem Altersnachweis zu fragen. So wird der Jugendschutz eben nicht immer gewährleistet. Testkäufe durch private Organisationen und Behörden belegen das ja auch.


    Das heißt, die Systeme erledigen das unangenehme Grobe?

    Czeskleba: Genau, sozusagen. Ein Ansatz von uns ist es, dem Verkaufspersonal mehr Information zu bieten und somit die perfekte „Entschuldigung“, nach dem Altersnachweis zu fragen. MyCheckr werden auch nach mehreren Stunden nicht müde und lassen sich durch zu selbstsicheres Auftreten von Kunden nicht einschüchtern.

    Könnten Ihre Produkte als Informationsquelle auch den Tabakkonzernen helfen?
    Czeskleba: Sicher! Die MyCheckr erfassen – wie erwähnt – demografische Daten von Kunden. Im Falle von MyCheckr sogar mit Zeitstempel und Wochentag. So erstellen wir während des regulären Betriebs nebenbei Statistiken über Nutzergruppen. Im Falle des MyCheckr, kann ich zudem gezielte Werbung schalten – direkt am Verkaufsort. Über ein Online-Tool lassen sich die Inhalte im Übrigen zentral vorkonfigurieren.

    Können Sie mit bestehenden Systemen des Fachhändlers gekoppelt werden?

    Czeskleba:
    Beide Systeme bieten eine Schnittstelle, die eine Integration in die Kassensoftware möglich macht. So kann ich die demografischen Daten direkt mit den bezogenen Produkten und auch der Bezahlmethode verbinden und erhalte so eine kombinierte Datenerhebung. Wir denken schon, dass dies auch für Tabakkonzerne interessant sein kann, ja. Aber natürlich in erster Linie für den Facheinzelhandel.

    Wo wird das Produkt schon überall eingesetzt? Gibt es Beispiele in Deutschland?
    Czeskleba: Wir sehen im Augenblick einen erhöhten Bedarf im Bereich Vaping, was sicherlich mit Berichten zusammenhängt, dass Jugendliche das Konsumieren von E-Zigaretten für sich entdeckt haben. Bevor der Staat eine eventuell sehr harte, rigorose Entscheidung trifft, soll durch die Branche pro-aktiv entgegengewirkt werden.

    Sind da die anderen Länder weiter als Deutschland?

    Czeskleba: Der Trend sich hier stärker im Jugendschutz zu engagieren, schwappt gerade aus Großbritannien auf den Kontinent. In den Niederlanden und Frankreich werden bereits Systeme eingesetzt, in Italien haben wir erste Tests und auch in Deutschland sind bereits Systeme in Tankstellen, sowie Getränkemärkten im Einsatz. Die Rückmeldungen insgesamt stimmen uns positiv, dass wir mit der MyCheckr-Serie einen guten Beitrag zum Jugendschutz leisten können.

    Wieviel Geld muss der Fachhändler investieren?
    Czeskleba: Für den MyCheckr sollte man um die 500 Euro einplanen und für den MyCheckrMini sind es 300 Euro. Darüber hinaus fallen für Nutzung der MyCheckr keine Gebühren an. Etwaige Online-Services sind optional.

    Und wie werden sie installiert?

    Czeskleba: Befestigen lassen sich die Systeme über das ¼ Zoll Gewinde – also klassische, handelsübliche Kameratechnik, der MyCheckr kann zudem auch mittels 75 Millimeter VESA-Halterung montiert werden.

    Katrin Heß

  • Konsumzurückhaltung bremst

    BERLIN // Der [link|https://einzelhandel.de/]Handelsverband Deutschland (HDE)[/link] rechnet in diesem Jahr zu „Black Friday“ und „Cyber Monday“ mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von drei Prozent.

    Plus von drei Prozent
    „Die großen Wachstumsschübe der vergangenen Jahre können Black Friday und Cyber Monday in diesem Jahr nicht wiederholen. Hauptursache dafür ist die schlechte Konsumlaune. Da greifen die Menschen auch bei Sonderangeboten deutlich gebremster zu“, sagt der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Im Jahr 2022 stiegen die Umsätze zu den beiden Aktionstagen im Vorjahresvergleich noch um 20 Prozent, in diesem Jahr geht der HDE von einem Plus von drei Prozent aus. Insgesamt bedeutet das aber immer noch ein Plus von 200 Millionen Euro auf dann 5,8 Milliarden Euro.

    Gleichzeitig haben immer mehr Menschen die Absicht, an Cyber Monday und Black Friday gezielt auf Schnäppchenjagd zu gehen. So zeigt eine aktuelle vom HDE beauftragte Verbraucherstudie, dass fast die Hälfte der Befragten beabsichtigt, den Black Friday zu nutzen.

    Gute Angebote
    Im Vorjahr lag dieser Wert bei 42 Prozent. Beim Cyber Monday ist es mehr als ein Drittel – 2022 waren es hier 26 Prozent. „Immer mehr Verbraucher suchen zu den beiden Aktionstagen nach guten Angeboten. Die Popularität von Black Friday und Cyber Monday steigt weiter“, erklärt Tromp.

    Im Weihnachtsgeschäft behaupten die beiden Aktionstage ihre wichtige Rolle. Nach der aktuellen Umfrage wollen in diesem Jahr zirka 56 (Black Friday) beziehungsweise rund 46 Prozent (Cyber Monday) derjenigen Konsumenten, die die Aktionstage nutzen, dabei auch Weihnachtseinkäufe tätigen. Damit summieren sich die Ausgaben der Online-Kunden für die Weihnachtseinkäufe im Rahmen von Black Friday und Cyber Monday auf rund 1,65 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert nahezu unverändert – 2022 waren es rund 1,7 Milliarden Euro.

    Die Umfrage wurde vom Handelsforschungsinstitut IFH Köln im Auftrag des HDE unter 1121 Onlineshoppern im Oktober durchgeführt. Der Black Friday fällt in diesem Jahr auf den 24. November, Cyber Monday ist am 27. November.

    vi

  • Maut belastet Handel

    BERLIN // Die geplante Änderung des Mautgesetzes steht seit Bekanntwerden in der Kritik. Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht in der vorgesehenen Gesetzesänderung eine Maßnahme mit verfehlter Lenkungswirkung, da dem Verband zufolge Lkw mit alternativen Antrieben kaum verfügbar seien. Insbesondere die geplante Einbeziehung kleiner Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen in die Mautpflicht zeigt aus Sicht des Verbandes, dass die Bundesregierung vor allem nach Einnahmequellen sucht.

    Aufnahme von gewerblichen Güterkraftverkehren
    Bereits im Koalitionsvertrag wurde die Aufnahme von gewerblichen Güterkraftverkehren mit Fahrzeugen von 3,5 bis 7,5 Tonnen in die Lkw-Maut vereinbart. „Neu ist im Maut-Entwurf, dass jetzt auch Auslieferfahrzeuge des Handels einbezogen werden sollen. Das führt zu einer zusätzlichen Belastung insbesondere des Verteiler- und Zubringerverkehrs, wie er im Einzelhandel stattfindet“, erklärt Ulrich Binnebößel, HDE-Abteilungsleiter Logistik. Betroffen seien hiervon vor allem mittelständische Firmen des Einzelhandels, die ihre Waren selbstständig ausliefern.

    „Das Ausweiten der Maut führt zusammen mit dem ebenfalls beschlossenen Anheben des CO2-Preises auf Kraftstoff zu einer deutlichen Mehrbelastung besonders der mittelständischen Handelsbetriebe, die mit kleinen Einheiten unterwegs sind“, sagt Binnebößel. Im Koalitionsvertrag sei noch von der Vermeidung einer Doppelbelastung ausgegangen worden. Daher sollte laut HDE auch für Fahrzeuge des Einzelhandels eine Ausnahme von der Maut gelten, wie sie auch für die Kfz von Handwerkern vorgesehen ist.

    vi

  • Immer offen für den Dialog

    MAINZ / KÖLN // Mit DTZ hat JTI-Managerin Heike Maria Lau über Regulierungen, die Rolle der Politik und die Folgen für Verbraucher gesprochen. Lau ist seit 2008 bei [link|https://www.jti.com/de/europe/germany]Japan Tobacco International[/link] als Corporate Affairs & Communications Director tätig.

    Frau Lau, wenn es zum Thema Regulierung kommt, sprechen Sie gern von „mündigen Bürgern und Bürgerinnen“. Wie definieren Sie diese und warum sind sie so wichtig?
    Heike Maria Lau: Regulierung gehört zu den Kernaufgaben des Staats. Das gilt auch für Tabakprodukte. Es gibt Regulierungen für Packungsgrößen, Mindestpreise von Zigaretten, das Mindestalter für Konsumenten, Tabakwerbung und viele andere mehr. Die Regulierungen müssen aber dort ihre Grenze finden, wo sie eine Bevormundung des erwachsenen Verbrauchers zum Ziel haben. Solche Verbote beruhen auf einem grundsätzlich anderen Menschenbild. Unsere Meinung bei JTI ist, dass wir uns mit unseren Produkten an den volljährigen, also mündigen Bürger wenden. Diesem muss von staatlicher Seite aus zugetraut werden, dass er in der Lage ist, eine selbstbestimmte Entscheidung in persönlichen Dingen zu treffen. Will ich ein Bier trinken, will ich heiraten, esse ich ein Stück Torte oder rauche ich eine Zigarette. Immerhin beruht unsere Demokratie auf eben dieser Entscheidungsmöglichkeit bei der Stimmabgabe. Sich einerseits auf den Volkswillen zu berufen, auf der anderen Seite aber den Bürger bei den persönlichsten Entscheidungen bevormunden zu wollen, entspricht nicht dem Menschenbild des Grundgesetzes.

    Die Politik greift stark in den persönlichen Konsum der Menschen ein. Was bedeutet das für Sie in Ihrer Funktion bei JTI und wie begegnen Sie Ihren Gesprächspartnern aus der Politik?
    Lau: JTI ist stets an guter Regulierung interessiert. Eine solche setzt einen Dialog zwischen der Politik und den Experten in den verschiedenen Sektoren voraus. Wenn es um die Auswirkungen von Steuergesetzgebung auf den illegalen Handel geht, die Auswirkungen von Regulierungen auf die Arbeitsplätze in der Tabakwirtschaft oder die von Einschränkungen, die die Attraktivität der Wirtschaftsnation Deutschland hinsichtlich der Rechtssicherheit betreffen – so ist das die Wirtschaft.

    Verstehe. Das heißt …
    Lau: JTI nimmt gerne zu den Fragen Stellung und sieht sich auch in der Pflicht, Wissen und Einsichten aus den eigenen Abteilungen weiterzugeben. Und wir sind dankbar für die Gelegenheiten, bei denen der Gesetzgeber uns als soliden Gesprächspartner zu schätzen weiß. Ein offener Dialog ist hierbei ganz wichtig. Getragen von der Demut, dass wir unsere Argumente einbringen, die Entscheidung aber auf der Seite des Gesetzgebers liegt. Der muss sich hierfür dann vor den Wählern verantworten. Abermals gelebte Demokratie.

    Der Markt ist in Bewegung. Die nächste Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes steht bevor. Wie gut ist JTI vorbereitet?
    Lau: Für JTI liegt die Herausforderung im täglichen Geschäft. Abgesehen davon, dass das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein scheint, innerhalb dessen eine weitere Einschränkung noch freiheitlichen und rechtsstaatlichen, weil den freien Handel ermöglichenden Regeln entsprechen kann. Aber das bei Seite, sind wir bei JTI, – und darauf bin ich stolz – für Wandel gerüstet.

    Können Sie uns Details nennen?
    Lau: Unser Management, aber auch viele unserer anderen Teams sind durch eine Mischung von nationalen und internationalen Mitgliedern geprägt. Das garantiert einen hohen Grad von nationaler Kontinuität bei optimaler Flexibilität. Besonders bei der Anpassung an neue Situationen sind Erfahrungen unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sie auf der ganzen Welt machen konnten, unschätzbar wertvoll. Lokale und internationale Denkansätze mit ihren unterschiedlichen Perspektiven bilden so eine gemeinsame Grundlage für optimale Lösungswege. Das ist für mich eine der Besonderheiten von JTI, die die Firma so gut und für die Arbeitnehmer so attraktiv macht.

    Wie sieht JTI seine Rolle als Partner des Handels? Und wie ausbaufähig ist die Beziehung?
    Lau: JTI hat von Anfang an aktiv an einer starken Partnerschaft mit dem Handel gearbeitet. Und wir sind sehr stolz darauf, dass das auch von unseren Handelspartnern und Handelspartnerinnen geschätzt wird. So hat JTI zum wiederholten Male die begehrte „tip-Auszeichnung“ verliehen bekommen für die beste Unterstützung und Beratung des Tabakwaren-Einzelhandels. Gleichzeitig ruhen wir uns nicht darauf aus, sondern halten die Beziehung so flexibel und ausbaufähig, wie es die Wandlungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erfordern.

    Können Sie das konkretisieren?
    Lau: Bedingt durch die neuen Verbote in unserem Nachbarland, den Niederlanden, unterstützen wir beispielsweise verstärkt beim Category Management und der Planogrammierung (visuelle Artikel-Darstellung in Regalen oder ähnlichen Verkaufsflächen, Anmerk. d. Red.) sowie bei Werbeaktionen für relevante Produkte. Wie so oft ist auch hier ein gutes Team entscheidend. Unser Außendienst ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

    Dass Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen, ist in der Tabakbranche keine Seltenheit. Auch JTI engagiert sich an den jeweiligen Standorten. Welche Projekte sind Ihnen eine Herzensangelegenheit?
    Lau: Da haben Sie mich erwischt. Natürlich stehen wir hinter allen Projekten, immerhin haben wir uns ja dafür entschieden. Meine persönlichen Vorlieben liegen bei Projekten, die Menschen zusammenführen. Und das bitte ich jetzt weitgefasst zu verstehen. Das Zusammenführen kann durch unsere Unterstützung eines Streaming-Projekts der Philharmonie Köln entstehen – Musik ist eine der größten zusammenführenden Kräfte. Es kann aber auch durch eines unserer zahlreichen Nachbarschaftsprojekte entstehen – hier unterstützen wir alleinerziehende Eltern, Menschen, die in angespannter sozialer Situation oder gar obdachlos sind – und wir zeichnen andere Menschen aus, deren Hilfsbereitschaft vorbildlich ist.

    Was ist Ihnen dabei wichtig?
    Lau: Mir ist wichtig, dass unser Engagement davongetragen ist, dass jeder von uns einmal in eine Situa‧tion geraten kann, die eine Distanz zu unseren Mitmenschen schaffen kann und dass es darum geht, die Distanz zu überwinden. Das gilt auch für das von unseren Mitarbeitern heiß geliebte Projekt, bei dem sie für Senioren, denen es nicht so gut geht, Wichtelgeschenke machenkönnen. Zusammengeführt werden Menschen aber natürlich auch bei unseren Clean-Up-Aktionen an Mosel und Rhein. Hier engagieren sich unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einem gemeinsamen Ziel und oft auch ihren Familien. Ich bin stolz darauf, dass auch mein Sohn letztes Mal mit dabei war.

    Was können wir in naher Zukunft von JTI erwarten?
    Lau: JTI wird weiter in moderne Technologien und neue Produktkategorien investieren, ebenso in eine noch stärkere Nachhaltigkeit bei Materialien, Lieferketten und an allen Standorten. Für das Jahr 2024 freuen wir uns nun zunächst besonders auf den Marktstart von Ploom. Ploom X ist das neueste Angebot der JT Gruppe im Segment der beheizten Tabakststicks, kurz HTS, und unsere bisher aufregendste und ehrgeizigste Einführung. Ploom X wurde erstmals 2021 in Japan, dem größten HTS-Markt der Welt, eingeführt und wird nun in den nächsten Jahren beschleunigt in die wichtigsten Märkte eingeführt. Aber das ist alles nur möglich mit einem starken Team an der Seite. JTI in Deutschland ist glücklich, neben der Marktgesellschaft in Köln mit dem Werk in Trier eine der modernsten Fertigungsanlagen der Welt zu beheimaten, ebenso wie das benachbarte Forschungs- und Entwicklungszentrum mit globalen Funktionen. Wir sind damit der größte Arbeitgeber der Tabakbranche in Deutschland. Gleichzeitig sind wir in diesem Jahr zum zehnten Mal in Folge als „Top Employer Germany“ zertifiziert worden. So dürfen alle JTI-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bis zu 20 Wochen bezahlte Familienzeit in Anspruch nehmen. Aber auch sonst ist uns die Balance zwischen Arbeit und Privatleben wichtig. Beispiel neue Arbeitskultur.

    Erklären Sie uns das.
    Lau: JTI hat die traditionelle Bürokultur hinter sich gelassen, um seinem Personal mehr Flexibilität zu ermöglichen. Unsere Angestellten können bis zu 50 Prozent der monatlichen Arbeitszeit außerhalb des Büros zu arbeiten, von flexiblen Kernzeiten profitieren und bis zu zehn Tage jährlich im Ausland arbeiten. Das alles bei größerer Flexibi‧lität in der Arbeitsweise, einem Führungsstil mit mehr Autonomie bei einer ausgewogeneren Work-Life-Balance. JTI Deutschland geht hierbei in Köln den ganzen Schritt und bezieht im kommenden Jahr eine neue Zentrale, die für den neuen Ansatz von JTI maßgeschneidert wird. Für ein weltoffenes, kreatives, diverses Team, das in seiner Gesamtheit die neue JTI verkörpert. Unsere Zukunft ist spannend, im besten Sinne des Wortes. Ich freue mich sehr darauf.

    Frau Lau, herzlichen Dank für das Gespräch!

    kes

  • „Tiefe Einblicke“

    MAINZ // Drei Fragen an … Peter Schweinschwaller, Präsident des Europäischen Verbands der Tabakwareneinzelhändler (CEDT), über Erfahrungen und Messebesuche.

    Welche Themen bewegen Ihren Verband in diesem Jahr?
    Peter Schweinschwaller: Der CEDT vertritt kleine familiengeführte Geschäfte in ganz Europa, die sich auf den Tabakeinzelhandel konzentrieren. Es sind viele neue Erzeugnisse auf den Markt gekommen, von denen die meisten nicht reguliert sind. Wir vermissen hier eine echte Diskussion mit der Europäischen Kommission, um eine Stellungnahme zur Schadensminderung und zur weiteren Vorgehensweise bei diesen Produkten zu erarbeiten. Mir geht es da beispielsweise um die Belange Steuern oder Verkaufsort.

    In wenigen Tagen findet wieder die InterTabac statt – worauf freuen Sie sich besonders
    Schweinschwaller: Ich freue mich besonders auf den Austausch mit anderen Akteuren des Tabakmarkts, weil man auf der InterTabac das Wissen der Branche so gebündelt vorfindet wie sonst an keinem Ort. In Dortmund gibt es zudem viele Möglichkeiten, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, was auf den Märkten für alternative Erzeugnisse gerade passiert. Auch die Erfahrungen von Vertretern des Einzelhandels anderer Länder sind aufschlussreich.

    Warum sollte man als Aussteller oder Besucher die InterTabac auf keinen Fall verpassen
    Schweinschwaller: Die InterTabac ist nicht nur eine Branchenmesse, sondern auch ein Ort des Gedankenaustauschs, des Kennenlernens von Zukunftstrends sowie einer Vielzahl sehr interessanter Diskussionen. Wir laden alle interessierten Besucher zu unserer Gesprächsrunde „Tobacco news from Brussels“ ein. Hier bieten wir dem Messepub‧likum einen interessanten, tiefen Einblick in den Tabakeinzelhandel in Europa und das dazugehörige regulatorische Geschehen in Brüssel.

    nh