DEN HAAG // Der Report [link|https://goo.gl/6lNYdi]„Exploring Tomorrow's Organised Crime“[/link] der europäischen Polizeibehörde Europol prognostiziert eine dramatische Änderung der „kriminellen Landschaft“ in Europa. Die Organisierte Kriminalität ist demnach auf dem Vormarsch.
Das größte Problem für die Ermittler sind die dezentralen Strukturen. So finden sich Kriminelle etwa via Dark‧net – einem schwer zugänglichen, geheimen Teil des Internet – zusammen und arbeiten in lockerer Kooperation und zeitlich befristet gemeinsam Aufträge ab. Experten wie der Osnabrücker Jura-Professor Arndt Sinn sagen, es würden Straftaten als Dienstleistungen angeboten. Sinn spricht denn auch von „Crime as a Service“, also Verbrechen als Dienstleistung.
Dabei macht der Europol-Report acht Branchen und Themenbereiche aus, die besonders durch die Organisierte Kriminalität gefährdet sind:
[bul]Transport und Logistik, insbesondere mit Online-Lösungen
[bul]Nanotechnologie und Robotik, zum Beispiel mit Hilfe des 3D-Drucks
[bul]wirtschaftliches Ungleichgewicht in Europa
[bul]Big Data
[bul]natürliche Ressourcen wie Gas, Öl, Wasser, Lebensmittel
[bul]virtuelle Währungen
[bul]alternde Gesellschaft mit Gesundheitsmarkt und Dienstleistungen
[bul]Handel mit E-Abfällen
Schmuggel für Al-Qaida
Aber auch Zigaretten dürften zunehmend zur Geldbeschaffung Krimineller dienen. Sinn: „Al-Qaida finanziert sich nachweislich durch Zigarettenschmuggel.“ Diese Einschätzung teilt der deutsche Verfassungsschutz. Der Schmuggel mit Tabakprodukten sei besonders lukrativ. Und das „Zentrum zur Erforschung des Terrorismus“ (CAT) in Paris schätzt, dass Terrororganisationen durch den Zigarettenschmuggel bis zu 20 Prozent ihrer jährlichen Einnahmen beziehen. Das Gesamtvolumen dieser Deals beträgt laut dem Institut jährlich etwa 600 Millionen Dollar.
red
(DTZ 46/15)
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