Auf lange Sicht wirkungslos

LONDON/BOSTON (DTZ/red). Die Nachricht wird die Pharmaindustrie nicht freuen: Laut einer Studie der Harvard School of Public Health sind Nikotin-Pflaster und –Kaugummis im Einsatz bei der Raucherentwöhnung relativ wirkungslos, berichtet das englische Magazin „Tobacco Control“ diese Woche.

Das Ergebnis hat die Wissenschaftler um Gregory Connolly vom Center for Global Tobacco Control in Harvard eigenen Angaben nach selbst überrascht. „Wir haben nicht die Ergebnisse erhalten, die wir erhofft hatten“, zitiert das Magazin den Studienleiter. Zwischen 2001 und 2006 haben Connolly und seine Kollegen 787 Erwachsene wissenschaftlich begleitet, die kurz vorher Nichtraucher geworden waren.

Dreimal wurden die Probanden im Berichtszeitraum (2001-2002, 2003 bis 2004 und 2004-2005) zu ihrem Zustand befragt. In jedem Untersuchungsabschnitt hat ein Drittel wieder zu rauchen angefangen. Dabei habe es keinen Unterschied gemacht, ob die Teilnehmer aus Willenskraft oder mit Hilfsmitteln das Rauchen aufgeben wollten oder ob sie professionelle Unterstützung hatten.

Das bestätigt auch die These des australischen Wissenschaftlers Simon Chapmann, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Der Professor von der Universität in Sydney zweifelt den Einsatz von Medikamenten bei der Raucherentwöhnung an.

(DTZ 02/12)

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