DEN HAAG (DTZ/fok). Mit Argusaugen beobachtet der deutsche Handel derzeit alle Informationen, die Aufschluss über die Strategien der großen Zigarettenhersteller hinsichtlich der Überwälzung des zum 1. Mai 2011 anstehenden ersten Schritts der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung geben können. Getrieben von der Sorge, dass die neuen Preisstellungen nicht einhellig am Ziel der Ertragsorientierung ausgerichtet sein könnten, wird derzeit jedes Signal mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Während sich die Produzenten in Deutschland bisher noch nicht eindeutig zu den geplanten Preisschritten äußerten, richtet sich deshalb der Blick mit Interesse aufs benachbarte Ausland. Derzeit konkret auf die Niederlande, deren Regierung zum 1. März 2011 eine kräftige Tabaksteuererhöhung beschlossen hat, die die Steuerbelastung der meistverkauften Preislage um 22 Cent pro 19er-Packung nach oben schnellen lässt. Inzwischen haben die drei größten Hersteller im Nachbarland ihre neuen Preislisten kommuniziert.
Danach wollen Philip Morris und Imperial Tobacco die Kleinverkaufspreise ihrer Marken in der Hauptpreislage um 40 Cent auf 5,20 Euro / 19 Stück erhöhen. Diesem Schritt schließt sich auch die BAT an, wobei sie allerdings für ihre Marke Lucky Strike nur einen 20-Cent-Schritt auf 5,00 Euro vorsieht und damit einen Preislagenwechsel realisiert. Auch bei der neuen Preisstellung im Value for Money-Segment tanzt die BAT aus der Reihe: Während die beiden großen Wettbewerber hier einen überproportionalen Preisschritt um 50 Cent auf 4,70 Euro / 19 Stück angekündigt haben, sieht die BAT nur eine Anhebung um 30 Cent auf 4,50 Euro / 19 Stück vor.
Nach Ansicht von Marktbeobachtern ist damit zu rechnen, dass die Reaktionen des Wettbewerbs auf den Alleingang der BAT nicht auf sich warten lassen werden und damit die vom niederländischen Handel begrüßte deutliche Margenverbesserung in Frage gestellt wird.
(DTZ 07/11)
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