Tabakpflanzerverbände warnen vor Zusatzstoffverbot durch TPD

BRÜSSEL (DTZ/vi/fok). Alle wichtigen Verbände der Tabakpflanzer weltweit einschließlich ihrer Dachverbände warnen eindringlich vor den Folgen eines weitgehenden Verbots von Zusatzstoffen bei der Herstellung von Tabakwaren, wie es vom Europäischen Parlament zum Entwurf der EU-Tabakproduktrichtlinie in erster Lesung verabschiedet wurde. In einem gemeinsamen Brief an das Europäische Parlament artikulieren die Tabakfarmer eindringlich ihre Sorge, dass die gegenwärtige Formulierung des Artikels 6 der Tabakproduktrichtlinie die Arbeitsplätze von Millionen von Tabakfarmern weltweit ebenso gefährden wie den Handel mit den USA.[p][/p]

Die Pflanzer zeigen in ihrem Schreiben zwar Verständnis für die Absicht des Parlaments, Zusatzstoffe wie Vitamine, Koffein oder Bonbonaromata zu verbieten. Besorgnis haben die Pflanzer jedoch hinsichtlich der Absicht der EU, ein „Genehmigung“ sämtlicher Inhaltsstoffe zu verlangen, die bei der Verarbeitung und Herstellung verwendet werden. Auf den ersten Blick lasse diese Formulierung zwar vermuten, dass dies keine Einschränkung für die Verwendung von Inhaltsstoffen bedeute. Doch sei es technisch unmöglich, die Kriterien für die Aufnahme von Inhaltsstoffen in die Liste zu erfüllen, was zu einem faktischen Verbot aller Zusatzstoffe führen würde.[p][/p]

Die Tabakfarmer weisen darauf hin, dass das EU-Parlament eine Positivliste verabschiedet haben, die es de facto bisher gar nicht gibt. Zudem erfolgte die Verabschiedung ohne eine Folgenabschätzung. Außerdem habe das Parlament schon im Vorfeld für den Ausschluss vieler Inhaltsstoffe von der Positivliste gestimmt. Zum einen handle es sich dabei oft um Stoffe, die unbeanstandet in großer Anzahl auch in Nahrungsmitteln, Arzneimitteln und Kosmetikartikeln verwendet werden dürfen. Zum anderen sollen Stoffe verbannt werden, die bei der Verbrennung auch geringe Mengen Kohlenmonoxid freisetzen. Dies ist aber bei jedem unvollständigen Verbrennungsprozess organischer Verbindungen der Fall.[p][/p]

Neben der fehlenden Praktikabilität weisen die Pflanzerverbände sehr eindrücklich auf die drohenden Arbeitsplatzverluste durch die jetzige Fassung von Artikel 6 der Richtlinie hin. Dies ist vor allem bei den Pflanzern von Burley zu befürchten, einem Tabak, der in großem Maßstab in vielen Regionen der Welt angebaut wird und dessen Blends von sehr vielen Konsumenten weltweit bevorzugt werden. Wie die Pflanzer in diesem Zusammenhang herausstellen, sind aber wegen der biologischen Eigenschaften des Burleys bestimmte nicht-charakterisierende Aromastoffe und Verarbeitungszutaten notwendig.[p][/p]

In dem Schreiben sprechen die Tabakfarmer die Bitte an das Parlament aus, die Formulierung des Artikels 6 der Richtlinie so zu ändern, dass die existenziellen Interessen der Tabakfarmer weltweit berücksichtigt werden.
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DTZ 45/13

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