Öffnung des Glücksspielmarktes gefährdet die Sportförderung!

[head]Öffnung des Glücksspielmarktes gefährdet die Sportförderung![/head]

Sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion lehnt Liberalisierung ab

[pic|61|l|||Dagmar Freitag: „Eine Öffnung des Marktes ist unter den gegebenen Umständen kritisch zu betrachten.“|||]

Lotto
BERLIN (DTZ/vi). Die Bundestagsabgeordnete und sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Freitag, steht einer Liberalisierung des Glücksspielmarktes ablehnend gegenüber. Im Interview mit dem „glüxmagazin“, der Kundenzeitschrift der Lottgesellschaften von Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, befürwortet sie den neuen Staatsvertrag, der das staatliche Lotterieangebot für vier weitere Jahre sichert.

Über die staatliche Aufsicht der Annahmestellen werde ein seriöses, ausreichendes Glücksspielangebot gewährleistet, das den Spielerschutz ins Zentrum stelle und der Spielsuchtprävention diene. „Eine Kommerzialisierung und Öffnung des Marktes ist unter den gegebenen Umständen kritisch zu betrachten: mehr Spielangebote, mehr Spielsüchtige, mehr Begleitkriminalität, mehr dubiose Wettangebote. Darum habe ich mich für den Staatsvertrag eingesetzt. Der Bundestag hat Anträge, den Sportwettenmarkt zu öffnen, abgelehnt“, sagt Dagmar Freitag, die auch Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ist. Die 500 Millionen Euro, die Lotto, Oddset und die anderen staatlichen Lotterien deutschlandweit der Sportförderung zur Verfügung stellten, seien für den deutschen Sport sehr wichtig. Eine Öffnung der Märkte würde diese Förderung eher gefährden. Aus sportpolitischer Sicht wäre das nicht zu befürworten.

Derzeit fördern die staatlichen Lottogesellschaften – zum Teil über die Haushalte der Länder – das Gemeinwohl in Deutschland mit jährlich etwa drei Milliarden Euro, macht die SPD-Politikerin die Dimensionen deutlich. Sie hat große Zweifel, dass dieses finanzielle Engagement bei der Förderung des Gemeinwohls in einem kommerzialisierten Markt noch möglich wäre. Denn Unternehmen, die sich in einem offenen Markt etablieren und behaupten wollten, müssten jede Chance der Gewinnmaximierung nutzen – und beispielsweise in Steueroasen wie Gibraltar abwandern, mit negativen Folgen für die Einnahmen der Bundesländer.

Dagmar Freitag: „Für den deutschen Sport wäre das ausgesprochen problematisch, weil die Förderung der Vereine, der verschiedenen Mannschaften und nicht zuletzt der Jugend in dem Maße nicht mehr möglich wäre. Und genau diese ist so wichtig. Ohne die gute Arbeit an der Basis wären die sportlichen Erfolge in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen.“

(DTZ 31/08)

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