Autor: admin

  • Grüne: „Totales Gastrorauchverbot“

    Forderung steht im Programm für Landtagswahl in NRW

    DÜSSELDORF (DTZ/fok). Bei Wirten, Rauchern und in der Tabakwirtschaft schrillen die Alarmglocken. Die Partei „Die Grünen“ hat in ihrem Wahlprogramm für die am 9. Mai 2010 stattfindende Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland angekündigt, sich für ein generelles Rauchverbot und dessen Durchsetzung im gastronomischen Bereich einzusetzen.

    Die Passage steht in der Rubrik „Soziales“ unter Ziffer 6 des Wahlprogramms. Bei den Planspielen für eine künftige Koalition in NRW könnte den Grünen die Rolle des Züngleins an der Waage zukommen.

    Nichts Gutes zu erwarten
    Dies gilt zumindest dann, wenn die bisherige Regierungskoalition aus CDU und FDP bei den Wahlen keine Mehrheit erhält. Tritt dieser Fall ein, ist Rot-Rot-Grün ebenso denkbar wie „Jamaika“. Und die Entwicklung im Saarland lässt auch für NRW nichts Gutes erwarten. Dort knickten CDU und FDP bei der Grünen-Forderung nach einem generellen Gastrorauchverbot rasch ein, um eine Regierungsmehrheit zu erreichen.

    Die Brancheninitiative Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft (MUT) hat angekündigt, dass sie kurzfristig gegen die Grünen-Forderung aktiv werden und auch die Gastronomieverbände und andere Betroffene für dieses Anliegen sensibilisieren will.

    (DTZ 13/10)

  • Handel begrüßt angekündigte Preisanpassung einhellig

    „Wir brauchen dringend eine Verbesserung unserer Erträge“

    MAINZ (DTZ/fok). Die Ankündigung der Philip Morris GmbH, die Preise für ihre Zigarettenmarken der unteren Preislagen moderat anzuheben und damit die gestiegene Mindeststeuerbelastung im KVP zu berücksichtigen, stößt im Handel durchweg auf Zustimmung.

    „Für mich kam dieser Schritt zu diesem Zeitpunkt überraschend,“ sagt Hubertus Tillkorn, Inhaber der Tabakwarengroßhandlung Erkmann in Ascheberg. „Der Marktführer ist seiner Verantwortung in einem ersten Schritt nachgekommen. Der Handel erwartet von den weiteren Teilnehmern des Marktes ebenfalls ein angemessenes Verantwortungsbewusstsein.“ Tillkorn hält ertragsverbessernde Maßnahmen aus Sicht des Handels für dringend erforderlich, da einerseits der Marktwert schrumpfe, andererseits im Handel kaum noch Möglichkeiten zur Kostensenkung vorhanden seien.

    Dringend erforderlich
    Auch Heinrich Wagner, Inhaber der Tabakwarengroßhandlung wagro, Duisburg, hält die Durchsetzung dieses Preisschritts für dringend erforderlich. „In der Vergangenheit wurden mehrfach Steuererhöhungen nicht oder nicht ausreichend weitergegeben, mit ausgesprochen negativen Folgen gerade für den Handel. Im letzten Jahrzehnt schrumpfte der Wirtschaftsnutzen auf Tabakwaren um mehr als 14 Prozent, der Index der Verbraucherpreise stieg im selben Zeitraum jedoch um mehr als 15 Prozentpunkte. Das zwingt den Handel, von der Substanz zu leben. Was wir brauchen, sind mindestens stabile, besser jedoch steigende Erträge.“

    Auch im Einzelhandel begrüßt man die Preisänderungsankündigung. Horst Goetschel. Geschäftsführer von tabacon Franchise, Nürnberg, hält die Weitergabe der höheren Steuer über den Preis für „einen elementaren Schritt in die richtige Richtung und eine faire Berücksichtigung der Handelssituation seitens des Marktführers. Wir brauchen eine bessere Marge, denn durch die Mindeststeueranhebung ist die positive Ertragsverbesserung durch den autonomen Preisschritt des letzten Jahres bereits jetzt wieder zu großen Teilen aufgefressen. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass die untersten Preislagen immer stärker die ertragsstarken Preislagen kannibalisieren. Daher hoffen wir, dass auch die anderen Industriepartner sich jetzt als faire Marktplayer erweisen.“

    „Schritt in die richtige Richtung“
    Heinz Huckebrink, Geschäftsführer von DTV Einzelhandelssysteme, Frechen, sagt: „In der derzeitigen Situation sehe ich jede Preiserhöhung positiv. Die Pläne des Marktführers sind ein Schritt in die richtige Richtung. Besser wäre noch eine umfassende Margenverbesserung.“

    Fachhändler Paul Minturn, Inhaber der Tabak Vitrine in Friedberg, stellt fest: „Eigentlich kommt der jetzt angekündigte Preisschritt schon zu spät. Die Tabaksteuer ist eine Verbrauchssteuer und deren Erhöhungen sollten definitionsgemäß unmittelbar an die Konsumenten über eine Anpassung der Kleinverkaufspreise weitergegeben werden.“ Weiter rechnet Minturn damit, dass bei der angekündigten Preisanhebung noch nicht das letzte Wort gesprochen ist: „Ich fürchte, das kommt nicht so schnell.“

    (DTZ 13/10)

  • 100 Jahre erfolgreich im Zigarettengeschäft

    Reemtsma feiert Bestehen mit rauschender Jubiläumsgala

    HAMBURG (DTZ/kdp). Reemtsma blickt auf das 100-jährige Bestehen zurück. Ein Jubiläum, das von Presse und Öffentlichkeit sehr nachhaltig gewürdigt wurde. Das Hamburger Unternehmen gehört seit 2002 zum britischen Tabakkonzern Imperial Tobacco und beschäftigt deutschlandweit 2.000 Mitarbeiter, davon 800 in der Hansestadt. Mit einem Marktanteil von 27,3 Prozent und einem Jahresumsatz von 904 Mio. Euro ist Reemtsma zweitgrößter Zigarettenkonzern in Deutschland.

    Zentraleuropachef Richard Gretler bekannte sich eindeutig zum Standort Hamburg: „Wir schaffen gerade rund 80 weitere Arbeitsplätze in der Stadt und konzentrieren hier das Topmanagement der weltweiten Produktion von Imperial Tobacco.“

    100 Jahre Firmengeschichte in einem Zeitraum größter politischer, wirtschaftlicher und technischer Veränderungen lassen innehalten, um an die frühen schwierigen Jahre sowie die deutsche Erfolgsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg zu erinnern, die von der Orient- zur American-Blend- und Filterzigarette führte.
    Die Marschrichtung bleibt klar: Reemtsma ist langfristig auf weiteres Wachstum eingestellt. Hier sei nochmals an die Übernahme des französisch-spanischen Unternehmens Altadis (Gauloises, Gitanes) erinnert.

    Im Kerngeschäft Zigarette und Tabak behauptet
    Richard Gretler sieht das Kerngeschäft Zigarette und Tabak bei Reemtsma im Wettbewerb erfolgreich behauptet. „Die Probleme der Branche zeigen sich in den Stichwörtern Zigarettenschmuggel, Fälschungen, Tabaksteuerausfälle für den Fiskus, weitere EU-Einschränkungen und Nichtraucherschutz mit der Folge rigider Rauchverbote in der Gastronomie – speziell in der Freien und Hansestadt Hamburg.“

    Aber jetzt ist erst einmal Zeit gebührend zu feiern. Die Jubiläumsgala zum 100-Jährigen stieg unter dem Titel „Reemtsma Fabrik der Zeit“ im Hamburger East Hotel. Grußworte sprachen Reemtsma-Vorstandssprecher Gretler, Ernst Burgbacher vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie die Hamburger Kultursenatorin Professor Karin von Welck.

    Besonderes Gastgeschenk
    Hochkarätige Gäste aus Presse und Fernsehen, der Hamburger Industrie und dem Handel, Schauspielern und Sängern sowie langjährigen Reemtsma-Geschäftspartnern gaben sich ein Stelldichein. Sicherlich werden viele Besucher das Gastgeschenk beim Abschied, die Zigarettensonderedition „Reemtsma 100 Jahre“ an bevorzugter Stelle aufbewahren.

    Für alle derzeit aktiven und ehemaligen Reemtsma-Mitarbeiter standen Firmenveranstaltungen mit verschiedenen attraktiven Aktivitäten auf dem Programm.

    Reemtsma-Schätze
    Ab 10. September präsentiert das Museum der Arbeit in Hamburg eine mehrmonatige Ausstellung rund um die Geschichte von Reemtsma. Zu sehen sind viele Schätze aus der erfolgreichen Firmen- und Markengeschichte.

    (DTZ 13/10)

  • Power-Frau Alison Cooper tritt Nachfolge von Gareth Davis an

    Zum Reemtsma-Jubiläum kam die Imperial-Tobacco-Spitze nach Hamburg

    HAMBURG (DTZ/fok). Gareth Davis kommt gern nach Hamburg. Die Stadt markiert eine wichtige Etappe in seinem Berufsleben. Hier tätigte der Vorstandsvorsitzende von Imperial Tobacco seine erste Großübernahme, als er im Jahr 2002 die Traditionsfirma Reemtsma übernahm und damit die Basis legte für den Aufbau eines großen, international agierenden Tabakkonzerns.

    Der Kauf stellte sich für den Briten als guter Griff heraus. Imperial-Tobacco-typische Effizienz und Markenpositionierung verknüpfte das Management um Richard Gretler mit Reemtsmas Erfahrungen in der Markenführung und Marktdurchdringung. Das Investment amortisierte sich innerhalb weniger Jahre.

    Vollblutunternehmer Davis
    „Fressen oder gefressen werden“ – die Frage stellte sich wenige Jahre später erneut, als die internationale Zigarettenbranche eine weitere Konzentrationswelle durchlief. Und wieder entschied sich der Vollblutunternehmer Davis für den Schritt nach vorn.

    2008 gelang ihm die Übernahme des spanischen Tabakkonzerns Altadis, was Imperial Tobacco zur unumstrittenen Nummer 4 weltweit machte. Und dem Unternehmen weitere starke Marken wie Gauloises ins Portfolio führte.

    Um Entscheidungen dieser Größenordnungen zum Erfolg zu führen, waren nicht nur unternehmerischer Mut und Weitblick, sondern auch erhebliches finanzielles und rechtliches Fingerspitzengefühl sowie exzellentes Organisationstalent gefragt.

    Cooper wechselte von PricewaterhouseCoopers
    Wesentliche Teile dieser Aufgaben legte Davis in die Hände von Alison Cooper, die vor elf Jahren vom renommierten Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers zu Imperial Tobacco wechselte und dort zunächst im Finanzressort, zuletzt im Vorstand für Vertrieb, Marketing und Produktion verantwortlich zeichnete.

    An Vorbereitung und Durchführung der Übernahmen sowie der Integration der Zukäufe hatte sie wesentlichen Anteil. Und das so erfolgreich, dass sie per Mitte Mai 2010 Nachfolgerin des in den Ruhestand wechselnden Gareth Davis wird.

    Bekennende Genussraucherin
    Die 43-Jährige, Mutter zweier Kinder und bekennende Raucherin (Zigaretten und noch lieber gute Zigarren wie Cohibas), steht für einen neuen Abschnitt der Unternehmensgeschichte von Imperial Tobacco. Die Ära der großen Übernahmen ist mangels weiterer Kaufkandidaten vorbei. Jetzt steht stärker die Integration des explosiv gewachsenen Konzerns auf der Agenda.

    Hamburg gefällt ihr gut, bekannte Alison Cooper anlässlich der 100-Jahr-Feier von Reemtsma und ist sich da mit Gareth Davis einig (siehe auch nachfolgenden Artikel).

    (DTZ 13/10)

  • Imperial Tobacco: Entwicklung im Rahmen

    Stabilisierung des Zigarettenabsatzes in zweiter Jahreshälfte

    LONDON (DTZ/red). Der britische Zigarettenhersteller Imperial Tobacco geht für das laufende Fiskaljahr von einem Ergebnis im Rahmen der Erwartungen aus, meldet das Börsenportal Ad Hoc News. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Tabakkonzerns hervorgeht, habe man bei einzelnen Kernmarken wie „Davidoff“ und „West“ bis dato Absatzzuwächse zu verzeichnen gehabt, heißt es weiter.

    Aufgrund von Lieferverzögerungen sowie dem anhaltend schwachen Umfeld in einigen Absatzmärkten wie Osteuropa, den USA oder Spanien gehe Imperial Tobacco für die erste Hälfte des laufenden Fiskaljahrs von einem Rückgang des Zigarettenabsatzvolumens von 4 Prozent aus.

    Für die zweite Hälfte des laufenden Fiskaljahrs erwartet der Tabakkonzern jedoch eine Stabilisierung des Zigarettenabsatzes.

    Die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr legt Imperial Tobacco am 31. März vor.

    (DTZ 12/10)

  • Reemtsma stellt neue Mitarbeiter ein

    HAMBURG (DTZ/red). Zigarettenhersteller Reemtsma baut im Jubiläumsjahr den Standort Hamburg aus, meldet das „Hamburger Abendblatt“. „Wir schaffen gerade rund 80 weitere Stellen in der Stadt. Wir konzentrieren hier das Topmanagement der weltweiten Produktion. Reemtsma steht zu Hamburg“, betonte Richard Gretler, für das Geschäft in Zentraleuropa zuständig, gegenüber dem Blatt.

    In der Hamburger Unternehmenszentrale beschäftigt der Konzern 800 seiner deutschlandweit 2.000 Mitarbeiter.

    (DTZ 12/10)

  • Wechsel in der AdC-Geschäftsführung

    Michael Dreier wird Nachfolger von Lutz Sannig

    HAMBURG (DTZ/vi). Der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Cigarettenindustrie (AdC), Lutz Sannig (66), beendet am 31. März nach mehr als 22 Jahren aus Altersgründen seine Tätigkeit. Der in Chemnitz geborene Volljurist Sannig kam nach beruflichen Stationen beim Verband der Metallindustrie in Stuttgart und im Personalbereich der Maizena 1988 zum AdC und hat den Verband und seine Rolle innerhalb der Zigarettenindustrie in einer Zeit grundlegender Veränderungen in den Mitgliedsfirmen maßgeblich geprägt und gestaltet.

    Seine Nachfolge tritt Rechtsanwalt Michael Dreier an. Der 54-Jährige begann seine Karriere im Personalbereich von Volkswagen und kam 1991 als Leiter Personalwirtschaft zur British American Tobacco (Germany) GmbH. Dort war er bis zu seinem Ausscheiden 2008 u. a. als Direktor Personal für die russischen BAT-Gesellschaften, als Personaldirektor für BAT Deutschland und zuletzt als Leiter Personal Zentraleuropa tätig.

    (DTZ 12/10)

  • Philip Morris überrascht mit neuen Preisen

    Moderater Preisschritt für niedrigpreisige Marken

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Die Philip Morris GmbH, Marktführer im deutschen Zigarettenmarkt, hat überraschend eine Erhöhung der Kleinverkaufspreise ihrer im Niedrigpreissegment positionierten Zigarettenmarken Chesterfield, L&M, Next und f6 angekündigt. Damit will das Unternehmen die Mehrbelastungen durch die seit Mitte Februar 2010 greifende Mindeststeueranpassung kompensieren. Gleichzeitig erfolgt mit dem moderaten Preisschritt eine Verbesserung der Margen gegenüber der derzeitigen Preisstellung.

    Konkret wird Philip Morris den KVP der Originalpackungen der genannten Zigarettenmarken ab Mitte Mai um 5 Cent erhöhen. Eine L&M Red Label OP beispielsweise wird dann 4,30 Euro/19 Stück statt bisher 4,25 Euro kosten. Bei der L&M Soft Label steigt der Preis sogar um 15 Cent auf dann 4,25 Euro. Lediglich bei den Marken f6 100 OP Box und f6 Fine Flavor 100 OP Box bleibt der KVP unverändert bei 4,50 Euro.

    OP-Big-Varianten
    Bei den OP-Big-Varianten erhöht Philip Morris den KVP um 10 Cent, bei den OP Maxi Varianten erfolgt eine Inhaltsreduzierung um 1 Stück unter Beibehaltung des KVP. Ausnahmen gibt es hier bei der f6 Blue OP Maxi / f6 Fine Flavor OP Maxi, bei denen der Packungsinhalt um 1 Stück sinkt und gleichzeitig der KVP um 10 Cent reduziert wird. Demgegenüber erhöht sich der KVP der f6 OP Maxi um 10 Cent.

    Höhere Preise sieht Philip Morris auch für die Quick Sticks der Marken L&M, Next und f6 vor, deren KVP um 20 Cent erhöht wird.

    Automatenpackungen
    Bei den Automatenpackungen wird Philip Morris im Rahmen der Preisanpassung ein neues, schmaleres Packungsformat zum KVP von 5,00 Euro / 22 Zigaretten, das in alle marktüblichen Automatenschächte passt, für die Marken Chesterfield Red AP Big und die Big AP der Marken L&M Red Label / Blue Label und Night auf den Markt bringen. Parallel dazu entfallen etliche bisherige AP-Angebote der betreffenden Marken.

    Mit dem Preisschritt für die niedrigpreisigen Zigarettenmarken berücksichtigt Philip Morris die vom Handel vehement vertretene Forderung nach Ausgleich der höheren Belastung durch die Mindeststeueranpassung für die unteren Zigarettenpreislagen. Dass dieser Preisschritt bei der absatzstarken 4,25 Euro-Preislage mit 5 Cent moderat ausgefallen ist, zeigt gleichzeitig, dass das Unternehmen die Preissensibilität der Konsumenten nicht unterschätzt.

    Mit dem 15-Cent-Preisschritt für die L&M Soft Pack wiederum signalisiert das Unternehmen dem Markt, wie ein Wiederheranführen der neu entstandenen Niedrigstpreislage möglich wird. Auch dies dürfte auf Beifall großer Teile des Handels stoßen, die die bisherige Preisstellung der Soft Packs als Angriff auf das Preisgefüge bezeichnet hatten.

    (DTZ 12/10)

  • Dehoga Hamburg plant Klage gegen Rauchverbot

    Passivraucherschutzgesetz verfassungswidrig

    MAINZ (DTZ/red). Der Hamburger Zweig des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) hält das Passivraucherschutzgesetz für verfassungswidrig. Das habe ein Gutachten des Kieler Jura-Professors Florian Becker ergeben, heißt es im „Hamburger Abendblat“.

    „Wir werden gegen das Gesetz bis zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe klagen“, kündigte der Dehoga-Geschäftsführer Gregor Maihöfer in dem Blatt an. Für die Benachteiligung von Restaurants, in denen trotz Raucherraum nicht mehr geraucht werden dürfe, gebe es keinen Grund.

    (DTZ 12/10)

  • „Bayern sagt nein zum Rauchverbot“

    Aktionsbündnis für Freiheit und Toleranz präsentiert sich der Öffentlichkeit

    MÜNCHEN (DTZ/pnf/fh). Bayerns Wirte machen mobil. Am Mittwoch dieser Woche hat sich ihr „Aktionsbündnis für Freiheit & Toleranz“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel ist die Beibehaltung des derzeitigen Gesetzes zum Nichtraucherschutz in Bayern. Verhindern wollen die Wirte ein absolutes Rauchverbot in der bayerischen Gastronomie, über das am 4. Juli ein Volksentscheid ansteht.

    Einmütig erklärten Vertreter von Gastronomie und Brauereien, dass sie sich nicht gegen Nichtraucherschutz sträuben. Doch der werde durch das bestehende Gesetz schon ausreichend gewährleistet. Ein absolutes Rauchverbot dagegen gehe zu weit, sei nicht zielführend.

    Elf Prozent der Münchner Lokale gestatten Rauchen
    Schon heute ist laut Kreisverwaltungsreferat in München nur noch in knapp elf Prozent der Lokale das Rauchen gestattet, der Großteil davon sind Einraumkneipen, der Rest Lokale mit gesondertem Raucherraum.

    „Wir sind kein Pro-Raucher-Bündnis, aber wir wollen, dass die Ausnahmen dort, wo sie Sinn machen, wo Wirte und Gäste einvernehmlich zum Rauchen stehen sowie Kinder und Jugendliche keinen Zutritt haben, auch weiterhin zugelassen bleiben,“ war der Tenor der Träger des Aktionsbündnisses, zu dem unter anderem der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK), der Verein Privater Brauereien Bayern, die Vereinigungen der Bayerischen Festwirte sowie der Wiesnwirte, der Verband der Schausteller und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband gehören.

    Auch die IHK München und Oberbayern hatte sich mit einer Resolution für den Beibehalt der jetzigen Regelung ausgesprochen. Sie begrüße alle Initiativen zum Erhalt der Gewerbefreiheit.

    Aufruf zu regen Beteiligung am Volksentscheid
    Das Aktionsbündnis will nun mit einer Aufklärungskampagne an die Bürger appellieren, sich rege am Volksentscheid zu beteiligen. Flyer und Plakate sollen die Stimmberechtigten darüber informieren, warum ein Nein beim Volksentscheid die richtige Entscheidung ist. Der Wahlbeteiligung wird eine hohe Bedeutung zugemessen, weil die einfache Mehrheit entscheidet.

    (DTZ 12/10)