Blick geht weit nach vorn

WEILBURG // Auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes der Automaten-Fachaufsteller (Vafa) beschäftigten sich die Teilnehmer mit den aktuellen Veränderungen in der Branche und fragten sich, wie eine Weichenstellung für zukünftige Entwicklungen aussehen könnte.

Eine der aktuellen Fragen, mit denen sich die Vafa-Verantwortlichen beschäftigen, galt der Euvent 2019. „Findet die Messe noch in einem normalen Rahmen statt, oder geht sie diesmal darüber hinaus?“, fragte Vafa-Geschäftsführer Paul Brühl und regte an: „Die Messe muss größer werden, zum Beispiel in dem weitere Branchenkategorien hinzukommen.“

Die Öffentlichkeitsarbeit ist dem Verband besonders wichtig. Dazu zählten im vergangenen Jahr die vielen Beiträge, unter anderem in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der „dpa“ sowie die Debatte mit dem Städtetag wegen überhöhter Sondernutzungsgebühren und kritikwürdiger Anlehnungsbescheide, wie Brühl aufzählte.

Werbung mit neuem Aufkleber
Ein Online-Video, das zeigt, wofür der Verband steht, und der Aufbau einer national und international vernetzten Lobbyarbeit, sind Ideen, die Brühl dem Plenum vortrug. Beides Vorschläge, deren Realisierung allerdings langfristig angelegt ist, da sie einen erheblichen Aufwand und Mehrkosten mit sich bringen, so Brühl. Dafür zeige Vafa bereits heute bei Facebook und im Berufsnetzwerk Xing Präsenz und habe eine von Hans Jürgen Sallat regelmäßig und zuverlässig aktualisierte Homepage. Zudem könnten Vafa-Firmen mit einem neuen Aufkleber für die Mitgliedschaft im Verband werben. Brühl berichtete auch, dass man die Resolution der IHK Gießen-Friedberg, die Bargeldtransaktionen ohne Obergrenze fordert und gegen eine Abschaffung von Bargeld ist, unterstütze.

Wie sehr die Verbandsarbeit fruchtet, wurde in der Zahl der Neuanmeldungen deutlich. Dem Verband sind fünf neue Mitglieder beigetreten und während der Tagung kam sogar ein weiteres dazu. Aktuell hat der Vafa 74 Mitglieder. Brühl berichtete, dass es derzeit etwa zehn weitere Interessenten gebe. Besonders erfreut zeigte sich der Geschäftsführer, dass sich mit Dirk Böhme erstmals und Ralph Zimmermann zum wiederholten Mal zwei Mitglieder die Zertifikation Vafa-Zert verdient haben. „Nutzen sie dieses Instrument“, wendete sich Zimmermann direkt an das Publikum, „es ist für Interessenten ein wichtiges Kriterium. Deswegen sind Unternehmen auf uns aufmerksam geworden.“ Tatsächlich meldete sich ein Tagungsteilnehmer, der sich nach Vafa-Zert prüfen lassen will.

Neben der Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung, die einstimmig erfolgte, wurden Karl Heinz Schnieders für drei Jahre und Heiko Schütz für ein weiteres Jahr als Kassenprüfer gewählt. Außerdem stimmten die Teilnehmer für den Antrag „Sondertarif für Existenzgründer und Kleinstunternehmer“.

Image positiv beeinflussen
Zum Tagungsprogramm gehörte auch der Graffiti-Künstler Kaletta, der an vor Ort gemachten Kunstwerken zeigte, wie sich Automaten-Aufsteller damit individuell präsentieren können. Außerdem rundete eine Reihe von Vorträgen das Programm ab. Der Unternehmensberater und Automaten-Fachaufsteller Jürgen Müller zeigte in seinem Referat „Branding“, wie man mit wenig Aufwand das Erscheinungsbild von Automaten aufwerten und damit das Image der Branche positiv beeinflussen kann. Mark Knüppel von der Fachhochschule Aachen referierte über die Nachfolge in Unternehmen. Paul Brühl informierte in seinem Vortrag, wie man in drei Schritten zur Zertifizierung Vafa-Zert kommt.

Zum Abschluss der Tagung forderte Brühl zu einem vorausschauenden Handeln in Bezug auf die nächste Kundengeneration auf: „Siebenjährige, die heute an einem Kaugummiautomaten stehen, sind die Kunden von morgen, wenn sie an einem Snack-Automaten stehen.“

schu
(DTZ 16/18)

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