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  • Kuba auf 30 Quadratmetern

    Hemmy Garcia eröffnet in Berlin sein Geschäft für Zigarren, Rum und Guayaberras

    [pic|72|l|||Hemmy Garcia präsentiert seinen Gästen und Kunden im Hemmy's kubanische Lebensart. In seinem begehbaren Humidor gibt es nur Havannas.|||]

    EINZELHANDEL
    BERLIN (DTZ/jo). Hemmy Garcia ist auf zwei Kontinenten zu Hause. Auf Kuba ist er geboren, in Berlin aufgewachsen. Das macht ihn einerseits zu einem Kosmopoliten, doch andererseits fehlt ihm in der einen Heimat immer auch ein Teil der anderen Heimat. Die Lösung: Auf 30 Quadratmetern hat der 25-Jährige sein persönliches Kuba nach Berlin geholt.

    Es riecht nach Kuba, wenn sich der begehbare Humidor öffnet oder ein Gast im Lounge-Sessel des Geschäfts seine Puro genießt. Es schmeckt nach Kuba, wenn Hemmy Garcia zum Probieren der Rum-Spezialitäten einlädt, die es sonst in Deutschland nur selten gibt. Es hört sich an wie Kuba, wenn der Geschäftsinhaber die CDs aus seinem Geburtsland auflegt. Es sieht aus wie in Kuba – das Geschäft mit den rubinroten Wänden, den dunklen Lounge-Sesseln und Mahagonimöbeln.

    Leidenschaft für Kuba
    „Wenn Du Dich an Havanna erinnerst, da sind die ganzen Lounges genauso eingerichtet“, sagt Hemmy Garcia. In dieser Atmosphäre fühlt er sich zu Hause. Aber seinen Gästen geht es ebenso. Und genau das ist Hemmy Garcias Philosophie: „Die Gäste sollen sich im Geschäft wohl fühlen. Immerhin kommen 99 Prozent aller Kunden, die einmal hier waren wieder.“ Zum Ambiente schenkt Hemmy Garcia seinen Kunden etwas von seiner Leidenschaft für Kuba und für den Tabak, dazu gibt es oft auch Rum, Espresso und Wasser gratis dazu. Das scheint aufzugehen. Bereits zur Eröffnungsparty des Geschäfts kamen etwa 300 Gäste, viele sogar mit Geschenken. Gleichzeitig machte Hemmy Garcia an genau diesem Tag den besten Umsatz seit Verkaufsbeginn.

    Dabei hat Hemmy Garcia bis auf die Ankündigung seiner Party keinerlei Werbung in der Presse geschaltet. Der Verkauf im Geschäft läuft erst seit knapp drei Monaten, aber der Umsatz beginnt für den Einmannbetrieb bereits kostendeckend zu werden. Dabei hat ein beinahe zeitgleich eröffnetes Feinkostgeschäft in dem eher beschaulich, ja fast dörflich wirkenden Ortsteil im Norden Berlins schon seine Probleme mit dem Umsatz.

    Zigarren gehören zum Leben
    Dass bei diesem neuen Geschäft die Mundpropaganda so gut funktioniert, mag an der großen Erfahrung von Hemmy Garcia im Umgang mit Tabak liegen. Denn der erst 25-Jährige ist quasi mit Zigarren aufgewachsen. Vater Manuel Garcia ist seit Jahren Vizepräsident von Habanos S.A., der staatlichen Exportgesellschaft für Zigarren aus Kuba. Im Unternehmen des Schweizer Zigarrenbarons Heinrich Villiger in Waldshut-Tiengen ließ sich Hemmy Garcia zum Industriekaufmann ausbilden. Den letzten Schliff gab es dann in einer der legendärsten und inzwischen modernsten Zigarrenmanufakturen Kubas. Bei „H. Upmann“ gab es Unterweisungen beim Zigarrerollen und bei der Qualitätsprüfung.

    [pic|73|r|||Die wichtigste Frau der Party: Maritza Acuna, Rollerin der höchsten Kategorie aus der Fabrik "H. Upmann" aus Havanna.|||]

    Kein Wunder, dass es für Hemmy Garcia anschließend nicht schwer war, seine ersten Anstellungen in Casas del Habanos zum Beispiel in Hamburg zu bekommen. Doch Hemmy Garcia ist ein Mann, der seinen eigenen Kopf hat. Und genug Ideen für ein eigenes Geschäft. Also packte er sein Erspartes mit dem seiner deutschen Mutter Cornelia Dannenberg zusammen und schloss im Frühjahr sein „Hemmy’s“ auf. In den handgefertigten Mahagoniregalen stehen nun feinste Rum-Sorten aller Altersklassen wie Vigia, Mulata, Santiago, Arecha und Edmundo Dantes, die man außerhalb Kubas sonst kaum bekommt. Die Preise sind wie beim fünfjährigen Caney zu 25,90 Euro kundenfreundlich kalkuliert. Auch an Literatur aus der Heimat etwa über die großen kubanischen Zigarren-Manufakturen und den weltweit berühmtesten Tabakbauern Alejandro Robaina hat der Ladenbesitzer gedacht. Wer sich von der Leidenschaft fürs „Braune Gold“ von Hemmy Garcia noch mehr anstecken lässt, findet im Geschäft auch die passende Kleidung zum Rauchgenuss: Cohiba-Polo-Shirts und vor allem die traditionellen kubanischen Guayaberras. Das sind Hemden, die in dem warmen Klima oft statt Jacketts getragen werden.

    Gute Beziehungen auf der Insel

    „Ich kann alles besorgen, was mit Kuba zu tun hat“, sagt Hemmy Garcia. Und das ist bestimmt kein leeres Versprechen, schließlich ist der 25-jährige (Halb-)Kubaner, und wer in seiner Heimat so gute Beziehungen hat wie er, der schafft das auch. So spricht Hemmy Garcia von Rohtabak und Fotos, mit denen er Hotel-Lounges ausstatten könnte. Anfragen gebe es bereits, allein seine Arbeitszeiten würden ihm derzeit noch Grenzen setzen.

    Auch für sein Geschäft hat er noch viele Pläne. Zigarren-Roller sollen regelmäßig zu erleben sein, ebenso wie hin und wieder ein Film über Kuba oder die Zigarrenproduktion.
    Im Humidor aus brasilianischer Zeder bleibt das Sortiment auf Havanas beschränkt, „aber bei Bestellung kann ich auch jede Zigarre aus anderen Ländern wie der Dominikanischen Republik oder Honduras besorgen, fast immer innerhalb eines Tages“. Die Verträge dafür, zum Beispiel mit Arnold André, habe er bereits in der Schublade.

    Allein am begehbaren Humidor von Hemmy’s ist zu sehen, wie viel Aufmerksamkeit und Erfahrung im Geschäft stecken. Das beginnt bei der Auswahl der Zigarren und gipfelt im teuren Klimasensor, den Hemmy Garcia hat installieren lassen. Er regelt die Luftfeuchtigkeit immer auf perfekte 68 bis 72 Grad – egal wie oft die Tür auf- und wieder zugeht. Auch das Klima im Geschäft mit Lounge-Bereich hat der junge Geschäftsmann im Griff: mit einer separaten Klimaanlage. So kann sich der kleine Geschäftsraum durch die große Glasfront nie zu sehr aufheizen.

    Christoph Puszkar und Ino Mühlmann, der Marketingleiter und der Verkaufschef von Havanna-Exklusiv-Importeur 5th Avenue Products, reisten extra aus Waldshut-Tiengen zur Eröffnungsparty an. Obwohl sich die Gespräche viel um den Umsatzrückgang bei Zigarren um 18 Prozent, in Berlin sogar um 25 Prozent drehten, glauben sie an den Erfolg von „Hemmy’s“. Denn der Neuunternehmer hat nicht nur Leidenschaft und Sachverstand, er hat sich auch eine Lage ausgesucht, die zwar nur 20 Autominuten vom Kurfürstendamm entfernt liegt, aber bei der er keine Konkurrenz fürchten muss.

    [pic|74|l|||Das Hemmy's bietet auf 30 Quadratmetern Verkaufsfläche auch einen begehbaren Humidor und einen Lounge-Bereich.|||]

    Dass diese neue kubanische Insel in Berlin ein vielversprechendes Geschäftsmodell ist, fand dann auch der Leiter der kubanischen Konsularabteilung, José Antonio Garcia González. Ohne Beschränkung Zigarre zu rauchen und Rum zu trinken, macht dem Diplomaten die Einladungen in Berlin gleich viel mehr Spaß. Den deutschen Gästen übrigens auch.

    5th-Avenus-Verkaufsleiter Mühlmann lobt an den kubanischen Zigarren darüber hinaus nicht nur den Genuss-Faktor, sondern auch den Figur-Faktor. Seine „Habanos-Diät“ führe nämlich fast immer zum Erfolg: „Weniger essen, mehr Habanos rauchen.Das kann ich nur bestätigen."

    (DTZ 33/08)

  • Inter-tabac in Dortmund noch internationaler

    DORTMUND (DTZ/vi). Noch fünf Wochen, dann steht in der Messe Westfalenhallen Dortmund die Inter-tabac (19. bis 21. September 2008) ins Haus und schon jetzt zeichnet sich ab: Die Internationale Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf wird auch in diesem Jahr wieder neue Rekorde aufstellen. Im Vergleich zu 2007 wurde bereits die Anzahl der Hauptaussteller um fünf Prozent und die vermietete Fläche um rund neun Prozent übertroffen.

    Und in punkto Internationalität wird die Inter-tabac 2008 voraussichtlich das höchste Niveau ihrer Geschichte erreichen. Bisher sind Unternehmen aus insgesamt 26 Ländern (2007: 22) angemeldet, der prozentuale Anteil ausländischer Beteiligung liegt bei über 35 Prozent. Zuwachs bekommt die Inter-tabac auch aus Osteuropa. Die Republik Tschechien ist in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Insgesamt werden mehr als 230 Unternehmen auf über 9 000 Quadratmetern ausstellen.

    Die Inter-tabac feiert in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen. Dazu wird es am Eröffnungstag ein „Festabend der Extraklasse“ geben, verspricht Stefan Baumann , Geschäftsführer der Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH.

    (DTZ 33/08)

  • Rüttgers und Böhmer gegen ein Totalverbot

    Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt wollen einen pragmatischen Weg

    [pic|75|l|||Jürgen Rüttgers|||]

    DÜSSELDORF/MAGDEBURG (DTZ/pnf/da). Die Ministerpräsidenten der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, Jürgen Rüttgers und Wolfgang Böhmer (beide CDU) haben sich in Mediengesprächen gegen totale Rauchverbote in der Gastronomie ausgesprochen.

    [pic|76|r|||Wolfgang Böhmer|||]

    Rüttgers erklärte, er sei für einen pragmatischen Weg. Deshalb sollen in Nordrhein-Westfalen die im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vorgesehenen Ausnahmen für Eckkneipen zugelassen werden. Die Karlsruher Richter hatten am 30. Juli völlige Rauchverbote in kleineren Einraumlokalen für verfassungswidrig erklärt. Dem NRW-Ministerpräsident zufolge werde das Nichtraucherschutzgesetz entsprechend geändert, wozu der Gesundheitsminister des Landes, Karl-Josef Laumann, demnächst einen Entwurf vorlegen werde. Unterdessen wurde Stefan Winter, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium, in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Aus Protest gegen die Aufhebung des Rauchverbots in Eckkneipen hatte er seinen Rücktritt angeboten.

    Laut einem Bericht in der „Westdeutschen Zeitung“ soll Winter aber auch innerhalb des Gesundheitsministeriums wegen möglicher Vetternwirtschaft bei der Vergabe eines millionenschweren Wettbewerbs in der Kritik gestanden haben.

    Für wenig realistisch erachtet Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, ein totales Rauchverbot in der Gastronomie.

    Da es nicht darum gehe, Nikotingenuss und Zigaretten als solche zu verbieten, sondern nur darum, die Nichtraucher von den Rauchern zu trennen, müsse der Wirt, wo eine Trennung nicht möglich sei, entscheiden dürfen, ob er ein Raucher- oder ein Nichtraucherlokal betreiben wolle und dies auch entsprechend kennzeichnen. Es werde kein Nichtraucher gezwungen, in eine Raucherkneipe zu gehen, so Böhmer, der selbst ein überzeugter Nichtraucher ist.

    (DTZ 33/08)

  • Das strikte Rauchverbot ion Bayern ist nicht verfassungswidrig

    Karlsruher Richter halten aber Raucherclubs unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für zulässig

    KARLSRUHE (DTZ/vi/da). Das völlige Rauchverbot in der bayerischen Gastronomie verstößt nicht gegen das Grundgesetz. So hat das Bundesverfassungsgericht in einem am 12. August veröffentlichten Beschluss entschieden. Die gegen das Nichtraucherschutzgesetz im Freistaat gerichteten Verfassungsbeschwerden einer Raucherin und zweier Gastwirte hatten keinen Erfolg und wurden nicht zur Entscheidung angenommen. Nach dem Grundsatzurteil vom 30. Juli kommt das Votum nicht überraschend. Bereits vor zwei Wochen hatte Karlsruhe verkündet, dass der Gesetzgeber von Verfassungs wegen nicht gehindert ist, ein striktes Rauchverbot in Gaststätten zu verhängen.

    Bayern hat seit dem Jahresbeginn 2008 das strengste Nichtraucherschutzgesetz der ganzen Republik. Ausnahmen gibt es bis zum Jahresende nur für Bier-, Wein- und Festzelte sowie für vorübergehend genutzte Festhallen.
    Als zulässig sehen die Karlsruher Richter Raucherclubs an, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt werden. Die Kriterien sind:

    [bul]feste Mitgliederstruktur mit bekanntem oder abrufbarem Mitgliederbestand,
    [bul]Einlasskontrollen mit Zurückweisung von „Laufkundschaft“,
    [bul]kein Erwerb der Mitgliedschaft am Eingang der Gaststätte.

    Mit den Raucherclubs sei keine Verletzung der Berufsfreiheit der Gastwirte verbunden. „Da die Möglichkeit, einen Raucherclub einzurichten, nicht von Voraussetzungen abhängig ist, die die Betreiber bestimmter Gruppen von Gaststätten nicht erfüllen können, führt sie weder zu einer Ungleichbehandlung noch zu unzumutbaren wirtschaftlichen Belastungen für einzelne Sparten des Gastronomiegewerbes (wie etwa ,Eckkneipen’)“, so das Gericht.

    Nach der Einführung des Rauchverbots sind im Freistaat Raucherclubs wie Pilze aus dem Boden geschossen. Ihre Zahl beläuft sich mittlerweile auf schätzungsweise 8 000 bis 10 000. Für viele Gastwirte ist die Einrichtung von Clubs die einzige Chance gewesen, wirtschaftlich zu überleben. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts müssten eine ganze Reihe Raucherclubs ihre Konzepte umstellen, damit sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllen.

    Das Schlupfloch Raucherclub bleibt bestehen, ist nun aber deutlich enger geworden. Sollten es die Kommunen, denen die Kontrolle unterliegt, mit der Überwachung allzu genau nehmen, dürfte das Gaststättensterben zwischen Aschaffenburg und Passau heftig weitergehen. Es sei denn, die bayerische Landesregieurng würde ihren harten Antitabakkurs lockern, womit vor der Landtagswahl am 28. September jedoch kaum zu rechnen ist.

    (DTZ 33/08)

  • Villiger Söhne: Zigarillos gewinnen, Zigarren verlieren an Boden

    Partnerschaft mit dem Fachhandel hat für das mittelständische Unternehmen Priorität

    [pic|77|l|||Heinrich Villiger, Alleingesellschafter der Firmengrupppe.|||]

    WALDSHUT-TIENGEN (DTZ/da). Für die Villiger-Gruppe hat der Tabakwaren-Fachhandel eindeutig Priorität. Das betonen Heinrich Villiger, der Alleingesellschafter der Unternehmensgruppe, und Peter Witzke, der neue Geschäftsführer, im Gespräch mit der Tabak Zeitung.

    [pic|78|r|||Peter Witzke, Geschäftsführer der Villiger-Gruppe.|||]

    Villiger Söhne, die deutsche Tochtergesellschaft des Schweizer Zigarrenherstellers, ist zwar traditionell auch in Tankstellen und im Lebensmittelhandel mit einem kleineren Teil ihres Sortiments vertreten, legt aber größten Wert auf eine gute Partnerschaft mit dem Fachhandel. „Wenn wir den Fachhandel verlieren, dann wird es für uns ganz, ganz schwierig“, sagt Peter Witzke, der am 1. Dezember 2007 seine Managertätigkeit in der weltweiten Zentrale von Zigarettenprimus Philip Morris International gegen die Geschäftsführerposition der mittelständischen Villiger-Gruppe eingetauscht hat.

    Mit einem Marktanteil von knapp sieben Prozent nach Dannemann und Arnold André ist die Villiger Söhne GmbH Deutschland Nummer drei im Markt der klassischen Zigarren und Zigarillos. Die Villiger Gruppe hat in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres den Umsatz um sechs Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum steigern können. Dieses Plus wird vornehmlich getragen von der Sparte Zigarillos, während Zigarren und insbesondere Premiumzigarren rückläufig gewesen sind. Letzteres ist mit ein Grund, den gemeinsamen Vertrieb der Villiger-Tochter El Mundo Del Tabaco mit der Don Stefano Zigarrenmanufaktur aufzugeben und ab 1. Oktober in Villiger Söhne zu integrieren. Die 1998 von Heinrich Villiger gegründete El Mundo Del Tabaco ist Anbieter namhafter nichtkubanischer Premiumzigarren aus der Karibik wie zum Beispiel „Bock y Ca“, „Hommage 1492“ und „La Meridiana“.

    Heinrich Villiger, der auch Geschäftsführer des deutschen Habanos-Generalimporteurs 5th Avenue Products und Präsident des Schweizer Habanos-Generalimporteurs Intertabak AG ist, macht sich keine Sorgen um den Nachschub von Havannas nach Europa. Dass die USA nach einem möglichen Wahlsieg der Demokraten das Embargo gegen Kuba aufheben oder lockern und dann womöglich nicht mehr genügend Puros von der größten Karibikinsel nach Deutschland oder in die Schweiz geliefert werden, glaubt er nicht.

    Sollte das Embargo tatsächlich fallen, kann er sich zum einen nicht vorstellen, dass die amerikanischen Verbraucher wegen des niedrigeren Dollarkurses bereit sind, die hohen Preise für Havannas zu zahlen, zum anderen habe Oscar Basulto, der Präsident von Habanos S. A., ihm gegenüber versichert, notfalls die Produktion zu erhöhen. Guter Tabak dafür sei ausreichend vorhanden. Viel mehr als eine Verknappung fürchtet Heinrich Villiger einen eventuellen Preiskrieg. „Sollten die Kubaner tatsächlich preisgünstig in die USA liefern, dann entstünde ein Preisdruck auf die Dominikanische Republik, die ihrerseits gezwungen wäre, die Preise abzusenken. Hierdurch ginge das gesamte Preisniveau der Premiumzigarre nach unten.“

    (DTZ 33/08)

  • Richter schaffen Grundlage für ein Miteinander

    Gastronomie und Tabakwarenbranche begrüßen Urteil des Bundesverfassungsgerichts

    KARLSRUHE (DTZ/vi/da). Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Nichtraucherschutzgesetzen herrscht eine gewisse Erleichterung bei der Tabakwirtschaft und der Gastronomie. In Einraumkneipen darf wieder geraucht werden. Wie berichtet, erklärten die Karlsruher Richter mit ihrem Urteil vom 30. Juli 2008 entsprechende Rauchverbote für verfassungswidrig. Damit hat das Gericht die zum Teil existenziellen Sorgen vieler Gastwirte bestätigt. Die Bundesländer haben bis Ende 2009 Zeit, ihre Gesetze zu ändern.

    [pic|66|l|||Ernst Fischer|||]

    „Wir hoffen, dass nun die Landesgesetzgeber von ihrem Gestaltungsspielraum Gebrauch machen und die unterschiedlichen Interessen von Nichtrauchern, Rauchern und Unternehmern angemessen berücksichtigen“, erklärt Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Er freut sich, dass das Bundesverfassungsgericht die Grundrechte der Wirte von Einraumbetrieben und ihre wirtschaftliche Betroffenheit entsprechend gewürdigt hat. Gleichzeitig betont er, dass die Verfassungsbeschwerde der drei klagenden Gastronome, die vom Dehoga unterstützt wurden, kein Nein zum Nichtraucherschutz sei. Entscheidend sei jedoch, welches Mittel gewählt werde, um Menschen vor Passivrauch zu schützen. Denn während in vielen größeren Restaurants das Rauchverbot durch eine Zwei-Raumlösung problemlos umgesetzt wird, leiden getränkegeprägte Kneipen, wo oft die Mehrzahl der Stammgäste raucht, unter massiven Umsatzrückgängen. Fischer spricht in diesem Zusammenhang von Umsatzverlusten in Höhe von durchschnittlich 30 Prozent. Deshalb fürchteten Tausende Kneipenwirte um ihre wirtschaftliche Existenz.

    [pic|67|l|||Titus Wouda Kuipers|||]

    In der Tabakwarenbranche wird die Karlsruher Entscheidung als ein Urteil für den Nichtraucherschutz und gegen die Ausgrenzung von Rauchern gesehen, wie es etwa Titus Wouda Kuipers, Vorsitzender des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), treffend formuliert. „Das Grundsatzurteil stärkt die Rechte der Gastwirte, berücksichtigt sowohl die Interessen der Raucher als auch die der Nichtraucher und schafft damit die Grundlage für ein respektvolles Miteinander“, so Kuipers.

    [pic|68|r|||Hans-Conrad Ostermeyer|||]

    Hans-Conrad Ostermeyer, Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ), begrüßt, dass das Bundesverfassungsgericht den Genuss von Tabakwaren auch in der Einraum-Gastronomie für verfassungskonform hält. Er sieht damit die Position des BdZ bestätigt, es den Wirten dieser kleinen Lokale frei zu stellen, ob sie den Tabakgenuss in ihren Betrieben zulassen oder nicht. Allerdings habe das Bundesverfassungsgericht keineswegs eine eindeutige Richtung für die Landesgesetzgeber vorgegeben. „Durch die Ausführungen zu einem – nach Auffassung der Mehrheit des Senats – ebenfalls zulässigen Totalverbot des Tabakgenusses hat der Senat wohl sogar eher noch Öl ins Feuer gegossen“, konstatiert Ostermeyer.

    Positiv wertet der BdZ-Geschäftsführer, dass die Karlsruher Richter auch die Zulässigkeit von Ausnahmen vom Rauchverbot für verfassungskonform halten. „Damit hat der jeweilige Gesetzgeber jetzt die Möglichkeit, die gesetzlichen Grundlagen für ein gedeihliches Miteinander zu schaffen“, so Ostermeyer.

    [pic|69|l|||Dieter C. Rangol|||]

    Begrüßt wird das Urteil vom Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE). Wie Geschäftsführer Dieter C. Rangol ausführt, hatten die Nichtraucherschutzgesetze zu Umsatzeinbußen in der Gastronomie, aber auch in der Getränkeindustrie und nicht zuletzt zu einem spürbaren Absatzrückgang von Tabakwaren, insbesondere von Zigarren und Zigarillos, geführt.
    „Der BTWE hofft, dass die Landesgesetzgeber die Wahlfreiheit für Eckkneipen bundesweit festschreiben, dem mündigen Bürger die Möglichkeit geben, selber zu entscheiden, in welche Kneipe er geht und ihm somit wieder bundesweit den Genuss eines legalen Produktes ermöglichen“, sagt Rangol.

    [pic|70|l|||Franz-Peter Marx|||]

    Beim Verband der Deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) sieht man in der Aufhebung der Rauchverbote in der getränkegeprägten Kleingastronomie eine Stärkung der Freiheitsrechte der Gastronomen. VdR-Hauptgeschäftsführer Franz-Peter Marx begrüßt diese Entscheidung des BVG. Mit ihrem Urteil hätten die Verfassungsrichter einen pragmatischen und ausgleichenden Weg zwischen dem Nichtraucherschutz und den Interessen von Gastronomie und Gästen aufgezeigt. Die Kennzeichnungspflicht für Rauchergaststätten wahre auch die Interessen der Nichtraucher. „Der Nichtraucherschutz ist und bleibt eine verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe von Politik und Gesellschaft. Trotzdem muss die persönliche Freiheit der Gastronomen und der Gäste geachtet werden. Eine zu hohe Verbotskultur fördert nur den Unmut anstatt ein friedliches Miteinander von Gastwirten, Rauchern und Nichtrauchern“, warnt Marx.

    Die Entscheidung des obersten deutschen Gerichts ist rechtskräftig und für alle Gerichte sowie Behörden bindend. Insgesamt 27 Klagen sind bislang nach Angaben des VdR im Bundesverfassungsgericht eingegangen. Für sie könnte das Urteil vom 30. Juli Exemplarcharakter haben.
    Mit weiteren Urteilen des Bundesverfassungsgerichts zu den Nichtraucherschutzbestimmungen ist zu rechnen.

    (DTZ 32/08)

  • IVW II/2008: Schelchte Bilanz für Frauentitel

    Wöchentliche verlieren / Kinderzeitschriften im Aufwind

    IVW II/2008

    [pic|60|l|||Die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften hat sich gegenüber dem Vorquartal im zweiten Quartal 2008 zwar um 0,55 Millionen Exemplare auf 116,15 Millionen erhöht, konnte damit jedoch nicht den Vorjahresstand erreichen.|||]

    BERLIN (DTZ/kh). Die wöchentlichen Frauentitel gehören weiterhin zu den Verlierern. Dies geht aus den aktuellen IVW-Auflagenzahlen hervor. Weiter im Aufwind befinden sich dagegen die Kinderzeitschriften. Auch in diesem Quartal kann die Publikumspresse durch eine Reihe auflagenstarker Neuzugänge ihre Verluste kompensieren. Darunter befinden sich sechs Titel aus dem Niedrigpreis-Segment, die mit knapp einer Million Exemplaren zu den Gesamtverkäufen beitragen. Die insgesamt durchschnittlich pro Ausgabe verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften hat sich gegenüber dem Vorquartal im zweiten Quartal 2008 zwar um 0,55 Millionen Exemplare auf 116,15 Millionen erhöht (1/08: 115,60 Millionen), konnte damit jedoch nicht den Vorjahresstand erreichen (2/07: 118,35 Millionen).

    Die verkaufte Auflage der Publikumspresse setzt sich im zurückliegenden Quartal zusammen aus 51,11 Millionen Abonnements (1/08: 50,37 Millionen), 44,43 Millionen Einzelverkäufen (1/08: 46,33 Millionen) sowie 5,35 Millionen Lesezirkelstücken (1/08: 5,45 Millionen), 3,85 Millionen Bord-exemplaren (1/08: 3,55 Millionen) und 11,41 Millionen sonstigen Verkäufen (1/08: 9,90 Millionen). Dies geht aus den Zahlen hervor, die die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) für das zweite Quartal 2008 veröffentlicht hat.

    Problemzone sind wöchentliche Frauentitel
    Das Segment der wöchentlichen Frauenzeitschriften ist die Problemzone: In Summe sind die Auflagen dort um 7,7 Prozent zurückgegangen, wozu vor allem die zahlreichen Billigtitel beigetragen haben, die in der IVW-Statistik gar nicht auftauchen. Tiefpunkte sind hier „Alles für die Frau“ (257 641 Exemplare, minus 32,2 Prozent) von Bauer, Springers „Frau von heute“ (258 560 Exemplare, minus 25,1 Prozent) oder Burdas „neue woche“ (329 889 Exemplare, minus 17,1 Prozent).

    Auch die Flaggschiffe der deutschen Publikumspresse haben weiter an Fahrt verloren. Auflagenverluste melden sowohl „Spiegel“ aus der Spiegel-Gruppe (1 027 353 Exemplare, minus 2,3 Prozent) als auch Gruner Jahrs „Stern“, der erneut die Millionengrenze unterschreitet und auf 986 753 verkaufte Exemplare (minus 2,4 Prozent) kommt.

    Der Titel „Neon“ konnte dagegen ordentlich zulegen (213 226 Exemplare, plus 10,4 Prozent). Wachstum meldet auch „Focus“ von Burda. Das Nachrichtenmagazin vermeldet seinen Auflagengewinn um 5,7 Prozent bei einer aktuellen verkauften Auflage von 751 625 Exemplaren.

    Technische Zeitschriften als große Verlierer
    Die größten Verlierer sind die technischen Zeitschriften der Bereiche Video, Audio oder Foto mit einem Minus von 13 Prozent und einer verkauften Auflage von 791 651 Exemplaren (IVW I/08: 910 040 Exemplare). Die Verlierer in diesem Segment sind „Audio Video Foto Bild“ (197 663 Exemplare, minus 26,2 Prozent) von Springer und das „DVD Magazin“ (35 314 Exemplare, ebenfalls minus 26,2 Prozent).

    Zu den Problem-Segmenten zählen auch die IT- und Telekommunikationstitel (minus 5,1 Prozent), wobei allerdings Marktführer „Computer Bild“ (691 294 Exemplare, plus 0,9 Prozent) im positiven Sinn aus der Reihe tanzt. Im Bereich der Programmzeitschriften (18 150 374 Exemplare, plus 2 Prozent) beklagt Bauers „TV Movie“ ein Minus von 166 821 Exemplaren (1 661 566 Exemplare, minus 9,1 Prozent). Punkten kann hier vor allem Springers „TV Digital“ mit einer verkauften Auflage von 2 023 386 Exemplaren (plus 9,3 Prozent). Auch „TV Direkt“ (1 124 864 Exemplare, plus 8 Prozent) macht Boden gut.

    Bei den Wohn- und Gartenzeitschriften (minus 0,7 Prozent) setzt sich „Landlust“ aus dem Landwirtschaftsverlag mit 317 085 Exemplaren (plus 85,2 Prozent) deutlich an die Spitze. Das Magazin konnte seine verkaufte Auflage um 145 889 Exemplare steigern. Größter Verlierer hier ist „Frau im Trend Wohnen & Wohlfühlen“ von Burda mit minus 44,8 Prozent und einer verkauften Auflage im zweiten Quartal von 79 039 Exemplaren.

    Im Segment der People-Presse deutet sich eine Abschwächung des Booms an: „In – das Star & Style Magazin“ (201 160 Exemplare, plus 0,5 Prozent) und „Intouch“ (292 200 Exemplare, plus 6,7 Prozent) verbessern zwar ihre Auflage, können aber bei weitem nicht an die Wachstumsraten der Vorquartale anknüpfen. „Bunte“ (709 600 Exemplare, minus 3,1 Prozent,) und „Gala“ (365 614 Exemplare, minus 2,4 Prozent) verlieren beide.

    Erfreulich haben sich viele Wirtschaftstitel entwickelt: Gruners „Capital“, nur nur noch monatlich statt 14-täglich, legt um 2,2 Prozent auf 210 103 Exemplare zu. „Fonds & Co.“ von Springer konnte um 299 Titel auf eine verkaufte Auflage von 2 027 Heften zulegen.

    Segment der Kinderzeitschriften legt weiter zu
    Während das Segment der Jugendzeitschriften insgesamt an verkaufter Auflage einbüßen musste (1 934 909 Exemplare, minus 0,8 Prozent) gelang den Kinderzeitschriften ein Auflagen-Sprung um elf Prozent. 2 471 960 Hefte wurden im Segment der Kinderzeitschriften im zweiten Quartal dieses Jahres verkauft. Besonders „Sesamstraße“ legte hier mit einem Plus von 61,4 Prozent (insgesamt 41 537 Exemplare) um 15 798 Titel zu.

    (DTZ 31/08)

  • Öffnung des Glücksspielmarktes gefährdet die Sportförderung!

    [head]Öffnung des Glücksspielmarktes gefährdet die Sportförderung![/head]

    Sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion lehnt Liberalisierung ab

    [pic|61|l|||Dagmar Freitag: „Eine Öffnung des Marktes ist unter den gegebenen Umständen kritisch zu betrachten.“|||]

    Lotto
    BERLIN (DTZ/vi). Die Bundestagsabgeordnete und sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Freitag, steht einer Liberalisierung des Glücksspielmarktes ablehnend gegenüber. Im Interview mit dem „glüxmagazin“, der Kundenzeitschrift der Lottgesellschaften von Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, befürwortet sie den neuen Staatsvertrag, der das staatliche Lotterieangebot für vier weitere Jahre sichert.

    Über die staatliche Aufsicht der Annahmestellen werde ein seriöses, ausreichendes Glücksspielangebot gewährleistet, das den Spielerschutz ins Zentrum stelle und der Spielsuchtprävention diene. „Eine Kommerzialisierung und Öffnung des Marktes ist unter den gegebenen Umständen kritisch zu betrachten: mehr Spielangebote, mehr Spielsüchtige, mehr Begleitkriminalität, mehr dubiose Wettangebote. Darum habe ich mich für den Staatsvertrag eingesetzt. Der Bundestag hat Anträge, den Sportwettenmarkt zu öffnen, abgelehnt“, sagt Dagmar Freitag, die auch Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ist. Die 500 Millionen Euro, die Lotto, Oddset und die anderen staatlichen Lotterien deutschlandweit der Sportförderung zur Verfügung stellten, seien für den deutschen Sport sehr wichtig. Eine Öffnung der Märkte würde diese Förderung eher gefährden. Aus sportpolitischer Sicht wäre das nicht zu befürworten.

    Derzeit fördern die staatlichen Lottogesellschaften – zum Teil über die Haushalte der Länder – das Gemeinwohl in Deutschland mit jährlich etwa drei Milliarden Euro, macht die SPD-Politikerin die Dimensionen deutlich. Sie hat große Zweifel, dass dieses finanzielle Engagement bei der Förderung des Gemeinwohls in einem kommerzialisierten Markt noch möglich wäre. Denn Unternehmen, die sich in einem offenen Markt etablieren und behaupten wollten, müssten jede Chance der Gewinnmaximierung nutzen – und beispielsweise in Steueroasen wie Gibraltar abwandern, mit negativen Folgen für die Einnahmen der Bundesländer.

    Dagmar Freitag: „Für den deutschen Sport wäre das ausgesprochen problematisch, weil die Förderung der Vereine, der verschiedenen Mannschaften und nicht zuletzt der Jugend in dem Maße nicht mehr möglich wäre. Und genau diese ist so wichtig. Ohne die gute Arbeit an der Basis wären die sportlichen Erfolge in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen.“

    (DTZ 31/08)

  • Zigarettenverband begrüßt Urteil

    DZV: „Ein Urteil für den Nichtraucherschutz und gegen die Ausgrenzung von Rauchern“

    BERLIN (DTZ/pi). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) begrüßt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Mittwoch zu den Rauchverboten in derGastronomie.

    Titus Wouda Kuipers, Vorstandsvorsitzender des DZV: „Das Grundsatzurteil stärkt die Rechte der Gastwirte, berücksichtigt sowohl die Interessen der Raucher als auch die der Nichtraucher und schafft damit die Grundlage für ein respektvolles Miteinander. Es ist ein Urteil für den Nichtraucherschutz und gegen die Ausgrenzung von Rauchern.

    Das Bundesverfassungsgericht hat der Politik deutliche Grenzen der Regulierungswut aufgezeigt. Das Gericht bestätigt die zum Teil existenziellen Sorgen vieler Gastwirte. Insbesondere kleinere Gastronomiebetriebe mussten seit Einführung der Rauchverbote erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Wir gehen davon aus, dass die Politik jetzt entsprechend reagiert, die Sorgen der Gastwirte endlich ernst nimmt und eine marktgerechte Lösung für die Kleingastronomie findet.

    Wir warnen vor der zunehmenden Verbots- und Regulierungskultur in Deutschland. Eine solche Politik basiert auf dem Bild des unmündigen Bürgers.

    Der DZV wird sich weiter für ein respektvolles Miteinander von Rauchern und Nichtrauchern stark machen. Nichtraucherschutz ist wichtig, darf aber nicht zu einer gesellschaftlichen Spaltung von Rauchern und Nichtrauchern führen.“

    (DTZ 31/08)

  • Zigarettenschmuggel steigt wieder an

    Zunahme vor allem im Osten und im Ruhrgebiet

    BERLIN (DTZ/vi/fok). Der Konsum nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten hat im 2. Quartal 2008 wieder zugenommen. Der Anteil der nichtversteuerten Zigaretten, die hierzulande konsumiert werden, stieg im Bundesdurchschnitt auf 20,4 Prozent, ermittelte die vom DZV initiierte und vom TÜV überwachte Entsorgungsstudie. Im Gesamtjahr 2007 hatte der Anteil im Bundesdurchschnitt bei 20,3 gelegen, im 1. Quartal 2008 war er noch auf 19,7 Prozent rückläufig.

    Auffällig ist, dass der Anstieg bestimmte Regionen besonders hart trifft. So lag er im 2. Quartal 2008 im Ruhrgebiet bei 37,3 Prozent und damit um 4,4 Prozentpunkte höher als im Jahr 2007. Auch Berlin erreichte mit einem Anteil von 52,3 Prozent einen neuen Spitzenwert (Vorjahr 44,1 Prozent). In den „Hochburgen“ Oder-Spree (54,3 gegenüber 64,5 Prozent), Dresden (49,0 gegenüber 52,1 Prozent) und Hof (41,3 gegenüber 45,4 Prozent) war der Anteil der nichtversteuerten Zigaretten hingegen zurückgegangen.

    Unterm Strich stieg der Anteil in Ostdeutschland allerdings weiter von 36,1 auf 39,0 Prozent an, in den alten Bundesländern schrumpfte der Anteil von 15,5 Prozent in 2007 auf 14,4 Prozent im 2. Quartal 2008. Dabei zeigten sich jedoch auch gegenläufige Entwicklungen: Während in Hamburg der Anteil der geschmuggelten und im Rahmen des privaten Grenzverkehrs erworbenen Zigaretten deutlich zurückging, stieg er in München von 11,8 auf 15,3 Prozent an. Hier dürfte die Nähe der tschechischen Grenze vor dem Hintergrund der erhöhten Freimengen eine Rolle spielen. Das Beispiel Ruhrgebiet zeigt, dass auch fern der Billigländer an der Ostgrenze der Schmuggel blüht.

    (DTZ 31/08)